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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1921
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- Deutsch
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M Erscheint wervtSgttch. Dezugspreis im Mltgliedsbeltrag in-ZZ Amfang einer Seite 3S0 viergefpalten« Petitzellen. Mit- ! lanä !v0 M. halbjShriich. Für^N!ch 1 mltgllader fedes N ',.^6. 750 M.. V, 6^400 ^s"o5^M.^ S! e tt e n g e s u ch e ! Stück 2<X) M. halbjährlich. Für Kreuzbandbezug find die A 4Ö 'Pf. die Seile. Ausfälle Preise werden 25^ Teuer.-Sujchl. Nr. 233 (R. 181). Leipzig, Mittwoch den 5, Oktober 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Buchhändlerverein der Provinz Brandenburg. Spandau, Brandenburg/Havel, Eberswalde, Frankfurt a. d. O., Cottbus, am l. 10. 1921. Einladung zur Generalversammlung am Sonntag, dem 2 3. Oktober 1921, vormittags 11 Uhr, im Hotel zum Schwarzen Adler- in Brandenburg (Havel). Tagesordnung. 1. Erstattung des Jahresberichts. 2. Rechnungslegung des Schatzmeisters; Voranschlag für das kom mende Vercinsjahr. 8. Neuwahl des Vorstands. -t. Wahl der Vcrcinsoertrctnng für die Wahl in den Bereins- ansschuß. 5. Abbau des Notstands- und Teuerungszuschlags; Bericht über die Leipziger und Heidelberger Tagungen. tt. Anträge von Mitgliedern (müssen beim Vorstand satzungs- gemäst vierzehn Tage vorher eingcrcicht sein). 7. Verschiedenes. Die an der Versammlung teilnehmenden Mitglieder erhalten die Reisekosten 3. Klasse vergütet; nicht erscheinende Mitglieder haben laut Versammlungsbeschluß vom 21. November 1920 eine Buße von ,/k ly.— an die Vereinskasse zu zahlen. Der Vorstand; Mund, Trübe, Holzapfel, Langewies che, Wengler, Petersdorf. Sächsisch-Thüringischer Buchhändler- Verband E. V. Jahresbericht über das Geschäftsjahr 1920—1921. Wieder liegt ein an politischen und wirtschaftlichen Kämpfen aller Art reiches Verbandsjahr hinter uns. Schien es während seiner ersten Monate, als sollte die Hoffnung auf Be ruhigung und Festigung unseres Wirtschaftslebens, mit der wir unseren vorjährigen Bericht schließen zu dür fen glaubten, in Erfüllung gehen, so wurden wir bald eines anderen belehrt; im Frühjahr setzten, vornehmlich im Gebiete unseres Verbandes, die heftigen Kämpfe um die politische Macht im Staate wieder ein; ihnen folgten die »Reparation-«forderun- gen unserer Feinde, die es nunmehr auch dem überzeugtesten Opti misten klargemacht haben dürften, daß der Krieg noch nicht zu Ende ist, und daß unsere Gegner gewillt sind, mit allen Mitteln — auch dem rechtswidriger Gewalt — aus unserem Wirtschafts körper herauszupressen, was er irgend hergeben kann; es folgte der Kampf um Oberschlesien, der heute noch nicht beendet ist, und schließlich hat uns in den letzten Monaten der Beginn der Leistun gen an den Feindbund, der dadurch erneut einsetzende Sturz der Mark, die rapide Entwertung des Geldes, die Teuerungswelle «ine wirtschaftliche Erschütterung gebracht, deren Verlauf und letzte Auswirkungen — auch politischer Natur — wir noch gar nicht zu überblicken vermögen. Solange sich nicht die Erkenntnis Bahn bricht, daß uns Lasten auferlegt worden sind, die wir nimmermehr zu tragen vermögen, daß ein so wichtiges Glied der Weltwirtschaft, wie es das Deutsche Reich darstcllt, nicht künstlich abgeschnürt oder sonst in seiner Entwicklung gehemmt oder ge stört werden kann und darf, ohne