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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1921
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- 1921-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 161, 13. Juli >921. ausdrücklich in dem Beschluß: »allgemein«. Es ist also meiner Ansicht nach don ganz wesentlicher Bedeutung, daß das Wort »allgemein« hier ebenfalls mit hineingesetzt wird. Ich muß gestehen, daß mit das in den Beschlüssen der Hauptversammlung auch nicht ausgefallen ist. Ich habe angenommen, wenn uns in einer Stadt die Lehrbücher mit 33sß7» rabatticrt werden, und wir haben unser Abkommen mit den Verlegern, so sind wir ohne weiteres berechtigt, sie vom Zuschläge frei zu lassen. Aber wir sind zur Rede gestellt worden, und es sind uns Vorwürfe gemacht worden. Hofrat vr. Erich Ehlermann (Dresden): Es ist richtig, daß hier ein Unterschied besteht; aber maßgebend für das Verfahren ist selbstverständlich der Beschluß und nicht ein Bericht, der hier erstattet wird, und der in etwas freier Weise das darstellt. Ich glaube nicht, daß jemand sich auf diesen Jahresbericht berufen und sagen kann: weil das hier steht, kann ich anders verfahren. Vorsitzender vr. Georg Paetel (Berlin): Wünscht noch je mand das Wort? — Das ist nicht der Fall. Wir kommen zur Auslandverkaufsordnung. Direktor Hermann Klemm (Berlin): Meine Herren, die Aus- landverkaufsordnuug, die uns vor acht Tagen der Börsenverein im Börsenblatt vorgelegt hat, weist gegenüber der früheren Ver kaufsordnung eine wesentliche Vereinfachung und eine viel kla rere Fassung auf. Ich glaube, wir können den Herren, die aus dem Verlegerverein an dieser neuen Verkaussordnung mit be raten haben, sehr dankbar sein. Ein dunkler Punkt aber scheint mir immer »och in der Aus landverkaufsordnung zu sein, der den meisten Kollegen Bedenken machen wird: das ist der 8 5, Ads. 3: die sogenannten Lagerver käufe, die Verkäufe von Werken, die länger als sechs Monate auf Lager sind. (Zustimmung. — Heiterkeit.) Meine Herren, Sie werden im vorigen Jahre die Erfahrung gemacht haben, daß Sie sehr wenig durch das Sortiment ins Ausland verkauft haben. Seit dem I. Januar dieses Jahres hat sich der Absatz bei meiner kleinen Firma um 2990 Prozent gehoben (Heiterkeit), — gewiß ein sehr erheblicher Prozentsatz. Aber cs ist ganz merkwürdig, in wie ungeheurer Zahl die Lagerentnahmen im Verhältnis zu den neu bezogenen Werken stattgefnndcn haben. Ich habe da festgestcllt, daß bei einem Absatz ins Ausland in Höhe von 25 OVO meiner Firma 55k »K Valulazuschlag zugeflossen sind. Wenn ich die Jnland-Ordinärprcise berechne, abzüglich 147», zu denen das Sortiment bezogen hat, so komme ich auf eine nrcrk- wllrdige Rechnung, nämlich darauf, daß 19 Teile dem Sorti menter zngeflossen sind, ein Teil dem Verleger. Das ist eine Differenz, die geradezu ungeheuerlich ist, und ich meine, der Vorstand des Verlcgervereins müßte dahin wirken, daß dieser 8 5, Ziffer 3 verschwindet oder dergestalt geändert wird, daß von allen Büchern, die nach einem bestimmten Termin erschienen sind - sagen wir einmal: nach dem 1. August 1914 —, ein Zuschlag abgeliescrt werden muß. Ich sehe keinen rechten Grund, warum ausgerechnet Lagerverküufe von Büchern, die sechs Monate auf Lager sind, nicht valutapftichtig für den Verleger sein sollen. Ich sehe bei dem von mir vorgeschlagenen Verfahren auch gar keine Schwierigkeiten für das Sortiment. Ich kann das Gefühl nicht los werden, wenn ich beim Sortimenter bin und auf diesen Punkt zu sprechen komme, ebenso auf das sogenannte Anti quariat, daß der Sortimenter mit den Augen blinzelt und sagt: »Ja, das ist so eine Sache; da gibt es ja Mittel und Wege, um sich davon zu lösen«. Als Geschäftsmann kann ich ihm das nicht verdenken, aber vom Standpunkt des Verlegers aus müßte es doch möglich sein, da eine Änderung zu treffen, und ich glaube, daß uns daran liegen mutz, in dieser Beziehung eine Änderung dahin herbeizuführcn, daß das entweder ganz fallcngelasscn wird, oder daß von einem bestimmten Zeitpunkt ab erschienene Bücher ausgenommen werden. Ferner müßte im 8 9 das Antiquariat etwas schärfer ins Auge gefaßt werden. Das ist auch ein dunkler Punkt. Die Liefe rungen antiquarischer Bücher ins Ausland haben horrend zu genommen. Auch hier habe ich einen! Prozentsatz: um das Dop pelte. Ich glaube, es liegt im Interesse der Allgemeinheit, das zu ändern. 1012 vr. Wilhelm Ruprecht (Güttingen): Ich will dem Wunsche des Herrn vr. Giesecke Nachkommen und keine Valutadebatte entfesseln, obwohl recht viel dazu zu sagen wäre; ich habe mich ja aber auf der vorigen Hauptversammlung schon ziemlich darüber ausgesprochen, daß mir die Haltung des Vorstands in diesem Punkte den Interessen des wissenschastlichen Verlags nicht zu entsprechen scheint. Es bleibt uns, nachdem die verchrliche Kom mission dieses Kind in die Welt gesetzt hat, das vom Herrn Vorredner freudig begrüßt worden ist, das ich aber einen Wechsel« balg nennen möchte, nichts anderes übrig, als uns damit abzu finden, und wir können das, da das beste Htück aus der ganzen Ordnung lautet: Zwischen Verlcgern und Jnlandbuchhäudlern können auf dem Wege freiwilliger Vereinbarung andere als die vorstehenden Bestimmungen von Firma zu Firma verabredet werden. (Sehr richtig!) Nun, meine Herren, möchte ich heute nur noch eins sagen. Meines Erachtens hat der bisherige Zuschlag keineswegs die Ausfuhr verhindert, wie das immer in allen möglichen Zei tungen — noch heute wieder in den »Leipziger Neuesten Nach richten« — zu lesen ist. Da von manchen Zeitschriften unter der Geltung der alten Valutaordnung ins Ausland mehr als die Hälfte geht und auch von manchen Handbüchern, die in erster Linie für deutsche Studenten bestimmt sind, halte ich das für eine Phrase. Nun wäre es mir lieber gewesen, die neue Valutaordnung hätte es bei den alten Sätzen belassen, aber die Ausnahmen so leicht gemacht, wie sie sie jetzt schwer gemacht hat. Dann hätten diejenigen Herren, die unter die Satze der bisherigen Valutaordnung hinnntergehen wollen, einfach sagen können: Wir sind die billigen Leute, wir machen cs noch bil liger, — während wir, wenn wir jetzt darüber hinausgehen, als die teuren Leute erscheinen. Also die Folge ist sehr ungünstig für den wissenschastlichen Verlag. Der wissenschaftliche Verlag muß, wenn er keine besonderen Auslandpreise festsetzt, einfach seine Jnlandpreise in ganz ungeheuerlicher Weise erhöhen. Nun möchte ich Sie auf folgendes aufmerksam machen. Eine Anzahl Verleger, die gestern abend beisammen gewesen sind, hat beschlossen, morgen früh um 19 Uhr hier wieder zufammcn- zukommen, um sich über diese Auslandpreise und Ähnliches zu unterhalten. Das wird die heutige Versammlung entschieden entlasten. Ich möchte deshalb auf diese Versammlung aufmerk sam machen und möchte nur noch eine praktische Anregung geben. Bei allen Ladenpreisfestsetzungen, die meine Firma in letzter Zeit vorgenommen hat, hat sie den Autoren gegenüber zur Be dingung gemacht: wir setzen diesen Preis fest unter der Voraus setzung, daß es uns möglich sein wird, nach wie vor mit Hilfe der Valutaordnung zu den höheren Preisen ins Ausland zu verkaufen; wir behalten uns aber vor, sobald die Valutaorduung weiter verschlechtert wird, die deutschen Preise entsprechend in die Höhe zu setzen. Diesen Ausweg empfehle ich den anderen Herren und bitte, sich im übrigen morgen an der Sitzung zu beteiligen; dann können wir die Valutafrage heute wahrschein lich recht kurz behandeln. Geheimer Hofrat vr. Ludwig Bolkmami (Leipzig): Der Vorstand des Börsenvereins hat sehr Wohl gewußt, was er tat, als er diese Frage einer Kommission übertrug, und ich als Vor sitzender dieser unglücklichen Kommission — oder als unglücklicher Vorsitzender dieser Kommission — (Heiterkeit) muß Ihnen ein ganz kurzes Wort sagen. Wenn unser verehrter Freund vr. Ruprecht das hier geborene Kind als einen Wechsclbalg bezeichnet, so werden Sie es mir nicht verargen, wenn ich die Vaterschaft dieses Kindes hiermit feierlichst ablehne und die exceptio plurium geltend mache. (Große Heiterkeit.) Weiter, meine Herren, wollte ich Ihnen nichts sagen. Wer von Ihnen — wer es auch sei, sowohl von den Herren, die ge sprochen haben, als auch von denen, dis nicht gesprochen haben — als unparteiischer Vorsitzender dieser Kommission dorgesesseu hätte, der würde wahrscheinlich an meiner Stelle jetzt dasselbe sagen. Jedenfalls wollte ich mich mil diesem Kinde nicht identifi zieren. Ich kann Ihnen aber versichern, daß bei den starken, nach den verschiedenen Seiten ziehenden Kräften positiv etwas anderes nicht zu erreichen war, wenn man nicht erklären wollte: »Meine Herren, ich danke; ich lege mein Amt nieder«.
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