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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1889
- Monat1889-10
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 246, 19. Oktober 1889. Sprechsaal. — Vermischte Anzeigen. 5403 Sprechsaal. ^ Auch zur Naliattfriige. Die nachfolgende,, Darlegungen scheinen lm ersten Augenblick freilich nichts mit der oben genannten Frage zu thun zu haben. Und doch sind sic nach dem Dafürhalten des Schreibers dieses nicht ohne inneren Zusammenhang mit derselben. Es handelt sich um die Art der Verwendung des Sortiments im großen und ganzen für die Produkte des Verlags. Unter letzterem verstehen wir natürlich nur den sich mit der Erzeugung gediegener Litleratur aller Gebiete befassenden. Und da tritt nun, so oft der Verleger in die Lage kommt, seine Novitäten dem Sortimenter anzubietcn, eine fast regelmäßig wiederkchrende Erscheinung an den Tag, die es dem elfteren Wirklich sehr oft schwer macht, an die fördernde Kraft des Sortiments ernstlich zu glauben. Um sogleich in wsckias ros zu kommen: das Gros unserer Sortimenter will seinem Publikum ein möglichst vollständiges und reich haltiges, womöglich gebundenes Lagen bieten können, ohne selbst dabei irgend ein Risiko ein- gehen zu wollen. Das ist eine Auffassung des Geschäfts, wie cs Wohl, es kann kühn behauptet werden, in keiner anderen Geschäftsbräuche ver kommt. Wir sehen selbstverständlich von allen wissen schaftlichen Werken ab; was nicht sogenannte Brodartikel sind, die der Sortimenter haben muß, d. h. welche vielfach vom Verleger nur auf feste Bestellung abgegeben werden; betreffs dieser wird kein Verleger verlangen, daß sie vom Sortimenter ohne vorherige Kenntnis ihrer dauernden Vertausssähigkeit fest auf Lager ge legt werden. Das ist Sache längerer Erfahrung und hier hat der Verleger ausschließlich das Risiko seines Kalküls zu tragen. Aber cs gicbt außer den vielfachen und so zu sagen unentbehrlichen Klassiker-Ausgaben eine große Litteratur ernster Geistesarbeit, welche für ein großes gebildetes Publikum bestimmt ist. Da rechnet, bezw. versucht der Verleger damit zu rechnen, daß der Sortimenter die von ersterem großenteils mit Opfern ins Leben gerufenen Produkte auf ihre Verkäuflichkeit hin (d. h. wenn er nur auf dem Standpunkt steht, gute Litteratur verkaufen zu wollen) prüft und, eines teils im Vertrauen zu der produzierenden Firma, anderntcils auf Grund seiner Geschäftserfahrung, durch einen festen Bezug einen kleinen Teil des Risikos von den Schultern des Verlegers auf die seinige» übernimmt. Hier tritt aber, ganz wenige Ausnahme abgerechnet, stets der Wandel in dem Vertrauen auf das thatkräftige Sortiment ein und dies macht viele angesehene Verleger bedenklich, das Sortiment im großen und ganzen so zu unterstützen in seinen Forde rungen, wie es dieses in oft sehr kategorischer Weise fordert. Mit einem Wort: das Sortiment will ein großes Lager halten, ohne selbst dabei ein Ka pital aufzuwenden, wie es doch ein jedes andere Geschäft notwendigerweise zu thun gezwungen ist. Wie kann aber ein Geschäftsmann ein wirkliches Interesse haben an einer Ware, die ihm nicht gehört? Sic ist ihm begreiflicherweise gleich- gütig, er kann sie zurückgeben ohne jeden Schaden, er glaubt sogar, Lurch das Vorrälig- haltcn solcher Artikel dem