Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220520
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192205201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220520
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-20
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3. Der in der Presse oft erwähnte Hinweis, daß kaufmännisch ge rechnet das Buch zu billig sei, hat trotz Bestehens dieser Tatsache einen starken Rückgang des Umsatzes im Buchhandel nicht aufzuhalten ver mocht. Die durch die Not der Wissenschaft veranlassen Gesuche um Überlassung unentgeltlicher oder verbilligter Bücher haben einen nie geahnten Umfang angenommen. 4. In besonders erschreckender Weise werden viele für Unterricht und Erziehung notwendige Bücher mit einer Höhe der Herstellungs kosten bedroht, daß als Folge schon heute ein bedenklicher Rückschritt der Schulansbildung vorausgesagt werden muß. 5. Bezüglich des Betriebskapitals der deutschen Berlcgerfirmen steht fest, daß es zurzeit keine Möglichkeit gibt, ausreichende Kredite für die Herstellung wichtiger Werke zu annehmbaren Bedingungen zu er halten. Angesichts aller dieser Tatsachen erklärt die hannoversche Ver- lcgerschaft im vollen Bewußtsein der Notlage unseres ganzen deutschen Volkes, daß sic sich außerstande sieht, durch weitere Steigerungen der Tariflöhne ihre Arbeiten zugunsten der Buchdrnckereien zu belasten. Sie muß daran erinnern, daß sie keinerlei Konjunktnrlöhne wie die an der Ausfuhr mit hohen Währnngsgcwinnen beteiligte Industrie zahlen kann. Erfahrungsgemäß verschlimmern alle Tariferhöhungen das llbel, statt das Gleichgewicht des Lebens herbeizuführen; sie sind in Wahrheit nur weitere Treibmittel, die Wirtschaft kränker zu machen als zuvor. Die hannoversche Verlegerschaft erwartet deshalb von dem Buchdruckgcwerbe und den ihm verwandten Zweigen, daß gegenüber den Tarif- und Betriebsvertretungcn der Arbeitnehmer auf diese Gefahren mit voller Offenheit und allem durch dtc Not der Zeit gebotenen Ernst immer wieder nachdrücklich hingewiesen wird. Erneute Lohnforderungen der deutschen Buchdruckergchilscn. — Kaum daß die letzte, vom 1. Mai an in Kraft getretene Teuerungs zulage für die Buchdrnckergehilfen und für das Hilfsarbeiterpersonal unter Dach und Fach ist, haben die Gehilfenvertrcter beim Tarifaus schuß wiederum eine Erhöhung der Teuerungszulagen beantragt. Am 26. Mai und folgende Tage findet eine Voll 1 itzung des Tarif- ausschusses in B'erlin statt; es tagt also nicht die Lohnkom- niission wie im vorigen Monat. Bekanntlich kam es in dieser Kom mission wegen der Höhe der Teuerungszulage zu keiner Einigung, sodaß das Neichsarbeitsministerium als Schiedsinstanz angernfen wurde. Der gefällte Schiedsspruch brachte den Gehilfen eine neue Teuerungszulage von 130-^160 Mark wöchentlich, wovon das Hilfs personal einen im Lohntarif vorgesehenen Prozentsatz erhielt. Aus der Tagesordnung für die diesmalige Tarifausschußsitzung ist zu er sehen, daß die Gehilfenvertrcter nicht nur eine Erhöhung der gegen wärtigen Teuerungszulage beantragen, sondern auch eine Erhöhung des Zuschlags für Maschinensetzer. Außerdem wird beantragt, für Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen die gleichen Teuerungszulagen zu bewilligen wie für Gehilfen, während, wie vorhin bereits erivähnt wurde, das Hilfspersonal bis jetzt immer nur einen gewissen Prozentsatz dieser Zulagen erhielt. Der gegenwärtige Wochenlohn eines verheirateten über 24 Jahre alten Gehilfen (Setzer oder Drucker) beträgt z. B. in Leipzig 895 Mk., in Berlin und Hamburg 933 Mk. Maschinensetzer erhalten noch 50 Mk. mehr. Den diesmaligen Verhandlungen des Tarifausschusses sehen Prinzipale wie Gehilfen mit größter Spannung entgegen, da auf beiden Seiten ein äußerst scharfer Ton eingesetzt hat. Schon der letzte Schiedsspruch wurde von den Prinzipalen mit sehr knapper Mehrheit angenommen. Eine überaus große Anzahl von Prinzipalen, nament lich Inhaber kleiner oder mittelgroßer Betriebe, erklärte, es sei gänz lich ausgeschlossen, noch weitere Lohnbelastungen auf sich zu nehmen und dadurch den Auftragseingang noch weiter einzuschnürcn. Neue Teuerungszulagen hatten auch regelmäßig eine Erhöhung der Druck sachenpreise im Gefolge, und in Zukunft dürfte dies wohl nicht anders werden, trotzdem dadurch der Aüftragseingang immer geringer wird. PersmmlliMWen. Ein Berliner Gelehrter nach Japan berufen. — Prof. Lconor Michaelis ist für ein Jahr als