Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19211019
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192110190
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19211019
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-19
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-l» 245, 19. Oktober 1921. Redaktioneller Teil. rufes, der durch das Eindringen reiner Außenseiter und Gelegen- heitsbuchhändler nur Schädigung erleiden würde, erfordern strenge Auslese. Unseren Vertrauensmännern sei für die geleistete Mitarbeit herzlicher Dank ausgesprochen. Die Verkaufsordnung für Auslandliefer un- g cn hat mit der Bekanntmachung des Börsenvereins vom 12. April 0. I. endlich eine den Bedürfnissen des Exporthandels einiger maßen gerecht werdende Fassung erhalten. Durch die Ansetzung eines feststehenden Valutaausschlags von 100^ für die hochvalu- tigen Länder, von 60°/» für die minder starkvalutigen Länder ist es dem exportierenden Sortimenter wieder ermöglicht worden, einigermaßen feste Angebote hinausgeben zu können und dadurch eine Wiederbelebung des Exportgeschäftes herbeizuführen. Durch die Herabsetzung der Valutaaufschläge ist zudem der bislang sehr heftige Widerstand der Ausländer, insbesondere der Ausland deutschen, gegen die »Verkaufsordnung« größtenteils behoben worden. Wir halten es für geboten, daß nunmehr von weiteren Experimenten, die auf abermalige Änderung der jetzt geltenden »Verkaufsordnung« Hinzielen, Abstand genommen wird, damit das wieder in Gang geratene Exportgeschäft sich in Ruhe weiter entwickeln kann. Wir möchten insbesondere dem Verlag emp- fehlen, sich in allen Punkten genau an die »Verkaufsordnung« vom 18. April zu halten und in möglichst geringem Umfang die Ausnahmeberechtigungen in Anspruch zu nehmen. Ganz beson ders muß der Exportbuchhandel dagegen Einspruch erheben, daß einzelne Verlagsbuchhandlungen für sich eine Sonderstellung hin sichtlich der Verteilung des Valutaaufschlages beanspruchen; die Verkaufsordnung« soll den Interessen des Verlags und des Sortiments in gleicher Weise gerecht werden, einzelne Bestim mungen dürfen nicht einseitig zum Vorteil des einen und zum Nachteil des anderen ausgelegt werden. Wir hoffen, daß der Verlag für die Produktive Tätigkeit des Exportsortimenters, die in dessen ausgedehnter und systemati scher Werbetätigkeit zum Ausdruck gelangt, ein zunehmendes Verständnis bekunden und bei einschlägigen Maßnahmen den Exportbuchhändler hören möge; dann werden so verhängnisvolle Mißgriffe, wie sie bei der Einführung der »Verkaufsordnung« im vorigen Jahr mit Ansetzung der bekannten übertriebenen Auf schläge begangen wurden, vermieden werden. Die Genossenschaft Hamburger Buchhändler ist ja mehr eine hamburgische Angelegenheit, aber doch insofern von Interesse für Kreis Norden, als sie als künftige Ausliefe rungsstelle auch für die Provinz gedacht war. Zurzeit ist die Genossenschaft noch mit der Einrichtung und Führung des Zeitz schriftenvertriebes derart in Anspruch genommen, daß sie Vov erst für weitere Aufgaben weder Zeit noch Geld hat. Wir ver folgen ihre Entwicklung mit regem Interesse und haben deshalb auch zugleich mit dem Hamburg-AItonaer Buchhändlerverein im Juli d. I. unseren ersten Schriftführer, Herrn Alfred Janssen, zu den Verhandlungen nach Hannover geschickt, wo sich die Geschäfts führer und Vorstände der Zeitschristenvertriebsstellen in Deutsch land zum Austausch ihrer Erfahrungen zusammengefunden hat ten. Es war erfreulicherweise festzustellen, daß sich die Grün dungen zumeist bewährt haben und gute Ergebnisse für die Zu kunft versprechen. Der Po st zeitungsvertrieb, d. h. der Vertrieb von Zeitschriften durch die Postanstalten für Rechnung des Sorti menters direkt an die Kundschaft, hat bei Sortiment und Verlag wenig Anklang gefunden. Nach den bis jetzt gemachten Erfahrun gen verhalten sich die Kollegen unseres Verbandes der neuen Ein richtung gegenüber sehr zurückhaltend. Über die Kassenverhältnisse wird unser Schatzmei ster, Herr Lorenzen, berichten. Den dank der Umlage erheblich gesteigerten Einnahmen standen, veranlaßt durch die Retsebet- hilfcn nach Leipzig und die Fahrtvergütungen an die Teilnehmer unserer Hauptversammlung, dann fernerhin durch den Neudruck unserer Satzungen, große Ausgaben gegenüber. An die