««38 I. » DII«». »ünstig «rschrinenbe Bücher. -li 201, 7. September 1920. Das Buch -er ko Im Sepie! Alfred Heller gibt Ideen, die in Millionen Köpfen schlummern, gewissermaßen „in der Lust liegen" und nur des zündenden Funkens bedürfen, um in tausendfältiger Resonanz ihre Zeit mit einem Schlage zu erfüllen. Oer junge Österreicher Heller, der mit fettem kühnen Griff seinen packenden utopischen Roman „Oer Goldsturz" geschrieben, ist einer von jenen Wenigen, denen es geglückt ist, einen solchen großen Wurf zu tun. paßt über haupt die Bezeichnung „utopischer Roman", die der Autor bezeichnenderweise vermieden hat, für ein Buch, das bei aller Phantastik der technischen Voraussetzungen seiner Grund idee so sicher bis auf den Grund unserer so tief aufgewühlten Welt greift und mit fast ver wirrender Schärfe ein Spiegelbild ihres witdgärenden und schäumenden Lebens gibt? Llnd diese Idee? Sehr einfach: Einer hat endlich den uralten Traum der Menschheit wahrgemacht und künstliches Sold -ergestellt. Natürlich nicht mit dem Stein der Weisen, sondern mit allen Methoden der fortgeschrittenen chemischen Wissenschaft und ausgehend von den neuesten Ergebnissen der Radiumforschung und Atomzerfallslehre. Man denke! Künstliches Gold, nach einem großzügigen Maffenverfahren hergestellt, hineingeschleudert in die heutigen Verhältnisse des dem wirtschastlichen Ruin entgegen treibenden Europa; man denke sich die Folgen eines Geldeswert und Kapital so an den Wurzeln packenden Elementarereigniffes auf die überall in schweren sozialen Kämpfen stehende Welt! Oenn der Roman setzt im Dezember-lSLS ein und endet 2 Jahre später. Llnd das ganze Zeitgeschehen dieser beiden Jahre bildet nicht bloß den Rahmen, sondern vielmehr den Inhalt der Erzählung, die wirkliches noch frisch der Erinnerung Hundert- O. R Rei, 2V1, 7. September 192V. MrlmriM I. d. Llschn. «u menden Saison! erscheint. er Goldsturz tausender eingeprägtes Erleben mit kühner Erfindung so geschickt vermengt, -aß man zum Schluffe nicht weiß, ob alles Miterlebte Wirklichkeit, oder alles kühngeschautes phantasiebild gewesen. Dazu ist es erstaunlich, mit welchem Geschick -er Autor die in dem Stoff des Romans, in seiner weiten, an nationale und soziale Instinkte greifenden Perspektive schlummernden Gefahren vermieden hat. Mit sicherer Hand führt er die energisch geschürzte Handlung vor, die, unmerklich ihr Tempo beschleunigen-, gegen Schluß in atemlosen Oahinstürmen die ganze Welt mit ihrem Feueratem in Flammen setzt. Überaus blutvoll und lebendig flnd auch die Gestalten gezeichnet, mit wohltuendem kultivierten Takt sowohl in Sprache als im Stofflichen, alles Banale und Geschmacklose vermieden. Hellers „Goldsturz" ist das Buch der kommenden Saison! VE" Welches Interesse dem „Soldsturz" entgegengebracht wir-, zeigt, daß eine amerikanische Filmgesellschaft ihn zur Vorführung erworben hat. Oie Ausstattung -es Romans ist gut Broschierte und gebundene Exemplare mit künstlerischem Titelbild Ltmfang 24 Bogen Preis: broschiert M. 46.-. Gebunden M. 24- Nettopreise: Broschiert: M. 40.60, Partie 43/42 M. 423.- Gebunden: M. 44. Partie 43)42 M. 466 - nd, Leipzig