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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1920
- Strukturtyp
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- Band
- 1920-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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Nr. 295 <R. 197 ) Leipzig, Donnerstag den 30. Dezember 1920. 87. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Mitgliedsbeitrag für das erste Halbjahr 192t in Höhe von 75.— auf unser Postscheckkonto Leip zig 13 463 zu überweisen. Insoweit dieser Betrag bis zum 1. Februar 1921 nicht bei uns eingegangen ist, werden wir ihn im Laufe des Monats Fe bruar mittels Barfaktur beim Kommissionär erheben. Für diesen Fall bitten wir die Mitglieder schon jetzt, ihren Kommissionär rechtzeitig mit der Einlösung unserer Barfaktur von 75.— zu beauftragen. Leipzig, den 29. Dezember 1920. Geschäftsstelle des Börseuvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Buchkultur und Buchreklame. Bon R. Engel- Hardt, Leipzig. VIII. iVII siehe Nr. 2S2.) Vom Druckpapierund von der Schönheit des Druckes. Im allgemeinen sind wir heute kritischer als je. Wir sind leicht geneigt, die Schuld an Unzulänglichkeiten und Mängeln einem fehlenden Interesse an der Arbeit oder zunehmender Un fähigkeit der am Werke beteiligten Kräfte zuzuschreibcn. Ohne eine genaue und bis ins Kleinste gehende Kenntnis von der Her stellungstechnik und ihren Grenzen, ohne Kenntnis der Schwie rigkeiten, die sich heute, so sehr im Gegensatz zur Zeit vor dem Kriege, fast in jedem Gewerbe der Ausführung qualitativ hoch stehender Arbeit cntgegenstellcn, must solch eine Kritik zu einer ungerechten werden. Und ähnlich verhält cs sich mit der Beurtei lung des Druckes der Bücher. Welcher Buchhändler, welcher Bücherkäufer hätte nicht schon enttäuscht oder gar ärgerlich ein Buch wieder zugeklappt, weil nicht allein die Qualität des Pa piers, sondern -auch noch« der Druck ihm außerordentlich miß fiel ! Tie Fälle mögen nicht selten sein, wo ein Verleger zwar die Minderwertigkeit des von ihm gelieferten Papiers zugab, trotzdem aber schärfste Kritik an der Druckausführung selbst übte. Und wie unrecht tut er da nicht selten dem Drucker, der vielleicht kein Mittel unversucht ließ, um trotz denkbar schlechtester Beschaf- fenheit des Papiers doch noch zu einem guten Resultat zu ge langen, und schließlich nur deshalb resigniert den Dingen ihren Lauf ließ, weil eben eine der wichtigsten Voraussetzungen für guten Druck, nämlich gute Druckfähigkeit des Papiers, fehlte. Wie viel Verdruß ließe sich ersparen, wenn gerade bei der Papierwahl mit der nötigen Vorsicht gearbeitet würde, und wenn mau nicht allein das Gutachten des Druckers einfordcrte, sondern immer erst Andrucke vor Ankauf des Papiers anfcrtigen ließe. Nattirlich wird dies nicht immer möglich sein, zumal jetzt, wo es vielfach gilt, die mit Mühe und Not gesicherten Papierbestände ihrem Zwecke zuzuführen. Die große Unsicherheit auf dem Papier«! markte hat besonders in diesem Jahre manchen Verleger ver anlaßt, sich Papiervorräte um jeden Preis zu verschaffen. Da mag vielfach weder Zeit noch Gelegenheit vorhanden gewesen sein, sich über die Brauchbarkeit des Papiers die wünschenswerte Klarheit zu verschossen. Wer auf der Frühjahrsmesse beobachten konnte, in welcher Weise die Papieranläufe getätigt wurden, wie man sich bei den Papiergroßhändlern stieß und drängte, froh, überhaupt einige Ballen Papier zu erhalten, der wundert sich heute nicht, wenn er ein schlcchtgedrucktcs Buch sieht, das gar nicht gut ausfallen konnte, weil das Papier das denkbar ungeeignetste war. Es wird dem Buchhändler nicht unerwünscht sein, wenn ich einmal dieses Thema einer entsprechenden Würdigung an dieser Stelle unterziehe. 1. Was darf man von einem guten Druck for« dein? Mit dem Begriff eines einwandfrei gedruckten Buches ist die Schärfe desDruckes unlösbar verknüpft, und wenn 95"/o aller heute gedruckten Werke ein Lob des Kenners hinsichtlich ihres drucktechnischen Wertes nicht zu finden vermögen, so ist die Schuld daran dem grauen Druck zu geben. Die Schwärze des Druckes macht's freilich nicht allein, denn sie wird nicht selten durch zu reichliche Farbengebung erzwungen; Schmieren und Schmitzen sind dann unvermeidliche Begleiterscheinungen. Aber guter, gleichmäßiger Druck, erzielt durch satte Einfärbung und sorgfältige Zurichtung, gewährleisten jene schöne Wirkung, die jedes gute Buch zeigen muß. Es gibt nichts Häßlicheres, als wenn der Schöndruck mit satter Farbengebung, der Widerdruck jedoch grau gedruckt wurde, sodaß das ganze Werk in sich ein fleckiges, wechselndes Aussehen zeigt. - I» vielen Fällen, besonders bei rauhen Papieren, läßt sich freilich eine kräftige Schattierung nicht vermeiden, die Rückseiten der Bogen resp. Blätter zeigen dann jene Uneben heiten, die zwar beim Widerdruck um so eher ausgeglichen wer den, je genauer das Register paßt, die aber nur durch ein Glät ten in der hydraulischen Glättpresse ganz zu beseitigen sind. Eine starke Schattierung, dergestalt, daß man, wie der Buchdrucker sagt, -Kartoffeln darauf reiben« kann, wird freilich niemand als besonderes Merkmal eines guten Druckes Preisen mögen, aber eine mäßige Schattierung wird den Fingerspitzen des Ken ners den gleichen Genuß bereiten, wie scharfer Druck in tiefschwar- zer Farbe dem Auge Genuß bedeutet. Es hieße das Druckwerk gewaltsam eines Materialrcizes berauben, ihm den spezifi schen Charakter des Hochdrucks nehmen, wollte man ihm die Reize der Schattierung durch Glätten entziehen. Gillen bergs oder Schössers Meistcrdrucke würden uns unnatürlich er scheinen, wenn ihnen das Relief des Druckes genommen würde. In bestimmten Fällen mag ein Glätten der Auflage unerläßlich sein, da nian jedoch dabei Gefahr läuft, durch gegenseitiges Ab- schmieren der Bogen die Drucke selbst zu gefährden, da zudem nicht selten die Papierrippung vernichtet wird, so bediene man sich dieses Mittels nur mit Vorsicht. Es wird naheliegenderweis« sehr davon abhängen, ob der Aufzug hart oder weich gewählt wird, ob der Druck von neuer Originalschrift oder abgequetfch- ltcn Typen, von Maschinensatz oder Platten erfolgt. Es hieße ! Unmögliches vom Drucker fordern, wollte man bei Druck von ISi»
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