ordentlicher Professor für Physio logische Chemie an die japanische Universität Nagoya berufen worden mit dem Aufträge, auch in anderen japanischen Uni versitäten Vorträge zu halten. Michaelis wird sich für 1923 aus seiner Berliner Stellung beurlauben lassen. Hugo Eonwcnt; f. — Im Alter von 67 Jahren ist Geheimer Nc- gieruugSrat Professor vr. Hugo Conweutz in Berlin an den Folgen einer Operation gestorben. Er war seit dem Jahre 1910 Di rektor der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Berlin, die er schon seit 1906 von Danzig aus verwaltet hatte, wo er 30 Jahre lang die naturwissenschaftlichen und vorgeschichtlichen Sammlungen des Pro vinzialmuseums verwaltet hat. Von seinen Schriften seien genannt: Die fossilen Hölzer von Karlsüorf am Zobten (1880). — Die Angio spermen des Bernsteins (2. Bd. von Goeppert und Menge, Die Flora des Bernsteins) (1880). — Die baltischen Bernsteinbäume (1890). — Untersuchungen über fossile Hölzer Schwedens (1892). — Die Eibe (1892). — Seltene Waldbäume (1895). — Ou Lv§Iisü amber and runder generalis (1896). — Forstbotanisches Merkbuch. 1: Wcstpreußen (1900). — Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Unterhaltung (1904, 4. Aufl. 1911). — Das Westprcußische Pro- vinzialmifteum 1880—1905 (1905). — Die Heimatkunde in der Schule (1904, 2. Aufl. 1906). — Schutz der natürlichen Landschaft (1907). — 1'de Osre ok klatural Monuments (1909). — d.a protection nationale et internationale de 1a nature (1914). — Beiträge zur Naturdenkmal- ' pflege I—IV (1910—1914). — Naturschutzgebiete (1912). — Merkbuch für Naturdenkmalpflege und verwandte Bestrebungen (1918). Das letzte Werk von Professor Conwentz: »Heimatkunde und Heimatschutz in der Schule« liegt abgeschlofsen vor und erscheint demnächst. SpreWol. ^ „Zahlbar nach Empfang". Bei den heutigen hohen Nachnahmekostcn liegt es lediglich im In teresse der Sortimcntskollegen, ivenn wir Verleger Barsendungeu nicht unter Erhebung des Betrags durch Nachnahme, sondern »zahlbar nach Empfang« senden. Leider aber bleibt diese Formel in den meisten Fällen nur Formel, denn bis zum Eingehen der fälligen Be träge vergehen oft Wochen, die dann Mahnungen erforderlich machen und mit Zeit- und Kostenverlustcn verknüpft sind, Dinge, die in diesem Falle leicht zu vermeiden wären. Wenn wir Verleger schon ans Ent gegenkommen Barsendungen zum Barpreisc berechnen und den Betrag Kostenersparnis wegen nicht durch Nachnahme erheben, dürfen wir doch wohl erwarten, daß die Zahlungen dafür prompt ein- gehen. Sollte die Nachlässigkeit (denn anders kann ich es nicht be zeichnen) dennoch auch weiterhin in dieser Weise anhalten, bliebe nichts weiter übrig, als Barsendungen, auch soweit sie direkt gehen, nur als Nachnahmesendungen zu befördern, eine Maßnahme, die den Sortimentskollegen nicht unerhebliche Kosten verursacht, ohne ihnen hierfür einen Vorteil zu bieten. . Hannover. Wolf Alb recht Adam, Verlag Harry Wolfs. Direkte Lieferungen an Private in Slowenien. Die Unterzeichneten Buchhändler Sloweniens erlauben sich hier mit, sämtliche Mitglieder des Börsenvereins dringendst zu ersuchen, mit der direkten Belieferung des hiesigen Publikums nun endlich einmal abzubrechen und alle direkten Bestellungen, die ihnen von privater Seite aus unserem Gebiete zuiommen, nur durch eine der Unterzeichneten Buchhandlungen durchs lihren zu wollen. Wie sehr unsere Interessen durch unvermittelte Liefe rungen geschädigt werden, glauben wir nicht erst näher ausfiihren zu müssen. Sollte sich jedoch die Notwendigkeit ergeben, eine Lieferung an eine hiesige Privatperson oder Anstalt ans direktem Wege durchführen zu müssen, bann bitten wir, die Lieferung bloß unter genauester Berück sichtigung des hierorts geltenden Umrechnungskurses, sämtlicher Teue rungszuschläge und mit Anrechnung des vollen Portos vorznnehmen. Will). Blanke's Nachfolger Wilh. Heinz, Marburg a. d. Drau. Goriöar L Leskovsek, Cilli (Fugo- slawicn). Jos. Höser, Marburg a. d. Drau. ckugvslavauslia UnjiZarua, Laibach. Jg. o. KleinmayrLKed. Bamberg, Laibach. Fritz Rasch, Cilli (Jugoslawien). Carl Scheidbach, Marburg a. d. Drau. L. Schwentner, Laibach. Verantwort!. Redakteur: Richard Nlbcrti. — Vertan: DcrBiirscn verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Biichhändlerhauö Druck: Ramme-Seemann. Sämtlich tn Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg A> sBuchhiindlerhausl 7S2
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder