Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1920
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- 1920-12-30
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- 30.12.1920
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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295, 3V. Dezember 1920. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. In diesem Zusammenhänge darf ganz allgemein der Wunsch ausgesprochen werden, daß unsere Leipziger Universität sich, der historisch erwachsenen wichtigen Sonderstellung Leipzigs als buch- gewerblichen Vororts entsprechend, nach Möglichkeit aus die dem Buchwesen zugehörigen Spezialfächer verständnisvoll einstellen möge; bei der großen Bedeutung des Zusammenwirkens von Wis senschaft und Wirtschaft, von Theorie und Praxis gerade in der heutigen schweren Zeit werden alle Teile dabei nur gewinnen. Wenn irgendeine Universität, so hat gewiß die Leipziger die Ehrenpflicht, diesen Sonderzweigen Rechnung zu tragen, damit nicht andere Städte uns darin den Rang ablaufen — wozu An sätze vorhanden sind. — Des weiteren ist fodany, je nach den Möglichkeiten der Entwicklung, geplant, V e rbind ung s flü get zwischen der Universitätsbibliothek und der Akademie fü r g rap h! sch e K ü nste u n d B u ch g e w e r b e zu errichten und darin neben Erweiterungsräumen für die Bibliothek die Technischen Lehrsammlungen des Deutschen Buchgewerbevereins unterzubringen, die sich jetzt noch im Buchgewerbehaus an der Dolzstratze befinden. Dadurch wür den diese wertvollen buchgewerblich-technischen Lehrmittel nicht nur die dringend erwünschte W i e d e r v e r ei ni g u n g mit dem historischen Material des Museums für Buch und Schrift finden, sondern auch einen höchst anregenden und förderlichen unmittel baren Anschluß an die lebendige Lehrpraxis der Akademie, was wiederum nach zwei Seiten hin nur von Nutzen sein könnte. In fernerer Zukunft endlich könnte, vielleicht unter Frei machung der jetzt von der Amtshauptmannschaft benutzten Räume des Akademiegebäudes, der eine Verbindungsflügel für die schon vor dem Kriege geplante Buchgewerbliche Fachschule eingerichtet werden, die sich immer mehr als eine dringende Not wendigkeit erweist. Alles in allem kann Wohl gesagt werden, das; hier einwahr « Haft großzügiger Plan vorliegt, der in organischer Ver knüpfung von Wissenschaft, Kunst und Technik «in geschlossenes Ganzes schaffen würde, einen einzigartigen großen Komplex für Buchkunde und graphische Künste, wie er Leipzig gebührt und wie ihn keine andere Stadt der Welt aufzuweisen hätte. Die zu ständigen Behörden haben den Gedanken mit lebhaftem Inter esse und Wohlwollen ausgenommen, und auch in Universitäts kreisen — ohne deren Mitwirkung er natürlich nicht durchführbar ist — begegnet er bereits freundlicher Zustimmung. So darf die Hoffnung ausgesprochen werden, daß das schöne Ziel erreicht und der große Grundgedanke der durch den Krieg nicht zu voller Auswirkung gelangten »Bugrg« dauernd damit erhalten wird, zu Nutz und Ehre der alten UniversitätS- und Buchhandelsstadt Leipzig, ja ganz Deutschlands, auf das die Wirkungen ausstrahlcn sollen und werden! Beethovenfeier in der Kleinstadt. Von Max Ziegert. Es ist gefroren harter Boden, ans dem man geht: die Waldwege, die zu den Bergen führen, sind mit Schnee bedeckt: die Silhouetten der entlaubten Bäume heben sich vom nebligen Horizont scharf ge zeichnet ab, der die im Frühling so liebliche Landschaft umschließt und vertrauliche Beschränktheit verbreitet, die noch gesteigert wird, wenn die Dämmerung eintritt und der Blick beim Niedersteigen von der Höhe entzückt schweift nach dem altertümlichen Städtchen mit seinen Lich tern, das zwischen Fluß und den eng herantretenden Bergen einge bettet liegt. An die Furchtbarkeit des vergangenen Krieges erinnert nichts in dem täglichen Getriebe. Der Handel und Wandel mit dem umliegenden Lande geht seinen ruhigen Gang: die Kinder schlittern, und des Abends steht die Mondsichel am Himmel und ein stiller Friede liegt über allem. Nur vor dem Nathanse in der Hauptstraße ist es lebendig: Jung und Alt strömen dorthin. Man hört bis hinunter ans die Straße das Stimmen von Instrumenten, und bald ertönt die ergreifende Melodie des Andante der E-moll-Symphonie von Beethoven Die Dilettanten des Städtchens unter Führung des musikalischen Herrn Hanptlehrers spielen mit Hingebung und anerkennenswertem Können. An manches Ohr im dichtgefüllten Zuhörerkreise schlagen wohl znm ersten Male die Klänge, die der Meister, der vor 160 Jahren geboren wurde, in diese weihevolle Musik gebannt hat. Ein Musiksachverstän- diger spricht über den Tondichter treffende Worte: es werden Beet- hovensche Lieder gesungen, es erklingt das Klaviertrio opus 1 Nr. 3 in seiner gehaltenen Größe; den Schluß bildet das Kerkerterzett aus Fidclio und das Vorspiel zu den Geschöpfen des Prometheus. Nun wandeln die Ausübenden und die Zuhörer durch die vom Mond be schienenen Gäßchen nach Hanse. So und ähnlich wird es in manchem Mainstädtchen sich zugetragen haben, und nicht nur da, sondern im ganzen deutschen Vaterlande; eine innerliche Gedenkfeier, die auch musikalisch Fernerstehenöe erfassen wird und ihnen einen Ahnung geben mag, was Beethoven den Deut schen, der Menschheit überhaupt, gewesen ist, noch ist und sein wird: ein Aufrüttler, ein Tröster, ein Seelenhelfer. Das Leid seines Le bensweges ist längst vergangen, vergangen die Zeit, wo er unverstanden war. Die Macht seines Genius übt seine Wirkung sozial mit monu mentaler Gewalt, wie die Dichtung Schillers, wie die Natur selbst. Die Symphonien, die Klavier- und Geigensonaten, seine Kammer musik, früher nur von Kennern gewürdigt, empfindet jetzt in ihrer Tiefe und Schönheit das Volk im Ganzen und neigt sich dem Gedenken des Großen, wie eines Heiligen. Möchte der Gedenktag die Psyche des Deutschen in Wirklichkeit veredeln, dringend nötig hat sie es: es wäre der reinste Opferdank, der dem Andenken des großen Meisters gebracht werden könnte. 6e5etirclUe äer 6LUt5eken ^uxLNlMeraturinklono- AsAptllkN von 8 6 rin 8. Löstor. 3. ^.ukla^o. lZraunsotiv oi§ u. Hamburg 1920, Ooor§ ^Vostormann. 8". VII, 476 8. dolrektot 36 gob. 40 Die 1. Auflage dieses Werkes erschien in zwei Teilen 1906 und 1908 im Verlage von Alfred Janssen in Hamburg. Es war viel leicht etwas gewagt, mitten im Kriege eine 2. Auflage herauszugeben, aber da nun schon eine dritte notwendig geworden ist, darf man wohl annehmen, daß sich erheblich mehr Leute für eine Geschichte der Ju gendschristen interessieren, als man auf den ersten Blick vermuten sollte. Wer eine Anzahl älterer und neuerer Jugendschriften kennt, wird leicht einen Essay darüber schreiben können, indem er von den ersten speziell für die Jugend bestimmten Büchern ausgehend die mannig fachen Wandlungen verfolgt, die diese Literatur dem jeweiligen Geist der Zeit, dem Stand der Pädagogik und (was das Außere betrifft) der Technik entsprechend durchgemacht hat. Sobald man aber dieses Thema gründlicher behandelt und näher auf Einzelheiten eingeht, findet man eine solche Fülle von Erscheinungen, daß man sich einerseits zu einer klaren Gruppierung und andererseits zu einer Umgrenzung des Stoffes genötigt sieht. Was vorerst die Form betrifft, so hat Köster sich entschlossen, den Stoff in Monographien aufzulösen und in jeder derselben die zeitliche Reihenfolge einzuhalten, ein Verfahren, das jedenfalls manche Vor züge hat gegenüber der Einteilung in Perioden, wobei jeweils die vor herrschenden Arten der Jugendbücher in erster Linie zu behandeln wären. Die von Köster gewählte Einteilung ist folgende: Das Bilder buch, der Bilderbogen, das Volkslied, der Kinderreim, Kinderlied dichter, das Märchen, das Kunstmärchen, die Volkssage, die Volks bücher, die Göttersage, die Heldensage, die erzählenden Jugendschriften. Jede einzelne dieser Gattungen behandelt Köster in ihrer zeitlichen Entwicklung, und es ist klar, daß er dabei auch über den engeren Nahmen seines Themas hinansgreifen muß, um z. B. die ersten An fänge des Bilderbuchs darzulegen, das sich als Jugend'schrift natürlich erst allmählich von dem Bilderdrnck überhaupt und der illustrierten Literatur losgelöst hat. Ebenso verhält es sich mit dem Märchen, der Sage und den Volksbüchern, die der allgemeinen Literatur angehören und meist erst in einer bestimmten Form sich speziell an die Jugend wandten. Die erzählenden Jugendschriften sind die Hauptgruppc dieser Art, an die der Laie in erster Linie denkt, wenn vor Jugendschriften überhaupt die Rede ist. Ol die Umgrenzung des Stoffes, wie sie Köster in den vorstehend genannten Gruppen vorgcnommen hat, nicht zu eng ist, ist eine andere Frage. Wenn wir die Jugendliteratur auf dem Büchermarkt über schauen, so werden ivir in der erwähnten Einteilung die belehrenden Schrijtcn vermissen, z. B. die naturkundlichen und technischen Bücher, die gerade in neuester Zeit eigens für die Jugend geschaffen worden sind. Ferner auch die belehrenden und unterhaltenden Ju gendzeitschriften und Sammelwerke, unter denen sich manche einer beson deren Beliebtheit erfreuen. Ausgeschieden hat Köster auch die Schul bücher, obschon diese eigentlich den größtem und wichtigsten Teil der Jugendschriften ausmachen. Gelegentlich muß er zwar auch ein Schul buch erwähnen, aber auf die Lesebücher und eigentlichen Lehrbücher geht er nicht ein, und doch sind auch unter den von ihm behandelten Schriften solche, die, wie z. B. das Nibelungenlied, als Schulbücher dienen. Wo ist also die Grenze? Köster versteht unter Jngenöschriften 1661
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