Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220211
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192202113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220211
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-11
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. X° 36, 11. Februar 1922. Makulier»»«? des Börscublattes. — In letzter Zeit »lehren sich. die Klagen, daß das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel oft in nur wenig zurückliegenden Nummern als Einschlagpapier in Ge schäften, die dem Buchhandel ferustchen, benutzt wird. Jeder Bezieher muh deshalb nochmals ausdrücklich darauf hingewicsen werden, das; er die Verpflichtung übernommen hat, das Börsenblatt Nichtbuch- Händlern nur mit Genehmigung des Vorstands auszuhändigen. Es ist doch selbstverständlich, daß bei Verkauf von Makulatur das Börsen blatt ausgenommen sein sollte, wenn sich nicht der Käufer verpflichtet, cs cinstampfcn zu lassen. Andernfalls trägt der Buchhandel selbst dazu bei, daß seine Nabattsätzc dem Publikum bekannt werden. Wir bitten deshalb, alle zum Makulieren bestimmten Börsenblätter an die Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Buch händler, Leipzig, Gerichtsweg 24, zu senden, die die jeweili gen Tagespreise zahlt und dafür sorgt, daß die Nummern eingeslampft werden. In Zukunft werden wir die einzelnen Fülle, in denen uns uachgewicscn wird, daß das Börsenblatt gedankenlos an jeden Ge müse-, Fisch- oder Käsehändler als Einschlagpapier abgegeben wird, verfolgen und versuchen, den Verkäufer dieser Makulatur festzustcllcn. Expedition des Bbl. DarlchnSschwindlcr. - Der Buchhändler Otto Börner gründete im Jahre 1913 in Leipzig eine Verlagsbuchhandlung. Ta das Ge schäft nicht florierte, geriet er bald in Gcldschwierigkeiten. (Uber sein Vermögen wurde am 25. November 1929 der Konkurs eröffnet. Bbl. 1920, Nr. 272.) Er nahm größere Darlehen auf, für die er als Sicherheit Gcschäftsinvcntar und Material verpfändete. Tie geliehenen Gelder waren bald ausgegcbcn. Trotzdem er kein Besitzrecht mehr an dem Geschäft hatte, nahm er gegen mehrmalige Verpfändung des In ventars auss neue Gelder auf. Er hat auf diese Art eine Reihe Geldgeber um 480 000 Mark geschädigt. Mit dem Gcldc trieb er einen großen Aufwand, legte sich eine Bureaneinrichtnng im Werte von 150 000 Mark zu und wußte auf jede Art das Geld unter die Lcnte zu bringen. Die sechste Strafkammer, vor der er sich wegen Betrugs in mehreren Fällen zu verantworten hatte, verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis. Sozialistische Schulbüchcrkontrolle. — Das sächsische Kultnsmini sterium hat eine Verordnung erlassen, nach der die Direktionen aller höheren Lehranstalten angewiesen werden, gemeinsam mit den Lehrern des geschichtlichen und staatsbürgerlichen Unterrichts die in ihren Schu len für diesen Unterricht cingcführten Lehrbücher daraufhin zu prüfen, ob in ihnen etwa wie in dem Lehrbuche der Geschichte von Neubaner s5. Teil, 11. Ausl., Seite 182, Schlußsatz zum 2. Absatz des 8 1-19) Ur teile über die republikanische Verfassung oder den sozialistischen Staat ausgesprochen sind, die in der Jugend Mißachtung und feindselige Ge sinnung gegen die neue deutsche Verfassung und die auf dieser be gründete Negierungsform erwecken können. Das Kultusministerium verlangt hierüber Bericht bis zum 15. Februar. (Lcipz. Neueste Nachr.) Schwedische Biicherhilfe für Deutschland. - Bereits im Jahre 1921 verdankte die deutsche Wissenschaft dem schwedischen Neichsbibliothctar Ilr. Collijn und den schwedischen Verlegern die Schenkung der wich tigsten schwedischen Neuerscheinungen, welche von der Notgcmcinschasi der deutschen Wissenschaft erbeten waren und durch sie auch den ein zelnen Bibliotheken übermittelt wurden. Tie schwedische Bücherhilfe ist jetzt von Herrn Neichsbibliothekar I)r. Collijn auch auf die Ergän zung der Lücken in den Beständen schwedischer Zeitschriften und Fort setzungswerke au deutschen Bibliotheken ausgedehnt worden. Die erste Sendung dieser Art ist bereits in Deutschland eingetroffen. Bastei, Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. Unser erster »Dresdner Dichter-Abend« war Verheißung und Erfüllung zugleich, tiefstes, unvergeßliches Erlebnis der zahlreichen, andächtig lauschenden -Hörerschar. Fräulein Jeanne Berta Semmig, neben Ricarda Huch und Isolde Knrz Deutschlands größte episch-erzählende Dichterin, las uns aus ihren neuesten Dichtungen vor. Glück und Ende des blonden Königsknabcn Konradin aus der Novelle »Reinhard Galanders Heimkehr« zog leuchtend vorüber, manch lyrischer Kristall erglänzte in erlesener Kostbarkeit, und in dem Gedicht »Moritzburg schrie eine versunkene Welt in heißer Sehnsucht zum letzten Mal: »Laß mich nicht sterben, schenke mir ein Heute!« Möge sich der deutsche Buchhandel auf seine Ehrenpflicht besinnen und dieser großen Dich terin immer neue Freunde werben! Zu Beginn des Abends erklang durch Fräulein Jagemann in meisterlicher Klarheit Beethovens Mond schciusonate; sinnige Begleitung und köstlicher Ausklang waren einige deutsche Volkslieder, mit denen sich Fräulein Möbius ins Herz hinein sang. '.90 Unsere Weihnachtsfeier im Januar erfreute sich eines so zahlreichen Besuches, daß sich der von uns gewählte Raum als zu klein erwies und ge.- mancher tanzlustige Kollege der drangvoll fürchterlichen Enge vorschnell entwich. Aber einen solchen Massenbesuch, wie am 20. Januar, hat unser Vereinslokal noch nicht gesehen; fast der ganze Dresdner Buchhandel, Chefs und Angestellte, war in seltener Vollzähligkeit und Eiumütig- kcit versammelt, was ja auch weiter nicht verwunderlich war, da in Herrn Hofbuchhändler Franz Schaeder eine führende Periön- lichkeit des Dresdner Buchhandels über das Thema sprach: »Als etucliant in Grenoble, als Gehilfe in Paris«. Ter Redner verstand es vortrefflich, in seinen tiefschürfenden, humorgewürzten Aussühnln- gen ein lebendiges Bild erlebter buchhändlerischer Kulturgeschichte zu geben. Man konnte lernen, wie sich »Verdienst und Glück verketten« und wie es dem scharfen Beobachter gelungen war, in verhältnismäßig kurzer Zeit eine erfreulich klare Anschauung fremden Volkstums zu gewinnen. Wer hätte nicht darüber gelacht, wie cs dem von Riga kommenden deutschen Buchhändler gelang, da er den Franzosen in der Siedehitze der Zweibundbegeisterung und Nussenfrcundschaft uls teurer Verbündeter galt, ein französisches Alpcnfort zu besuchen! Mit einem kräftigen Aufruf zu nationaler Selbstbesinnung im Geiste altdeutschen Individualismus schloß der Vortragende seine mit Jubel und Tank aufgcnommenen Ausführungen. Unsere nächsten Veranstaltungen wer den in Kürze hier angezeigt werden und mögen sich dann derselben regen Teilnahme erfreuen. H a u p 1. Volkshygicnische Literatur. Der N e i ch s a u s s ch u ß für hygienische V o l k s b e l c h r u n g beabsichtigt eine Zusammen stellung wertvoller volkshygienischer Literatur herauszugeben, die in einem großen, zur Auflage in Wartezimmern, Volksbibliothekcn und ähnlichen geeigneten Örtlichkeiten bestimmten volkshygicnische» Werke, das hervorragende Fachleute zu Mitarbeitern zählt, erscheinen soll. Die Zusammenstellung soll volkshygicnische Schriften, künstlerisch ausge- führtc Plakate, Merkblätter umfassen. Es wird den Verlegern, die ihre einschlägigen Werke noch nicht an den Neichsausschuß gesandt ha ben, anheimgegeben, sie ihm zu übermitteln, damit er sich ein eigenes Urteil über Wert und Form der zu empfehlenden Werte bilden kann Die Einsendung müßte bis spätestens 18. Februar erfolgen. Nicht ge eignete Werke, die in das Verzeichnis nicht ausgenommen werden können, würden wieder zurückgesandt werden. Anschrift: Neichsausschuß für hygienische Volksbclehrung, Dresden-A., Scestraße 18, Min. d. Inn. IV. Abt. Leipziger Messe-Briefmarken? — Die Leipziger Neichstagsabgc- vrdncten der verschiedenen Parteien haben folgende gemeinsame Anfrage im Reichstag gestellt: Von der Ncichspostverwaltung ist das Ersuchen, für d!e Leipziger Messe besondere Briefmarken herzu stellen, abgclehut worden. Dee Ncichspostverwaltung hat ihren grund sätzlich ablehnenden Bescheid damit begründet, die Herstellung solcher Marten könne Verluste herbeiführen, und der Wechsel in den Marken wände betricbsstörend wirken. Anßcrdem wäre noch zu unterscheiden, in welchen Fällen besondere Marken einzuführen seien und in welchen nicht. Trotz dieser Bedenken der Ncichspostverwaltung hat diese für die Deutsche Gewerbeschau in München die Herstellung be sonderer Briefmarken gestattet und die Ausnahme wie folgt begründet: »Bei der Gewerbeschau handelt cS sich um ein einmaliges Unternehmen außergewöhnlicher Art und von großer wirtschaftlicher und politischer Bedeutung für das ganze Deutschland und anch für das Deutschtum im Auslande. Das Unternehmen wird daher von den amtlichen Stel len nachdrücklichst unterstützt. U. a. haben Ncichsregierung und Reichs tag erhebliche Zuschüsse dazu bewilligt«. Alle diese Gründe mit Aus nahme der Einmaligkeit des Unternehmens sprechen auch für die An regung einer Sonderbriefmarte für die Leipziger Messe. Wir fragen nun an: Ist die Ncichsregierung bereit, bei der Ncichspostverwaltung' für die Herstellung besonderer Briefmarken für die Leipziger Messe einzutreten? vr. Philipp, I)r. Goetz, vr. Wunderlich, vr. Hoetzsch. Umsatzsteuer und Lnxnöstcuer. — In einer amtlichen Bekanntmachung fordert das Leipziger Umsatzstcueramt die Umsatzsteuerpflichtigen, die bisher weder die Umsatzstcucrerklärung eingereicht, noch um Verlänge rung der Einreichungsfrist nachgcsucht haben, auf, die Steuererklärun gen zur Vermeidung von Geldstrafen nach 8 202 der Neichsabgaben- vrdnung innerhalb 14 Tagen noch cinzureichen. Das Umsatzsteueramt weist darauf hin, daß durch diese Aufforderung die Verpflichtung zur Zahlung eines Zuschlags zur Steuer für die verspätete Einreichung der Steuererklärung nicht aufgehoben wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder