Fertige Bücher. 239, 12. Oktober !92t. Nach jahrelangem Vergriffensein ist neu erschienen: n Aus dem Sanskrit übersetzt, mit einer (erweit.) Einleitung über ihre ursprüngliche Gestalt, ihre Lehre und ihr Alter von Richard Garbe Zweite, verbesserte Auflage (2.-4. Tausend) Brosch. M. 18.-. Geb. M. 21.- /?^as Interesse für Indien hat in unseren Tagen weite Kreise ergriffen. Da ist es doppelt zu begrüßen, wenn das Werk eines hervorragenden Eanskritforschers in neuer Auflage erscheint. Offenbar hat sich seither Garbes Auffassung der Bhagavadgitä als eines ursprünglich rein theisiischen und später im pantheistischen Sinn überarbeiteten Gedichtes Bahn gebrochen. Aber auch die kritische, wohldurchdachte, in edlem Stil gehaltene Prosaübersetzung des vor trefflichen, auch in Benares, an der Quelle, geschulten Kenners der indischen Philosophie mag sich viele Freunde gewonnen haben. Ist doch sür den, der in die Gedankenwelt eines asiatischen Lehrgedichtes tiefer eindringen will, die wortgetreue Wiedergabe ein besserer und zuverlässigerer Weg, als eine metrische Nachdichtung. In dem sehr lesenswerten Vorwort widerlegt der Bersasser treffend den Widerspruch einiger Fachgelehrten. Es sei daran erinnert, daß Garbe in seiner Einleitung auch die Entwicklung des für die Religionsgeschichte so wichtigen Krischnaismus versolgl. Der Abschnitt über die Lehren der Bh. gereicht dem Verfasser wegen der klaren und leichtoerständlichen Darstellung zu besonderem Ruhm, ebenso die Untersuchung über das Alter der Dichtung. Auch in der neuen Auslage sind die Zutaten der späteren vedantistischen Bearbeitung von dem Körper des alten Gedichtes, das den Krischnaismus verkündigt, durch den Druck deutlich geschieden. Wer dieses ehrwürdige Denk mal der Weltliteratur, das „Hohe Lied der Verinnerlichung" kennenlernen will, findet in Garbes Buch den besten und zuverlässigsten Führer. ,