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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1921
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Um die von der Außenhandelsnebenstelle oder dem Herrn Meichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung über Firmen verhängten Sperren lückenlos durchführen zu können, wird die Außenhandclsnebensielle die bestehenden und zukünftig not wendig werdenden Sperren regelmäßig im Börsenblatt und den in Frage kommenden Fachzeitungen veröffentlichen. Damit soll den Firmen, die von der Außenhandelsnebenstelle gestempelte Kreuz band- und Kommissionärausfuhrbewilligungsformulare zu ge treuen Händen erhalten haben, die Möglichkeit genommen wer den, für gesperrte Firmen Sendungen zu besorgen. Firmen, die dennoch für oder an solche veröffentlichte Firmen AuSlandsendnngen machen, haben die Folgen zu gewärtigen,! die die Umgehungen der Ausfuhrkontrollvorschriften nach sich ziehen. Leipzig, den 24. November 1921. Der Reichsbevollmächtigte der Außcnhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe. Otto Selke. Bekanntmachung. Von den Zoll- und Überwachungsbehörden, die die Kon trolle auf den Inhalt der Versendungen nach dem Ausland aus- übcn, wird die Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe daraus aufmerksam gemacht, das; diese Kontrolle dadurch sehr er schwert wird, daß bei Sendungen, die zu einer Ausfuhrbewilli gung gehören, nicht erkennbar ist, welche Einzelsendung die von der Außenhandelsnebenstelle genehmigte Faktur enthält. Im Interesse der absendenden Firma liegt es daher, daß das Paket, in dein sich die Faktur befindet, mit einem roten neben der Anschrift deutlich gekennzeichnet t st. Nur auf diese Weise ist nicht unbedeutender Zeitverlust durch die Kontrolle zu vermeiden. Leipzig, den 21. November 1921. Der Reichsbevollmächtigte der Autzenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe. O t t o S c l k e. Bekanntmachung. Die Außenhandelsnebenstelle für das Buchge werbe, Leipzig, hat jetzt Fernsprechnummer 11655. Leipzig, den 23. November 1921. Otto Selke. Neue Bücher für Vücherliebhaber und Büchersammler. Von Or. G. A. E. B o g e n g. V. (IV siehe Nr. 260.) Unter den geistigen Gegenwartsströmungen scheint sich auch das Hcrdortreten des Humanismus wieder schärfer abzuzeichnen. Dabei soll hier weit weniger an die aus der Lösung von Schulsra- >gcn sich ergebende Notwendigkeit gedacht werden, humanistische und realistische pädagogische Tendenzen mit- oder gegeneinander s zu werten (obschon manches an der unbedingt verlangten Vor machtstellung der Naturwissenschaften gegenüber den Getsteswis- senschaften auch in diesem alten Streite wieder recht zweifelhaft geworden ist), sondern an die sich stärker betonende Neigung, das Land der Griechen mit der Seele zu suchen. Inwieweit das in sich vorbereitenden oder schon vorhandenen besonderen Zeitstim mungen begründet liegt, bleibe dahingestellt. Aber in Beziehung auf das Buch läßt sich doch Wohl sagen, die Antike und die anti ken Klassiker fangen wieder an, modern zu werden. Der histo rische Sinn ist mit dem politischen neugeweckt worden, unserer Gegenwart liegen die Vergleiche mit der in ihrem ganzen Um sang zu überschauenden Geschichte von Griechenland und Roni nahe. Sehr viel mehr jedoch scheint etwas anderes einzuwirken: allgemach hat sich die Altertumswissenschaft, hat sich die klassische Philologie aus den Engen ihrer Fachgelehrsamkeit freigemacht, die weiteren Zusammenhänge mit der Gesamtwissenschaft gesun den, die Mauer eines Mittelalters trennt nicht mehr Altertum und Neuzeit, man beginnt die Anschauungen über eine idealistische versunkene Wunderwelt zu ändern, immer mehr in dem antiken Menschen und den Äußerungen seines Lebens den modernen wie derzuerkennen. Dank manchem klugen und mutigen Bahnbrecher erscheint auch ein entfremdetes Schrifttum in einem es neuerhel lenden Lichte, die Sonne Homers leuchtet auch uns, Bücher, in denen sie sich spiegelt, finden ihre Wirkung. Das wird erklärlicherweise in den eigentlich wissenschaftlichen Be zirken merkbarer als in denen, in denen Übersetzungs umwege zur klassischen Literatur führen. Aber auch in diesen macht sich ein Umschwung der Meinungen geltend. Vielleicht war es nötig, das Dogma einer häufig doch nur ange nommenen klassischen Bildung aufzugcbcn, um die Stimmen der Alten vielen hörbar zu machen, die es nie gelernt hatten, sie zu verstehen, trotz der jahrelang von ihnen gehandhabten griechi schen und lateinischen Schulgrammatikcn. Leere Namen der Li teraturgeschichte werden zu Gestalten von Fleisch und Blut, und es zeigt sich dann Wohl auch, daß sie eigentlich alte Bekannte waren. Als die eckltlooos cum notls variorum im achtzehnten Jahr hundert auf ihren Höhepunkt gekommen waren, fehlten in ihnen nicht die fleißigen seitenlangen Zusammenstellungen, in denen die Zeugnisse hervorragender Persönlichkeiten der Mit- und Nach welt über den alten Schriftsteller und seine Schriften gesammelt wurden. Das gehörte zur gelehrten Vollständigkeit. Aber es war auch eine schöne literarische Mode. Bequem läßt sich da verglei chen, was dieser oder jener Mann, den Erfolge, Geschmack, Macht, Urteil, Wissen auszeichneten, über Plato, über Tacitus und ihre Schriften gedacht hat, in einer weiten, weltgeschichtlichen Perspek tive zeigte sich die Bedeutung des antiken Autors, die sich im Wandel der Jahrhunderte änderte, während er doch fest auf seinem Sinn beharrend blieb. Wir möchten uns dergleichen Zu sammenstellungen auch in den Gesamtausgaben der modernen Klassiker wünschen, dergleichen kritisch bearbeitete Enchklopädien der Kritik sind von unvergleichlichem Wert. Allerdings, die Ver fahren unserer Wissenschaft haben sich verfeinert, wir sind über die Epoche der Kompilationen, die die Massen aus dem einen in den anderen Folianten hinübertrug, hinausgekommen, wir berlan- I70S
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