Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220517
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192205170
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220517
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-17
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««rin>il»r> I.». Redaktioneller Teil, X: 114,17, licher, daß der Böisenvereinsborstand die Möglichkeit seines Rücktrittes in Erwägung zog, um denen, die diese Lage herbeige- fuhrt hatten, nnd die sich mit der Annahme des Antrages ° in besonders schroffer Weise gegen ihn ausgesprochen hatten, die Verantwortung zu überlassen. Daß der Vorstand aber trotz sei- ner schweren Bedenken erklärte, seine Pflicht weiter tun zu wol len, um das Chaos nicht zu vergrößern, beschwor wenigstens die unmittelbarsten Gefahren und sicherte eine ruhige Weiterführung der Geschäfte, Es war weiter ein Weiser Schritt des Vorstandes, daß er seinen nach Zurückziehung des Antrages Quelle und Voigtländer allein noch übrig gebliebenen Antrag a in der durch den Verbandsvorstand verbesserten Fassung zur bedingten An nahme vorschlug, damit für den Fall der gerichtlichen Außer kraftsetzung der Nitschmannschen Wirtschaftsordnung sofort ein Ersatz zur Hand sei, der dem Sortiment wenigstens das Erreich bare rette und die Aufrechterhaltung einigermaßen geordneter Verhältnisse gewährleiste. Dieser Antrag fand einstimmig An nahme, auch seitens des Sortiments, woraus man beinahe den Schluß ziehen dürfte, es habe sich diesem bei der Annahme der Nitschmannschen Wirtschaftsordnung lediglich um eine Demon stration gehandelt, da ja die beiden Anträge, von denen einer die Muß-, der andere die Kannborschrift zugrundelegt, sich geradezu widersprechen und gegenseitig ausschlietzen. War dadurch die Lage noch einigermaßen gerettet, so war die Erregung trotzdem noch ungeheuer, und dem trugen die Schlußworte Rechnung, Herr Hartmann verhehlte nicht, wie bedrückter Stimmung er sei, mahnte zur Besinnung, da ja alle doch als Mitglieder desselben Vereins zusammenhalten müßten, und gab der Hoffnung Aus druck, daß auch dieser Tag vorübergehen möge. Dem Vorstand, der in vorbildlicher Weise seine Pflicht getan habe, sprach er den Dank aller aus, den die Versammlung in einem dreifachen Hoch zum Ausdruck brachte, Herr Or, de Gruhter unterstrich nochmals die dreifache Majorisierung nicht nur des Verlages, sondern auch des Verbands- und des Börsenvereinsvorstandes und dankte dem letzteren, daß er das Ansehen des Börsenvereins hochgehalten habe, Herr Hofrat vr, Meiner dankte tiefbewegt in kurzen Wor ten für das Vertrauen und versicherte, der Börsenvereinsvoc- stand sei bereit, die Verantwortung zum Besten des Börsenver eins und des ganzen Buchhandels weiter zu tragen, wie er es bisher in voller Einigkeit getan habe, daß er aber auch nicht zögern werde, falls die Mehrheit auf die Dauer andere Wege zu wandeln entschlossen sein sollte, mit Freuden Platz zu machen. Er schloß mit der Mahnung zur Einigkeit, die allein imstande sei, über die Krise hinwegzusühren. Damit war die in ihrem dramatischen Abschluß zu einem be deutsamen Ereignis gewordene Hauptversammlung zu Ende, Am nächsten Tage hielten die Gilde sowohl wie der Ver legerverein außerordentliche Hauptversammlungen ab, um zu den Ergebnissen der Börsenvereinsversammlung Stellung zu neh men, Der Verlegerverein faßte seinen Standpunkt in der nach stehenden Entschließung zusammen: »Die außerordentliche Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins begrüßt die Annahme der Satzungsreform im Börsenverein, welche einen der beiden Punkte der Weimarer For derungen erfüllt. Sie bedauert, daß der andere Hauptpunkt, die Kurialabstimmung, vorläufig gefallen ist, und stellt fest, daß der Verlauf der Hauptversammlung des Börsenvereins zwingend die Notwendigkeit der Kurialabstimmung erwiesen hat, da durch Mehrheitsbeschlüsse der Verlag in wichtigsten Wirtschaftsfragen majorisiert wurde. Die außerordentliche Hauptversammlung er klärt, daß der Deutsche Verlegerverein an der Beratung und Be schlußfassung über verkehrsrechtliche Fragen im Börsenvercin, so weit nicht bereits Handelsgebräuche vorllegen, vor Einführung der Kurialabstimmung sich zu beteiligen nicht verpflichtet ist. Er erkennt wiederholt als bindendes Derkehrsrecht die Satzungen des Börsenbereins, die Verkehrs- und Verkaufsordnung in ihrer Fassung vor Kantate 1922, nicht aber neue Ordnungen, insbeson dere nicht die gestern beschlossenen Anträge Nitschmann und Schöningh an; dagegen hält er die in dem Wirtschaftsausschuß getroffenen Vereinbarungen, wie sie der gestern beschlossene An trag der Vorstände des Börsenvereins und des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine kodifizieren soll, aufrecht. 