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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1888
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1888
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- Deutsch
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6088 Nichtamtlicher Teil. 276, 28. November 1888. während für den Verkehr nach dem Auslande, Rußland ausgenommen, eher eine Steigerung anzunehmen sein wird, soweit die unvollständigen Beobachtungen einen Schluß gestatten. Förderlich wirkt ans den Absatz im Auslände die im allgemeinen sorgfältige und von Sachkenntnis zeugende Bearbeitung der deutschen Antiquariats-Kataloge, um so mehr, als die Kataloge ausländischer Antiquare sehr oft die nötigsten Sprach- und Littcratnr-Kenntnisse vermissen lassen. Die Zahl der von den An tiquaren Deutschlands, ausschließlich der Schweiz und Deutsch-Oesterreichs, im Jahre 1887 veröffentlichten Kataloge läßt sich ans etwa 500 berechnen, die sich ans ungefähr 120 Firmen verteilen; Leipzig ist hieran mit 17 Firmen und rund 100 Katalogen beteiligt. Vom Postwescn. — Eilbriefbcstcllung im Weltpostverein. — Nach einer vom internationalen Bureau des Weltpostvereins kürzlich veröffentlichten Zusammenstellung sind Eilbricfscndungcn unter den für den Vereinsvcrkchr geltenden Bedingungen zur Zeit außer nach Deutsch land nach folgenden Ländern zugclassen: Argentinische Republik, Belgien, Chili, Dänemark, Japan, Luxemburg, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Paraguay, Salvador, Schweden, Schweiz, Serbien und Siam. — Die Gebühr für die Eilbestellung im Vcreinsverkchr beträgt bekanntlich 30 Centimes mit der Maßgabe, daß für Sendungen nach Orten ohne Post anstalt seitens der Bestimmungs-Verwaltung eine Ergänzungsgcbühr bis zur Höhe desjenigen Betrages erhoben werden kann, welcher im inneren Verkehr für die Eilbestellung nach Landorten fcstgestellt ist. Uebcr die Höhe der im inneren Verkehr der einzelnen Länder zur Erhebung kommenden Gebühren für die Eilbestellung nach Orten ohne Postanstalten gicbt das Berner Bureau folgendes bekannt. Es wird er hoben in: Belgien 1 Frk. ohne Rücksicht auf die Entfernung; Chili der in jedem Falle an den Eilboten wirklich gezahlte Betrag; Japan 6 Sen (30 Centimes) für je 18 Schoo (Entfernungsmaß); Luxemburg bei Entfernungen bis 5 üm 1 Frk., bei Entfernungen über 5 kn: für je 2500 m 50 Cts. mehr; Niederlande 50 Cts. für je N/z bw; Oesterreich- Ungarn 50 Kr. für je 7'/2 km; Schweden, der dem Boten zu zahlende Betrag (die Bezahlung der Gebühr von 25 durch den Auftraggeber ist nicht nötig); Schweiz bei Entfernung bis 1 Inn: 30 Cts., bei Ent fernungen über 1—10 Inn: 50 Cts. für je 2 Inn, bei Entfernungen über 10 bin (Bestellung durch Estafette) 1 Frk. für je 2 Inn; Serbien keine Ergänzungsgebühr. Die vom Absender vorausbezahlte Gebühr von 30 Cts. (25 H) wird bei Einziehung der obigen Gebühr in Abzug gebracht. In den vorstehend nicht aufgeführten Ländern ist Eilbestellung nach Orten ohne Postanstaltcn nicht zugelassen. Zur Verkehrsordnung des Kolportagebuchhandels. — Die -Börsenzeitung für den Kolportage- rc. Buchhandel- veröffentlicht folgende Erklärung. In Nr. 176 des Börsenblattes wird darauf hingewiesen, daß laut 8 16 der Verkehrs-Ordnung für den Kolportage-Buchhandel, welcher lautet: 16) Nicht Periodisch erscheinende Werke und Kalender dürfen an Private mit nicht mehr als 5 Prozent Rabatt abgegeben werden, wenn die