Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200907
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192009079
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200907
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-09
- Tag1920-09-07
- Monat1920-09
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Frau Francisco Forberg in Fa. Rob. Forberg in Leipzig übergab uns 500.- znr Erlangung der immerwährenden Mitgliedschaft ihres verstorbenen Gatten, Herm Max Forberg. Wir danken herzlichst für diese Zuwendung! Der Vorstand des Unterstützungs-Verelns Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. Di. Georg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. Reinhold Borstell. Wilhelm Lobeck. Bekanntmachung. Herr Friedrich G r n b in S t u t t g a r t übergab uns 50«.- zur Erlangung der immerwährenden Mitgliedschaft unseres Vereins aus Anlatz seines Austritts aus der Firma. Wir danken herzlichst für diese Spende I Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. vr. Georg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. Neinhold Bor stell. Wilhelm Lobeck. Die Deutsche Bücherei im Urteil der Vertreter des deutschen Bibliothekswesens. Die Vertreter des deutschen wissenschaftlichen Bibliotheks wesens haben es für notwendig gehalten, ihre in der Sitzung des Verwaltungsrats der Deutschen Bücherei am 24. August in Leipzig abgegebene und in Nr. 193 des Börsenblattes vom 28. August abgedruckte Erklärung noch durch nachfolgende Aus führungen zu begründen: Seit langem durch Berichte und eigene Mitarbeit mit den Nöten der Deutschen Bücherei vertraut, haben sie sich in diesen Tagen durch eingehende Prüfung aller in Betracht kommenden Verhältnisse davon überzeugen müssen, datz die Anstalt tatsächlich vor ihrer Existenzfrage steht, und datz nicht allein durchgreifende, sondern auch schleunige Hilfe notwendig ist, wenn die Deutsche Bücherei am Leben erhalten werden soll. Als naheliegenden Ausweg, der Not ein Ende zu machen, bietet sich der Gedanke, die beiden großen Bibliotheken der Stadt Leipzig, die Universitätsbibliothek und die Deutsche Bücherei, zusammenzulegen, um so die Kosten zu verringern. Auf den ersten Blick hat dieser Plan manches Bestechende. In der Unter bringung wie in der Verwaltung müßten sich, so sollte man denken, sehr beträchtliche Ersparnisse erzielen lassen, ohne die Leistungen der bisher selbständigen Anstalten zu beeinträchtigen. Je mehr man aber in die Einzelheiten eindringt, um so deutlicher erkennt man, datz dieser Weg schlechterdings ungang bar ist. Nicht allein, daß die so grundverschiedenen Aufgaben der beiden Anstalten unter der Verschmelzung notwendig schwer leiden müßten, sondern es hat auch eine ins Einzelne gehende Untersuchung ergeben, datz weder beim Personal, noch bet den allgemeinen Verwaltungskosten nennenswerte Ersparnisse er wartet werden dürfen. Um so weniger, als die vereinten An stalten nach den Äußerungen führender Verleger auf die Schen kungen des Verlags, durch die der Deutschen Bücherei der bei weitem größte Teil ihrer Erwerbungen zufließt, nicht mehr rech nen könnten. Und dies Ergebnis ist dasselbe, gleichviel, wie weit man mit der Verschmelzung der beiden Anstalten gehen will, ob man Personal, Verwaltung, Einrichtung, Kataloge usw. voll kommen einheitlich gestaltet, oder ob man den beiden Biblio theken im wesentlichen ihre alte Selbständigkeit läßt und sich damit begnügt, sie unter demselben Dache vereinigt zu sehen. Hieraus folgt, datz die Deutsche Bücherei, wenn sie überhaupt weiter bestehen soll, dies nur kann als selbständig« Anstalt. Daß sie aber als solche weiter bestehen und in der Lage erhalten wer den muß, ihre Aufgabe zu erfüllen, dafür sprechen nicht allein die heute bereits vorliegenden Ergebnisse ihrer Arbeit, sondern auch die von ihr zum Nutzen des ganzen deutschen Bibliotheks wesens bestimmt zu erwartenden Leistungen. Die vollständige Sammlung des deutschen Schrifttums, d. h. auch derjenigen Literatur, die nicht in den Buchhandel kommt, ist eine Aufgabe, die selbst von der Gesamtheit der deutschen Bibliotheken so, wie wir sie heute von der Deutschen Bücherei bereits gelöst sehen, weder gelöst worden ist, noch mit einiger Aussicht auf Erfolg in Angriff genommen werden kann. Das gilt auch von den beiden größten deutschen Bibliotheken, denen eine solche Aufgabe in erster Linie zufallen würde, der Berliner und der Münchner Staatsbibliothek. Alle deutschen Bibliotheken sehen sich, zumal unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhält nisse, genötigt, sich in der Erwerbung der heimischen Literatur die größte Beschränkung aufzuerlegen und ihre Hauptkrast und ihre Hauptmittel auf die Beschaffung der der Wissenschaft unent behrlichen und dem einzelnen Gelehrten unerreichbaren auslän dischen Literatur zu verwenden. Hier tritt aber die Deutsche Bücherei ergänzend und entlastend ein, zumal da sie sich in Wür digung dieser Verhältnisse jetzt entschlossen hat, von ihrem Grundsatz, ihre Bücher nur im eigenen Hanse bereitzustellen, Aus nahmen zuzulassen. Es versteht sich von selbst, daß die Unterzeichneten Biblio thekare nicht achtlos vorübergegangen sind an der Frage, ob die ganze kleinere und besonders die außerhalb des Buchhandels er scheinende Literatur für die Wissenschaft und ihre Auswertung in der Praxis wirklich von so großer Wichtigkeit sei, und ob nicht am Ende für die Aufbewahrung dieser Veröffentlichungen durch kleinere, wenn auch im Lande verstreute Sammlungen ausreichend gesorgt sei. Auf Grund langer Beobachtung und Erfahrung sind sie überzeugt, daß der Wissenschaft durch die Vernachlässigung eben dieser Literatur in Gegenwart und Zukunft schwere Nach teile erwachsen würden. Andererseits lehrt die tägliche Erfah rung des Bibliotheksbetriebs immer von neuem, daß keine noch so speziellen Zielen zugewandte Sammlung auf noch so abge grenztem Gebiet imstande ist, denjenigen Grad von Sicherheit und Vollständigkeit zu erreichen, den die Deutsche Bücherei ver möge ihrer eigenartigen Organisation tatsächlich erreicht. 1c4S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder