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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1919
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- Deutsch
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^ 49, 15. März 1919, Redaktioneller Teil. Vörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. es an Arbeit, um auch nur fünf Stunden täglich die Maschinen zu be schäftigen. Außer den Gehilfen im Buchdruckgewerbe sind nunmehr auch die Gehilfen in den photographischen Großbetrieben (Bromsilberindustrie) und die Buchbindergehilfen in eine neue Lohnbewegung eingetreten. Die Forderungen der Gehilfen der photographischen Industrie nach außer ordentlichen Teuerungszulagen zunächst bis 31. März mußten fast in vollem Umfange erfüllt werden. Die viel zu weitgehenden Wünsche der Piernot. Die Zellstoffherstellung ist im Dezember 1918 auf 20000 t, (gegen nahezu 40000 1 im Oktober) gesunken. Die Erzeugung von Papier und Pappe hat dementsprechend stark abgenommen. Sie betrug schon im November nur noch 77000 t, gegen 107000 t im Oktober. Ange sichts des Stillstandes, zu dem die meisten Zellstoff- und Papierfabriken durch die Kohlennot gezwungen sind, muß mit einem sehr raschen Schwinden der Lagerbestände an Papier und Pappe gerechnet werden. Die Han delskammer Cassel bemerkt, daß infolge des starken Nachlassens der Auf tragseingänge bei den Buch- und Steindruckereien die Arbeitszeit von bisher 53 auf 48 Stunden wöchentlich verkürzt werden mußte. Von der Handelskammer Stuttgart wird mitgetcilt, daß der Buchverlag infolge der ungewöhnlichen Steigerungen der Herstellungskosten mit Aufträgen merklich zurückhält. Da auch im Buchhandel die Nachfrage nach Büchern allmählich zurückgeht, so wird eine durchgreifende Besserung der Absatz- Verhältnisse erst von einer Mäßigung der Löhne erwartet. Aus der Schweiz und aus Österreich liegen Aufträge vor. Die Abschließung des Elsaß und des linksrheinischen Gebiets macht sich für den Zeitschriften-, Zeitungs- und Buchverlag empfindlich bemerkbar. Ein Autorenabend, den der Verlag Wilhelm Borngräber in Berlin am 17. Febr. vor geladenen Gästen in seinem Verlagshause in der Prinzrcgentcnstraße veranstaltete, brachte nach ein Paar einleitenden Worten, die Hanns Steiner sprach, eine Vorlesung von ^tto Borngräbers Drama „Die andere Nacht" durch Erua Schüller vom Theater iu der Königgrätzer Straße. Die Hörerschaft folgte der Vorlesung mit Anteilnahme. Aus- und Durchfuhr von Einbanddecken (vgl Nr. 44). — Auf eine Eingabe des Vorstandes des Börsenvereins betr. Aufhebung des Aus fuhrverbots von Einbanddecken ist dem Börsenverein unterm 17. Februar vom Ncichsamt für wirtschaftliche Demobilmachung der Bescheid zu gegangen daß dem Wunsche entsprochen werden solle. Im weiteren Verfolg der Angelegenheit richtete darauf das Reichswirtschaflsministerinm unterm 3. März folgendes Schreiben an die Geschäftsstelle des Börsen- vereins: II 2 Nr 3025. Auf die Eingabe vom 5. Februar 1919. Der Herr Reichskommiisar für Aus- und Einfuhrbewilligung hat die Ausfuhr von Bucheinbanddecken mit meiner Zustimmung freigegeben. Im Aufträge: Unterschrift. Einführung des metrischen Systems in Rußland.— Nach der „Agence Econom,que et Financiöre" vom 6. Februar 1919 soll in Rußland im August 1919 das metrische System für Maß und Gewicht eingeführt werden. Zur Lage des Papiermarkts. — Direktor Kraemer vom Neichs- ausschuß für Druckgewcrbe, Verlag und Papierverarbeitung berich tete in der Hauptversammlung des Verbandes der Fachpresse Deutsch lands über den Mangel an Papier: Die Lage ist neuerdings wieder sehr ernst geworden. Fm Frieden stellte Deutschland monatlich etwa 70 000 To. Zellstoff her. Im Kriege ging diese Zahl allmählich auf 22 000 To. herunter, wurde dann wieder bis auf 48 000 To. hochgebracht und behielt diese Höhe bis September 1918. Dann sanken die Produktionsziffcrn erschreckend rasch. Im Oktober betrugen sie noch 40 000 To., im November 29 000 To., im Dezember 20 000 To.: die Iannarerzeugung ist noch geringer. In gleichem Maße ist auch die Papier- und Pappenerzeugung zuriickgegangen, nämlich von 104 000 To. im August auf kaum 50 000 To. im Dezember v. I. Zahllose Fabriken sind infolge des Kohlenmangels zum Stillstand gekommen. Rohstoffe fehlen in geringerem Maße. Holz liegt für etwa N Jahr auf den Höfen der Fabriken. Auch an Leimungsmittcln herrscht kein Mangel, wenn auch kein Überfluß. Dazu kommt, daß die linksrheinischen Fabriken, die etwa 9°/« der gesamten deutschen Papicrerzengnng liefern, vorläufig nicht imstande sind, ihre Ware über den Rhein zu befördern. Dementsprechend beginnen nunmehr auch die früheren großen Lagcrbestände der Händler und Verbraucher zu schwinden. Es ist deshalb zunächst Aufgabe der amtlichen Stellen, mit größter Beschleunigung die zum Teil sehr umfangreichen Hecres- bestände an Papier, das auch für andere Druck- und Schreibzwecke zu verwenden ist, dem Verbrauch zuzuführen. In den Preisen wird in absehbarer Zeit keine wesentliche Veränderung eintreten. Der Preis für Zeitungsdruckpapier wird allerdings steigen, und zwar infolge der Erhöhung des Zellstoffpreises und namentlich wegen der Verteuerung der Kohlen und der Erhöhung der Löhne. Die gleichen Gründe verhindern auch für absehbare Zeit ein Hcrabgehcn der Preise, die sich auf der heutigen Höhe wohl noch so lange halten werden, bis es gelungen ist, die hohen Holzpreise abzubaucn. Ein erheblicher Mangel an Papier und Pappe wird durch die Kohlennot unausbleiblich sein. Im Berliner Handelskammerbe zirk haben bereits die meisten Zellstoff- und Papierfabriken den Be trieb eingestellt. Die Handelskammer erklärt, daß mit einem sehr raschen Schwinden der Lagerbestände an Papier und Pappe gerechnet werden müsse. Ähnlich trostlose Angaben macht die Handelskammer zu Oppeln, in deren Bezirk umfangreiche Zellstoff- und Papier-In dustriewerke feiern müssen, weil keine Kohlen zur Verfügung stehen. Die neuen Tarifzuschläge im Buchdruckgewcrbe (vgl. Nr. 46 u. 48). — Im Reichsanzeiger Nr. 47 vom 25. Februar lesen wir nachstehende Bekanntmachung: Nachdem der Buchöruckerrat im Einverständnis mit dem Tarifausschuß die vom Demobilmachungsamt durch Anordnung vom 21. Dezember 1918 mit Gesetzeskraft ausgestatteten Vereinbarun gen des nicht ordnungsgemäß besetzten Tarifausschusses vom 19. De zember 1918 nachträglich als tarifliches Recht anerkannt hat, ist die obengenannte Anordnung, betreffend Löhne im Buchdruckgewerbe, vom 21. Dezember 1918 gemäß Absatz II dieser Anordnung außer Kraft getreten. Berlin, den 20. Februar 1919. Reichsamt für die wirtschaftliche Demobilmachung. I. V.: Fische r. Entwurfs- und Modellmesse in Leipzig. — Das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig beabsichtigt in Verbindung mit der bevor stehenden Frühjahrs-Mustermesse unter der Bezeichnung »Entwurfs und Modellmesse« eine Vermittlungsstelle für Künstler und Fabri kanten zu errichten. In der Entwurfs- und Modellmesse sollen von Künstlern und Künstler-Vereinigungen Entwürfe und Modelle für industrielle Zwecke ausgestellt werden. Hier werden also die Keramik, die Metall-Industrie, die Schmuck-Industrie, die Holz-Industrie, die Spielwarenfabrikation, die Glas- und Textil-Jndustrie sowie d i e graphische Industrie Entwürfe für ihre besonderen Zwecke finden. Der Fabrikant soll aber nicht nur einzelne Entwürfe erstehen, sondern auch mit dem ausstellenden Künstler in Beziehungen treten, ihm weitere Aufträge erteilen oder ihn dauernd verpflichten können. Die Einrichtung hat demnach insofern einen messeartigen Charakter, als auf diesen Verkehr zwischen Fabrikanten und Künstlern das Haupt gewicht gelegt wird. Die ausstelleuden Künstler sollen entweder per sönlich anwesend oder geschäftlich vertreten sein. Besondere Räume für Besprechungen sollen es den Fabrikanten ermöglichen, mit dem Künstler ungehindert in Verkehr zu treten. Postverkehr nach den besetzten Gebieten. — Amtlich wird betr. des Postzeitungsbezugs aus dem unbesetzten Deutschland für Orte in der britischen Besatzungszone des besetzten deutschen Nheingebiets noch bekannt gemacht: Der britische Militärgouverneur hat eine Anzahl politischer Zei tungen, alle Fachzeitungen und Zeitungen nichtpolitischen In halts zur Einfuhr durch Postbezug aus dein unbesetzten Deutschland in die britische Besatzungszone freigegcben. Bestellungen der Postan stalten in der britischen Besatzungszone auf solche Blätter sind daher von den Vcrlagspostanstalten im unbesetzten Deutschland auszuführen. Die Wahl des Vorsitzenden bei den Ortskrankenkassen betrifft eine wichtige Verordnung des Neichsarbeitsamtes. Von jetzt an wäh len die Vorstandsmitglieder der Ortskrankenkassen aus ihrer Mitte iu ungetrennter Wahlhandlung (also Arbeitgeber und Arbeitneh mer zusammen) und mit einfacher Stimmenmehrheit den Vorsitzenden des Vorstandes sowie einen oder mehrere Stellvertreter. Bisher mußte die Wahlhandlung getrennt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer stattfinden. Als gewählt galt nur, wer von beiden Seiten die Mehrheit erhielt. Da nun die Frage des Kassenvorsitzenden vielfach als eine Prinzipienfrage betrachtet wurde, die leider mitunter auch von politischen Einflüssen nicht frei war, so ergab die Wahl oft Stim mengleichheit, bzw. es kam keine Einigung zustande. In solchen Fäl len konnte dann die Aufsichtsbehörde einen Vorsitzenden auf Kosten der Kasse bis zur erfolgten Einigung bestellen, was z. B. für mehrere 167
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