Verkaufspreise aufgedruckt sind; wo dies nicht der Fall, bleibt es dem Verkäufer überlassen, zu verkaufen, wie er will, die Schleuderei in keiner Weise verhindert, sondern im Gegenteil ge wissermaßen sanktioniert wird. Nach dem Wortlaut des betreffenden Paragraphen hat der geehrte Herr Einsender recht, und sieht sich der Unterzeichnete Vorstand daher zu der Erklärung veranlaßt, daß hier nur eine unklare Fassung des be treffenden Paragraphen vorliegt. Der Sinn, in welchem dieser Paragraph beschlossen und in welchem er heute gehandhabt wird, war nur der, daß ausschließlich für jene Verlagsartikel, für welche der Verleger selbst keinen Ordinärpreis festgesetzt hat, wie es häufig bei sogenannten populären Artikeln ge schieht, auch der Ankäufer volle Freiheit in seiner Preisstellung hat. Indem wir hiermit den Sinn des A 16 richtig stellen, ersuchen wir alle Kollegen, dieser Auffassung gemäß zu handeln. Eine redaktionelle Aenderung in dieser Hinsicht bleibt der nächsten Generalversammlung Vorbehalten. Braunschweig und Berlin, den 1. November 1888. Der Vorstand des Zentralvereins deutscher Kolportagebuchhändler. F. Hacker. E. Schnitze. E. Malzahn. Beschlagnahme. — Auf Requisition des königlichen Amtsgerichts zu Oppeln wurde von der Leipziger Polizei eine in Leipzig bei G. Fock erschienene Broschüre -Zum 18. October 1888. Saul und Jonathan. Zwei Gedächtnißreden, gehalten auf Ihre Majestäten die beiden hochseligen Kaiser und Könige weiland Wilhelm I. und Friedrich III. in der Synagoge zu Oppeln von Rabbiner vr. A. Wiener- wegen darin enthaltener Maje stätsbeleidigung mit Beschlag belegt. (Lpzgr. Tgbl.) Neue Bücher, Zeitschriften. Gelegenhcitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Lesmann's littorarisebsr äaüresbsriobt null VsibnaotitsIeutaloA 1888. 8rs§. von Lurl kleinswaun in I-sipmA. Ar. 8". XusA. X. XXIV n. 160 8.; XusA. 8. 160 8. 1-sipmA, Verlag ckoa litte,ui-isesten äabrss- bsriobts (Lrtur 8eemann). Invrss pour Iltrennss 1889. -äourmrl general äs I'impriworis st äs la librairis-. 8. 2821—3118. gr. 8°. Art Illustrationen. Unbli- eation än »esrvls äs la librairis-. ?aris 1888. lllustrirtsr IVsiknaelrts- Xatalog snglisebsr u. kranrösisolisr IVsrles. Von X. IHetmez'sr in Iwipmg. gr. 8". 96 8. Welche Bücher liest das Volk am meisten? — Wir brachten kürzlich unter obiger Ueberschrift eine Mitteilung aus der Statistik der Berliner Volksbibliotheken, welche das überraschende Ergebnis zeigte, daß die ausländische Litteratur vom Volke am meisten begehrt worden war. Hierzu bemerkt die -Lpzgr. Zeitung-: -Giebt diese interessante Auf nahme nicht ganz bemerkenswerte Fingerzeige? Die Vorliebe und Empfänglichkeit des Deutschen für Fremdes äußert sich auch hier genau wie in den woblhabendsten Kreisen durch die höchste Frequenzziffer der Bücherentnahme bei der Rubrik »Ausländische Litteratur». Dann kommt aber gleich die deutsche Nationallitteratur, und hieraus wie aus den nachfolgenden Rubriken Mathematik, Philologie, Geographie und Reisen geht hervor, mit welchem selten anerkannten Ernst und Eifer das lesende Volk in den gewiß knapp bemessenen Mußestunden an seine Weiterbildung geht; eine Statistik, ausgenommen in einer fashionablen, von der vor nehmen Welt benutzten Leihbibliothek dürfte wohl andere Ergebnisse auf weisen. Einen Kommentar dazu, daß neben den abstrakten Staats wissenschaften die theologische Litteratur dem Volke am wenigsten zu be hagen scheint, wollen wir nicht liefern. Die Berliner Bolksbibliotheken besitzen jetzt 104 010 Bände. Davon wurden im letzten Berichtsjahre 362 667 entliehen, jeder Band durch- chnittlich 3*/, Mal. Die Zahl der Leser betrug 16065.» Es darf übrigens vielleicht mit einiger Sicherheit angenommen wer den, daß in der oben angeführten Rubrik: -Ausländische Litteratur» die englische einen besonders breiten Raum einnimmt. Würde die Mehrzahl der deutschen Schriftsteller das Erzählcrtalent ihrer englischen Berussge- nossen besitzen oder dieses übertreffen, so würde auch das Volk von seiner Vorliebe für fremde Litteratur alsbald zurückkommon. Aus demNachlaßdcs Freiherrn Carl von Cotta. — Goethc- Schillcr-Bricfwechscl. — Bezüglich des Gocthc-Schillcrschen Briefwechsels, von dessen Übergabe seitens der Erben des jüngst verstorbenen Frei- hcrrn Carl von Cotta wir kürzlich berichtet haben, dürfte folgendes Nähere hier mitzuteilen sein. Der verstorbene Freiherr hat diese Briefe 1878 käuflich erworben, litterarisch verwertet und vor ungefähr zwei Jahren an die Frau Groß- herzogin verkauft unter der Bedingung, daß dieser wertvolle Auto graphenschatz bis zum Ableben des Verkäufers in dessen Verwahrung und ihm zu etwaiger littcrarischer Berlvertung zur Verfügung bleiben ollte. Diese Bedingung ist erfüllt worden. Es sind diejenigen Originalbriese Goethes und Schillers, über welche Goethe selbst in einem Kodicill vom 22. Januar 1831 folgendes agt: »Korrespondenz mit Schiller, anno 1850 herauszugcben. Alle Auf merksamkeit verdient das Kistchcn, welches bei Großhcrzogl. Regie rung nicdcrgcstcllt ist; cs enthält die Originalbriese meiner Korrespondenz mit Schiller, welche erst im Jahre 1850 herausgegebcn werden sollen, wovon die Akten das Weitere Nachweisen. Wie sich auch die weltlichen Sachen bilden, so werden diese Papiere von großem Werte sein; a) wenn man bedenkt, daß die deutsche Litteratur sich bis dahin noch viel weiter über den Erdboden ausbrciten wird, d. daß darin nahe bis 500 Briefe von Schillers eigener Hand befindlich, daß ferner 0. die Anckdotcnjagd so viele Namen, Ereignisse, Meinungen und Aufklärungen finden wird, die, wie wir in jeder Litteratur sehen, von älteren Zeiten her immer mehr geschätzt werden, so wird man begreifen, was ein kluger Unter nehmer aus diesen Dingen werde für Vorteil ziehen können Deshalb das Ausbietcn dieses Schatzes nicht privatim, sondern durch die Zei tungen und zwar auch durch die ausländischen zu besorgen, und den Nachkommen die Früchte väterlicher Verlassenschaft zu steigern sehn werden. Meine Enkel sind alsdann längst mündig und mögen nach dieser An weisung ihre eigenen Vorteile wahren. Die Hälfte des Erlöses kommt den Schillerschcn Erben zu, weshalb denn in diesem Geschäft die nöthigc Vorsicht zu brauchen ist.- Buchhandlungsgehilsenverein zu Leipzig. — Über den -Buchhandlungsgehilsen-Verein zu Leipzig», welcher vor wenigen Wochen sein fünfundfünfzigstes Stiftungsfest feierte, dürften die nachfolgenden Mitteilungen von Interesse sein: Der Verein trat am 5. Oktober 1833 ins Leben, und erwarb die Rechte der juristischen Persönlichkeit unter dem Namen -Buch handlungsgehilfen - Verein zu Leipzig». Seine Ziele sind neben der geistigen und sittlichen Förderung die Vermittlung der persönlichen Bekanntschaft und die Förderung des geselligen Verkehrs seiner Mit glieder, ganz besonders aber die Unterstützung hilfsbedürftiger Bcruss-
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