A: 213, 21, September 1920, Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 10193 Nicht Sarum, weil Sie Gegenwart es müSe geworben ist, von Sen vergangenen schweren Kriegs jahre» immer neu öieselden Einzelheiten zu lesen, hat Ser Verfasser es vermieüen, seinen Roman in üiesen kriegsjahren selbst spielen zu lassen. Ser große Stoff zog ihn an, Ser größte, Sen Sie Geschichte Ser Menschheit geschaffen hat. Gr wollte mit seinen beschei-enen Kräften nicht wetteifern mit Sen großen Sängern Ser MejsiaSe. Iber gera-e weil er seine Zeit als eine religiös suchenSe erkannt hat, schien ihm Sas Leben Jesu einen neuen NieSerschlag zu verlangen. Hier fanS er Sie typischen Vertreter Ser wiöerstreitenSen GeSanken: Jesus, Sen HeilanS aller Welt zugleich, unS in JuSas Sen nationalen HelSen. So wurSe Ser Roman ein historischer? Ja unS vielmehr nein! Venn was ist Geschichte! Ge schichte ist nicht Sas einmal irgenSwo unS irgenSwann irgenSwem Geschehene, Sas heute noch in Erinnerung gehalten wirS unS auswenöig gelernt werSen kann. SonSern Geschichte ist allein Sas, was in mir, Sem Menschen von heute, noch lebenöig wirkt, unS ist es nur in Ser Form, Zu Ser ich, Ser Mensch von heute, fähig bin. Geschichte ist Gegenwart, ledenSige Gegenwart, Wirkung im heutigen Menschen unö Wirkung, Sie von ihm ausgeht. Diese Erkenntnis ver- änöerte Sem Dichter Sen Stoff. Das nationale Erlebnis konnte nur ein gegenwärtiges sein: Iuüas, Ser Sohn Ses Wolfshofes, würbe zum Heiüebauern Ser norSSeutfchen Tiefebene, Senn auch Sas nationale Erlebnis konnte Sem Deutschen nur ein Seutsches sein. Ebenso ist aber Sas religiöse Erlebnis kein historisch vergangenes: Jesus wurüe zum HetSewanSerer Surch unsere Tage, unS seine Lehre, von allem IüSischen unS Römischen befreit, wuröe eine Seutsche Frömmigkeit voll tiefer Innerlichkeit. Es brauchte geschichtlichen Wahrheiten keine Gewalt an getan zu werSen, aber Sas Such wuröe ein Seutsches, unö zum Zeichen öavon webt Sie Heiöe ihr stilles, ernstes Sanö Surch Sie Geschehnisse, Ein Roman aus Seutscher Not — aber Seutsche Not ist nicht nur, Saß Sie Heimat wieöer einmal von fremüen Erobererhaufen überschwemmt ist unü geSemütigt wurSe, Seutsche Not ist vor allem, Saß öiese GeSanken Ses vaterlanöes unü Ses Christentums Sem Deutschen üeshalb nicht zu einer Einheit gelangen wollen, weil er tiefer als ein anSerer stch einem jeSen GeSanken hin- gidt unö rückhaltloser als ein anöerer einen jeöen GeSanken zu seinem ausschließenöen Enöe Senkt. So wurSe Iuöas zum typischen Vertreter Ses Seutsche» Daseins, aber sein To-, welcher eine tragische Notwendigkeit geworSen ist, wurüe ein befreienüer unö erlösenöer. So will Senn Sas Such auch ein Trost in Sie Seutsche Not hinein fein — ein Seutsches Such eben, öurchaus ein Seutsches Such Eilharö Erich Pauls. wir bringen öiesen neuen Roman mit froher Zuversicht für einen großen literarischen unS buch- hänülertschen Erfolg heraus. Wir bitten Sehalb unsere GeschästsfreunSe, Siesem feinen Suche von vornherein ihre Aufmerksamkeit zu wiömen. Sestellzettel mit befristetem vsrzugsangebot liegt bei Zurche-Verlag ^ öerlin