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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1924
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- 1924-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1924
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8876 dürlcnblau f. d. Dtsch». Buchhandel. Redaktioneller Teil. ikü 151, 30. Juni 1924. Jahr zu Jahr ständig gestiegen. Die Brandschäden hielten sich in mäßigen Grenzen und vermochten den ruhigen Entwicklungs gang nicht nachteilig zu beeinflussen. Der Krieg hemmte die Bewegung anfangs, konnte aber den Fortgang auf die Dauer nicht hindern. Eine schwere Zeit hatte die Genossenschäst im Jahre 1923 zu durchleben. Als in den Tagen der schlimmsten Inflation in weiten Kreisen des deutschen Volles jeder Versicherungsgedanke zu erlöschen begann, drohte der Genossenschaft die Gefahr, daß, wie manche andere Versicherungsunternehmung, auch sie der Schwierigkeiten nicht Herr werden würde. Durch rechtzeitige Aufnahme neuer Versicherungsformen gelang es indes, die Schwierigkeiten zu beheben und dadurch dem deutschen Buch gewerbe seine eigene Feuerversicherung zu erhalten. Schon am Schlüsse des Jahres 1923 konnte festgestellt werden, daß es mit dem Wiederaufbau des Versicherungsgeschäfts rüstig vorwärts ging. Auch das laufende Jahr verspricht einen guten Erfolg, da die Prämieneinnahmc im ersten Halbjahr 1924 bereits das Dop pelte der gesamten Einnahme des Jahres 1914 beträgt. Charakteristisch ist es für dis Geschäftsgebarung der Ge nossenschaft stets gewesen, daß sie die Frage der Sicherheit vor die der schnellen Entwicklung gestellt hat. Von den übernom menen größeren Versicherungen wurde eher zu viel als zu wenig in Rückversicherung gegeben. Dieser vorsichtigen und gewissen haften Art ihrer Geschäftsführung dürfte es die Genossenschaft in der Hauptsache verdanken, daß sie sich so ruhig und unbedingt sicher entwickelt hat. Während andere Versicherungsunternehmun gen, die in ähnlicher Weise für bestimmte Gewerbe oder indu strielle Zweige geschaffen wurden und deren Tätigkeit sich ebenfalls auf das ganze Deutsche Reich erstreckte, nach kurzer Zeit ihren Betrieb wieder einstellen mußten, hat sich die Feuerversicherungs-Genossenschaft für das Buchgewerbe als einzige Fachversicherung Deutschlands in den 25 Jahren ihrer Wirksamkeit einen festen Platz innerhalb des deutschen Versiche- rungsgewerbes erobert und allen Stürmen getrotzt. Sie steht heute, unmittelbar nach der Inflationszeit, fester gegründet da als in ihren besten Jahren vor dem Kriege. Dazu bietet die im vorigen Jahre erfolgte Ausdehnung ihrer Tätigkeit auf den deutschen Buchhandel eine weitere Ent- wicklungsmöglichkcit. Dem deutschen Buchhandel andererseits ist Gelegenheit gegeben, sich von der Genossenschaft alle die Vor teile zu verschaffen, die sie als gewerbliche Versicherungsanstalt zu bieten vermag. Dafür, daß die Genossenschaft künftig auch die buchhändlerischen Interessen bestens wahrnehmen wird, bürgt nicht nur der Grundzug ihrer gewerblichen Tätigkeit, son dern auch die Zuwahl zweier Vertreter des Buchhandels in den Vorstand der Genossenschaft. Für die Verleger istvr. Werner Klinkhardt i. Fa. Klinkhardt-L Biermann-Leipzig, dessen Bruder Hofrat Or. Victor Klinkhardt den Vorsitz der Genossen schaft führt, und für die Sortimenter Wilhelm Hermann i. Fa. Johs. Storm-Bremen gewählt worden. So sei denn am heutigen Jubeltage der Hoffnung und dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die Genossenschaft nach den ersten 25 Jahren ihres Bestehens eine weitere erfolgreiche Tätig keit entfalten möge zum Nutzen des gesamten deutschen Buch gewerbes. Nochmals statistische Berichterstattung. Von vr. Kurt Runge. Die Versendung der von uns aufgestellten Berichtssorma« litäten im Entwurf an eine größere Anzahl interessierter Fir men mit der Bitte um Kritik hat uns erfreulicherweise eine ganze Reihe sehr beachtlicher Vorschläge und eingehender Rück äußerungen gebracht. All denen, die auf diese Weise unserer Arbeit wertvolle Unterstützung haben zuteil werden lassen, spre chen wir an dieser Stelle unseren verbindlichsten Dank aus. Besonderer Beachtung wert erscheint uns eine Briefstelle, die wörtlich lautet: »Der Buchhandel, im Augenblick stark beein flußt von Henry Fords Buch, glaubt der Statistik entbehren zu können-. Diese Äußerung läßt es angebracht erscheinen, eine kurze kritische Bemerkung über Fords Stellungnahme zur Sta tistik einzuflechten. Als Ford seine statistischen Ermittlungen — nicht völlig beseitigte, denn selbstverständlich benötigte er auch weiterhin mindestens die Prvduktionsstatistik, sondern nur — erheblich einschränkte, befand er sich in außerordentlich schwieri ger Lage, wo es sich für ihn darum handelte, ob er diese Krise aus eigener Kraft zu überwinden vermochte oder dauernd vom Bank-Kapital abhängig wurde. In einem solchen Augenblick mußte er sich naturgemäß entschließen, seine Unkosten so weit als möglich zu verringern und alle Arbeiten einzuschränken, die nicht unmittelbar auf den Produktionszwcck gerichtet waren. Ein Jdealzustand ist dies jedoch keineswegs, und zahlreiche An gaben Fords beweisen, daß er zumindest seine Produktions statistik außerordentlich weit ausgebaut hatte, was nicht wunder nehmen kann, da ein großes Unternehmen seiner Art, aber nicht minder auch jeder ordnungsgemäß geleitete kaufmännische Be trieb bestimmter notwendiger statistischer Aufzeichnungen nicht entraten kann. Die Nutzanwendung, die man aus Fords Schilde rung ziehen kann, ist die Warnung vor einer Überschätzung der Statistik, mit anderen Worten, die Mahnung, nicht Statistik um der Statistik willen zu treiben, was aber nicht ausschlietzt, daß notwendige statistische Ermittlungen zu den wichtigsten organisatorischen Betriebsausgaben gehören. Das Schlagwort: »Statistik ist Unsinn-- mag zwar sehr verlockend klingen, würde sich aber bei seiner konsequenten Befolgung sehr bald als schwe rer Irrtum erweisen. Wenn es somit für den einzelnen Betrieb statistische Arbeiten gibt, mögen sie auch noch so primitiv ange legt sein, die unbedingt geleistet werden müssen, so ergibt sich auch für die Berufsvertrctung und den Jntercssenverband die Notwendigkeit, zur Erfüllung ihrer Aufgaben bestimmt be grenzte statistische Ermittlungen anzustellen. Tie Angehörigen vieler Gewerbezweige find auch von dieser Notwendigkeit voll kommen überzeugt, denn uns sind Verbände bekannt, an denen sich bis zu einem Drittel und noch mehr der Mitgliedsfirmen an den statistischen Erhebungen ihres Verbandes beteiligen. Man wird die Beobachtung machen können, daß gerade diese Ver bände eine gesteigerte Aktionsfähigkeit aufweisen, vor allem aber ist wichtig, daß sich namentlich die größeren typischen und für die Entwicklung Richtung gebenden Betriebe mit diesen Auf gaben befassen. Wenn heute mitunter geklagt wird, daß von den verschie densten Seiten einem Kaufmann Ermittlungen statistischer Na tur angetragen würden und um seine Mitarbeit gebeten würde, so ist dies zweifellos darauf zurückzuführen, daß alle Verbände und Interessenvertretungen, wie Handelskammern, Gewerbekam mern, Berufsvereine usw., nachdem während der Inflations- Periode eine geordnete Fortführung der früher geleisteten statisti schen Arbeiten nicht möglich war, jetzt wieder das erforderliche Material zusammenzutragen und namentlich die gewaltigen Ver schiebungen in unseren wirtschaftlichen Verhältnissen seit der Vorkriegszeit nicht nur gefühlsmäßig, sondern auch zahlenmäßig zu erfassen bestrebt find. Die Entwicklung wird ganz von selbst dahin gehen, daß, wenn dieser notwendige Wiederaufbau geleistet ist, die Fortsetzung der Arbeiten, wie schon in der Vorkriegszeit, mit verhältnismäßig geringer Mühe gesichert werden kann. Auch unser Bestreben ist es, den Buchhandelsbetrieben nicht etwa irgendeine künstliche Statistik aufzuzwingen, die sie zu zeit raubenden, dem Betriebszweck nicht unmittelbar dienstbar zu machenden Arbeiten nötigen, sondern unsere Statistik organisch aus der Betriebspraxis herauswachsen zu lassen. Nur so kann der von uns verfolgte Zweck erreicht werden und nur dann ergibt sich ein zuverlässiges Bild über die von der Statistik erfaßten Tatsachen. Nur in Kürze wollen wir an dieser Stelle auf die Abände rungsvorschläge eingehen, die sich an unseren Entwurf für die Berichtsformalitäten anknüpfen. Oberster Grundsatz, den auch wir im Auge haben, muß sein, die Statistiken so einfach wie möglich zu gestalten, um eine ausreichende Zahl von Inter- essenten zur Mitarbeit zu finden. Es könnte den Anschein er wecken, als ob wir diesem Grundsatz mit unserem Schema untreu geworden wären. Wir sind jedoch von der Erwägung ausgegan gen, daß Firmen, die im eignen Interesse eine differenzierte
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