daß der ganze Körper darunter leidet, daß also letzten Endes auch keines der »Sieger-länder wirtschaftlich ungehindert gedeihen kann, wenn der Organismus der Weltwirtschaft künstlich in Unordnung gehalten wird, — so lange werden wir unter den uns auferlegtcn Fesseln seufzen müssen, aufrechterhalten allein von der Hoffnung, daß doch ein mal die richtige Erkenntnis des eigenen Interesses unsere Geg ner zur Vernunft kommen lassen wird. In der Aufklärungsarbeit über den Schaudfrieden von Versailles ist dem Buchhandel eine wichtige vaterländische Aufgabe zugefallen. Im Kleinen ist es wie im Großen: in Zeiten revolutionärer Gärungen politischer und wirtschaftlicher Natur konnte ein Bc- rufsstand wie der unsere von der allgemeinen Unruhe nicht un berührt bleiben. Auch er blickt infolgedessen auf ein Jahr schwe rer Kämpfe im Innern und nach außen zurück. Geschwächt in seiner Kraft durch den schweren Widerstreit der Meinungen seiner Angehörigen, geht es dem Buchhändlerstaate nicht anders wie unserem Vaterlande: wo zu kraftvoller Vertretung gemeinsamer, lebenswichtiger Interessen unerschütterliche Einigkeit und Ge schlossenheit nach außen hin erforderlich wäre, wird die Stoß kraft durch innere Zerwürfnisse gelähmt. Persönliche Differen zen verschärfen die aus den Verhältnissen heraus verständlichen sachlichen Meinungsverschiedenheiten, und im harten Kampfe der Geister wird immer und immer wieder vergessen, daß auch der Wirtschaftskörper des Buchhandels eine Einheit darstellt, daß auch im Buchhandel die einzelnen Glieder aufeinander auf Gedeih und Verderb angewiesen sind. Das letzte Geschäftsjahr im Buchhan del bietet das Bild unerquicklicher, zermürbender Bruderkämpfe, und mehr als einmal drohte das Schiss des Börsenvercins im Wirbel dieser Stürme zu stranden. In Zeiten ruhiger, stetiger Entwicklung, wie sie nun schon allzu lange hinter uns liegen, hat ja schließlich der Wille zur Verständigung eine größere Gewalt über die Gemüter als in dieser Periode heftiger Schwankungen des Wirtschaftslebens, in der der Einzelne nur zu leicht sich durch unvermittelt einsctzendc Änderungen der Konjunktur in seiner Existenz bedroht sieht, und sich dann in der Panikstimmung des »Rette sich, wer kann!« nicht immer zu billiger Rücksicht auf seine Berufsgenossen verbunden fühlt. Aus einer solchen Gemlltslage heraus gefaßte Beschlüsse aber, vielfach einseitig in der Sache, persönlich verletzend in der Form, sollten eines Berufsstandes wie des Buchhandels, des »Hüters des geistigen Gutes der Nation -, als unwürdig angesehen werden. Es kann ihm nur zu schwachem Tröste gereichen, daß die Einigkeit und Geschlossenheit auch anderer Berufsstände den Schwierigkeiten der gegenwärtigen Verhältnisse zum Opfer ge fallen sind. Der Buchhandel hätte sich vor allem davor hüten müs sen, seine Angelegenheiten vor das Forum der Öffentlichkeit zu bringen und das Publikum zum Richter in eigener Sache anzu- rufcn. In dieser Beziehung blickt er auf eine schwere selbstver schuldete Niederlage zurück. Schon drängen sich lvenigc Beru fene, aber destomchr Unberufene hinzu, um ihm in seine» eigen sten Angelegenheiten Vorschriften zu machen, und von allen Fehlern, die infolge unserer inneren Kämpfe gemacht worden sind, wird sich dieser als der verhängnisvollste für unsere ganze Be rufspolitik auch in Zukunft erweisen. 1161
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