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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 268, 27. November 1920. einen derartigen Brauch verneint, weil hierfiir die Verhältnisse von Fall zn Fall zu verschiedenartig liegt«. Schon die erste Voraus setzung, unter der eine solche Gewohnheit in Frage kommen kann, nämlich die Berechtigung des Verkäufers zn späteren Preiserhöhungen nach Abschluß, ist durchaus nicht immer vorhanden. Soweit dies indes der Fall ist, kann es nicht schlechthin und allgemein als handels üblich gelten, das; der Käufer von jeder Heranfsctzung des Preises nochmals benachrichtigt und um Zustimmung angegangen werden müsse. Wenn z. B. der Lieferer die Anfertigung in Angriff genommen hat und seinerseits durch sprunghaft und wiederholt in die Höhe gehende Anschaffungspreise zn Mehrforderungen genötigt wird, so würde er bei Ablehnung seines vielleicht ganz begründeten Mehr anspruchs durch den Besteller die halb fcrtiggestellte Arbeit oder Ware behalten müssen, obwohl sie als Sondererzengnis für andere Zwecke gar nicht verwendl'ov ist und ihm von niemand abgenommen würde. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Wie uns von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, ist Herr Kommerzialrat Fried rich Schiller, Mitinhaber der Firma Moritz Perles in Wien, ein stets hilfsbereiter und treuer Mitarbeiter unseres Börsenblattes, am 17. November vom Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler einstimmig zum Ersten Vorsitzenden gewählt worden. Jubiläum einer Zeitschrift. — Wie uns verspätet mitgcteilt wird, konnte am 1. Juli dieses Jahres das »So u n ta g s b l a t t fürs H a u s« in Breklu m (Verlag Chrtftl. Buchhandlung Her mann Jensen in Breklnm) ans ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Das Blatt wurde am 1. Juli 1870 von dem Gründer, Herrn Pastor Christian Jensen, zum ersten Male kunansgesandt und hat sicki ans kleinen Anfängen heraus einen allmählich viele Tausende zählenden Leserkreis erworben. Germaniamarkcn höherer Werte zu 1, 1^4, 2 und 4 ./i hat die Neichsdruckcrei hcrgestellt. Sie werden in den nächsten Tagen ausge- gebcn. Sie sind nicht größer als die Pfennigwerte und werden eben falls in Buchdruck, aber zweifarbig, hergcstellt. Die Marke zu 1 erhält einen grünen Kern mit einem veilchenblauen Nahmen, die zn 114 rotviolett mit flammend-neurot, die zu 2 .// hellblau mit kirsch rot, die zu 4 ./i rot mit schwarz. Ursprünglich sollten neue Marken- werte erst mit der Einführung des neuen Markcnbildes aus dem Wettbewerb ausgegeben werden. Konkurrenz durch Nichtbuchhändler. In der »Täglichen Nnnd- schau« wird von folgendem Vorgehen des »Evangelischen Frauenver- eins« in Potdsdam berichtet, gegen das sich die Ortsvereine der Buch händler unter Hinweis auf die Gewerbesteuer wehren sollten: Um der Schundliteratur, die sich auf den Jahrmärkten in ge radezu gefährlicher Weise brcitmacht, entgegcnzutreten, hat sich der Evangelische Franenvcrein entschlossen, die Jahr- und Krammärkte mit guten Büchern zu beschicken. Auf dem gestrigen Wochenmarkte in Potsdam sah man Damen der besten Potsdamer Ge sellschaft in Jahrmarktsbuden gute Bücher feilhaltcn. Auch auf dem Berliner Weihnachtsmarkt n»erden die Potsdamer Damen mit ihren Verkaufsständen erscheinen. Beschlagnahmte Druckschrift. — Das Landgericht Hannover hat die vorläufige Beschlagnahme der Druckschrift »G e h e i m c Sünden«, L i e b e s t r a g öd i e n eines Schiffbrüchi gen, von ihm s e l b st e r z ä h l t (Meteor-Verlag. Bad Nenn dorf, Hann.) ausgesprochen. (Buch- u. Zeitschristenhandel.) PersolialnachrWel! Gestorben: am 20. November Herr Di-. plril. et tlieol. Paul Siebcck in Tübingen, Seniorchef der dortigen Verlagsbuchhandlungen H. Laupp'sche Buchhandlung und I. C. B. Mohr (Paul Siebeck). Die Nachricht von dem Tode des tüchtigen Mannes, der an der Entwicklung des Buchhandels so tätigen Anteil genommen hat, wird großes Bedauern im Kollegenkreife Hervorrufen. Paul Siel»eck war ein Sohn von Hermann Siebeck, dem Schwieger sohn und Teilhaber des Gründers der Laupp'schcn Buchhandlung, Heinrich Lanpp. Nach seines Vaters Tode war Paul Sicbeck in die Laupp'sche Buchhandlung cingetretcn, die er mit seinem Schwager I. G. Kötzle führte. Die Schwäger erwarben auch gemeinsam 1878 den Verlag der Akademischen Buchhandlung I. E. B. Mohr in Heidelberg, den sie nach Tübingen verlegten und neben dem väterlichen Oieschäft wciterführten. Ende 1880 übernahm den gesamten Mohrschen Verlag. erweitert durch eine Anzahl Werke aus dem Lanpp'schen Verlage, Paul Siebeck allein und siedelte damit nach Frcibnrg i. Br. über. Als aber 1897 sein Schwager schiver erkrankte und sich von der Leitung der Lanpp'schen Buchhandlung znrückziehen mußte, übernahm Siebeck auch diese Firma käuflich und kehrte 1899 mit dem Mohrschen Ver lage nach Tübingen zurück, nm hier beide Geschäfte nebeneinander zn leiten. Was er in diesem Doppelamt geleistet hat, wie er ans thcv logischem, staatswissenschaftlichem, medizinischem, forstlichem und vielen anderen Gebieten wertvolle und bahnbrechende Werke ans Licht be fördert hat, das ist im Buchhandel zu bekannt, als daß es in dieser Todesnachricht ausführlich geschildert zu werden brauchte. Die Ver leihung des philosophischen und theologischen EhrendoktoratS zengi genügend für die Wertschätzung, die Siebeck in wissenschaftlichen Kreisen gesunden hat. Auch das öffentliche Wirken Siebecks muß noch einer kurzen Be trachtung unterzogen werden, stand er doch schon 1887 an der Wiege der heutigen Gestaltung des Börsenvcreins als Mitglied des außer ordentlichen Ausschusses für die Grundordnnng. Im wichtigen Ver- cinsansschuß hat er 1888/89 gewirkt, dann trat er in den Vorstand über, in dem er von 1889 bis 1892 zweiter, 1892/98 erster Schrift führer war und unter anderen wichtigen Fragen an der ersten Fas sung der buchhändlerischen Verkehrsordnnng lebhaft mitgewirkt har. Dem Verwaltungsrat der Deutschen Bücherei, wie der Kommission zur Beratung der Tcucrungszuschläge hat der Verstorbene bis an sein Lebensende angehört. Herrn vr> Siebechzeichnete bei großem Ernst oine feiire Liebenswürdigkeit aus, die ihm viele Freunde erworben hat: ein großer, talentierter Verleger und ein Freund des Börsenvcreins ist mit ihm dahingegangen. Sein Gedächtnis wird hoch in Ehren gelfalten werden. ^ Sprechsaal. Volksverband der Bücherfreunde Wegweiser-Verlag G m b. H. in Berlin W 50. (Vgl. Bbl. 1919, Nr. 222 u. 240, sowie 1920, Nr. 13 u. 185.) Das Börsenblatt wird wiederholt auf die große Propaganda obiger Firma hingewiesen, die ihre Büchersammlung unter aus drücklicher Ausschaltung des Buchhandels nur direkt an die Mitglieder des Volksverbandcs für Bücherfreunde liefert. Be sonders seien Zeitnngs- und Zeitschriftenverlage darauf aufmerksam gemacht, daß sie sich nicht dazu hergeben sollten, Prospekte dieser Firmen ihren Blättern beizulegen; denn sie würden dadurch die ver treibenden Sortimenter nötigen, selbst die sic ungemein schädigenden Prospekte in ihrem Kundenkreise zu vertreiben. Wenn ein Verband oder eine Vcrlagshandlnng den Sortimentsbuchhandel vollständig von dem Vertrieb ihrer Verlagsartikel ausschlicßen will, so sollten die Zeitschriftenverlagc soviel Gemeinschaftsgefühl bekunden, daß sie sol chen Firmen keine Vorspanndienste durch Annahme von Prospekten leisten und nicht solche den Kleinhandel schädigenden Maßnahmen ir gendwie unterstützen. Schulbücher. sVgl. Bbl. Nr. 258.) Die Schnlbuchvcrleger halten es fiir richtig, das Sortiment zu warnen, «inen Tenerungsznschlag bei Schulbücher» zn erheben. Nnn weist jeder Sortimenter, dass cs eine gröstcre Anzahl Schulbuchvrr- leger gibt, die ihre Schulbücher noch nicht einmal mit 2v"/> rabattiercn, und selbst wenn sie sich zn 2S°/„ aufschwingen, wie soll da der Sortimenter zu einem Nutzen kommen; denn es ist der Nachweis er bracht worden, dast das Sortiment mehr als 3ü"/> Spesen hat. ES ist aber eine Unbilligkeit von den Schulbnchvcrlegern, zn verlangen, dass der Sortimenter arbeiten soll ohne jeden Nutzen. Man fragt sich unwillkürlich, arbeiten denn die Schulbuchvcrlegcr nur noch »m der schönen Augen der Nevolutionsrcgierung willen, oder sehen sie doch zu, dass sic auf ihre Kosten kommen und ausserdem noch einen Ge winn machen. Jeder gesunde Menschenverstand wird annehmen, das, der Verleger den VerkausspreiS so kalkuliert, das; er selbst einen Nutzen dabei findet. Es ist daher auch recht und billig, wenn der Sortimenter dasselbe tut. Infolgedessen wird die Warnung der Schnlbuchvcrlcger vergeblich gewesen sein. Es spricht hier immer nur die blasse Angst vor der Sozialisierung. Wenn die Soziali sierung einmal beschlossen ist, so wird nach dem Preis nicht mehr gefragt. Der Sortimenter ist genötigt, nm seines Personals und um seiner eigenen Kamille willen zu arbeiten und zu verdienen. Die Bitten des Verlegers, das; er das lassen soll, sind schon nscht mehr ernst zn nehmen. Elberfeld, l8. November ISA. Martin Hart mann. Verantwort!. Red. t. B.: Richard Albert 1. — Berlag: DerBvrseu Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leivka. — Adresse der 1424
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