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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1921
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- Deutsch
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246, 20. Oktober >921. Redaktioneller Teil. das Bcstellwesen braucht sich der einzelne Genosse nur insoweit zu bekümmern, als er die Zu- und Abbestellungen der »Abba» zu melden hat. Dafür besteht ein praktisches Durchschreibe-Kon- Zollsystem. Für Zugänge wird dem Genossen eine Provision gutgeschrieben. Soviel über die Abteilung -Zeitschriften-, wobei nur noch hinzuzufügen wäre, daß die -Abba- auch für den Einzelner- kauf Hefte in Kommission liefert, z. B. Woche, Alpen- sreund, Jugend, Velhagens und Westermanns Monatshefte, Deutschlands Erneuerung, Türmer und Modenblätter aller Art. Diese Unter-Abteilung läßt sich noch weiter ausbauen, wenn man einen offenen Laden mit Schaufenster hat. Hand in Hand init der Abteilung -Zeitschriften- geht der Lesezirkel. Viele Kunden können die teuren Zeitschriften nicht mehr erschwingen. Nun haben wir es so eingerichtet, daß jeder Kunde sich aus einer nicht zu eng bemessenen Liste einige Zeitschriften auswählen kann. Die Umlauszeit ist nicht so weit gesteckt, wie das sonst bei Lesezirkeln üblich war. Das Unternehmen rentiert schon durch die bei einer so großen Gesamt-Kontinuation anfallenden Frei- exeinplare. Dieser Lesezirkel erfreut sich wachsender Beliebtheit. Er wird auch noch rentabler, wenn wir für die Umschläge An zeigen gewinnen. Ein weiterer Zweck der »Abba- ist die Vermittlung von Sammelbestellungen. Nehmen wir den Fall an, daß von einem neuerscheinenden Buch der eine Genosse 2, der andere 4, der dritte nur 1 Stück usf. beziehen könnte. Da meldet jeder seinen Bedarf bei der »Abba- an. Diese hat besondere Sammel- beslellzetlel, aus welchen außer dem Titel und den Bezugsbedin gungen auch die Art des gewünschten Einbandes (Halbleinen, Ganzleinen, Leder) ersichtlich ist. Jeder Genosse zeichnet nun seinen Bedarf ein; die Gesamtsumme der Bestellungen gibt dann eine oder mehrere Partien. Gibt nun der Verleger etwa 11/10, und es kommen 18 Stück zusammen, so nimmt die -Abba- trotz dem 22/20. Das verhältnismäßig kleine Lager, das auf solche Weise entsteht, schließt kein Risiko in sich. Leider lehnen manche Verleger es ab, solche Sammelaufträge auszuführen, meist mit der Begründung, sie verlören dadurch die Übersicht, was die einzelne Firma brauche. Dieser Grund ist aber insofern nicht stichhaltig, weil wir auf Wunsch jederzeit Abschrift des Sammel bestellzettels geben. Und wenn der Verleger die Aushebung des Teuerungszufchlags anstrebt, so muß er auch Zugeständnisse ma chen und die Bezugsbedingungen verbessern, indem er auch in solchen Fällen Freiexemplare gewährt. Kommen Reisevertreter, so weiden auch hier die Aufträge wenigstens zu gemeinsamen Sendungen vereinigt; da spart man doch Porto und Verpackung. Wir zwingen aber vorläufig noch keinen Genossen, sich an Sam- melaufträgen zu beteiligen. Das wird mit der Zeit schon jedem selbst klar, daß er sich bei gemeinsamem Bezug besser steht. Er wähnt sei hier auch, daß die »Abba- ein Lager gangbarster Bücher und Textbücher unterhält. Die erste große Sch ulbücherbe st ellung kommt in der Weise zustande, daß jeder Genosse zu einer gemeinsamen Sitzung seine Kartothek mitbringt. Titel für Titel wird aus gerufen, und da der ungefähre Gesamtbedarf leicht sestzustcllsn ist, kann jeder Genosse seinen Bedarf auch wieder annähernd scststellen. Große Lager werden dadurch ebenso vermieden wie umfangreiche, kostspielige Nachbestellungen. Alle Genossen Hel sen sich gegenseitig unter Gewährung von 15?S Rabatt aus. De: gesamte Bedarf der Auchbuchhändler an Volksschul büchern wird gleichfalls durch die »Abba-, und zwar ausnahms los gegen sofortige Zahlung, vermittelt. Da aus den einzelnen Lagern ziemlich viel liegengebliebene Klassen-Lektüren waren, nahm die »Abba- die sämtlichen Be stände an sich, fertigte ein Verzeichnis an und versandte das- selbe an alle Schulvorstände. Binnen 14 Tagen war nur noch ein wertloser kleiner Rest übrig. Aber die »Abba- leistet aus diesem Gebiet noch mehr. Als ein neues Lokal-Volksschullesebuch herauskommen sollte, erbot sich die -Abba-, den ganzen Bestand auszukaufen. Um jedoch kein Risiko zu haben, ersuchte sie den Stadtrat, die 20 000 ^ vorzuschießen, und vereinbarte, daß die Rückzahlung nur in der Höhe und nach Maßgabe des stattgehab ten Absatzes zu betätigen sei. Künftig werden wir auch den Verlag von Führern, Albums usw. gcnossenschastlich betreiben. Eine schwierige Sache sind für manches Sortiment die Jahresremittenden. Da nun die »Abba- immer Sen dungen nach Leipzig hat, übernimmt sie auch gegen Erstattung der Unkosten die Weiterleitung der Remittenden und sonstigen Pakete. Auch die O.-M.-Remittenden gehen in Sammelladungen. Die verschiedenen kleinen Einsparungen an Porto und Verpack material summieren sich im Laufe des Jahres recht hübsch. Hat eine der beteiligten Firmen gerade viele Pakete zum Austragen oder ein Paket an einen abgelegen wohnenden Kunden, so wird die -Abba- angerufen, und der betreffende Laufbursche nimmt das Paket in seinen Zeitschristengang. Vierteljährlich stellt der Leiter der -Abba- eine Roh bilanz auf, die von den Aussichtsräten wie von jedem einzel nen Genossen überprüft wird. Jeweils im Januar ist General versammlung mit Bilanzvorlegung, Wahl der Vorstände und Aussichtsräte, sowie Gewinnverteilung. Wir konnten schon im ersten Betriebsjahr, das nur drei Kalender-Vierteljahre umfaßte, eine bescheidene Dividende ausschütten. Der Hauptgewinn ergibt sich aber auf andere Weise. Jeder Genosse kann mindestens eins Kraft, die er sonst für die Zeitschriften brauchte, einsparen, die mit 5000 .kk Wohl nicht zu hoch angesetzt ist. Da sich der ganze Zeitschriftenbetrieb nicht mehr im Laden abspielt, braucht man für die ausfallende Kraft keine andere zum Bedienen. Schreiber dieser Zeilen erspart 114 Ausgeher, was, nachdem die Tarife wieder in die Höhe gegangen sind, weitere 12—14 000 ^ ein- bringt. Dazu die Dividende, die immerhin mit 2000—2500 -kk veranschlagt werden darf. Das sind Zahlen, die für sich selbst sprechen. Man wolle jedoch da, wo man nun auch eine »Bestell anstalt- einrichten will, sich über eines klar sein: Ein solches Unternehmen kann nur bestehen, wenn die Kollegen am Platze zu- sammenhalten und nicht sutterneidisch sind. Wir sind ja hier in Augsburg in dieser Beziehung vielleicht auch nicht die reinen Engel, aber wir halten doch recht hübsch zusammen; kleine Zwi stigkeiten kommen in der besten Ehe vor. Nun sind wir sehr gern bereit, über unsere »Abba- die genauesten Auskünfte zu geben; aber es ist uns ganz unmöglich, unseren Geschäftsführer hier oder gar auswärts jeden Tag einer anderen Stadt zu diesem Zwecke zur Verfügung zu stellen. Ich denke mir die Sache so: Die interessierten Vereine melden sich bei uns. Nach Ablauf einer bestimmten Frist nehnien wir die Meldungen als abgeschlossen an. Es wird dann ein Abend be stimmt, an dem unser Geschäftsführer den versammelten JnNr- essenten Vortrag hält und Auskünfte gibt. Die Kosten: Hono rar für den Vortragenden, Lokal, verbrauchte Formulare und dgl. werden gemeinsam von den Interessenten getragen. Nur dürfen wir Wohl erwarten, daß jeder Versuch, uns unseren Geschäfts, führer abspenstig zu machen, unterbleibt. Verhindern können wir solche Versuche nicht, müßten aber dergleichen zum mindesten als schnöden Undank ansehen, wenn nicht als Schlimmeres. Sollten wir mit unserem bescheidenen Vorbild im Sorti ment Segen stiften, besonders aber hier und dort Einigkeit unter den Ortskollegen herbeiführen, so würden wir das als einen weiteren Erfolg unserer -Abba- buchen. Eine gleitende Portoskala. (Vgl. auch Bbl. Nr. L43, S. 1S35.) In Nr. 2LL des Bbl. vom LL. September wiesen wir in der Rubrik »Für die buchhändlerische Kachbibliothek» ans den Aufsatz hin, denAr- ved I ll r g « n s o h n unter obiger Überschrift in Nr. 423 der Vofsischen Zeitung vom 8. September veröffentlicht hat. Bei dem Interesse, das die Ausführungen beanspruchen können, halten wir uns ver pflichtet, für den Buchhandel wenigstens auszugsweise den Wortlaut zur Kenntnis zu bringen: Jürgensohn geht von der richtigen Erkenntnis aus, daß es ein alter Grundsatz politischer Weisheit sei, wenn das Geschäfts- und Wirtschaftsleben darniederliegt, ihm nach Möglichkeit durch BerkehrS- erleichterungen wieder emporzuhelfen und es von allen Hemmungen zu befreien. Er ist deswegen ein Gegner der beabsichtigten neuerlichen Erhöhung des Posttarifs. Die Folg- davon wird nach seiner An sicht wie schon bei den bisherigen Erhöhungen ein Rückgang im Umsatz sein, der den größten Teil der erhofften Mehreinnahmen I5S1
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