Verleger einen Gefallen zu erweisen. Letzteres trifft nur bedingungsweise zu. der Verleger hat von solchen Lägern seiner Artikel keinen Vorteil. timenters mit dem Artikel eng verknüpft ist; dann giebt er sich unter allen Umständen die Mühe, abzusetzen, d. h. im weiteren Sinne umz ri schen. Gerade seinem -festen Lager- wird der rührige und rechnende Sortimenter sein ganz besonderes Augenmerk zuweuden und so dem Verleger dann wirklichen Nutzen schaffen. Leider ist es in den meisten Fällen jedoch umgekehrt. Der Verleger mag noch so deutlich schreiben: ausnahmslos nur fest oder bar, das Papier — so denkt der Sortimenter — ist ge duldig: er verlangt trotz aller wohlerwogenen Bedingungen mutig darauf los a cond.; erhält er den Artikel so nicht, gut, dann verkauft er eben etwas anderes, was er zufällig auf Lager hat. Jeder Geschäftsmann, er mag einem Beruf angehören, welchem er wolle, muß heute seinem Publikum etwas bieten können, wen» er sein Ge schäft in die Höhe bringen will; je größer die Auswahl, desto größer wird das Renommee seiner Lciftungsfäh'gkeit. Dieser Grundsatz wird in unserem heutigen Sortiment als überflüssig er achtet: der Sortimenter begnügt sich, seinen In teressenten zu sagen, daß er das Nichtvorhandene ja »rasch besorgen- kann. Das ist ein ungesunderZu- stand Entweder mangelt cs einem solchen Sortimen ter an dem richtigen geschäftlichen Blick oder an den Mitteln, sich ein festes Lager zu halten; in letz terem Falle kann er sich nicht beklagen, wenn sein Geschäft stagniert, wenn es nicht vorwärts geht; er ist einfach Verinittler von Auf trägen an den Verleger. Das Sortiment mache sich nur einmal damit vertraut, auch einigermaßen selbständig einzu- kaufcn, den ernsthaft produzierenden Verleger in seinen Bemühungcn in der hier angcdeuteten Art zu unterstützen: dann wird derselbe in seiner großen Allgemeinheit keinen Augenblick mehr schwanken, das solide Sortiment in seinen Forde rungen energisch zu unterstützen. So lange aber die Mehrzahl der vielen Tausende von Sortimentern sich daraus beschränkt, ein möglichst großes Lager gebundener Artikel in Kommission zu führe», darf dasselbe sich nicht Wundern, wenn der Verleger das Vertrauen verliert, sich womöglich selbst zu helfen sucht, gewiß aber diejenigen Sortimente, welche wirk liche Resultate für seinen Verlag erzielten, vor den übrigen in bevorzugter Weise unterstützt, einerlei, ob ein solches 5 oder 10°/, Rabatt ge währt. S. U. Geizt nicht mit thatkiästiger Gestenlicbe!« (Vcrgl. Bbl. Nr. 221.) Im Sprechfaule Nr. 221 d. Bl. behandelt ein Kollege, welcher Sortimenter und Verleger ist, ein altes Thema. Er ruft den Sortimen tern und zumeist wohl den Sortimentern in der Provinz zu: Zeigt euch dankbar für die Opfer, die derVcrlagsbuchhandel für euch bringt, durch energisches Verwenden für die verschiedensten Vcrlagsartikcl. Da glaubt denn der Unterzeichnete als Sortimenter ein Anrecht zu haben, dem Ver- lagsbuchhandcl ins Gedächtnis zu rufen, daß der Prooinzialbuchhandel im allgemeinen heute, sowie früher, lcincswegs aus seinen Lorbcern ausruhr, sondern soweit er es eben vermag, für den Vcrlagsbuchhandcl wirkt. Welche Re sultate das Provinzialsortimcnt heut noch erzielt, kann man jederzeit beim Erscheinen hervor ragender Novitäten beobachten. Ucberlcgt man sich ferner, welche Mühen, Arbeiten und Unkosten der Novitätcnvcrtrieb b. oft sehr mäßigem Erfolge mit sich bringt, so wird man wohl milder über die Thätigkcit de; deutschen Sortimenter urteilen müssen. Es i i ja geradezu erstaunlich, wie unverdrossen der Novitätcnvcrtrieb bei dem oft so ausgesaugtcn Arbeitsfelde fortgesetzt wird; denn vor 25 Jahren war das Sortimentern doch immer noch leichter als heutzutage. Die künstlichen Dungmittel fehlen leider noch bei uns, die unsere Felder in einen Zu stand versetzen, nach deren Ernten Verleger wie Sortimenter befriedigt wären. Bis dahin aber denke man nicht unbillig über die Thätigkcit der Provinzialsortimcnlcr. Jeder andere Kaufmann, hat er erst einmal in unsere Karten gesehen, lächelt über den geringen materiellen Erfolg unserer großen Arbeit, Mühe und Sorge. Da nun Schreiber jener Zeilen auch der Liste derjenigen Verleger gedacht hat, welche sich dein Börscnvcrein gegenüber bis auf Widerruf verpflichtet haben, so sei noch ein kurzes Wort über die Auslegung dieses Widerrufes ge stattet. Meiner Meinung nach haben sich die in dieser Liste aufgeführten Firmen dem Börfen- vercine zur Verfügung gestellt, um den Sorti mentsbuchhandel aufGrund der neue» Satzungen in diejenigen Bahnen zu leiten, welche zur För derung unseres Berufes gereichen. Der Börscn- vcrein hat jedenfalls diese Unterschriften in dem guten Glauben und Vertrauen cntgegcngcnom- men, daß dieselben nicht etwa in beliebiger und willkürlicher Weise zurückgezogen werden können, wenn dem einen dies, dem anderen das einmal nicht Passen sollte, sondern, daß die Unter zeichner an diese Unterschriften moralisch ge bunden sind, so lange die neuen Satzungen in ihren jetzigen Formen bestehen und in gewissen hafter Weise ausgcführt werden. Sind jene Unterschriften in diesem Sinne abgegeben, so wird auch der Börscnverein sein sich vorgcstccktcs Ziel erreichen können: dies ist meine innerste Ucber- zeugung. Prcnzlau. Theophil Biller. Verleger-Nuiidschreibcil betrcffciiX Einsender erlaubt sich, den Herren Verlegern zu empfehlen, an den Kopf ihrer Rundschreiken zu drucken: »Unterzeichner der Verleger-Er klärung betreffend Verkehrssp erre.- Der Verleger hat dadurch den Vorteil, daß seinen Rundschreiben erhöhte Beachtung geschenkt wird. U. Erotika. Hochgradig unanständige Bilder und andere Artikel gleichen Schlages werden neuerdings von einem -Photographie-Verlags- u. Exportgeschäft«, Loulsvarä äu Dempls in Paris, durch Prospekte im deutschen Buchhandel anzubringen gesucht. Wir können die betreffenden deutschen Firmen, welche sich diescrhalb an uns gewendet haben, leider gegen solche Prospektsendungen aus dem Auslande nicht schützen, wollen aber hoffe», daß vielleicht unsere Pariser Berufsgenossen aus dieser Mitteilung Anlaß nehmen, zu Ehren des gemeinsamen Standes gegen die oben angedeutete Firma, welche wir auf private Anfrage nennen werden, einzuschreiten. Redaktion des Börsenblattes. Ganz anders, wenn das Interesse des Sor Me Mli-Kgüee-Iiiile üelekl s936j knnl 8trebe1's Tiutsulübrlü in Gern, s39168s Jüs. Weih, in Alzey, Rheinhessen, er bittet sich Kataloge über Schülerbibliothekcn direkt. s1092j H680lt6I' L 60. in Koni siupkeblen siob rur UösoiAunA italisniseltsn nnck sxsriell rvmisellen Lorbilnsnbs.
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