Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1889
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- 1889-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1889
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nichtamtlicher Teil. 5411 246, 21. Oktober 1889. Karl Tauchnitz Denkmal. — Dem Leipziger Tageblatt entnehmen wir die nachfolgende Mitteilung über den Plan cineS unserem verewigten Berufsgenossen Karl Tauchnitz in Leipzig zu errichtenden Denkmals: Schon vor länger als drei Jahren, im Frühling 1886, hatte der Nat den Beschluß gefaßt, die Dankbarkeit der Stadt Leipzig gegen den edlen Wohlthäter und Menschenfreund, den hochherzigen Karl Tauchnitz, welch er bekanntlich die Stadt Leipzig in seinem letzten Willen so reich bedacht, durch ein blechendes Zeichen zum Ausdruck zu bringen. Die Stadtverordneten waren in ihrer Sitzung am 21. April 1886 damit völlig einverstanden, versagten aber dem ihnen vorgelcgtcn Projekt ihre Zustimmung, so daß das Bauamt mit der Bearbeitung eines anderen Projekts beauftragt wurde. Auch im Natskollegium waren, wie in der neuerlichen Vorlage bemerkt wird, verschiedene Vorschläge zur Sprache gekommen; allein wie damals, so auch jetzt wieder ist man gerade mit Rücksicht auf die deni Stifter eigene Einfachheit und Zurückhaltung auf de» Gedanken zurückgekommen, sich auf eine würdige Herstellung seiner Grabstclle zu beschränken und damit nicht nur einer allgemeinen Em pfindung zu begegnen, sondern auch der Eigenart des Mannes zu ent sprechen, der immer ängstlich darauf bedacht war, nicht an die Oeffentlich- keit gezogen zu werden. Ncichsgerichtsentscheidung. Grober Unfug. — Hinsichtlich des mittels der Presse verübten groben Unfugs (H 360 Nr. I I Str.-G.-B.) hat das Reichsgericht, III. Strafsenat, durch Urteil vom 3 Juni 1889 folgende Entscheidung gefällt: Als grober Ilnfng ist zu erachten: die Verbreitung frivolerweise erfundener Nachrichten sensationelle» Gepräges, welche dazu angelhan sind, Verwirrung, Bestürzung, Tumult im Publikum zu verursachen, in einer Druckschrift, einem Flugblatt oder einer Zeitung, nicht aber die bloße Erregung von Haß und Verachtung gegen eine politische Partei oder die bloße Mißachtung abstrakter moralisch-religiöser Satzungen. Berliner Buchhändler-Gesellschaft. — Die Reihe der dics- wintcrlichcn Vorträge cröffncte am 14. Oktober Herr Or. Weidling mit einer eingehenden Besprechung des kürzlich erschienenen Schürmann- fchen Werkes über »die Rechtsverhältnisse der Autoren und Verleger-. Ihm werden sich im Laufe der kommenden Monate anschließcn Vorträge der Herren: Rechtsanwalt Or. Sauer (Syndikus der Buchhändcr- Gcscllschaft) über »die juristische Stellung der Ansichtssendungen seitens des Sortimenters an das Publikum-, des Herrn vr. MaxLange über »Verlagsrecht», des Herrn Rechtsanwalt I)r. Julius Stadthagcn über »Urheberrecht und Urheberschutz auf dem Gebiete der Buchillustra- tion» und des Herrn Spieß (i. Firma Heinrich Niffarth) über den »Buchhandel Italiens», u. A. m. Den Schluß wird ein Vortrag des Herrn vr. Weidling über »die Revision der buchhändlcrischen Ver kehrsordnung« bilden. Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart. — Aus dem Geschäfts bericht über das Betricbsjahr vom 1 Juli 1888 bis dahin 1889 ist folgendes mitzuteilen: Der Jahresgewinn pro 1888/89 beträgt 638 692 ^ 19 davon soll nach den Anträgen des Vorstandes und Aufsichtsratcs an die bevor stehende achte oidentlichc Hauptversammlung zuvörderst der Reservefonds 5° h mit 31 934 .iE 61 o) erhalten; es bleiben somit zur Verwendung 606 757 58 H. Hiervon empfangen zunächst die Aktionäre 5°/„ Divi dende mit 150 000 Vtl; vom Neste mit 456 757 ^ 58 H gebühren sodann den Direktoren, Beamten und dem Aussichtsrat 15° s, Tantieme mit 68 513 ^ 64 der Rest von 388 243 94 sowie der Gewinn übertrag vom Vorjahre von 21 189 51 H, steht zur Verfügung der Hauptversammlung mit zusammen 409 433 45 §). Diese sollen wie solgt verteilt werden: an Superdividendc 11°/» 330 000 dem allge meinen Untcrstlltzungsfonds wieder 20 000 ./6, den Beamten an Re munerationen 10 000 ^E, den Arbeitern der Papierfabriken 2500 dem Erneuerungsfonds 25 000 ^E, tantismcfrei auf neue Rechnung vorzutragen 21 933 45 H. Die Gesamtdividende würde demnach 16°/„ betragen. Zoll nach der Schweiz. — Wir empfingen folgende Mitteilung: Verlegern teile ich mit, daß Prospekte, wenn sie als - Buchhändler prospekte» deklariert werden, zollfreien Eingang finden, wenn sie dagegen als -g-druckte Prospekte- deklariert werden, mit 30 Centimes per Kilo belastet werden. Zürich, im Oktober 1889. Albert Müller. Beschlagnahme. — Der Roman des Schriftstellers Wilhelm Walloth -Der Dämon des Neides- (Verlag von Wilhelm Friedrich in Leipzig) wurde aus Anordnung der Staatsanwaltschaft mit Beschlag belegt. Ausstellung. — Eine internationale Ausstellung für Kriegskunst und Armcebedarf wird im nächsten Jahre in Köln stattfinden. An der Spitze des Komitees steht Generalmajor z. D. Hcrget. Die Ehrenmitglicdschaft haben übernommen Graf Moltke, General von Strub- bcrg, Admiral v. d. Goltz, Kontre-Admiral Schering, Vice-Admiral z. D. Livonius, Kontre-Admiral a. D. Werner, Präsident vr. Bödiker und Herr Albertus von Ohlendorfs. Ausstellung. — Von der -British Typographia» wurde in London in Stationers Hall eine internationale Ausstellung von Erzeug nissen der feinen Typographie veranstaltet und am 14. d. M. vom Lordmayor eröffnet. Nächst England sind in der Ausstellung Deutsch land und Oesterreich am besten vertreten. Gedenkfeier. — Am 10. d. M/beging die hochangesehene Firma W. Levysohn in Grünberg das Fest ihres fünfzigjährigen Bestehens. Am 10. Oktober 1839 begann der Vater des gegenwärtigen Inhabers, Herr Or. piiil. Wilhelm Levysohn, sein Geschäft, dessen anfänglich be scheidene Verhältnisse sich durch die Umsicht und Thätigkeit des Gründers alsbald erweiterten. Namentlich durch die mit weitem Geschäftsblick be gonnene und umsichtig geleitete, jedem Buchhändler wohlbekannte »Ziehungsliste sämtlicher auslosbarer Effekten», der später weitere Zeitungs- unternehmungcn finanziellen und lokalen Interesses folgten, legte er den Grund zu dem hohen Aufschwünge, dessen das Geschäft sich heute erfreut. lieber den Verlauf des Festes entnehnicn wir dem -Grünberger Wochenblatt- folgenden Bericht: Der Chef der Firma, Herr Ulrich Levysohn, war bereits am Vorabend aus Berlin hierhergekommcn. In aller Frühe ließ derselbe dem ganzen Personal teils Geldgeschenke, teils Gehaltserhöhungen zukommen. Um 9 Uhr versammelten sich alle Angestellten in dem festlich geschmückten Kontor und brachten ihre Glückwünsche dar. .Zunächst ergriff der langjährige Faktor, Herr Diettrich, das Wort, um namens des Personals für die Geschenke zu danken und die Hoffnung auf ferneres glückliches Gedeihen der Firma auszusprechcn, die durch die Thatkraft des Begründers und des gegen wärtigen Chefs zu der heutigen Blüte gelangt sei. Darauf brachte der Geschäftsführer, Herr Feder, seine Glückwünsche darund forderte die An wesenden auf zu dem Gelöbnis, daß jeder an seiner Stelle mit Einsetzung aller seiner Kräfte arbeiten und schaffen wolle, um das gemeinsame Werk immer mehr zu fördern. Herr Feder schloß mit einem dreifachen, freudig aufgenommenen Hoch auf Herrn Ulrich Levysohn, in welches die auf der Poststraße aufgestellte Stadtkapclle mit' einem kräftigen Tusch einfiel. Nunmehr ergriff Herr Levysohn das Wort, um den Angestellten für die treuen Dienste zu danken, die sie ihm (und viele derselben bereits seincni verewigten Vater) geleistet haben. Nur durch die treue Mitarbeit ihrer aller sei es möglich gewesen, die Firma auf den heutigen blühenden Standpunkt zu heben. Redner schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß es allen vergönnt sein möge, in zehn Jahren mit ihm das sechzigjährige Jubiläum zu begehen. — Von feite» des Geschäftspersonals war dem Chef ein großes Bild, enthaltend die Photographieen sämtlicher Angestellten, gewidmet worden. Eine weitere Gabe bestand in einem Photographie-Album, in welchem die Photographieen der jetzigen und früheren Leiter der verschiedenen Ab teilungen des Geschäfts, sowie der früheren und jetzigen Zöglinge und Gehilfen ausgenommen waren. Zahlreiche briefliche und telegraphische Glückwünsche waren eingegangen, u. a. vom Vorstand des Börsen vereins derDeutschen Buchhändler, von den Inhabern des Leipziger Hauses Carl Friedrich Fleischer, welches die Firma W. Levysohn seit vierzig Jahren im Buchhandel vertritt, und von vielen anderen per sönlichen und Geschäftsfreunden, darunter von dem früheren Abgeordneten sür Grünberg, Albert Träger. Im Lause des Vormittags stellten sich auch persönlich zahlreiche Freunde ein, um ihre Glückwünsche darzubringcn Abends beschloß ein Festessen mit Konzert und Ball den festlichen Tag. Personalnachrichten. Kaiserliches Geschenk. — Herrn Paul Leist, Hosbuchhändler Sr. Majestät des Kaisers und Königs, in Firma Hermann Peters in Berlin, ist in Anbetracht der vorzüglichen Ausstattung des soeben in seinem Ver lage erschienenen Werkes: -Zur Geschichte des Kaiser Alexander Garde- Grenadier-Regiments Nr. 1, bearbeitet von Hauptmann A. v. Kries- im Aufträge Sr. Maj estät des Kaisers von Rußland ein kostbarer Brillant ring durch die kaiserlich russische Botschaft in Berlin übermittelt worden. Gestorben: Am 19. d. M. nach schweren Leiden Herr Georg Hermann. Weber in Leipzig, seit dem Tode des Vaters Johann Jacob Weber im Jahre 1880 Mitinhaber der hochangesehenen Leipziger Firma I. I. Weber und der dieser zugehörigen Firmen.
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