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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 154, 5. Juli 1922. Zur Verkaussordnnng siir Auslandlicscrungcn. — Wir machen auch an dieser Stelle auf den im Anzeigenteil der gestrigen Nummer (153) enthaltenen ersten Nachtrag zum Katalog der Außen- Han d e l s n e b e n st e l l e für das Buchgewerbe betr. Aus landpreise aufmerksam. PersonalnachrWeii. 50 Jahre Börsenvercins-Mitglicd. — Am 5. Juli sind 50 Jahre verflossen, seit Herr Ioh. Louis Elias Karl Düms in Firma W. Düms Kunstanstalt in Wesel als Mitglied Nr. 2407 des Börsen vereins eingetragen worden ist. Er übernahm nach dem Tode seines Vaters, des Gründers der Firma, diese in Gemeinschaft mit seinem Bruder Wilhelm, nachdem er ihr schon seit 1863 als Teilhaber angehört hatte. Wilhelm Düms starb am 16. Mai 1912, und seitdem führt der Herr Jubilar das umfangreiche Unternehmen allein und hat es nach vielen Richtungen erweitert. Tie Weseler Jugendschriften und Bilder bücher der Firma Düms sind dem Buchhandel bestens bekannt, außer dem umfaßt das Geschäft noch Lithographie, Stcindruckerci, Großbuch binderei, Kartonnagen-Fabrik, Lackier- und Präge-Anstalt und Papier- Handel. Mögen Herrn Düms noch ein schöner Lebensabend und gute Erfolge seiner Tätigkeit beschicken sein! Gestorben: am 8. Mai d. I. in seinem 83. Lebensjahre Herr Otto Rom- pano, seit 52 Jahren Vorsteher der Zeitschrrftcn-Abteilung der Firma B. Westermann L Eo. (Lemcke K Buechner) in New York. Er war 1840 in Chemnitz geboren und kam nach Beendigung seiner Universitätsstudien im Jahre 1865 als junger Arzt nach New Dort, wo er zunächst versuchte, sich eine auskömmliche Praxis zu gründen. Als das durchaus nicht gelingen wollte, nahm er im Oktober 1870 durch Vermittlung seines mit ihm herübergekommeucn Freundes Stechert, des späteren Gründers der Firma G. E. Stechert L Co., seine seitherige Stellung bei B. Westermann L Co. an. Vor zwei Jahren konnte er den Tag seines 50jährigen Wirkens in dem genannten Geschäft feiern und tat bis zu seiner zwei Wochen vor seinem Tode erfolgten Er krankung es jedem andern an selbstlosem Eifer und tatsächlicher Arbeits leistung zuvor. Wie mehr oder minder alle hiesigen deutschen Import- Buchhändler hat er in den Jahren nach dem Waffenstillstand durch die Wiederauknüpsung all der vielen Tausend zerrissenen Fäden sein über voll gerüttelt Maß vom Kriege abbekommcn. Er war in Tun und Wesensart wie eine starke, knorrige deutsche Eiche, ein Mann von altem guten Schrot und Korn, der seiner Heimat in jeder Hinsicht Ehre machte und nicht minder ihr durch seine unermüdliche Arbeit Nutzen brachte. Möchte es unter dem neuen Geschlecht recht viele geben, die ihm gleichen! SvrechsM. Feste oder gleitende Bücherpreise. Die Preissteigerung in den letzten Monaten ist geradezu uner träglich geworden. Nun stürzt unsere Valuta in diesen Tagen weiter in den Abgrund, und wir wissen schon, daß in kurzer Zeit der Tollar- steigerung eine allgemeine Preissteigerung folgen wird. Wohin das führen soll, ist nicht abzusehen. Noch sind wir nicht so weit wie die Österreicher, aber wir werden bald dahin kommen, denn es sprechen noch keine Anzeichen dafür, daß die Negierung gewillt ist, mit der Inflation Schluß zu machen und die Währung zu stabilisieren. Die ewigen Preisänderungen, die Riesenzahlen in der Buchführung er schweren und verteuern den Handel ungemein. Dazu kommt noch, daß die Käufer es meist nicht einsehen, daß der Buchhändler die Bücher nicht zu den Preisen abgeben kann, nach denen er sie vor Monaten oder vor Jahren cingekauft oder hergestellt hat. Viele halten noch immer die »Mark deutscher Neichswährung« für einen Wertmesser, während das Geld doch nur ein Tauschmittel, ein Zwischenglied ist. Wie soll der Buchhändler, wenn er für seine notwendigen Lebens bedürfnisse immer mehr ausgeben, seinen Angestellten immer höhere Gehälter zahlen muß, auskommen, wenn er die Bücher nach dem Geld wert von 1920 oder Fcbrnar 1922 verkauft? Es ist dringend notig, daß die Käufer immer darauf hingewicsen werden, daß der Kaufmann gezwungen ist, seine Waren dem jeweiligen Geldwert entsprechend zu Verantwort!. Redakteur: Richard A l b e r t I. — VerVaa: Der Börsen Druck: N a m u, L L e e m a n u. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 936 verkaufen, und daß hierbei von einem »Gewinn« keine Ncdc sein kann. Wenn der Buchhändler ein Buch nicht höher auszeichnen darf, sobald der Geldwert gesunken ist, dann dürfen Arbeiter, Angestellte nnd Beamte auch nicht für die gleiche Leistung immer höhere Löhne und Gehälter fordern. Das ist ganz dasselbe. Bei den heutigen Zuständen ist es praktisch gar nicht möglich, das Lager immer den Tagespreisen entsprechend auszuzeichnen. Man müßte die Arbeitskräfte vermehren und dadurch die Unkosten wesentlich er höhen. Bei einem größeren Lager ist es außerdem nicht möglich, daß die Angestellten alle Bücher kennen, die auf Lager sind. Ferner leiden die Bücher durch das Radieren und Umzeichnen ganz erheblich. Deshalb müssen wir endlich einen anderen Weg finden. Es ist bereits einmal der Vorschlag gemacht worden, die Bücher nach dem Friedenspreis auszuzeichnen und dann einen dem jeweiligen Gcldivert entsprechenden Aufschlag zu erheben. Der Steiger-Verlag in Erfurt weudet dieses Verfahren bereits an, wie ich aus den Rech nungen ersehe. Er setzt Grundpreise fest: z. B. F. W. Freitag: Wieder aufbau der menschlichen Gesellschaft, 35 Pfg. Ter Grundpreis muß mit der Teuerungszahl vervielfacht werden; diese war im Mai 25, im Juni 30: ^ 35X30 — Mk. 10.50. Diese Rechnung ist einfacher als ein Aufschlag auf den Ladenpreis. Solange nur einige Verleger die Preise derartig festsctzen, ist dem Sortimenter allerdings nicht viel geholfen. Er muß die Bücher dann doch zum vollen Preis auszeichnen, besonders wenn über die Höhe der Teuerungszahl keine Einigkeit herrscht. Es wäre aber sehr wünschenswert, daß alle Verleger sich dieses Verfahren aneignetcn. Damit wäre ihnen und den Sorti mentern gedient. Die Tcuerungszahl müßte dann vom Börsenverein jeweils festgesetzt werden. Sie wäre zu berechnen an Hand der amt lichen Größhandelsindexziffern, da die Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Städten zu sehr von einander abweichen. Außer den Kosten für die Lebenshaltung wären die Papierpreise bei der Aus stellung besonders zu berücksichtigen. Tie Bücher werden dann natür lich nur mit den Grundpreisen ausgezeichnet. Die Teuerungszahl muß durch Anschlag im Laden bekannt gemacht werden. Die Vorteile dieses Verfahrens sind so offensichtlich, daß sie nicht einzeln angeführt zu werden brauchen. Der deutsche Buchhandel, der sich immer bewußt lvar, daß er nicht nur kaufmännische, sondern auch erzieherische Aufgaben hat, würde durch diese Tat der Selbsthilfe ein treffliches Beispiel geben, wie sich der deutsche Handel gegen die Jnflationspolitik der Regierung schützen muß. Das wäre der so dringend nötige erste und kräftige Anstoß zur Gesundung unserer deutschen Währung. V. Feste Preise und prozentuale Ausschläge. (Vgl. Bbl. Nr. 143.) Damit wäre auch uns Sortimentern gegenüber unseren faulen Kunden ganz besonders gedient, wenn wir unsere Kredit beanspruchende Kundschaft darauf aufmerksam machten, daß sich der prozentuale Auf schlag jeweils nach dem Stande am Zahlungstage richte. Ein kurzer Hinnxüs, etwa: »Falls Zahlung innerhalb 14 Tagen erfolgt, hat oben genannter Teucruugszuschlag Gültigkeit; andernfalls gilt der vom Buchhändlerverband festgesetzte Teuerungszuschlag des Zah lungstages«, wird genügen, um die Kundschaft zu veranlassen, ihren Verpflichtungen schneller nachzukommen, wodurch es den Sorti mentern wieder möglich wird, die Wünsche des Verlags nach pünkt licher Zahlung zu erfüllen. Durch Androhung gleicher Maßnahmen würden auch die faulen Sortimenterkollegen zu einer besseren Zah lungsweise erzogen; es wäre mithin uns allen geholfen, von den vielen anderen Vorzügen (dauernde Gültigkeit der Kataloge, an glei chen Tagen überall gleiche Preise usw.) ganz zu schweigen. Ein P r o v i n z s o r t i m e n t c r. Jur Stabilisierung des Buchpreises. (Vgl. auch Bbl. Nr. 431, S. 814/18.) Die schönen und verlockend erscheinenden Vorschläge, einen Gold markpreis für Bücher festzusetzen, aus dem der Papiermarkpreis täg lich, wöchentlich oder monatlich zu errechnen ist, kranken daran, daß es nicht gut möglich siir einen Stand ist, eine derartige wirtschaftliche Notwehrhandlung allein durchzusctzen. Man ziehe die Folgerungen: Sollen Beamten- und Angestellten-Gehältcr, Löhne, Mieten, Zinsen, Steuern, Frachten, Porti zum Goldmarkpreise festgesetzt werden und nach dem täglichen Goldankaufskurse in Papier ausgezahlt werden? Sollen alle Waren so gehandelt werden? Der Wirrwarr dürfte der kühnsten Einbildungskraft spotten! G. Ad. Knor r n. verein der Deutschen Buchl,ä»dlcr zn Leipzig. Deutsches'Viichbändlerhauö. Redaktion und Expedition: Leipzig Gerichtsweg 26 lVnchbändlerftauS»
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