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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1921
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- 1921-10-12
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- 12.10.1921
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Durch einen unserer Größten aller Zeiten, durch den Erfin der der Buchdruckerkunst, Johann Gutenberg, ist die Menschheit mit einem Schlag um Jahrhunderte vorwärts gekommen. Noch nie war bis dahin eine Erfindung von solch überragender Be deutung gelungen, eine Erfindung, die so außergewöhnlich viel Licht verbreitet hat. Nachdem die ersten, heute so begehrten und bewunderten Er- zeugnisse der neuen Kunst entstanden waren, brachen die Streitig keiten zwischen den Mainzer Erzbischöfen Dietherr von Isenburg und Adolf von Nassau aus. Gutenberg siedelte unter dem Schutze des letzteren nach Elteville über, woselbst Heinrich Bcch- termüncze die Druckerei weiterführie. Die Lehrlinge und Gehil fen verließen gleichfalls das vom Krieg überzogene, unruhige Mainz, wandten sich teilweise nach Straßburg, Augsburg, Ulm usw., teilweise nach dem Auslände. Wenige Jahre später finden wir schon deutsche Typographen in Italien, in Frankreich und Spanien. Ganz besonders schien ihnen der klassische Boden Italiens für ihre Kunst geeignet. Schon 1465 erschienen die ersten Erzeugnisse zu Subiaco (bei Rom), hergestellt von den beiden deutschen Meistern Conrad Sweynhcym und Arnold Pannartz. Es ist Wohl mit Sicherheit an zunehmen, daß mit ihnen (oder mit Ulrich Han) Johann Nu meist er (auch Neumeister), ein Licb- lingsschüler Gutenbergs, nach Italien gekommen ist, eine Persönlichkeit, mit der wir uns besonders befassen müssen, da sie die hohe Ehre in Anspruch nehmen darf, die allererste Aus gabe von Dantes Divina Commedia hergestellt zu haben. Er schien trotz seines geistlichen Standes ein taten- und reiselustiger Herr gewesen zu sein, denn wir finden ihn hintereinander in Mainz, Wohl auch in Su biaco und Rom, in Foligno, nochmals in Mainz, in Albi (Languedoc) und in Lyon, also ein rechter und echter fahrender Typograph, wie es im 15. Jahrhundert eine ganze An zahl gegeben hat. Er scheint in Rom die Bekanntschaft eines vor nehmen Herrn, Emiliano da Orsini, Abkömmling eines alten Adelsgeschlechtes, gemacht zu haben, der ihn überredete, in seiner Vaterstadt Foligno eine Druckerei zu errichten, wozu er ihm die Mittel zur Verfügung stellte. Auch einen Teil seines Palastes überließ er ihm für seine Arbeitsräume und um seine Laboranten unterzubringen. Schon im Jahre 1470 erschien sein erstes Buch: Leonardus Aretinus: »Vs bsllo Italic« ackvsrsus Ootbos- (Hain 1558), zwei Jahre später, im April 1472 die schon obenerwähnte Divina Commedia (Hain 5938)*), das herrliche Werk des größten italienischen Geistes. Numeister hat sich damit selbst ein Monu- *) Nach Colomb de Batines: VidlioArakiu vuntssca I. p. 12. kio. 1 lautet die Schluß-Schrift: ment errichtet, denn das Buch gehört mit zu den schönsten Druck erzeugnissen des 15. Jahrhunderts. Dagegen scheint der mate rielle Erfolg ein herzlich schlechter gewesen zu sein. Numeister verließ denn auch bald Foligno*) und wandte sich nunmehr wieder nach Mainz, woselbst er 1479—80 etliche impor tante Druckwerke herstellte. Wir finden ihn dann mehrere Jahre lang in Albi, wo er eine segensreiche Tätigkeit entfaltete und einige ganz hervorragende Werke herausbrachte und schließlich in Lyon, iooselbst er, anfänglich allein, dann mit Michelet Toupier (Topie), gleichfalls eine größere Anzahl prächtiger Bücher, besonder- hervorragende liturgische Werke, druckte. In den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts ist der hochverdiente Mann zu Lyon in ärmlichen Verhältnissen gestorben. So endete der erste Drucker der Göttlichen Komödie, der Lieblingsschüler und getreue Mit arbeiter Gutenbergs. Numeister war aber nicht der einzige Deutsche, der das göttliche Werk und den Ruhm Dantes durch die neue Kunst verbreiten half. Auch die zweite Ausgabe der Divina Commedia ist das Werk deutscher Meister. Ebenfalls im Jahre 1472 zu Mantua (Hain 5939) erschienen, wurde st? von den beiden Typographen »Geor- gius und Paulus Teutonici« (de Butzbach?) gedruckt. Im glei chen Jahre verließ auch die dritte Edition die Presse. Sie wurde zu Jesi von Fcderico Veronensi (Hain 5940) heigestellt, zweifel los unter Mitwirkung deutscher Fachmänner. Gegen das Jahr 1474 wurde das göttliche Werk von dem Straßburger Sixtus Riessinger für F. de Tuppo zu Neapel gedruckt (Hain 5937). Im Jahre 1477 folgte die Venetianer Edition, von Wendelin von Speyer (Hain 5942), in prächtiger Ausstattung hergestellt und versehen mit dem Kommentar des Benvenuto da Jmola. Vier Jahre spüterz anno 1481, erschien eine der herrlichsten Ausgaben, die erste Florentiner, mit dem Kommentar des Christophorv Landino, von Nicholo die Lorenzo della Magna (Aleman.) (Hain 5946) hergestellt. Dieser illustre deutsche Typograph war einer der ersten, wenn nicht der erste, der Kupfer stiche in seinen Druckerzeugnissen zum Abdruck brachte. Schon im Jahre 1477 erschien Bettinis Buch: »U mvnts s-mcto cki liio-, (Hain 1276), geziert mit drei köstlichen Kupfer stichen. Diesem folgte, wie bereits erwähnt, sein Monumental werk, der Dante von 1481. Er ist mit 19 herrlichen Stichen aus gestattet, von denen 2, manchmal 3 direkt im Text zum Abdruck kamen, während die Plätze der übrigen Darstellungen ausgespart blieben, um später eingeklebt zu werden. Dieses köstliche Buch, das man mit allen Stichen zu den größten Seltenheiten zählt, gehört mit zu den schönsten typographischen Erzeugnissen des ^ Quattrocento. Die bewunderungswürdigen Darstellungen sol len nach Zeichnungen des Sandro Botticelli von Baccio Baldini gestochen worden sein. Wir müssen noch einer 1484 zu Venedig für Octavianus Scotus gedruckten Ausgabe (Hain 5947) gedenken, da sie zweifel los von Leon. Wild ans Regensbnrg für Scotns gedruckt wurde. *> Möglicherweise stammen einige zwischen 1478 und 148V er schienene juridische Abhandlungen, die in Toulouse gedrückt wurden, von Numeister. Das ist gerade die Zeit zwischen Albi »nd dein zweiten Mainzer Aufenthalt, ans der Nachrichten über N. sehr spärlich sind. 180»
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