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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1888
- Sprache
- Deutsch
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^ 285, 8. Dezember 1888. Sprechsaal. — Vermischte Anzeigen. 6ä47 »Borromäus-Bereiu.« Bei Nennung dieses Nanwns beschleichen den katholischen Sortimenter ganz ähnliche Gefühle wie die, welche ihn beim Gedanken an den »modernen Antiquar» unwillkürlich beschäf tigen; denn der genannte Verein ist thatjächlich aus dem besten Wege, sich zu einem groß artigen modcrnen Antiquariat zu entwickeln, das um so gefährlicher sein wird, als es sich der Kontrole der neuen Satzungen völlig entzieht. Es darf nicht verkannt werden, das; der Verein sehr segensreich — auch buch händ lerisch — gewirkt hat, da er dem katholischen Ver lagsbuchhandel bekanntlich dieselben Dienste leistet, die der Restbuchhandcl den meisten übrigen deutschen Verlegern leisten muß. Allein die Bücherlie scrungcn des Vereins welche alle zu des Ladenpreises erfolgen — haben mittlerweile von Jahr zu Jahr größeren Um fang angenommen. So findet man heute im Kataloge des Borromäus-Vereins, der früher ausschließlich katholische Schriften ascelijchen, geschichtlichen und namentlich unterhaltenden Inhaltes, vorzugsweise aber — im Einklang mit den Intentionen der Stifter — populäre Volksjchristcn enthielt, Bücher jeder Art, selbst zahlreiche Publikationen protestantischer Verleger aus rein praktischen Disciplinen BiS zum Erlaß der neuen Satzungen, hat sich das katholische Sortiment mit dem genannten Verein so gut und so schlecht abgesundcn, als cs eben anging: namentlich verstanden cs die großen katholischen Sortimcnlsgcjchäste mit und ohne Wissen der betreffenden Verleger mit dem Vereine zu konkurrieren und sich die Kundschaft nötigenfalls selbst unter empfind lichen Opfern zu erhalten. Die Situation änderte sich indessen mit einem Schlage nach Inkrafttreten der neuen Satzungen, welche Ein halten des Ladenpreises als erste Bürgerpflicht hinslcllcn und Zuwiderhandelnde mit empfindlichen Strafen bedrohen. Die Borromäusvcreinsfrage wurde brennend, und aus Drängen der katholischen Sortimenter er klärten die elf bedeutendsten katholischen Verlags- j I buchhandlungen dem Verein, daß sie, in Aner kennung der Beschwerden der Sonimcutsbuch- händlcr, in Zukunst ihre Nova erst nach 2 Jahren dem Verein zur Verfügung stellen würden. Dieser Erklärung schlossen sich weitere 58 Verleger an. Der Veiein antwortete mit einer Kriegserklärung, indem er die Verleger benachrichtigte, daß er mit jeder Firma die Verbindung abbrcchen würde, welche bis zum 1. Oktober d. I. nicht die Erklä rung abgegeben habe, daß sic dem Verein nach einem Jahr sämtliche Nova zu bekannten Be dingungen (d. h. mit 50 o/ol anbietcn wolle. Dieses Vorkommnis ist jedenfalls unerhört in der Geschichte des Buchhandels, und cs ließen sich lehrreiche Betrachtungen daran knüpfen. Für heule genüge cs scslzustellen, daß thatjächlich drei große katholische Vcrlegcrfirmcn dem Verein gegen über »schwach« geworden sind und demselben dadurch die Fortführung eines sonst absolut aussichtslosen Kampfes ermöglicht haben! Wie derselbe ausfallen wird, läßt sich vorläufig nicht abfchcn; wesentlich wird der Ausgang da von abhängcn, ob noch weitere katholische Ver leger sich zu desavouieren bereit sind. Vor läufig hat die Majorität unter Führung der Firma Herder dem Verein gegenüber die ur sprüngliche Erklärung aufrecht erhalten, und hat der Verein dem Vernehmen nach den Verlag der »Renitenten» darauf thatjächlich aus sei nen Listen gestrichen. Da ist denn wohl die Erinnerung am Platze, daß cs Ehrenpflicht des gesamten katholi- scheu Sortimentsbuchhandels ist, sür jene Firmen nun jetzt in der Weihnachtscampagnc — besonders thätig zu sein, welche bedeutende materielle Opfer im Interesse unseres Standes nicht gescheut haben, um sie im Kampfe energisch zu unterstützen! Nomina, sunt odiosa — sie sind auch un nötig; denn jeder katholische Sortimenter weiß, wo seine Freunde sitzen! Selbsthilfe war stets von Wert, so auch in dieser Sache; — sollte sic nicht ausrcichcn, so würden der Borromäus-Verein und die schwach- gcwordencn Verleger es sich selbst zuzuschreiben j haben, wenn der katholische Sortimentsbuch-! Handel einen Schritt weiter geht und den Börsen vereins-Vorstand um Hilfe in einer Sache an ruft, die in ihren Konsequenzen den neuen Satzungen vollständig Hohn spricht! —l— Berlin gegen Deutschland. Die Erklärung des Vorstandes des Börsen Vereins, welche den Berliner Firmen die Beibe haltung eines Rabatts von 10°/„ gestattet, wird jedem, dem die gesunde Entwickelung unseres Standes am Herze» liegt, als eine trübe Bot schaft erscheinen. Angenommen, daß Berlin die Hälfte seines Bücherbedarfs selbst hervorbringt, wofür der Be weis noch nicht erbracht ist, soll die andere Hälfte der Verleger daun recht- und machtlos sein, weil es der einen gefällt, der Gesamtheit unseres Standes Schaden anzuthun? Publizieren z. B. die wissenschaftlichen Verleger Leipzigs und der Provinzen nicht Werke, die eine Berliner Behörde oder Bibliothek kaufen muß, ob sie Rabatt er hält oder nicht? Ter Gedanke einer allgemeinen Sperre gegenBeriin ist gar nicht so kühn und ungeheuer lich, zum wenigsten nicht sür die Verleger wissen schaftlicher Werke. Denn der Vertrieb wissen schaftlicher Neuigkeiten durch die Mehrzahl der Berliner Firmen ist doch gleich null; gute Handbücher u. dgl. verkaufen sich aber auch ohne die Bemühungen der Berliner Kollegen, sind durch sie auch nicht aus dem Sattel zu heben. Gewiß würde eine solche Sperre den betei- ! tigten Verlegern zeitweilig nicht unerhebliche Opfer kosten; aber diese würden sicb mit der Zeit hun dertfältig bezahlt machen. Denn eine Sperre gegen alle Berliner Firmen ist wirklich durch führbar. Der indirekte Bezug durch Leipziger Agenten müßte bei dem notwendig riesengroßen Bedarf derselben ohne Schwierigkeiten auszudecken sein, und die Verweigerung aller direkten Sen dungen nach Berlin seitens einer größeren An zahl von Verlegern wäre doch in Anschlag zu bringen als starke Repressalie gegen die an schnelle Lieferung gewöhnten Berliner. ! Ein Provinzialverleger, j — ^VarinniF! — s65854j Von bekreumieter Leite gebt »ns neuerdings ein, vom 15. November er. datiertes Lirkular äer Verlagskaudtung d. ösnkä in Ludapost ru, io welekem das hirsoboinen einer rweiten Auflage von Krim üickieti's iWblieli. üsnausr Abdruck aus der Osutsekso Rundschau" angekiivdigt ist und deutsche kirmeo ru direkter Bestellung per kost Karte autgekordert werden, — Ilm unsere Nollegen i» Deutschland vor Lebadeu und Bvavnsdmliohkeiteo ru bewahren, maeben wir darauf antmsrksain, dass dieser Abdruck okne unser Wissen und gegen unseren Willen srkolgt und dass die Nönigliebe Staatsanwaltschaft biervou Kenntnis genommen bat — Berlin, im Oerembsr 1888. kekrUder knetet. s65855j Kieseeke L vevrient iMlimilliiLelieL fildlltiit in Ichjp/.its 6LlvanopIa8l'>8elie Anwalt I rrusAsfUIrrt. inLlio.><>i»1ei e dio Ilorstolluii^ von (-rg.1vn.uor^pen, «Ho -VI). Iri^srniiA von Lupker- ninl LLalilstieli- klLtteu, so^vie 6io Ver8tä.k1uii§ un,1 <iio VerorekeluvF von Kni-tei-LNel, - OalvanotA'pvn uinl Ltoi-ootv^ilrilton.sHei- ^.rt unci OrysLv. Hlnvei langte Zusendungen s65856f gehen mit Spesennachnahme zurück. Düsseldorf, im Dezember 1888. Paul Schrobsdorff'sche Buchhandlung. f65857j A MMsch, Firma: E. Mecklenburg, Barsortimelit in Berlin, Krausenstraße 39 am Dönhoffsplatz. empfiehlt sich denjenigen Buch- und Musikalien handlungen in den benachbarten Provinzen, welche in Berlin noch nicht vertreten sind, zur Uebernahme ihrer Kommissionen unter Zusiche rung kvulantcr und prompter Geschäfts führung. — Kataloge gratis und franko. Makulatur roh und broschiert s65858j kaust jeden Posten gegen Kasse Hermann Walther in Leipzig, Universitätsstraße 8. s65859j Zu verkaufen: Eine Knpferstichsammlung! Auskunft erteilt Herr H. Wildcriniith, Pro fessor in Winterthur — Schweiz. (0. R 61) ' s65860s Nöirfk'I. Nofbucirbindcrsi 6ii8lLV k rit/8( l>o, likipLiA. l.eIrtliiieMIilLrte Lnst-llt. öilliLLts lkeks.
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