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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1921
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- 1921-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1921
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.V 228, 29. September 1921. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Müssen wir uns aus Raumgründen versagen, und weil die Auf stellung einer Liste aller hervorragenden Verleger der letzten 50 Jahre auch zu ungerechten Zurücksetzungen führen könnte. Zu den Großtaten des deutschen Verlagsbuchhandels, die im kaiserlichen Deutschland einen geradezu vollendeten Ausbau er fuhren, und denen Ähnliches kein Land der Welt an die Seile zu stellen vermag, sind die beiden Konversationslexika von Brockhaus und Meyer zu rechnen. Weiler müssen als hervorragende Unterneh mungen die in den Jahren 1890 und 1898 begonnene »Sammlung Göschen» (etwa 850 Nummern) und die Sammlung wissenschaft lich-gemeinverständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens, »Aus Natur und Geisteswelt- (etwa 800 Nummern), ge nannt werden. Einen besonderen Ehrenplatz nimmt »Reclams Universalbibliothek- ein. In der im Jahre 1867 begonnenen Samm lung sind bis 1917 fast 6000 Nummern erschienen. Der Versuch einer Aufzählung der Titel der philosophischen, historischen, natur wissenschaftlichen Werke, deren der alt-nordischen und älteren deutschen, der griechisch-römischen und orientalischen Literaturen scheitert an der Fülle des Gebotenen. Der Verlagsbuchhandel keiner anderen Nation der Welt darf sich dessen rühmen, was Rcclam an Kulturarbeit geleistet hat dädurch, daß er auch dem Geringsten die Perlen der Weltliteratur von den klassischen Schriftwerken des Altertums bis zu den letzten Schöpfungen unserer zeitgenössischen Literatur zugänglich gemacht hat. Mit Recht schrieb Friedrich Dcrnburg in das Ehrenalbum dcs Hauses Reclam: »Über der Pforte, durch die das deutsche Volk in den Wundergarten der Weltliteratur eingetreten ist, steht der Name Reclam-, — und vr. Friedrich Naumann: »Ihre Univer salbibliothek hat vielen Menschen erst das bessere Deutschland zu gänglich gemacht«. Um einen Begriff über die Verbreitung und über die Bedeu tung der Reclamschen Universalbibliothek als Maßstab für den Bil dungsdrang des deutschen Volkes zu geben, mögen einige Zahlen angeführt werden. Es wurden bis 1917 verkauft von Wilhelm Teil 2 900 000 Stück: Herder, Lessing, Wieland erreichten eine Verbrei tung von 3 OVO 000 Bänden. Hebbel brachte es auf 750 000, Eichen dorff und Mörike auf 700 000 Bände. Vom Nibelungenliede mutzten 213 OVO, vom Gudrunliede 183 000, von den verschiedenen Werken der griechischen und römischen Klassiker 8 500 000, oon den Werken Kants 790 000, Schopenhauers 630 000, Platos 650 OVO, den Werken der Geschichte und Kulturgeschichte 6 000 OVO Bände hergestellt werden. Shakespeares Dramen wurden in 4 OVO OVO, Dickens' Werke in 1 500 OVO, Dantes in 150 OVO, Cor- neilles in 200 000, Molieres in 750 OVO, Racines in 260 OVO, Do stojewskis in 250 000, Gorkis in 420 000, Turgenjews und Tol stois in je 1 000 000, Ibsens in 450 000, Björnsons in 120 000, Jonas Lies in 239 OVO Bänden verbreitet. Charakteristischerweise und als Beweis für den mangelnden politischen Sinn des Deut schen sind von Fichtes »Reden an die deutsche Nation- nur 100 000 ^und von Bismarcks Reden nur 80 000 Bände abgesetzt worden. Der im Jahre 1868 gegründeten »Edition Peters«, von der bis jetzt 3700 Nummern erschienen sind, ist infolge ihrer gewissen haften Durchführung und ihrer Wohlfeilheit ein gleichartiges Unternehmen in keinem anderen Lande der Welt zur Seite zu stel len. Obwohl die Baedekerschen Reisehandbücher schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu erscheinen begannen, hat das Unter- nehmen erst nach den 70er Jahren mit dem ungeheuren Auf schwünge der Verkehrsmittel und der Erweiterung der Reisemög lichkeiten die Bedeutung gewonnen, die ihm überall im Auslande, sogar in England, vorbehaltlos zuerkannt wird. Diese Anerken nung gründet sich aus die von entsprechenden Unternehmungen des Auslandes nicht annähernd erreichte Genauigkeit und Zu verlässigkeit der Baedekerschen Angaben über geographische, stati stische, historische und sonstige Daten. Wie die volkswirtschaftliche Bedeutung des Verlagsbuchhan dels bisher keine beachtenswerte wissenschaftliche Darstellung ge funden hat, ist auch die Pflege der Statistik dieses Wirtschaftszwei ges nicht auf wissenschaftlicher Grundlage erfolgt. In den nachstehenden Tabellen wird eine statistische Übersicht der literarischen Erzeugnisse des deutschen Buchhandels von 1870 bis 1918 gegeben. Bis zum Jahre 1910 sind die Er- gebnisse je zweier Jahre zusammengefatzt. Trotz der darauf angewandten mühevollen Arbeit zeigt diese ^ Statistik große Mängel, und es wäre die Aufgabe eines berufenen ^ Nationalökonomen und Statistikers, hierin Wandel zu schaffen. Die Produktivität des deutschen Buchhandels läßt sich nach der Zäh lung der einzelnen Erzeugnisse nicht beurteilen. Dazu müßte mindestens noch der Nachweis über die Anzahl der Druckbogen kommen, was sich auch durch die Bibliographische Abteilung des Börsenbereins der Deutschen Buchhändler ermöglichen lassen müßte. Der Wert der Statistik würde weiter wesentlich erhöht, wenn die Anzahl der gedruckten und verkauften Bücher festgestellt wer den könnte. Da dies aber nur mit Hilfe der Büchererzeuger ge schehen könnte, dürfte die Lösung dieser Aufgabe ein frommer Wunsch bleiben. Sehr interessant und vielleicht zu ermöglichen wäre es, mit Hilfe der Verleger einen jährlichen Nachweis zu er bringen über die abgegebenen Autoren-, Frei- und Besprechungs- Exemplare jedes Werkes und ebenso über die Sonderabzüge aus wissenschaftlichen Zeitschriften. Man würde staunen, welche Opfer der Verleger in dieser Beziehung bringt und bringen muß. 1870-1872 1873-1874 1875 1876 >877 >878 1879 1880 1 Sammelwerke Literaturwissenschaft, Bibliographie 871 560 655 713 655 2. Theologie 4066 2333 2230 2499 2694 3. Jurisprudenz. Politik, Statistik, Verkehrswesen 3081 2221 2506 2587 3240 4. Medizin, Tierheilkunde 1356 1 121 1494 1544 1522 5. Naturwissenschaften, Chemie, Pharmazie 1701 1284 1631 1542 1628 s. Philosophie 436 309 377 327 264 7.L) Pädagogik, deutsche Schulbücher, Gymnastik 3322 2639 2957 3592 3691 d)Jugendschriften, Bildungsschriften für das weibliche Geschlecht .... 8. Altklassische und orientalische Sprachen, Altertumswissenschaft, Mytho- 841 731 818 928 930 logie 1 176 925 977 1029 1014 9. Neuere Sprachen, altdeutsche Literatur 998 740 747 893 991 10. Geschichte, Biographien, Memoiren, Briefwechsel 2318 >480 1395 1438 1432 11. Geographie, Reisen 749 708 610 622 662 12. Mathematik, Astronomie - 418 399 390 317 359 13. Kriegswissenschast, Pferdekunde 811 643 655 697 690 14. Handelswissenschast, Gewerbekunde 1352 888 l >07 l >02 l >60 15. Bauwissenschaft, Maschinen- und Eisenbahnkunde, Schiffahrt 657 632 780 760 787 16. Forst- und Jagdwissenschaft, Bergbau- und Hüttenkunde 237 179 198 221 215 17. Landwirtschaft, Gartenbau, Hauswirtschaft 897 632 693 778 854 18. Schöne Literatur (Romane, Gedichte, Theater usw) 19. Schöne Künste (Malerei, Musik nsw.V Stenographie 2687 >860 2131 2367 2379 I 151 825 1643 1 173 1211 20. Bolksschriften, Kalender 716 593 >618 1255 1299 26 38 44 37 41 22. Vermischte Schriften 1341 50 1207 918 847 801 24. Karten 646 438 498 629 601 31904 23385 25872 27837 29120 I43S
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