.V 2L>, 2?. Seplcmbcl I9LI. Künftig erscheinende Bücher. VdrsrublaU > t>. Dtfchn. Biichtzaiidt-l. 9577 ! » Die prachtvolle Monographie von Dr. Heinrich Bing old feiert ihn mit Recht als einen neuen deutschen Maler-Romantiker. — Ludwig Ftnkh sagte über ihn in der Frankfurter Zeitung: Hermann Gradl ist ein süddeutscher Maler, der sich den Vier zigern nähert. Er kommt von den alten Meistern her und hat mit ihnen gemein, das; er zeichnen kann/ denn er ist durch die Schule des Kunstgcwerbes gegangen. Weil er aber die Seele unserer Zeit hat, so füllt er den Hinsel mit Gestalten, wie sie auf der Straße herum- laufcn, mit Fuhrleuten, Bauern, Großmüttern, mit Wiesen und Wäldern. Trotzdem berührt er uns Heutige beinahe unwirklich. Reich und ruhig und selig. Das macht, er hat jenen Punkt in sich, der aus einem Brcnnglas kommt und die Strahlen der Außenwelt in sich auffängt, mögen sie trüb, schmutzig, gebrochen und unrein scheinen/ sie müssen durch ihn hindurch und alles Erdenhaftc von sich ab tun. Sie müssen sterben und verklärt werden, sie müssen gemahlen werden zwischen feinen Mahlsteinen, gebadet in einem kristallenem Bad. Darum fühlt man sich wohl bei Gradl und flüchtet sich zu ihm aus der Un ruhe. Altmodisch ist er, wie ein Ganswciher im Dorfe altmodisch ist, oder ein blühender Dornbusch, oder eine Morgenwolke. Wer eine Automobilseelc hat. kann ihn nicht vertragen. Wer gewohnt ist, in Propellern zu denken und nach tausend Umdrehungen zu rechnen, den warne ich vor ihm. Er muß erst die Zeit abwarten, wo ihm der Sinn für die Lebensäußerungen einer Waldschncckc auf- gcht. Denn die Fähigkeit dazu und die Sehnsucht danach steckt in jedem mensch lichen Herzen, cs muß nur alt genug dazu sein, oder jung genug. Tin Gassenwinkel mit Tulpcntöpsen auf schiefem Fenstersims und eine Groß mutter, die mit den Enkeln spielt: Ein hemdärmeliger Bauernbursche, der seine Gäule zur Schwemme führt, einen Rappen und einen Schimmel. Ein brauner Kachelofen in blaugetünchter Stube mit oft gebrauchten Tüchern auf dem Boden. Ein Wirtshaus an der Landstraße mit Bänken davor, und Gästen, die cs sich schmecken lassen. Ein Torbogen, eine Wendeltreppe, eine Weinlaube, ein alter Eichbaum über frohen Zechern, ein Stück blauer Himmel und Hügel und See breite, und in allem die lächelnde Ruhe und Heiterkeit des in die Natur Ver sunkenen, das ist das Geheimnis dieses deutschen Gemüts, das labt und tränkt mit erquickendem Becher. So hoffen wir denn zuversichtlich mit dieser schönen Ausgabe dem deutschen Buchhandel wieder ein neues, leicht absatzfähiges Unternehmen gebracht zu haben. Es dürste kein schöneres Geschenkwerk für alle festlichen Gelegenheiten geben wie diese wundervoll ausgestatteteAusgabe derRaabetrilogie. Bezugsbedingungen: Wir liefern nur bar mit und 11/10 (Einband des Freiexemplars wird berechnet). Die handgebundenen Luxusausgaben werden nur bar mit 2Z °/> geliefert. Bis zu einer einheitlichen Regelung der Frage der Teuerungszuschläge sind auf alle unsere Ver lagswerke die durch die Notstandsordnung des Börsenvereins festgesetzten Zuschläge zu erheben. Bestellungen erbitten wir möglichst direkt auf den bcigefügten Bestellzetteln. Berlin-Gr unewald, Mitte September 1921 ^ e r l a g s a n st a l t Hermann A! emm - E>.