Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19211019
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192110190
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19211019
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-19
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 245, 19. Oktober 1921. Redaktioneller Teil. zn großschnauzig. Wenn ich ihm Bücher zur Ansicht bringe, dreht er mir den Rücken zu und hält es nicht für nötig, mir zu antworten«. »Aber der da«, fahre ich fort und zeige dabei auf ein Buch von Johannes B. Jenscn »Ja, der, das ist ein feiner Kerl. Wenn ich zu ihm hinaufkomme, bietet er mir immer eine Zigarre an und bittet mich, Platz zu nehmen. Er ist sehr begabt«. Plötzlich sehe ich einen von meinen eigenen Nomanen und frage mit einem diplomatischen Lächeln: »Hat der hier eine Zukunft?« »Nein«, antwortete der weise Buch händler, »der nicht: der ist tot«. Zur Kulturabgabe. — Am 10. November, am Geburtstage Schillers, findet auf Veranlassung des- Herrn A. Meißner, Inhabers der E. Nemerschen Buchhandlung, in Görlitz eine Protestversammlung dortiger Vereine gegen die Reichskulturabgabe statt. Ihre Beteili gung haben in Aussicht gestellt die Vereine: Kunstgewerbeverein, Kunstverein, Literarische Gesellschaft, Mensch und Welt, Naturforschende Gesellschaft, Oberlausitzsche Gesellschaft der Wissenschaft, Volks bildungsverein. erwarb er, zusammen mit seinem Freunde und Berufskollegen Kos- ! mack, am 1. Mai 1873 die Hungersche Buchhandlung in Prag am Altstädter Ring. Nun in der Lage, feine Fähigkeiten und Kräfte in selbständiger Stellung zu verwerten, gelang es ihm im Verein mit ! seinem Kompagnon in Kürze, das bei der Übernahme wenig leistungs- ! fähige Geschäft zu heben und erfolgreich zu gestalten. Mit 1. Januar ! 1882 wurde er nach Austritt seines Geschäftsfreundes Kosmack Allein- j inhäber des Geschäfts, das nun unter feinem Namen firmierte; drei Jahre später verlegte er das Geschäft in die damals verkehrsreichste ! Straße Prags »Am Graben«, wo es noch heute besteht. Unermüdlich tätig und stets auf eine sachliche Führung seines Geschäfts bedacht, gelang es Neugebauer im Laufe der Jahre, die Buchhandlung nicht nur in den deutschen Kreisen, fondern auch weit darüber hinaus zu hohem Ansehen zu bringen. Am 1. Januar 1914 übergab er die Buchhandlung seinem Sohne, Herrn Otto Neugebauer (jetzt Inhaber der Mayrischen Buchhandlung in Salzburg), und zog sich ins Privatleben zurück. Die Buchhandlung des Verewigten befindet sich jetzt in den Händen der Herren Josef Max Bregha und Arthur Heller. Kulturabgabe in Österreich. — Im österreichischen Nationalrat ist vor einiger Zeit vom Abgeordneten Wanek der großdeutschen Volkspartet die Einführung einer Kulturabgabe ähnlich wie im deut schen Reiche beantragt worden. Aus Buchhändlerkreisen ist darauf hin die vom Börsenverein geschaffene Denkschrift gegen die Kultur abgabe allen Mitgliedern des Nationalrats zugestellt worden mit dem Erfolge, daß auf Grund der in der Denkschrift niedergelegten Bedenken der Antrag fallengelassen, bzw. in einem Ausschuß be graben worden ist. Die neue Umsatzsteuer. — Der Reparationsausschuß des Vorläufigen Reichs Wirtschaftsrats beschäftigte sich in der vorigen Woche mit dem Bericht seines Unterausschusses über den Gesetzentwurf für die Abänderung des Umsatzsteuergesetzes vom 24. Dezember 1919. Hierzu wurde ein Steuersatz von 2^4 °/o vorgeschlagen. Der Vertreter des Reichsfinanzministeriums er klärte sich mit diesem Satze vorläufig unverbindlich einverstanden. Der Satz wurde mit 14 gegen 3 Stimmen, der Bericht des Unter ausschusses im übrigen einstimmig angenommen. Neues Notgeld. — Das Börsenblatt brachte in den letzten Num mern Anzeigen über neues Notgeld der Orte Münsterberg i. Schles. (Bbl. Nr. 239), — Roßla a. K. (Bbl. Nr. 243), — Schmölln (Bbl. Nr. 234). — Auch das Camburger Tageblatt in Camburg a. S. hat Gutscheine herausgegeben. Jubiläum. — Am 16. Oktober waren 25 Jahre verflossen, seit Herr Hermann Kupfer als Buchhandlungsgehilfe bei der Firma Carl Fr. Fleischer in Leipzig gearbeitet hat. Sein Sttjährigcs Jubiläum konnte der Markthelfer Friedrich Hennig in Berlin am 10. Oktober d. I. in der Berliner Zweig niederlassung des Cottaschen Verlags begehen. Am 10. Oktober 1871 ist er als junger Mensch von 22 Jahren in den Dienst der Besfer- schen Buchhandlung (W. Hertz) getreten. Im Jahre 1901 bei Über gang des Hertzschen Verlags an die I. G. Cottasche Buchhandlung wurde Hcnnig als erster Markthelfer mit übernommen, und er ist in diesem weiteren Nahmen seiner Tätigkeit seinen Pflichten stets mit dem gleichen von Jugend an gezeigten Eifer nachgekommen. Im Jahre 1911 wurde er durch die Verleihung des Allgemeinen Ehren zeichens ausgezeichnet. Das fünfzigjährige Berufsjubiläum gab Herrn Robert Kröner, dem Inhaber des Cottaschen Verlags, ebenso wie den Mitarbeitern des Hauses Gelegenheit, ihrem alten Hennig Zeichen ihrer Liebe und Achtung zu geben. Der rüstige Jubilar, der heute noch wie in der Kraft seiner besten Jahre leitend auf seinem Arbeits gebiete wirkt, wurde mit Blumen und Geschenken reich bedacht. Auch eine Deputation des Vereins der Markthelfer der Berliner Buch händler überbrachte ihm Glückwünsche und Geschenke. Gestorben: am 3. Oktober nach langem, schwerem Leiden in Parsch bei Salzburg Herr Hofbuchhändler Gustav Neugebauer, vor mals in Prag, im 76. Lebensjahre. In Olmütz am 7. September 1846 geboren und dort aufgezogen, wählte er sich, dem Beispiele seines Großvaters und Vaters folgend, den Buchhandel als Beruf und war seit 1873 ein überzeugungstreues und anhängliches Mitglied des Börsenvereins. Nach erfolgreichen Lehr- und Gehilfenjahren in Prag, Paderborn, Elberfeld und Wien Max Bcwer s. — Am 3. Oktober ist in Meißen, wo er sich vor übergehend aufhielt, der Schriftsteller Max Be wer aus Laube ga st bei Dresden im 60. Lebensjahre einem Schlaganfall erlegen. Er schrieb: Bismarck wird alt (1889, 4. Aufl. 1891), Bismarck, Moltke und Goethe. Kritische Abrechnung mit G. Brandes (1890), Gedanken über Bismarck (4. Aufl. 1890), Bei Bismarck (6. Aufl. 1891), Bis marck im Reichstage (1891), Bismarck und Rothschild (9. Aufl. 1891), Grabschriften auf Bismarck (5. Aufl. 1892), Gedanken sNitualmorde und J-sopathie) (1892), Dresdener Elegien (1895), Gedichte (1895), Bismarck und die Sozialdemokratie (1895), Bismarck und das allge meine Wahlrecht (1895), Bismarck und Caprivi (1895), Bismarck und der Kaiser (2. Aufl. 1895), Lieder aus der kleinsten Hütte (1895, 7. Aufl. 1913), Der Kaiser und die Pastoren (1896), Der Papst in Friedrichsruh (1896), Ein Goethepreis (1900), Leuten, Sprüche und Gedanken (1900), Politische Bilderbogen (o. I.), Lieder aus Nor wegen (1903), Künstlerspiegel (1905), Göttliche Lieder (1905, 2. Aufl. 1919), Vaterland (1906), Der deutsche Christus (1907), Wie man glücklich wird (1909), Hundert Lieder (1911, 7. Aufl. 1913), Der deutsche Himmel (1912, 7. Aufl. 1913), Der Kaiser im Feld, Kriegs lieder (1915), Deutsches Kriegsgebetbuch (1915), Flottenkriegslieder (1915), Feldgraue Ausgabe Kriegslieder (1915), 200 Kriegslieder (1916), Eiserner Frieden! Wo soll der Friede geschlossen werden? (1916), Beim Kaiser und Hindenburg im Großen Hauptquartier (1917), Trommeln und Posaunen. 70 neue Kriegsgedichte (1918), Trostgedan ken für Hinterbliebene (1919), Gott spricht zu seinen Deutschen (1920). SpreWlll. Lichtreklame und Buchhandel- <Vgl- Bl>l- Nr. 187 u. 2M.> Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben den Kreis der Bücher käuser allmählich verkleinert- Es ist Tatsache, daß der früher als regelmäßiger Bücherkäufer anzusprechende Mittelstand jetzt nur gerade in der Lage ist, für Nahrung und Kleidung zu sorgen, und an Bücher käufe nur zuletzt denken kann- So bedauerlich dies in jeder Hinsicht ist, so muß der Buchhandel damit rechnen, dafür aber versuchen, den Absatz zu heben, indem er diejenigen Bevölkerungsgruppen zu sich heranzieht, die bisher dem Buche noch fremd gegenliberstehen, aber doch ein immer stärker fühlbares Strebe» nach geistigen Gütern zeigen. Es sind dies weite Kreise der Arbeiterschaft, die sehr wohl in der Lage sind, regelmäßig Bücher zu kaufen; auch bei gewissen Kreisen der Neureichen fehlt häufig nur der Anstoß, um sie zum Besuchen der Buchhandlung zu veranlassen- Die bisherigen Methoden genügen heutzutage nicht mehr, und der Buchhandel hat die Pflicht, im Interesse seiner für die Kultur notwendigen Erhaltung alle neuzeitlichen Maßnahmen zur Heran ziehung dieser neuen Schichten zu benutzen. Ein neues, aber bereits als sehr wirkungsvoll erprobtes Werbe mittel ist die Lichtreklame, wie sic Kollege Roth er in Peine schon zweimal im Börsenblatt geschildert hat- Es ist ihm gelungen, eine» guten Vergrötzerungsapparat zu beschaffen, der sür 5SV Mark ein schließlich Porto und Verpackung geliefert wird, wobei noch die An fcrtigung eines eigenen Diapositivs des Bestellers eingeschlossen ist. Der Apparat wird gebrauchsfertig geliefert, d- h- die mitgelieferte Schnur braucht nur entweder an einen Stechkvntakt ober an eine be stehende Lichtleitung, statt der Birne, angeschlossen zu werden. Der Apparat kann in den verschiedensten Stellungen angebracht werden; das Bild kann in das Schaufenster, auf den Fußsteig, auf das gegen- Ib47
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder