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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1921
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- Deutsch
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^ 16l, 13. Juli 1921. Redaktioneller Teil. vvrsenblalt s. d. Dtschn. Buchhandel. Vorsitzender vr. Georg Partei (Berlin): Wir gehen weiter: Revision der Satzungen. — Grundlage der Politik des Vorstands des Deutschen Ver - legervereins. — Die künftigen Aufgaben des V o r st a n d s. vr. Fritz Springer (Berlin): Meine Herren, ich verstehe es vollkommen, wenn bei einem wichtigen Abschnitt im Leben eines Vereins der Vorstand des Vereins es für richtig hält, seinen Mitgliedern ein Programm für sein späteres Verhalten vorzu- legcn. Trotzdem hätte ich es begrübt, wenn der Vorstand mit der Entwicklung seines Programms doch noch etwas gewartet hätte, weil die Verhältnisse noch zu sehr im Flusse sind. Die Stellung des Verlegervereins zum Börsenverein, auf die es ja hier hauptsächlich ankommt, ist noch nicht festzulegen. Sic wird ganz davon abhängen, zu welchen Entschlüssen der Börsenverein übermorgen kommen und wie er seine Satzungen entwickeln wird. Erst dann wird der Vorstand unseres Vereins sein Programm wirklich festlegen können. Ich bedaure es eigentlich, datz der Vorstand hier in dem Absatz 2 gesagt hat, er versuche darauf hinzuwirken, datz eigentlich künftig Verlcgcrvcrcin und Vcrleger- kurie identisch sein sollen, und ich weitz auch nicht, ob es tak tisch richtig gewesen ist, in Aussicht zu stellen, datz der Verleger- Verein sich dafür entsetzen soll, die Aufnahme der Buchhändlergilde in den Börsenverein zu befürworten. Auch der Schlutzsatz dieses Absatzes 2, wonach der Vorstand auf sein Programm fetzt, datz dem Auchbuchhandel wirkungs voller Abbruch getan werden soll, erregt mein Bedenken. Meine Herren, über die Frage des Anchbuchhandcls sind wir wohl hier im Verlegervcrein sehr verschiedener Meinung (Sehr richtig), und ich glaube, es ist besser, wenn die Frage des Auchbuchhandcis im Verlegcrverein einstweilen nicht berührt wird. Das ist eine Frage, zu der jeder einzelne von uns ganz nach den Bedürfnissen und Richtungen seiner Firma Stellung zu nehmen hat. — Also ich möchte bitten, die Frage des Auchbuchhandels aus dem zu künftigen Programm des Vorstandes herauszulasscn. Dann wird auf der Seite l73 noch die Versammlung er wähnt, die am 5. April l92l hier stattgefunden hat, und ge sagt, datz der Vorstand sich verpflichtet hat, einen Beschluß der Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins herbeizufüh ren, dahin zielend, datz die Kurialabstimmungen der Vcrleger- gruppe innerhalb des Bör-senvereins den Beschlüssen einer Haupt versammlung des Verlegervereins gleichzuachten sind. Ich Hobe dieser Sitzung auch beigewohnt — Herr vr. Paetel und Herr vr. Ehlermann waren wohl die einzigen Mitglieder des Vor stands unseres Vereins, die zugegen waren —; mir ist eigentlich nicht bekannt geworden, datz sie eine derartige Erklärung abge geben haben, und wäre das geschehen, so hätte ich energischen Widerspruch dagegen erhoben. Ich würde es für falsch halten, wenn wir versuchen wollten, die Verlegerkurie mit dem Deut schen Verlegerverein identisch zu machen. Bedenken Sie, datz in der Verlegerkurie auch Mitglieder sitzen können, die nicht dem Deutschen Verlegerverein angehören, die also einen gewissen Einfluß auf die Abstimmung ausüben können! — Ich möchte bitten, datz das bei einem künftigen Programm doch berück sichtigt wird. Vorsitzender vr. Georg Paetel (Berlin): Zu dem Letzten mutz ich bemerken, datz allerdings diese Verpflichtung in der am ö. April abgehaltenen Sitzung des Satzungsändcrungsaus- schusses vom Vorstand ausgesprochen worden ist. Ich glaube, Herr vr. Springer war nicht mehr zugegen. Jedenfalls ist diese Verpflichtung ausgesprochen worden. Auch laut Protokoll ist das geschehen. Robert Voigtländer (Leipzig): Meine Herren, in Ziffer 3 ist als künftige Politik des Verlegervereins vorgeschlagen, datz der Verlegerverein die Behandlung der Urheber- und verlagsrecht lichen Fragen und die Vertretung seiner Sonderinleresscn gegen über den Regierungen, den Schriftstellern, Lieferanten und an deren Beteiligten übernehme. Ich möchte der Meinung Ausdruck geben, daß diese Politik nicht glücklich sein würde. Der Börsen verein hat bekanntlich einen Ausschuß für Urheber- und Ver lagsrecht. (Zuruf: Leider!) Der Börsenverein hat auf diesem Gebiete eine lange Geschichte hinter sich. Er ist im Kampfe um das Rachdruckwesen entstanden. Auf dem Börsenvereinsentwurf von 1857 beruht die ganze neuere urheberrechtliche Gesetzgebung. Bei der Schaffung des Verlagsrechts von 196i hat der Börscn- verein einen wichtigen Einfluß ausgeübt. Nach dieser langen, bald hundertjährigen Geschichte würde es meines Erachtens dem Börsenverein nicht Wohl anstehen, wenn er nun ohne wei teres die Behandlung dieser Angelegenheiten aus der Hand gäbe. Er kann es meines Erachtens nicht. Außerdem würde es auch nicht sachlich sein. Das Urheber- und Verlagsrecht ist nicht nur Buchverleger sache; es berührt den Musikalien- und Kunsthandel in gleicher Weise wie den Buchverlag. Der Deutsche Verlegervcrein ist gar nicht in der Lage, die Sachverständigen des Musikalien- und Kunsthandels in derselben Weise heranzuziehen, wie es der Börsenverein als Spitzenorganisation kann. Ferner können Lagen eintretcn, in denen der Sortimentsbuchhandel an einer weiteren Entwicklung des Verlagsrechts sehr beteiligt ist. Ich erinnere nur an den berühmten K 26. Aber auch die gerade jetzt drohende Kulturabgabe ist eine Urheber- und verlagsrechtliche Frage. Würde es doch einen Umsturz des ganzen Urheber- und Verlagsrechts bedeuten, wenn diese Kulturabgabe einge führt würde. Also die Sortimenter können hier -auch sehr i» Mitleidenschast gezogen werden. Ich halte es daher für sachlich richtig und für die einzige Möglichkeit, datz der Bövsenverein die Urheber- und verlags rechtlichen Angelegenheiten in jeder Beziehung Weiler behält. Ter Verlcgerverein kann dabet durchaus auf seine Rechnung kommen. Es bedarf dazu weiter nichts, als daß in di« neue Satzung des Börsenvereins die Bestimmung hineingebracht wird, daß ein gewisser Prozentsatz — vielleicht etwa zwei Drittel — des Verlagsrechtsausschusses Mitglieder des Verlegervereins sein müssen, und datz dem Verlegerverein für diese Mitglieder das Vorschlagsrecht zusteht. Wird das so geordnet, so kann der Verlegervcrein ganz ruhig sein; er wird dann innerhalb des Börsenvereins in dieser Beziehung zu seinem Rechte kommen. Ich möchte also bitten, von dieser Politik Abstand zu nehmen. vr. Otto Bielefeld (Freiburg i. B.): Meine Herren, wenn der Börsenverein -auf diesem Gebiete in der Weise tätig gewesen wäre, wie unsere Interessen es verlangen, so hätten wir seit Jahren, mindestens seit Monaten die Aufforderung bekommen, unser Ma terial für eine Reform des Urheber« und Verlagsrechtsgesetzes hinzugeben, gegen das wir schwere Bedenken und ernste Beschwer den haben. Die Sache, die Herr Voigtländer vorgebracht hat, ist ent schieden durch den Beschluß, den wir in Weimar gefaßt haben. In Weimar wurde beschlossen, einen Urheber- und Verlags- rechtsausschuß einzurichten, der sofort das Material für die Re form der Gesetzgebung sammeln sollte. Wie notwendig das war, beweist die heutige Situation. Uns droht nicht bloß die Kul turabgabe, sondern wir lesen auch, datz von seiten der Schrift steller eine Reform des Urheber, und Verlagsrcchtsgesetzes ge plant wird, und wir sind heute in der kläglichsten und schwie rigsten Defensive gegenüber diesem Vorstotz. Wir müssen daraus Bedacht nehmen, daß wir rechtzeitig Vorbringen können, was wir an Änderungen dieser Gesetze brauchen, und wir müssen uns darüber klar werden, wie wir uns zu verteidigen haben gegen die Änderungen, die seitens der Schriftstellerwelt vorgeschlagen werden. Wir werden nicht einmal in der Lage sein, unser Ma terial zu besitzen und zu bearbeite», um diesen Angriffen ent gegenzutreten. ES war im Dezember, als der Beschluß erging, das Material zu sammeln. Bis aus den heutigen Tag ist nichts geschehen, und die Gefahr ist so dringend geworden, daß ich nur sagen kann: wenn Sie jetzt nicht endlich das Material sammeln, dann möchte ich wissen, wie mau von unserer Seite bei der Re form überhaupt bestehen kann. (Sehr richtig!) vr. Oskar Siebcrk (Tübingen): Ich möchte vor allem auf einen vereinspolitischen Gesichtspunkt Hinweisen, der es nach meiner Überzeugung unbedingt erforderlich macht, daß der Deutsche Verlegerverein diese Aufgaben an sich reißt. Die Auf fassung des Herrn Voigtländer sen. fußt doch im wesentlichen darauf, datz sich in den letzten Jahren oder Jahrzehnten eine gewisse Tradition herausgebildet hat, nach der im Vorstande llllij
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