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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X; 284, 16. Dezember IS2V. Meine MltielliiMk. Jubiläum. — Am 1v. t>. M. konnte die Firma Eurt Rot her in Peine auf LS Jahre erfolgreichen Bestehens znrnckblickcn. An diesem Tage übernahm C»rt Rother aus Leipzig die Buch- und Papierhandlung von Julius Grab- in Peine. Das kleine Geschält wurde von dem neuen Inhaber sofort lcbhast gehoben und erfreut sich jetzt eines grossen Kundenkreises in Stadt und Umgebung. Im Lause des vcrslosscncn VicrtcliahrhnndcrIS hat Herr Rother sei» Geschäft noch durch eitrc Musitalien-, Kunst- und Papierhandlung erweitert und auch eine eigene Druckerei errichtet. Die Abteilung »Papicrhandcl- bc- schästigte sich auch mit Anfertigung neuzeitlicher Geschäftseinrichtungen, Burcaumöbcl und technischer Bedarfsgegenstände. Mit guter Hoss- nung kann Herr Rother in das zweite Bicrteljahrhundcrt seiner Wirk samkeit «tntrctcn und froh auf das bisher Erreichte zurllckfchanen. Beethoven-Ausstellung der Staatsbibliothek in Berlin. — Mit einer ebenso würdigen wie eigenartigen Huldigung begeht di« Berliner Staatsbibliothek den 15V. Geburtstag Beethovens, der jetzt in aller Wett die musikalischen Kräfte in besondere Betvegung setzt. Aus dem unvergleichlich reichen Schatz ihrer Beethoven-Handschriften, Original ausgaben, Narissima der Beethovcnliteratur hat die musikalische Ab teilung der großen Bücherei Unter den Linden eine Auswahl zur Schau gestellt, die in der Welt ihresgleichen nicht mehr findet. Die »Bos- sische Zeitung» berichtet darüber: Mit ehrfürchtigem Staunen wandert der Musikfreund in dem AnSstcllungssaal von einer Vitrine zur andern. Hier sicht er in des Meisters eigenen Handschristen sein ganzes Schas sen vorbcizichen, von den frühen Werken der Bonner Zeit bis z» den Skizzen der geplanten Bach-Ouvertüre und 10. Sinfonie. Welche Kost barkeiten l Die vierte Sinsonie, die fünfte, siebente, die neunte, große Teile des Fidelio, die Nissa soieinnio, das Cis-Moll-Qnartett, das Es-Dur-Konzert, um nur einiges namentlich anzusührcn, liegen hier in Beethovens ungelenken, ungestümen, so charakteristischen Schrist- zllgcn. Dazu kommt die Fülle der gedruckten Erstausgaben, zahlreiche Originalbricse Beethovens, zahlreiche Skizzcnbüchcr, eine Anzahl der sogenannten «Konversationshestc», deren sich der taube Meister bei der Führung der Unterhaltung mit seinen Besuchern bediente. Sie stam men, IM an der Zahl, samt vielen Briefen, Skizzcnbüchern, dem Auto graph der neunten Sinsonie aus der Sammlung von Beethovens Freund und Biographen Schindler, die schon 1843 an die Berliner Bibliothek kam. Die Ausstellung wurde mit einer Ansprache des Generaldirektors der Staatsbibliothek Geh. Rais v. Harnack eröffnet. Pros. Or. Altmann erläuterte den Inhalt der Ausstellung, sprach über die Geschichte der Berliner Beethoven-Sammlung. Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung täglich von 12—L Uhr zunächst bis zum Wcihnachts- sest geöffnet. Wcihnachtsverkchr bei den Leipziger Postämter». — Zur Förde rung des WcihnachtspaketvcrkchrS werden die Paketannahmestellen bei denjenigen Leipziger Postämtern, die auch sonst an Sonntagen offen gehalten werden, Sonntag, den 19. Dezember, ausnahmsweise von 8 bis 9,SV Uhr vormittags und von 11 bis 1 Uhr mittags ge- össnct sein. Ferner werden am LS. und 28. Dezember bei den Paket- ausgabcstellen der Leipziger Postämter Pakete von 8 bis 12 Uhr mit tags ausgegeben werde». Holländische Hilfe sür dentschc wissenschaftliche Nntcrnchmungen. — Tic Redaktion wird daranf hingcwicscn, daß die Arbeit des Ober- bibliothckars Prof. Ilr. Zedlcr in Wiesbaden über den holländischen Frühdruck tsiche Bbl. Nr. L76, S. 1468) nicht von der Glltenberg- Eesellschaft, sondern von der Firma Karl W. Hiersemann in Leipzig verlegt wird. Reg.-Rat Professor Borchhardt-Gotha die Arbeit ablchntc. Der Staatsanwalt beantragte 490 bis 800 Geldstrafe, das Gericht er kannte auf Freisprechung und auf Aushebung der Be schlagnahme. <L«ipz. Tageblatt.) Beschlagnahmte Druckschriste». — Das Amtsgericht Berlin-Mittc hat unterm 1. Dezember 19LV — 1LS G 8737/LV — die Beschlagnahme des Buches »Schwänke vom BosPor u 8» vom Hyperion-Vcrlag, München, gemäß 184 Ziffer 1, 41, 42 Strafgesetzbuchs, 94, 98 Strafprozetzordnung angeordnet. Fast ausnahmslos wird in jedem einzelnen der t» dem Buche wicdergegebcnen »Schwänke- der außer eheliche Geschlechtsverkehr in nnvcrhüllier breitester Form geschildert Fast jede einzelne Erzählung und somit auch das ganze Buch zielt, eines literarisch künstlerischen Wertes bar, daranf ab, die SinncSlust zu reizen, ist daher geeignet, bas Scham- »nd SittlichkcitSgcsühl in ge schlechtlicher Beziehung gröblich zu verletzen, mithin als unzüchtige Schrift im Sinne des 8 184 Ziffer 1 Strafgesetzbuchs anzufehcn. 