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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1886
- Sprache
- Deutsch
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merksam. Dessen Hauptvorzug bestehe in der Festigkeit, die durch vorzüglichen Pflauzenrohstoff sowie durch die sorgsame Behandlung desselben erzielt wird. Man vermeidet nämlich bei der Verarbei tung jede gewaltsame äußere Einwirkung. Die vorbereiteten Fa sern werden nicht mit Messern zermahlen, sondern von Hand mit Holzhämmern zerklopft, wodurch die Fasern ihre ursprüngliche Länge behalten und nicht gewaltsam zerstört werden. Das Japan- Papier eignet sich dem gedachten Fachblatt zufolge, nicht bloß für Jllustrationszwecke, Prachtausgaben und Luxusdrucke, sondern auch für Landkarten, Banknoten und Urkunden. Auf diesem Papier wirke lithographischer Tondruck vorzüglich; noch besser aber feine Kupfer- und Lichtdrucke. Über denselben Gegenstand spricht sich Otto Winckler in seinem soeben erschienenen trefflichen Werke: »Der Papier kenner« (Leipzig, Th. Grieben) dahin aus, daß das Japanpapier sogar dem chinesischen vorzuziehen sei. Es enthalte reineres Fasern material und sei schöner im Glanz und Farbenschmuck, worauf es bei feinen Kupferstichabdrücken sehr ankommt Außerdem sei es wasserdicht, was unter Umständen von Wert sein möchte. Wolle man es zu Federzeichnungen benutzen, so müsse es aber erst vom Buchbinder nachgeleimt werden, weil es nur eine halbe Leimung erhalten hat. Der Japaner schreibt nämlich nicht mit einer Feder, sondern mit einem Pinsel, und da ist eine gewisse Aufsaugfähigkeit des Papiers günstig. Aus dem Gebiete der Papierfabrikation haben wir heute folgende Erfindungen zu verzeichnen: Ferd. Fl in sch in Offenbach erhielt unter Nr. 37 604 ein Patent auf eine sehr interessante Sperrvorrichtung an Meß- und Rollmaschinen für endloses Papier. Die heutigen Rollmaschinen, meint der Erfinder, gestatten nur eine geringe Rollgeschwindigkeit, wenn man gleich lange Rollen erzielen will, was au der mangelhaften Sperrvorrichtung liegt. Durch die neue Vorrichtung ist man dagegen im Stande, die Maschine außer gewöhnlich schnell laufen zu lassen, ohne die Genauigkeit der Rollen länge zu beeinträchtigen und die Dauerhaftigkeit der Maschine in Frage zu stellen. Dies erreicht Flinsch dadurch, daß er das Rollen mit großer Geschwindigkeit beginnt, das letzte Stück der Rolle aber mit nur geringer Schnelligkeit beendet. Br. Meinert in Berlin (Patent Nr. 37 605) erfand eine Einrichtung zum Aufhängen feuchter Papiere und Pappen. Diese besteht im wesentlichen in einer zweckmäßigeren Form der Klammern. — Erwähnt sei endlich der neue Knotenfänger von Roeckner in Tynemouth (Patent 37 627), sowie die Brief umschlagmaschine von Jul. Liebhbardt in Barmen (Patent 37 625). Die Maschine ist für Handbetrieb eingerichtet. Neu ist an derselben hauptsächlich die Einrichtung zum Gummieren und Fertigstellen des Umschlages. — Für Papierhandlungen und Geschäftsleute von Interesse ist der neue Tintenlöscher von E. Erlenmeyer in Poppelsdorf bei Bonn (Patent 37 351). Die Neuerung besteht in der Durchlochung des Löschpapiers, wodurch es viel aufnahmefähiger wird. Von Buchbinderpatenten ist nur die selbstthätig wirkende Preßvorrichtung für Papierschneidemaschinen zu erwäh nen, die von CH. Mansfeld in Leipzig-Reudnitz erfunden wurde (Patent 37 672). — Die Papierzeitung macht auf den sogenannten vuro-UIsxils-Uook-UinckinK aufmerksam, welcher von dem Buchbinder C. Chi Vers in Bath (England) eingeführt wurde. Der Einband soll ungemein haltbar sein und die damit versehenen Bücher sich leicht aufschlagen lassen. Wessely, I. E., Anleitung zur Kenntniß und zum Sammeln der Werke des Kunstdrucks. 2. Ausl. 8°. 348 S. Mit i l Facsimile-Tafeln. Leipzig, T. O. Weigel. Gebunden. Von der im Jahre 1876 erschienenen ersten Auflage dieses Werkes unterscheidet sich die vorliegende zweite Auflage äußerlich vor allem dadurch, daß derselben jetzt eine Anzahl guter Tafeln beigegeben sind, welche die verschiedenen Manieren der älteren und neueren vervielfältigenden Künste illustrieren und das Verständnis der Erklärungen ungemein unterstützen. Ferner aber ist das Buch auch textlich bereichert worden durch verschiedene Zusätze und Um arbeitungen, und namentlich zeigt die dritte, der Bibliothek des Kunstsammlers gewidmete Abteilung, daß die Forschung während dieser zehn Jahre nicht unthätig gewesen ist. Über den Wert des Buches hat sich die Kritik bereits bei Er scheinen der ersten Auflage ohne Ausnahme günstig ausgesprochen; es bleibt uns also nur noch übrig das vortreffliche Werk den Jüngern des Buchhandels zum Studium ganz besonders zu em pfehlen und zu bemerken, daß dasselbe in der Geschäftsbibliothek keines Buchhändlers fehlen sollte. Um aber zum gründlichen Studium des Gegenstandes einige Anregung zu geben, wollen wir auf den Inhalt des Buches etwas näher eingehen. Von dem Standpunkte ausgehend, daß jeder Kunstfreund, so bald es irgendwie möglich, auch Kunstsammler ist, das Sammeln selbst aber eine Kunst, welche die Kenntnis dessen, was gesammelt werden soll, voraussetzt, hat der Verfasser das Werk in zwei ent sprechende Hauptabschnitte eingeleilt, in deren erstem alles be handelt wird, was der Kunstfreund wissen soll, was zur Ausbildung des Kunstkenners notwendig ist, deren zweiter hingegen das lehrt, was ein Kunstsammler zu beachten hat, wenn seine Sammlung ihrem Zwecke entsprechen soll. Diesen beiden Abschnitten schließt sich dann noch ein dritter an, welcher die bereits erwähnte Zu sammenstellung der mit dem Gegenstände zusammenhängenden Lilteratur enthält. Im ersten Abschnitt ist die erste längere Abhandlung dein Holzschnitt und dessen Abarten gewidmet. In knapper, aber höchst verständlicher Weise wird die Technik dieses Kunst zweiges gelehrt, der Kunstwert desselben kurz behandelt und zur Darstellung der Geschichte des Holzschnittes übergegangen. Ver fasser tritt der weitverbreiteten Ansicht entgegen, daß die Einführung der Spielkarten Anlaß zur Herstellung von Holzschnitten gegeben habe, daß also die älteste gedruckte Spielkarte gleichzeitig der älteste Holzschnitt überhaupt gewesen sei. Als die Spielkarten ihren Weg von Italien über die Alpen nach Deutschland gefunden hatten, trafen sie hier den Gebrauch des Holzschnittes (als Abdruck auf Papier) bereits an. Die ältesten Erzeugnisse des Holzschnitts, Heiligenbilder, wurden für Bruderschaften und Wallfahrtskirchen massenhaft fabriziert und an das Volk verkauft; daher das gegen wärtig seltene Vorkommen derselben. Für den ältesten Holzschnitt ohne Datum) hält man das etwa aus dem Ende des zwölften oder Anfang des dreizehnten Jahrhunderts stammende, auf Pergament gedruckte Blatt mit Christus am Kreuz, unter dem Kreuze Maria und Johannes, über demselben personifiziert Sonne und Mond in Trauer, in der Bordüre Evangelisten und Propheten in Rundungen. Verfasser ist entschieden der Ansicht (entgegen einigen anderen Forschern, z. B. Lippmann und von Rumohr), daß der Metallschnitt in der Zeit dem Holzschnitt vorangehe, wohl auch wegen seiner be schwerlichen Behandlung Anlaß gegeben habe, das leichter zu be handelnde Holz an Stelle des Metalls zu wählen. Darauf deute auch der Umstand hin, daß man zur Blütezeit des Holzschnittes vom Metallschnitt gänzlich Abstand genommen habe. Eine
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