Mittwoch, den 12. Oktober 1921. Umschlag zu .V 239. Demnächst erscheint: Komödie Heckenmiller Roman von Roland Belsch 1.—6. Auflage. In schöner Druckausstattung Preis brosch. etwa M. 20.—, in Leinenband etwa M. 30.— Oj^it diesem Roman bringt Roland Betsch das Gegenstück zu seinem berühmt gewordenen „Benedikt Pahenberger". Dort begegnen wir dem Menschen, dessen Über maß von Phantasie oft ins Uferlose schweift und sich in Schaum und Nebel verliert. Lier offenbart sich die seelische Trockenheit des Leiden und die Gedankenlosigkeit, mit der er lächelnd an der Land seines wunderlichen Schicksals dahinstolpert, fast in grotesken Formen. Sein Gefühl der Sieghaftigkeit bewirkt, daß er immer wieder auftaucht aus der gurgelnden Brandung und sich in voller Seelenruhe das Wasser aus den Hellen Laaren schüttelt. Der etwas barocke Lumor Roland Betschs malt hier die urplötzlichsten Bilder, und der Leser verfolgt mit warmem Lerzen und freudvoll zwinkernden Augen die bunie und ver schnörkelte Schlendriansjugend, der durch vielerlei Berufsarten wie durch ein Panorama wandert und sich in die verzwicktesten Lebenslagen mit sorgloser Leiterkeit findet, bis er bei seiner wahren Bestimmung, der eines Schlangenmenschen und Zirkusspaßmachers, anlangt. Dort jedoch geht ihm infolge eines tragischen Ereignisses zum ersten Male die Erkenntnis von der Anvollkommenheit des Erdendaseins auf, und sein launisches Schicksal wirft ihn durch einen gesunden Rippenstoß auf die gepflasterte Straße des bürgerlichen Lebens. Seiner Wesensart gemäß fühlt er sich auch dort sogleich wohl, und mit Behagen fügt er sich in geordnete Lebensverhältniffe. — Ein eigenartiger und ausgezeichneter Roman! Ein Buch für alle, die sich vergnügt ausruhen wollen auf der buntblumigen Sommerwiese deutschen Lumors. Paul Barsch. Roland Betsch ist ein Original seltenster, aber auch erquickendster Art, dabet von einer erfrischend geistigen Beweglichkeit und, was ihm nicht weniger zum Vorzug gereicht, von wohltuender, zu Lerzen gehender Gemütstiefe. Arteilsfähige Kenner erblicken in diesem Roman einen „Schlager". Jedenfalls wird gerade unsere Zeit dem Lumor Betschs sympathisches Verständnis entgegenbringen und willfährigste Aufnahme in weitesten Kreisen finden — Der zuvor erschienene und bereits in 6.-10. Auflage vorliegende Roman des gleichen Verfassers: Benedikt pahenberger ist in gewissem Sinne der Vorläufer der „Komödie Heckenmiller". Es wird daher vielfach von den Käufern des neuen Nachfrage nach dem vorausgehenden Roman sein, so daß sich Lagerergänzung von selbst empfiehlt. Die günstigen Bezugsbedingungen sind aus dem beigefügten Bestellzettel, den wir ausgefüllt freundlichst zurückerbitten, ersichtlich. I, Schuhbrücke 84. Bergstadivertag