ordentliche Kreisvereinsbersammlung in Bremen am 5. September vorigen Jahres denken wir mit großem Vergnügen zurück. Sie war von SO Mit gliedern besucht und verlief geschäftlich und unterhaltlich ganz ausgezeichnet. Die in Bremen beschlossenen Satzungsänderungen unseres Verbandes sind inzwischen im Druck erschienen und an die Mitglieder verschickt worden. Der Abschnitt »Verkaufsord nung ist jedoch offen geblieben und kann aus bekannten Gründen auch heute noch nicht ausgefüllt werden. Über das erste Jahr unserer in Bremen gegründeten Unter- stützungskasse wird Herr Lorenzen berichten. Die Kasse Hai sich verheißungsvoll entwickelt. Ein von einem unbekannten Wohltäter zu Weihnachten an die Mitglieder versandter »Weih nachtsgruß unter dem Tannenbaum« hat die Summe von 1800 Mark erbracht. Wir empfehlen das wohltätige Unternehmen der andauernden Berücksichtigung unserer Mitglieder. Gedenken Sie unserer Unterstützungskasfe bei allen freudigen Anlässen in Haus und Geschäft! Wir sind am Schlüsse unseres Berichts angelangt. Nur ein knrzgcfaßtes und lange nicht erschöpfendes Bild der Ereignisse im engeren und weiteren Buchhandel konnten wir geben. Möge es uns allen vergönnt sein, auch im kommenden Vereinsjahre der Ungunst der Zeiten zum Trotz weiter zu arbeiten zur Hebung unseres Standes und zur Schaffung unseres Lebensunterhalts, mögen vor allem die heute Verlag und Sortiment noch trennen den Gegensätze mehr und mehr durch gegenseitiges Verstehen wollen schwinden, damit wir zu dem erstrebenswerten hohen Ziele, zur Einigkeit im deutschen Buchhandel, ge langen! T. W. Die billigen Bücher Den Mitteilungen des Verbandes Deutscher Buchbindereibesitzer (V. D. B.) Nr. 12 vom 1. Oktober entnehmen wir folgende Gegen überstellung: Aus den Kreisen des Buchhandels hört man oft die Ansicht, daß die Preise für Bücher eine unerträgliche Höhe erreicht hätten und jede weitere Steigerung des Buchpreiscs lähmend auf den Absatz wirken müßte. Es besteht kein Grund, die Richtigkeit dieser An sicht, die sicher auf Beobachtungen aus der Praxis gestützt ist, an zuzweifeln. Ist sie aber richtig, so muß dies zu denken geben. Sie zeigt, daß das Bedürfnis nach dem Buche (gedacht wird zunächst an Werke der schönen Literatur) in allen Schichten der Bevölkerung recht locker sitzt und in ständiger Gefahr ist, hinter an deren »Bedürfnissen« zurückgestellt zu werden. Keiner Erwähnung bedarf es, daß solche anderen Bedürfnisse oft keine Bedürfnisse sind und daß der Besitz eines schönen Buches turmhoch über — sagen wir einer Varietekarte oder einem Glas Burgunder stehen sollte. Es ist hier nicht der Ort, die Gründe zu untersuchen, warum dem nicht so ist und wie dem abgeholfen werden könnte. Es muß dem Buchhandel überlassen bleiben, die Mittel und Wege zu finden, um das oben erwähnte »Bedürfnis« nach dem Buch in allen Schichten der Bevölkerung fester zu verankern. Ob die Besserung erreicht werden kann durch einen energischen Kampf gegen diejenigen Leihbibliotheken, die leider auch die bemittelten Klassen fangen (nicht die Volksbibliotheken), oder ob durch geeignete Reklame eine Besse rung erreicht werden kann, sei dahingestellt. Auf alle Fälle sollte sich der Buchhandel nicht damit begnügen, die fatale Tatsache zu konstatieren, sondern ungesäumt ihr zu Leibe gehen. Der Hilfe von unserer Seite kann er dabei versichert sein. — Nichts ist falscher als die Redensart von der unerträglichen Höhe, die der Bnchpreis erreicht habe. Das Gegenteil ist richtig. Das Buch stellt heute ohne jede Übertreibung das billigste Produkt des gesamten Marktes dar. Es ist hinter der Preissteigerung aller anderen Produkte eine Niescnspanne zurück. Einige Beispiele mögen das erörtern. Es kosteten, bzw. kosten, wahllos aus der Fülle der Gegenstände herausgegriffen: Vor dem Kriege heute 1 Werkzeug maschine M. 2000.- M. 35000.- das 17- bis 18-fache 1 Anzug 1 Ztr Kohle (Brikett) „ 90 — „ 2000.— das22-fache „ —.75 „ 18.— das24-fache 1 Pfund Fleisch 100 lrx maschi- „ I — „ 16.— das16-fache tiges Druckpap. ., 25.— „ 500.— das20-fache 2I-fache 1 Pfd. Butter „ 1.50 32.— 1 Ztr. Kartoff. 4.— „ 60 — das 15-fache 1 Fahrt auf der Straßenbahn ,, —.10 mindest „ 1 — mind. das 10 sacke 1 Pfd. Brot —.10 .. 165 das16sache usw. ufw. 1541
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder