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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1921
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- Deutsch
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lei Mel ler die Herstellung nicht billiger. Ein Dorfschullehrer kann nicht das, lehren, was der Geh.-Rat Prof. vr. Bcthe lehrt, und die kleinen Drucke-! reien mit ihrem häufig sehr einseitig ausgebildeten Personal können nicht das leisten, was große Betriebe mit ihrem geschulten und seit ^ fahren eingerichteten Personal zustande bringen. Die Stadt Leipzig beherbergt eine recht beachtliche Zahl von sehr tüchtigen Lithographen,! aber jeder Anatomieprofessor wie auch jeder Fachmann wird mir zu- stnnmen, daß nur eine ganz verschwindend kleine Zahl darunter ist, die eine nur einigermaßen wissenschaftlichen Anforderungen ent- j sprechende Zeichnung anatomischer Details herzustellen vermag: ebenso verhält es sich mit Zeichnungen von Maschinen, merkantilen Arbeiten nsw., aber auch bei buchdruckerifchen Arbeiten kann in unserer großen Druckstadt noch lange nicht jeder jedes machen. Nicht jede Buchdruckerei ist ohne Erwerbung des erforderlichen Typenmaterials imstande, z. B. Werke mathematischen Inhalts herzustellen, und auch nicht jeder Setzer kann ohne weiteres dafür verwendet werden. Nicht einmal jeder Setzer verfügt über die erforderliche Fixigkeit und Gewandtheit im Ablesen der häufig von Professoren und Gelehrten unglaublich schlecht ge schriebenen Vorlagen, um den einfachen Zeitungssatz herzustellen. Wenn solche Umstände schon in einer großen Druckstadt zu berück sichtigen sind, wie soll dann erst die Kleinstadt mit ihrem geringeren Pcrsonalstand und ihren meistenteils unzulänglichen Einrichtungen derartigen Schwierigkeiten begegnen können. Schließlich sind auch die Lokalzuschläge nicht einmal das, was wesentlich zur Verteuerung der Bücher beiträgt: es sind viele andere Umstände, die mitbcstimmend sind, und es bedürfte großer wirtschaftlicher und sozialer Abhandlungen, nm den Herrn Professor über dieselben aufzuklären. Wer Ohren hat, zu hören, und Augen zum Sehen kann auch unter den heute scheinbar sehr verwirrten Verhältnissen sich bald ein Bild darüber verschaffen, besonders wenn er den in Frage kommenden Lehrstühlen so nahe sitzt, wie Prof. Bethe, und er hat nicht nötig, so achtbaren Gewerben wie den graphischen und buchhändlerischen in den Rücken zu fallen. Wir wollen einmal annehmcn, die vom Herrn Professor herange zogene Druckerei würde zufolge ihrer im vorliegenden Falle billigeren Lieferung zu weiteren derartigen Drnckauftrügen herangezogen und sie soll nun auch den buchhändlerischen Vertrieb übernehmen. Bei den »Bausteinen zur Archäologie«, die jedenfalls in keiner sehr großen Auf lage erschienen sind, wird die Bewältigung der Arbeiten wohl ohne weiteres mit dem vorhandenen Personal möglich gewesen sein. Bei Vermehrung der Arbeiten wäre doch aber das nicht mehr möglich, also Personalvermehrung, folglich mehr Lohnansgaben, und wer soll diese tragen; vom Unternehmer kann man es doch billigerweise nicht verlangen, also muß es aus die Ware geschlagen werden, also tritt bei der Kleinstadt der gleiche Umstand ein wie bisher in der Großstadt. Wenn nun gar der Betrieb sich noch mehr zu erweitern hat, weitere Maschinen und Geräte nötig werden, wenn der Geschäftsinhaber sein Personal nicht mehr allein anleiten kann, sondern dafür einen be sonderen Angestellten benötigt, wer soll das bezahlen, ganz selbstver ständlich doch der Käufer, indem der Warenpreis höher zu berechnen ist. Vergrößert sich das Geschäft noch mehr, dann macht sich eine sogenannte Propaganda nötig, die doch selbstverständlich auch Zeit, Ar beit und Personal fordert, so erhöhen sich wieder die Kosten, und zum guten Ende sind die für die Preisfestsetzung zu beachtenden Umstände wieder genau dieselben, wie sie es schon heute sind und wie sie er fahrene Fachleute und Buchhändler schon seit so langer Zeit kennen und an denen sie trotz häufig unverkennbar eifrigstem Bestreben nichts zu ändern vermochten. Das alles gilt schließlich nicht nur für das wissenschaftliche Buch, sondern auch für jedes andere Buch und auch für jede andere Drucksache, jede Porzcllanvase, jeden Rock und jeden Stiefel, kurz jeden handwerksmäßig oder fabriksmäßig herzu- stellenden Handelsartikel. Daher müßte man auch erwarten können, daß nicht jedermann, und wäre es auch ein Professor, ehrenwerte Berussstände, wie Buch- gewerbler und Buchhändler, des unberechtigten Profitmachens beschul digt, oder doch mindestens eine Ansicht in öffentlichen Blättern zum Ausdruck bringt, als ob diese nicht die nötige Umsicht walten ließen bei der Preisbildung und der Herstellung ihrer Erzeugnisse. Der Herr Professor ist mit seinen Vorwürfen auch gar nicht spar sam, nicht nur der gesamten Fachwelt macht er sie, sondern auch der Firma, deren besondere Billigkeit ihm den Anreiz zu seinen Artikeln gab, verübelt er es, daß sie für Übersendung und Verpackung des Buches sich 4 Mark bezahlen läßt. Ja, verehrter Herr Professor, kennen Sie denn den neuen Posttarif vom 1. April d. I. noch nicht? Ein Paket in die Fernzone kostet allein 4 Mark Porto, ein Bogen be scheidenen Packpapiers kostet mindestens eine Mark, aber zum Bücher verpacken muß man Pappe verwenden, und die ist noch teurer; den Bindfaden bekommt man auch in Offenbnrg in Baden nicht geschenkt, obgleich dort manches billiger ist als in Leipzig, und die Arbeit des 1512 Verpackens an sich leistet der Markthelfcr jener sonst so billigen Firma nicht umsonst oder etwa der schönen Augen eines Professors wegen. Fch kann es nicht glauben, daß diese 4 Mark »einem Aufschlag bösartig ähnlich« sehen, und daß der Herr Professor sie »nicht zu rechtfertigen wüßte«, ist der beste Beweis dafür, daß er noch kein besonders klares Bild darüber hat, was alles zur Anfertigung und auch zum Vertrieb eines wissenschaftlichen Buches gehört. Der Herr Professor macht seinem Kritiker im Börsenblatt einen Vorwurf daraus, daß er im Gegensatz zu ihm seinen Namen nicht genannt hat, als ob durch die Namensnennung auch nur ein kleiner Beweis für die Richtigkeit der aufgestellten Behauptungen erbracht werden könnte. Die betreffende Zeitschrift muß doch die Nichtigkeit der angeführten Tatsachen anerkannt haben, sodaß sie bereit ist, dafür einzutreten; das dürfte schließlich doch noch mehr wert sein, als wenn eine unhaltbare Behauptung mit Namensnennung gebracht wird. Alles in allem darf der Herr Professor aber versichert sein: die großen Druckereien mit ihren höheren Lokalzuschlägen tun das We nigste zur Verteuerung der Bücher. Hermann Franz. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutsche» Buchhandels. Abkürzungen: --- Fernsprecher. — TA.: -- Telegrammadresse. — H — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — * — In das Adreßbuch neu ausgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels- gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstags der zur Be- kanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 3.-8. Oktober 1921. Vorhergehende Liste 1921, Nr. 233. *A l m a n a ch - V e r l a g G. m. b. H., Berlin SW. 29, Zossener- str. 55. Verl. Spez.: Verlag von Büchern, Kunstblättern u. Post karten. Gegr. Mitte Okt. 1919. (--^ Moritzplatz 15 936. — 8—5. — W Mitteldeutsche Ereditbank, Dep.-Kasse U, Belle-Alliance- platz 17. — 70 022.) Geschüftsf.: Ewald Finder. Prokur.. A. Krebs. — Liefern direkt mit '/i Portoberechnung (Faktur über Leipzig) an befreundete Firmen. Direkte Lieferung an Firmen, mit denen wir nicht im Nechnungsverkehr stehen, nur gegen vor herige Einsendung des Betrages oder unter Nachnahme. — Leip ziger Komm.: a. Fr. Foerster. (Dir.) A n g e l s a ch s e n - V e r l a g G. m. b. H., Bremen. Die Firma veränderte sich in Angelsachsen-Verlag Bremen G. m. b. H., Are men, Böttcherstr. 6. Gegr. 1921. »-e- Roland 7529. at. sDir.j Baedeker, Julius, Düsseldorf. Der Mitinh. Rudolf Sprick ist ausgeschieden. Das Unternehmen _mird von A. Brüning n. H. Fr. Möhlmann fortgeführt. sDir.j Brockhaus, Max, Leipzig. Dem Walter Schlenzig wurde Prokura erteilt. sDir.j »Die Bücherstube« , Dresden - A. Dem Geschäfts!. Max Rom mel wurde Prokura erteilt. sDir.j ^Buchhandlung am Zoo, Inh.: Fritz Morawe, Char lottenburg 2, JoachimSthalerstr. 43/44. Seit 1./X. 1921. Gegr. I. /IX. 1918. (o-r- Stcinplatz 9506. — 8^2—7. — V Commcrz- n. Privat-Bank, Dep.-Kasse iVI.) >v. Verkehrt nur direkt. sB. 235.j *Buchhandlung n. Verlag L e 0 p 0 l d H e i d r i ch G. m. b. H.. Wien I, Spiegelgasse 21. Verlag u. Sorth. Gegr. März 1914. (»-s- 5916. — 8—6. — V M. Gerstbauer, Wien I, Kohlmarkt 9: Delbrück, Schickler K Co., Berlin W .66. — »-s- Wien 103 763; Prag 500 717.) Leipziger Komm.: at. xv. Fleischer. sDir.j Büttner, Erich, Buchhandlung, Waldenburg (Schl.t. iM' Breslau 55 891. sDir.j Christlicher Gewerkschafts-Verlag, Köln, verlegte den Sitz nach Berlin-Wilmersdorf, Kaiser-Allee 25. sB. 232.j Deutsche Verlags-Anstalt (vormals Eduard Hall b e r g e r), Berlin. Adresse jetzt: Berlin W. 9, Linkstr. 16. sB. 234.j Engels Sohn, F. G., Hamborn, veränderte sich in Julius Engels. Essen 16101. sDir.j Der Firn« Verlag für praktische Politik u. g c i st i g c Erneuerung, Berli n. Adresse jetzt: Berlin W. 35, Karls bad 4. jetzt: Nollendorf 4171 n. 3485. sDir.j
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