Redaktioneller Teil. wvemver A ssprüche über Bücher Jetzt, wo der Sortimenter daran geht, das Schaufenster für den Weihnachtsverkaus einzurichten, werden ihm Büchersprüche zur Ausschmückung willkommen sein. Wir veröffentlichen des halb im Nachstehenden eine aus früheren Jahrgängen des Bör senblatts und aus anderen Quellen herrührende Sammlung und hoffen, daß einzelne Sprüche daraus beim Weihnachtsgeschäft, im Schaufenster und im Laden gute Werbedienfte tun werden. (Red.) Das Buch an sich. Beurteile kein Buch nach dem Titelblatt. Das Buch und wir. Gedankensplitter von Walther Körner- Altenburg. Bücher find Brillen, durch welch« wir die Welt betrachten: bald trübend, bald verschärfend, bald verzerrend, immer nötiger, je schwächer die Auge» werden. Ernst Freiherr vonFeuchtersleben: Aphorismen (1837). * Das Buch, die tote Person, hat vor der lebendigen große Vor züge voraus. Ihering. Auch Buch und Schrift Ein Schicksal trifft. (Ladaut sua lata lidelli.) » Ein Buch, das Blut enthält, Lebt, bis sein Leib zerfällt. Ein Buch sei klar, Schön, gut und wahr. * Ein ganzes Buch — ein ganzes Leben. Marte vonEbner-Es che» doch: Aphorismen (1883). » Buch kann wecken, Necken, schrecken. Bücher regieren die Welt, und die Tinte tst Las fünft« Element. Weber: Demokritos. » Bücher sind gut« Freunde, Di« man schlecht behandeln darf. » Bücher. Die Werke kluger Sinnen Hat nie vertilgen Illnnen Der Zeiten starck« Flucht, Wie viel sie sonst vcrmucht. Auf Stahl und Stein zu bauen Darf keiner sicher trauen, Sie nehmen eher Bruch Als ein gelehrtes Buch. Friedrich von Logau: Deutsch« Sinn-Gedichte. (1854.) Wenn auch Bücher nicht gut oder schlecht machen, besser »der schlechter machen sie doch. Jean Paul. Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Friedrich der Große. Bücher plaudern lautlos. Auch Bücher haben Schicksale. * Bücher und Bauten Lassen manches verlauten. » Die Bücher sind die besten, die der Verfasser selber nicht zum zweiten Male »machen kann-, über die er sich selber wundert. Aus Wilhelm Raubes Weisheit. Di« meisten Bücher von heute scheinen zugleich mit denen von gestern entstanden zu sein. Ehamsort. Bücher sind immer noch die wohlfeilsten Lehr- und Frendcn- melfter, und der wahre Paraklet hienieben für Millionen besserer Menschen. Weber: Demokritos. Bücher» geht's so: Halm wird zum Stroh. Es ist besser, zwischen Biichern, als unter ungeschickten Menschen zu Hausen. Das Buch und wir. Gedankensplitter von Walther Körner- Altenburg. » Büchernarren sind solche Leute, die Bücher ohne Unterschied lesen und die nicht genug Geld ausgeben können, um In Besitz von unzüchtigen, verliebten und verbotenen Büchern zu gelangen. Das Buch und wir. Gedankensplitter von Walther Körner- Altenburg. Des Buches Atem, glaub', Bläst ab den Seelcnftaub. Mancher Mensch lebt hundert Jahr, Mancher Baum an tausend gar. Manches Büchlein immerdar. » Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig. Wisset nur, daß Dichterworte Um des Paradieses Pforte Immer leise klopfend schweben, Sich erbittend ew'ges Leben. Goethe. Dreißigtausend Bücher jährlich! Freilich, meins war unentbehrlich. Ein gutes Buch ist der beste Führer zur Idealität, ein Edel stein dagegen führt zum Realismus. DaS Buch und wir. Gedankensplitter von Walther Körner- Altenburg. * Selbst erfinden ist schön: doch glücklich von andren Gefundenes, Fröhlich erkannt und geschätzt: nennst du das weniger dein? Goethe. Schlecht« Bücher taugen auch guten zu der Gegenprobe: Finstres macht, daß jedermann desto mehr das Licht lobe. Logau. Geist tst Messers Schneid-, Buch ist seine Scheide. » Bücher sind zarte G «ift e s b e ch e r. Geistesgabe: S-elenlckbe. Von allem Geschriebenen lieb« ich nur, was einer mit seinem Blut« schreibt. Nietzsche. » Grün wird des Buches fahles Kraut, Wenn es das rechte Rüg' beschaut. Es ist kein Buch so bös, es steckt was Gutes drin. Z t n c g r e f. Büches Hauch belebt den Loser, Lesers Hauch belebt das Buch. Reines Herz und reine Hand Wünscht der Autor und der Band. Was man mit Herzblut schreibt. Das bleibt. Buch ist Kahn Ans des Geistes Ozean. 170L