88 st 1411/LV. Berlin NW. SL, 4. Dezember 19LV. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 8S51 vom tv. Dezember 1VLV.) Das Amtsgericht in Charlottenburg hat unterm 19. November 1S2V — LS 0 5433/29 — aus Antrag der Staatsanwaltschaft I die Beschlagnahme der Bücher »DaS Ltebeslebcn eines Arztes- von Or. Theodor Lambert, und »Aus dem Liebeslebcn eines Arztes« von Or. Theodor Lambert, angeordnet, weil ihr Inhalt un züchtig im Sinne des K 184» Strafgesetzbuchs ist und die Bücher als Beweismittel für die Untersuchung von Bedeutung sind und der Ein ziehung unterliegen. 38 ch 1V88/LV. Berlin, 4. Dezember 192V. Die Staatsanwaltschaft I. IDeutscheS KahndnngSblatt Stück 8553, vom 13. Dezember 192V.) PersmiaiimchrWei,. Ehrenmitqliedschaft. — Der Verein Leipziger Musi kalienhändler ehrte in seiner ordentlichen Hauptversammlung am 8. d. M. den bisherigen langjährigen Vorsteher, Herrn Max Merseburger, zum Dank fiir seine Verdienste um den Verein durch Ernennung zum Ehrcnmitglicüe. Berufung an die Leipziger Akademie fiir Buchgewerbe und Graphil. — Herr Walter Buhe, der Berliner Maler und Graphiker, ist an die staatliche Akademie fiir Buchgewerbe und Graphik in Leipzig zur Leitung einer Klasse für ungewandte Graphik mit dem Titel Professor berufen worden. Buhe ist aus der Schule Orliks hervorgegangen. Aus dem Bibliothcksdicnst. — Herr vr. Lerche, zurzeit Biblio thekar an der vorm. König!, und Provinzialbibliothek in Hannover (früher an der Deutschen Bücherei in Leipzig), ist zum Direktor der Braunschweigischen Landesbibliothek in Wolfenbüttel berufen worden. Zugleich hat er die Aufgabe erhalten, alle wissenschaftlichen Bibliotheken bei staatlichen Instituten und Behörden im Lande Brannschweig, vor allen Dingen in der Lan deshauptstadt, in organischen Zusammenhang mit der Lanöesbibliothek zu bringen. — Zum Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek in Königsberg i. Pr. ist der Oberbibliothekar vr. pliil. Walter Meyer daselbst ernannt worden. — Zum Bibliothekar (Vorstand) der Hauptbücher^ der Technischen Hochschule zu Breslau an Stelle des Oberbibliothekars Prof. I)r. W. Molsdorf ist der Bibliothekar I)i. zur. Paul P e s ch c ck an der dortigen Staats- und Universi tätsbibliothek ernannt worden. Sprechfaul. Zwclbrücken. — Die Buchhändler In Zwcibriicken ersuchen die Herren Verleger bringend, in ihren Adreßbüchern die Bemerkung zu machen: Zweibrücken liegt nicht im Saargebiet, Sendungen unterliegen deshalb keiner Ausfuhrbewilligung. Präs. Klemms »Erbsünde« wieder srelgcgcbe». — Vor dem Land gericht in Weimar hatte sich der Kunstmaler Präs. Walter Klemm wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften und Bildwerke zu verant worten. Miiangeklagt waren der Schriftsteller vr. Erich Röther nnd di« Buchhändler Bruno Wolibrück und Max Wchner aus Weimar. Die Beschlagnahme hatte seinerzeit in Literaturkreisen großes Auf sehen erregt, da die Klemmschen Bildwerke »Erbsünde», die erotische Motive ans der Schöpfungsgeschichte bnrstcllcn, lediglich für kunstver ständige Sammler bestimmt waren. Als Sachverständiger war u. a. der Reichst:,nstwart vr. R e d s l o b-Berlin geladen, der di« rein künstlerischen Gedanken des Verfassers anerkannte, während Geh. Konkurrenzkampf. Ein Wiener Kollege sendet uns »Die Rate Fahne», Zcntralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs, Wien, vom 28. November 1S2V, in der sich an letzter Stelle folgende Anzeige befindet: Bilderbücher, unzerreißbare, und fiir ältere Kinder — Konegen- Kindcrbllcher — Wiener Volksfchatz — Märchen und Sagen, zu Gefchcnkzwccken, sind erhältlich in der Arbeiter-Buchhandlung, Wien, 8. Bezirk, Alseistr. 89, nächst dem Hernalfergürtel. Ge öffnet Werktags von 8 bis 8 Uhr ununterbrochen. Genosse»! Arbeiterfrauen! Kauft uicht in bürgerlichen Buchhandlungen! Unterstützt keine kapitalistischen Betriebe! Es genügt, wenn man diese recht kollegiale Handlungsweise niedriger hängt. Red. ^era-«w°ül7R-d?H: RichardAlberit. - Verlag: D e r B I> r , c n - r - t n der D-utlch-n «uchhindler ,n Leipzig, Deutsches Buchi-ndierdan». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktton und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S lVuchhiindlcrhanSt. 1804
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