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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1924
- Strukturtyp
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- 1924-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1924
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- Deutsch
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8S60 vörsenblatt f. b. Dychn. vuchhand» Redaktioneller Teil. 151. 30. Juni 1924. leger und Schriftleiter als ganz individuell und auf Geistes- und Charaktergrundlagen beruhend heraus und hob drittens besonders die Reinheit der deutschen Presse hervor, die in erster Linie dem Verant wortungsgefühl und Idealismus der deutschen Verleger zu verdanken sei. Er ries der Regierung zu: »Häude weg vom Journalistengesetz, die deutsche Verlcgerschaft ist rein und wird ihr Haus auch weiter ohne Gesetz rein halten!« Ncichsminister des Innern Or. Jarres legte nochmals in längeren Ausführungen den Standpunkt der Ne gierung dar, die einen Ausgleich zwischen den entgegenstehenden An schauungen erstrebe. Ihm erwiderten noch vr. Iänicke (Hannover) und Prof. Wolfs (Dresden), der in seinem Schlußwort nochmals entschieden die Auffassung der deutschen Verleger'betonte. Damit war die Frage des Journalistengesetzes erledigt, und die Versammlung wandte sich den anderen Fragen des Zeitungs-wesens zu. Uber die Papiersrage referierte der erste stellvertretende Vorsitzende des Ver eins, Direktor Müller, über die Arbeitgeberfage Assessor Scheuer (Berlin). Die ausschcidenden Mitglieder des Vereinsoor stands wurden durch Zuruf einstimmig wicdergewählt. Ebenso wurden die vorgeschlagenen Satzungsänderungen angenommen. Damit hatte die denkwürdige Versammlung, die an Teilnehmern reichste und in ihrem Verlauf glänzendste seit Bestehen des Vereins, ihr Ende gefunden. Als Ort der nächsten Tagung wurde Königsberg gewählt. Verbandsiag des Neichsverbandes der Deutschen Presse. — Dieser Verband hatte seinen diesjährigen Verbandstag nach Königsberg einberufen, um die Zusammengehörigkeit der Ostmark mit dem Reiche zu betonen. Die Fahrt, an der 175 Mitglieder aus Deutschland und Teutschösterrcich teilnahmen, ging zunächst nach Marien bürg, wo den Teilnehmern von der Stadt ein Frühstück gegeben wurde. Nach Besichtigung der Marienburg ging es in Automobilen nach Danzig. Hier fand nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt ein Empfang im altehrwttrdigen Artushof statt, an dem Vertreter der Stadt, der deutsche Generalkonsul» v o n Dirksen, sowie Danziger Zeitungsverleger teilnahmen und Ansprachen hielten. Am 21. und 22. Juni fanden die Verhandlungen in Königs berg statt. Zur Frage des I o u r n a l i st e n g e s e tz e s wurde eine Entschließung angenommen, in der u. a. die Forderung auf Schaffung eines deutschen I o u r n a l i st e n g c s e tz e s er hoben wird. Der Neichsverbaud fordert das Neichsministerium des Innern auf, auf Grund der von den beteiligten Ministerien geleisteten Vorarbeiten nunmehr so schnell wie möglich dem Reichstag einen Ge setzentwurf vorzulegen. Im Verlaufe der Versammlung wurde ein gehend die Lage der aus den besetzten Gebieten ausgewiescnen und von den Besatzungstruppcn unter nichtigen Vorwänden grundlos zu teil weise langen Gefängnisstrafen verurteilten Redakteure besprochen. Ein Antrag spricht die dringende Erwartung aus, daß diesen Kollegen in allernächster Zeit die Heimat zurllckgegeben, den Ausgewicsenen die Rückkehr in die Heimat gestattet und daß den deutschen Redakteuren im besetzten Gebiet die Sicherung gegeben werde, frei und unbehindert ihrer pflichtgemäßen journalistischen Arbeit nachzugehen. — Die Vor - standswahlcn ergaben die Wiederwahl der bisherigen Vor sitzenden B a e ck e r - Berlin, Freund-Berlin und Neumann- Berlin. Vom Buchhandel in den Niederlanden. — Aus dem Jahresbericht für 1923 der niederländischen Buchhändlervcreinigung sehen wir, daß die Gesellschaft am Schluß des Jahres 691 Mitglieder hatte, eine Zu nahme im Lause des Jahres von 20 Fachgenossen. Das abgelaufenc Jahr brachte dem Verein eine Erneuerung; die neuen Bestimmungen sind von 1924 ab in Kraft getreten. — Während Deutschland das erste Land war, das seine verschiedenen Berufe durch Fachunterricht so stärkte, haß Deutschland den großen Aufschwung der letzten Jahr zehnte vor dem Kriege erleben konnte, sind andere Länder erst sehr viel später zum Fachunterricht übergegangen. Die Buchhändlcrschulc in Leipzig ist 71 Jahre alt, die ausländischen, diesem Beispiel folgenden Unterrichtsgelegenheiten sind sehr viel jünger. Der nieder ländische Verband berichtet über sein viertes Fachschuljahr und beklagt, daß es immer noch nicht durchgcsetzt ist, daß wenigstens alle Amster damer Buchhändler ihre Lehrlinge zu ihrer Fachschule senden. Am Unterricht nahmen zuletzt 16 Lehrlinge teil, und 10 konnten mit einem Abgangszeugnis versehen entlassen werden. Die Unterrichtszeit er streckt sich über zwei Jahre. Die Vereinigung hofft, daß sich allmählich jeder Fachgenosse zu der Ansicht durchringt, daß Fachunterricht und allgemeine Bildung von einem tüchtigen Buchhandlungsgehilfen ge fordert werden müssen. -r Aus Java. — In einem kleinen Aufsatz der niederländischen Buch händlerzeitschrist wird erzählt von dem Lesestoff des Inländers in Java, dieser Perle niederländischen Kolonialbesitztums. Von den drei in Frage kommenden Sprachen werden im Verhältnis des Absatzes auf 281 malaiische 143 javanische und 184 sudanesische Bücher verkauft. Die gebildeten Inländer können neben ihrer Sprache auch das Malai ische als allgemeine Verkehrs- und Handelssprache in jener Inselwelt sprechen, sodaß sie an ihre eigne Landessprache nicht gebunden sind. Bücher in der javanischen Sprache werden in gleicher Anzahl mit la teinischen und mit einheimischen Buchstaben gedruckt gelesen. Letztere Bücher kosten bei der Herstellung das Vierfache, und die javanischen Ratgeber der Negierung empfehlen mehr diese Bücher, aber diese Vor liebe slir die einheimischen Schriftzeichen wird nach den Erhebungen, wie schon gesagt, nicht von den Bücherkäufern geteilt. Bücher mit ein heimischem Inhalt werden mehr gelesen, doch gibt es auch Übersetzun gen, die nicht m ehr gekauft, aber von den Büchereien am meisten ver liehen werden; so wird ein Buch von dem alten niederländischen Ver fasser Oltmans: Os sebaapkerders (1838 in Holland zuerst erschienen) genannt, das in Übersetzung viel verlangt wird. Geld ist doch wohl für Bücher vorhanden. Ein Atlas mit malaiischem Text wurde in 570 Stück zu je 8 Fl. verkauft. Unter den Büchern, deren Inhalt euro päischen Ursprungs ist, werden als viel verkauft die beiden Grimm schen Märchen genannt: »Klein vuimpje« (Däumling), das 1374mal verkauft wurde, und »Oe Qelaarsde trat« (Gestiefelte Kater) mit 400 Stücken. Von dem javanischen Buch »Oetroek war die erste Auflage mit 6000 Drucken bald vergriffen, und jetzt ist die 3. Auftage mit 25 000 Abzügen in Arbeit. Freilich geringe Zahlen, wenn man be denkt, daß Java über 30 Millionen Einwohner zählt, und daher hat die niederländische Verwaltung noch eine schöne große Aufgabe vor sich, ihr Licht aus dem Westen über dieser glücklichen Insel immer stärker leuchten zu lassen. Sch. Deutsche Buchausstcllung in Madrid. — In der Verlagsbuch handlung Calpe in Madrid wurde eine durch Professor Mathey - Leipzig organisierte deutsche B u ch a u s st e l l u n g eröffnet. Außer, dem deutschen Botschafter hielten der Direktor des Verlags Ealpe, Herr Urgoiti, und Professor Mathey Ansprachen. Unter den ge ladenen Gästen befand sich auch der in Spanien bestbekannte und be rühmte Schriftsteller Jacinto Benavente. (Ausführlicher Bericht folgt.) Heimatstagung. — In Mühldorf a. Inn findet vom 3.—7. August eine Tagung des Heimatbunöes für den Inn- und Salzachgau statt. Dabei werden namhafte Persönlichkeiten über Kunst und Ge schichte, Land und Leute referieren. Pflege der Zeitungskunde an der Universität Berlin. — Wie vom Vorstand des Bczirks-verbandes Berlin des Neichsverbandes der d e u t s ch e n P r e s s e mitgeteilt wird, hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, vr. Böhlitz, gemäß dem An trag der philosophischen Fakultät der Universität Berlin dem Leiter des deutschen Instituts -für Zeitungskunde und langjährigen Vor sitzenden der zeitungswissenschastlichen Kommission des Neichsverbandes der deutschen Presse, vr. Marti n Mohr, einen Lehrauftrag für Systematik und Geschichte des Zeitungswesens erteilt. Führer durch die Literatur der Graphik. — Die Firma Otto Salomo n in Berlin N. 24, Oranicnburgerstraße 58, beabsichtigt, einen Führer durch die moderne Literatur über Graphik herauszugeben. Sie bittet die Verleger, ihr Titelangaben mit Bezugsbedingungen und einer kurzen Besprechung zu senden. (Vgl. Inserat im Bbl. Nr. 125, S. 7071.) Autographcn-Ausstellung. — Die Universitäts-Bibliothek Leipzig ist seit dem Jahre 1892 durch Vermächtnis im Besitz der berühmten Kcstnerschen A u t o g r a p h e n s a m m l u n g. Um das Bewußt sein von dem Bestehen dieses unvergleichlichen Schatzes an hand schriftlichen Blättern aller Zeiten und Völker zu ern^iern und weiteren Kreisen Gelegenheit zu geben, sie kennen zu lernen, hat die Universitäts bibliothek in ihrem Ausstellungsraum eine lange Reihe erlesener Stücke ausgekegt. Diese Ausstellung wurde am Sonntag, dem 22. Juni, vormittags 11 Uhr, im Beisein des Rektors, Herrn Geheimrat Prof. Or. St ein darff, und geladener Gäste durch den Direktor der Universitäts-Bibliothek, Herrn Professor Or. Glauning, eröffnet. Herr Universitäts-Bibliothekar Or. Hilliger, der Verwalter der überreichen Sammlung, dem der innere und äußere Aufbau der Aus stellung zu verdanken ist, gab eingehende Erklärungen zu den ausgc- legten Schätzen. Die Ausstellung ist vom 23. Juni bis 6. Juki ge-
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