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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1927
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- 1927-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1927
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Nr. 224 (R. 12Ü). Leipzig, Sonnabend den 24. September 1927. g4. Jahrgang. Redaktioneller TA Preisausschreiben: Woher diese großen Erfolge? Von Hanns Severing. Am 28. März 1927 veröffentlichte ich ganzseitig in den Münchner Neuesten Nachrichten ein literarisches Preisausschrei ben unter dem Kennwort: Woher diese großen Er folge? Hier der Text der Anzeige, soweit er zur Erläuterung nötig ist: »Haben Sie bei der Lektüre eines der nachstehenden er folgreichen Bücher einmal darüber nachgedacht, welch tieferer und letzter Ursache der tatsächliche Publikumserfolg zuzuschrei- bcn ist? Warum gerade dieses Buch des betreffenden Autors von Zehntaufenden, ja von Hunderttausenden gelesen wurde und noch gelesen wird? Daß der Erfolg nicht nnr der Quali tät der Bücher zugeschrieben werden kann, beweist die eigen tümliche Tatsache, daß ein großer Teil wertvoller Bücher sich nicht durchsetzt. Welches Geheimnis waltet hier? Die Be antwortung dieser Frage ist für alle geistig Interessierten, be sonders auch für uns Buchhändler so interessant, daß ich alle Bücherfreunde hiermit höflichst einladc, sich an dieser Rund frage zu beteiligen. Ich bin der Meinung, daß die richtige und überzeugendste Antwort nur vom Leserkreis kommen kann, nicht vom Fachmann, in diesem Falle von uns Buchhändlern. Die von mir ausgewählten Bücher waren und sind er folgreich, die Zusammenstellung ist so, daß jeder Bücherfreund wenigstens ein bekanntes Buch findet. Es sind Bücher unserer Zeit, deren Kenntnis und Besitz in den meisten Fällen ein wirklicher Gewinn ist. Bei der Durchsicht der Titel kann man feststellen, daß ein sofort in die Augen fallender Grund für den Erfolg nicht zu sehen ist. Manches Buch füllt keine Lücke aus, an seiner Stelle könnte einem anderen uns heute un bekannten Buche ebensogut Erfolg beschieden gewesen sein. Oder doch nicht? Einzelne Bücher hatten ihren Erfolg nicht sofort beim Erscheinen, sondern erst später. Warum? Aus welchem Grunde? Alle Bücherfreunde, die Lust und Inter esse an einer Antwort haben, werden sich gewiß erinnern können, warum sie eines der nachstehenden Bücher kauften und lasen. Erscheint dieser Grund zu wenig überzeugend, um damit einen Beitrag zur Erfolgsursache zu geben, so lesen Sie ein anderes Buch, von dem Sie hörten, das Sie aber noch nicht besitzen und kennen. Der hierdurch entstehende unmittel bare Eindruck gibt vielleicht die Erklärung, die Sie und uns interessiert.« Für die beste und überzeugendste Erklärung setzte ich Bücher- prcisc aus, nach eigener Wahl im Gesamtwert von 800 Mark. Das Preisrichterkollegium setzte sich zusammen aus: Georg Brit- ting, Schriftsteller; vr. Peter Dörfler, Schriftsteller; vr. Bruno Frank, Schriftsteller; vr. Artur Kutscher, Univcrsitätsprofessor; Hans Ludwig Held, Direktor der Stadtbibliothek München; vr. Friedrich Oldenbourg, Verlagsbuchhändlcr; Frau Dctta Gaule; vr. Kurt Mosbacher, Rechtsanwalt; Horst Klicmann, Verlags- Werbeleiter; Hanns Severing. Die in Wahl und Frage stehenden Bücher lvarcn folgende: »Die Grundlagen des XIX. Jahrhunderts« von Houston Stewart Chamberlain; »Kommende Baukunst« von Le Corbusier; »Ur wald, Sage und Menschheit- von Edgar Dacqus; »Jud Süß« von Lion Feuchdwanger; »Mein Leben und Werk- von Henry Ford; »Rassenkundc- von vr. Hans F. K. Günther; »Volk ohne Raum« von Hans Grimm; »Die treue Nymphe- von Margaret Kennedy; »Das Ehebuch- von Graf Hermann Keyserling; »Napo leon- von Emil Ludwig; »Der Zaubcrberg» von Thomas Mann; »Der Unfug des Sterbens- von Prentioc Mulford; »Mussolini: Lcbensgeschichte-; »Der Teufel- von Alfred Ncumann; »Lebcns- geschichte Christi- von Giovanni Papini; »Rcmbrandt als Er zieher- von Langbehn; »Verzauberte Seelen- von Romain Rol land; »Die 13 Bücher der deutschen Seele» von Wilhelm Schäfer; »Besonnte Vergangenheit- von Carl Ludwig Schleich; »Kristin Lavranstochtcr- von Sigrid Undset; »Leben Jesu in Palästina, Schlesien und anderswo- von Joseph Wittig und »Verwirrung der Gefühle- von Stefan Zweig. Im lokalen Teil der Münchner Neuesten Nachrichten wies ein längerer Artikel am gleichen Tag auf ldas Preisausschreiben hin. Etwa acht Tage später erschien zur Unterstützung der Werbe tätigkeit ein literarischer Aufsatz von Hans Brandenburg in der gleichen Zeitung. Das Ergebnis des Preisausschreibens war folgendes: Es gingen im ganzen 211 Briese mit insgesamt 374 Urteilen ein. Die Verteilung aus die einzelnen Bücher fiel wie folgt aus: Gesamt- Brauch- Un- Titel zahl. bar. brauchbar. Unfug des Sterbens 34 6 28 Allgemeines Thema 30 9 21 Zauberberg 30 15 15 4)as Fordbuch 28 4 24 Besonnte Vergangenheit 23 4 19 Grundlagen des XIX. Jahrhunderts 22 8 14 Napoleon 22 8 14 Das Ehebuch 18 2 16 Rassenkunde 18 5 13 Rembrandt als Erzieher 16 5 II Mussolini 14 1 13 Kristin Lavranstochter -14 4 10 Volk ohne Raum 13 3 10 Verzauberte Seele 13 3 10 Leben Jesu in Palästina 13 2 11 Der Teufel 13 6 7 Lebensgeschichte Christi 12 2 10 Urwelt, Sage und Menschheit 10 4 6 Verwirrung der Gefühle 8 3 5 Jud Süß 8 3 5 Die 13 Bücher der deutschen Seele 6 2 4 Kommende Baukunst 5 1 4 Die treue Nymphe 4 1 3 Jnsgesamt 374 101 273 Unter den Einsendungen befanden sich recht gute literarische Leistungen, doch keine, die so ausgezeichnet war, um mit dem ersten Preis bedacht werden zu können, sodaß das Preisrichtcr- kollegium den einstimmigen Beschluß faßte, den Betrag der drei ersten Preise zusamnicnzulegcn und je ein Drittel dieser Summe den drei besten Arbeiten zuzusprechen. Unter den nicht preisgekrönten Einsendungen waren eben falls beachtenswerte Ausführungen. Auch die ungeschickt abge- I14S
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