Wir verschickten Rundschreiben über das neue Buch von GeorgHermann Randbemerkungen (1914—1917) Preis: geheftet Mark 4.-; in Pappband Mark 6.-; in Leinenband Mark 8.— /Dieses Buch ist ein Bekenntnisbuch. Es ist in den Kriegsjahren entstanden, ist begonnen nnt dem ersten Tage des Krieges und wurde vollendet längst bevor er endete. Es umreißt die Stellung eines künstlerischen Menschen zu dem Problem des Krieges und zu den meisten jener Fragen, sozialen, staatlichen und überstaatlichen, die vom Kriege nicht zu trennen sind. Die Form der Behandlung ist der Aphorismus, die aus dem plötzlichen Impuls hingeworfene Zeile. Trotz aller Opposition und aller Schärfe ist nirgends kleinliche Gehässigkeit zu spüren oder parteipolitische Befangenheit. Alles ist von der Warte eines philosophischen, nachdenksamen Menschen gesehen, der vor dem Wahnsinn dieser Weltvernichtung nach Worten sucht, um sie seinem Schmerz, seinem Entsetzen und seiner Trauer umzuhängen, damit sein Glaube an die Menschen und das Leben nicht ganz Zusammenstürze. Sehr vieles, das heute im Mittelpunkt der Diskussion steht, wurde hier schon vor Jahren zum erstenmal angtschlagen, und cs hätte Gutes stiften können, wenn nicht jede Meinung damals mundtot gemacht worden wäre. — Neben Georg Hermanns Effaybüchern „Sehnsucht" und „Vom gesicherten und ungesicherten Leben", die von vielen mehr geliebt werden als seine Romane und am klarsten die Essenz des Wesens dieses nachdenklichen Dichters geben, werden die „Randbemer kungen" ihren Platz finden; und sie werden, wenn auch zcitgeboren, über die Zeit hinaus Wert behalten, eben weil sie das Dokument einer starken Persönlichkeit sind und sich mit ewigen Dingen befassen. Wir bitten zu verlangen. Bestellzettel in der Beilage Egon Fleischel k Co. Berlin 19. Juni 1919