X; 27k, 26, November 1921. Fertige Bücher. BSr,enbl»U f. d. DIschn. BuchSandel. I23SS XX l_-H O ^ k>t In d-r Rümnnrnke „Nnfe in die ^ejf" erschien soeben .rimdunlcn^I > U5 ir o ^ ^ von Eberhard Frowein preis: Geheftet ^2 Mark, gebunden in Leinenersahstoff 20 Mark Einzeln mit zz'/./L; io Stück, auch gemischt, mit 40^0 Barrabatt Auszug aus einem mehr als dreispaltigen Feuilleton von Walter Angel in der Neuen Freien Presse, Wien Was ich mir aber nicht vorstellen bann: daß man es weglegt, bevor man an dem Sterbe lager des David H ilsenbusch. des seltsamsten aller bisher in deutschen Romanen gezeichneten Handelsherren, gestanden Hot, und daß man gleichgültig über das Werk htnweggehl. Damit sind Froweins Roman jedoch beieits zwei wertvolle Qualitäten zugesprochen: Spannung und zwar wie gleich betont sei, kün tleri-ch einwandfreie Spannung, die mehr aus der Natur der Agierenden als aus der Aktion an sich fließt wie die Fähigkeit, zuNaßdenken und Stellung nahme zu bewegen. Mit diesem Roman muß man sich nämlich aus.inanderietzen, mag er einem gefallen oder nicht. Und daß man dies tun muß. daß hier gleichsam ein Zwang geübt wird, den Ablauf des Geschehens noch einmal sich zu vergegenwärtigen, die Lharak'ere zu deuten und den Schlü ,el zu ihrem innersten Wesen zu suchen, bezeugt am > ärksten die Bedeutung des Buches. Nur eine Arbeit von Gehalt und eigenem Gepräge vermag solch Nachwirkung heroorzubringen; das Durchschnittsprodukt hat nie Probleme zu bieten, gibt nie Rü sel auf Doch hebt der Roman nicht etwa gleich mit Dunkelheiten and Rätseln an. im Gegenteil, sein Aufbau geschieht in klaren, deutlichen, einfachen Linien. Fast so, als beabsichtige der Autor, um den Leser nicht zu erschrecken, eine Täuschung. Denn beginnt man zu tes-u. so hat man den Eindruck, vor der Hellen und vornehm schlichten Fassade eines Patrizierhauses zu stehen, in dem Behagen und reinliche, unoerwickelte Verhältnisse walten. Wie frappiert iit man aber dann, hinter der blinkenden Stirnseite dämmerige Stuben, in deren Ecken das Leid, das Ge heimnis und das Unheil brüten, enge, ltchtlose Kammern, wo das Last r lauert, ein unheim liches Winkelwerk von finsteren Gängen und Stiegen und Höfen zu betreten. Doppelgesichtig wie dieses Haus am bunten Fluß ist die ganze Stadt sind all- Menschen, d e darin sich b wegen. Zuerst glauot man in bekannte Gesichter zu schauen; aber plötzlich hebt sich die konventionelle Maske und eine ganz befremdliche, dabei seltsam faszinierende Physiognomie, eine recht grauen volle oft, kommt zum Barsches. — Diese Fabel ist brillant verarbeitet. Behaglichkeit des Erzählens, die sich aber nie in Geschwätzig keit verliert, neben wild vorwärtsstürmender Hast. Selbständige Beherrschung einer Sprache, die Fülle und Plastik hat. Eine brutale Kraft des Gestaltend, die mitreißt. VLKUVI. VLUI.^0 vo?4 uicu. KOI^Q - 1148«