704 Die außerordentliche Harchtbersammlung hält es für ge boten, die Beschlüsse der Anträge Nitschmann und Schöningh ge richtlich anfechten zu lassen, und ermächtigt die Vorstandsmitglie- der, die entsprechenden Schritte zu tun. Die außerordentliche Hauptversammlung wünscht weiterhin eine Politik besten Einvernehmens mit dem Börsenverein, als des sen Hauptstütze sich der Verlag erwiesen hat, und des friedlichen Ausgleichs mit dem Sortiment-, Von der Gilde ist nur bekannt geworden, daß auch sie ihrem Friedenswillen Ausdruck gegeben habe. Am Sonntag vereinte nach Schluß der Verhandlungen das Festessen den größten Teil der Teilnehmer bis in den Abend, Die Stimmung war erfreulicherweise durchaus versöhnlich und freundschaftlich. Wir werden über den Verlauf im einzelnen an anderer Stelle noch berichten. Dagegen sei hier noch auf ein Er gebnis der Verhandlungen der Verbandshauptversammlung hin gewiesen, das für den Buchhandel von allgemeiner Bedeutung ist. Im Anschluß an eine überaus eindrucksvolle Rede des Herrn Otto Paetsch-Königsberg, der die Einladung nach Kö nigsberg für die Herb st Versammlung des Ver bandes überbrachte, wurde einstimmig beschlossen, diesem An trag zu entsprechen, was mit großem Jubel ausgenommen wurde. Der Entschluß dazu war den Vertretern dadurch erleichtert wor den, daß der Börsenverein in Aussicht gestellt hatte, zu den Kosten der Hcrbstversammlung in Königsberg beizutragen. Es wurde angeregt, die Teilnehmer sollten sich in Stettin versanr- meln und von dort aus gemeinsam zu Schiff nach Königsberg fahren. Dort wird sich neben den eigentlichen Verhandlungen Gelegenheit bieten, Land und Leute in der Umgebung der alten preußischen Krönungsstadt kennen zu lernen und so das Ver ständnis und das Interesse für die Ostmark zu vertiefen und in weiteste Kreise des ganzen deutschen Vaterlandes zu verbreiten. Das Erscheinen einer größeren Anzahl gut deutsch gesinnter Ver treter aus allen Gauen des Reiches müßte zweifelsohne auch von eindrucksvoller Wirkung auf die Öffentlichkeit werden und den bedrängten Brüdern in der heißumstrittenen Ostmark den Be weis erbringen, daß man ihrer im alten Vaterlande nicht ver gißt, Der Buchhandel würde damit alten Traditionen entspre chen, Hat doch von je in seinen Reihen der deutsche Gedanke tat kräftige Vertreter und Förderer besessen und ist es doch dem Buch handel schon durch die Eigenart seiner Arbeit gegeben, von jeher stark für das Deutschtum und seine kulturellen Belange zu wir ken, Nach Mitteilungen des Verbandsvorstandes soll im Mittel punkt der Hauptversammlung die Frage der allgemeinen Propa ganda stehen. Es will uns scheinen, als ob die Veranstaltung selbst schon die wirksamste Art solcher Propaganda darstellen würde, und zweifelsohne kann sie für den Buchhandel bedeut same Erfolge bringen. Zu hoffen ist nur, daß es die Verhältnisse gestatten werden, diesen Plan auszuführen, und daß sich alle da mit verbundenen Absichten verwirklichen lassen. Gelingt das, so wird gerade dieser Beschluß der Kantate-Tage dem Buchhandel zum größten Nutzen gereichen und Wirkungen im Volke haben, die dem Buch und dem Buchhandel wie seinen Organisationen gleich-! mäßig Vorteile bringen. Zu wünschen und zu hoffen ist auch,! daß bis dahin die Lage im Innern des Buchhandels wieder ge-I klärt sein wird, daß die heute noch die Gemüter entzweienden! Schwierigkeiten beseitigt werden können und daß Königsberg! wieder Frieden im Börsenvercin bringt. Der deutsche Buchhandel auf der § Internationalen Büchermeffe in Florenz. ^ Von vr, Karl Blanck, ! Florenz, am 8, Mai 1922, I Der 7. Mai, an dem die Internationale Büchermesse in» Florenz mit feierlichem Gepränge in großem Stil eröffnet wurdet war zumal für den deutschen Besucher nach endlosen nordischen! Winterzeiten ein außerordentlich festlicher Tag, In aller zauber-I haften Herrlichkeit des Florentiner Frühlings, auf dem großartt-I gen Hintergründe der Stadt der Medici und des Michelangelo,! entfaltete sich eine dekorative Pracht, die unseren Augen im ewigen! Alltag unseres Werktagslebens fremd geworden ist. über die!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder