Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220927
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192209272
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220927
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-27
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. T Bekanntmachung. Im Anschluß an die Veröffentlichung vom 8. September 1922 (Börsenblatt Nr. 214 vom 13. September 19 22 wird mit Wirkung vom 28. September ad SO als Schlüsselzahl für angemessen erklärt. Die Verlegermitglieder werden ersucht, der Geschäftsstelle des Börsenvereins mitzuleilen, ob sie sich dieser Schlüssel zahl anfchließen. Es empfiehlt sich Benutzung des Vordruckes auf dem Beftellzeltelvogen. Leipzig, den 27. September 1922. Oer Vorstand des Börsenvereins der Oeutschen Buchhändler zu Leipzig. De. Arthur Meiner Erster Vorsteher. Oer Vorstand des Deutschen VerlegervereinS. vr. Georg Paetel Erster Vorsteher. Grundzahl und Schlüsselzahl. Wenn im Nachstehenden hiermit der seinerzeit mit der Be kanntmachung vom 8. September in Nr. 214 des Börsenblattes angekündigte erläuternde Aufsatz veröffentlicht wird, so sei zu nächst gestattet, noch einige grundsätzliche Erörterungen voranzu schicken, die nötig erscheinen, um den Grundgedanken der Ver wendung von Grund- und Schlüsselzahlen zur Ermittlung von geldentwertungssreien Preisen klar herauszuschälcn. Erst wenn hierüber volles Einverständnis herrscht, läßt sich das rein Tech nische des Systems leichter darstellen, werden die nötigen Einzel massnahmen selbstverständlich. Es war Wohl die natürliche Reaktion gegen die verfehlte Wucherbekämpfungs- und Preisprüsungspolitik der Regierung, daß allgemein die Forderung erhoben wurde, die Zulässigkeit der Einsetzung der Wiederbeschaffungskosten bei der Preisgestaltung anzuerkennen, statt immer nur von den Gestehungskosten aus gehen zu müssen. Diese Gedankengänge haben denn auch im Buchhandel Eingang gesunden, und als es galt, auch die Bücher preise der ständig rascher fortschreitenden Teuerung gleichmäßiger anzupassen, um den Buchhandel vor der völligen Austrocknung seiner Betriebskapitalien zu retten, schien es deshalb am nächsten zu liegen, daß für die Ermittlung der anzustrebenden Preis erhöhungen von der Verteuerung der Herstellungskosten, also dem Wiederbeschaffungspreis auszugehen wäre. Der Gedanke ist be stechend, verlangt aber eine genauere Nachprüfung, zumal wenn jetzt von organisationswegen die Anpassung an die Teuerung mit Hilfe eines allgemein «»zunehmenden, einheitlichen Systems er leichtert und geregelt werden soll. Die Ereignisse der letzten Wochen sind besonders geeignet, darzutun, wie bedenkliche Folgen ein einseitiges Ausgchen vom Gedanken der Wiederbeschaffungskostcn zeitigen kann-Auch unser Binnenmarkt wird immer abhängiger von der Gestaltung des Markkurses; die Schwankungen unserer Valuta beeinflussen immer stärker unser gesamtes Preissystem. Je nervöser und übereilter aber der innere Markt den Devisensprüngen folgt, desto bedenk licher ist die Beunruhigung, die dadurch in die gesamte Wirt schaftslage getragen wird. Da der Kurs immer ein wechselndes Auf und Ab zeigt, können Rückschläge nicht ausbleiben. So kam es, daß z. B. die Margarinefabriken jetzt im September ihren Preis für geringere Sorten binnen wenigen Tagen erst auf 249 Mk. hinaus-, dann aber wieder auf 170 Mk. herabsetzen mutzten. Ähnlich lag es bei den Nähgarnpreisen. Man hatte zunächst, der starken Steigerung des Dollars entsprechend (Durchschniltskurs 2l. bis 3l. August 1568,5), zu hohe Wiederbeschaffungskosten ein gesetzt, die sich nach erfolgter Besserung der Mark (Durchschnitts- kurs l. bis 12. September 1391,6) nicht rechtfertigen ließen. Die den Buchhandel ganz besonders interessierenden Papierpreise haben dasselbe erlebt. Die erst« Meldung für den Preis des Kg Rollenpapier im September lautete auf 70 Mk. gegen 28 Mk. im August, eine zweite einig« Tage später sogar aus 84 Mk.; seitdem ist aber eine Ermäßigung auf 68 Mk. eingetreten. Ein Beweis zweifelsohne dafür, daß auch hier Nervosität zu einer argen Überstürzung geführt hatte. In dem Matze, wie bei allgemeiner Anwendung der Wiederbeschasfungstheorie sich solche Schwan kungen weiter auswirken, wird die Unruhe immer weiter gelra- gen, was nun und nimmer erwünscht sein kann. Daß die Wie derbeschaffungskosten immer nur etwas Mögliches, nicht ohne weiteres stets schon etwas Wirkliches sein werden, erhöht die Unsicherheit. Die Wiederbeschaffungskosten können eigentlich nur dort über haupt ihre Berechtigung erweisen, wo wirklich im engeren Sinne eine Wiederbeschafsung in Frage kommt und wenigstens beab sichtigt ist. Beim Buchhandel wird das in vielen Fällen zutref fen, keineswegs aber in allen. Mit der zunehmenden Verteuerung erweist sich in immer größerem Umfang Verzicht auf Neuauflagen als nötig, gerade wenn man von den Wiederbcschaffungskosten ausgeht. Denn die Preise, di« sich bann ergeben, werden so hoch, daß die Abfatzaussichten zu gering zu werden scheinen. Wo das ILSS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder