Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1921
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- 1921-07-08
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f. v. Dtschn. vuchha*^el. Redaktioneller Teil. 1S7, «. Juli l»2l. Kleine Mitteilungen. Deutsche und österreichische Farbdrucke in England. — Eine sehr interessante m,d auch für die deutschen Knnstverlegcr wichtige Ange legenheit erregt jetzt die Schulkreise des Jnselrciches. Der Londoner Stadtrat beschloß vor einigen Jahren die Einführung bzw. den Aus bau des Anschauungsunterrichts, der sich in Deutschland so vorzüglich bewährt hat, bemängelte aber die Tatsache, daß die benötigten und be nutzten Bilder, meistenteils farbige Öldrucke, alle deutschen Ursprungs seien, sogar solche, die englische geschichtliche Begebenheiten darstelltcn. Das Unterrichts-Komitee ersah darin eine glänzende Gelegenheit für englische Künstler und Kunstverleger, ihren Arbeitskreis zu erweitern und setzte dafür einen Zuschuß für Versuchsarbeit aus. Die Kunstgc- werbcschulen stürzten sich darauf, es bildete sich ein Komitee aus Leh rern, Künstlern und auch Verlegern, aber obwohl die Notwendigkeit des Anschauungsunterrichts und die Güte der gelieferten Vorlagen von allen Seiten anerkannt worden sind, haben sich die englischen Vcr- lagsanstalten der Neuerung ferngehalten und das ergiebige Feld dem Ausland überlassen. »Und jetzt«, so jammert eine Zeitschrift, »ist Deutschland wieder das Tor geöffnet worden, die Londoner Schulen mit seinen billigen Kunsterzeugnissen zu überfluten«. Aber nicht nur Deutschland, sondern auch Österreich wird unter die Lupe genommen. Der Unterrichtsausschuß der Stadt Bath be schäftigte sich vor einigen Tagen mit der Frage einer Ausstellung österreichischer Jugendkunst in Bath, worüber sich eine große Debatte entspann. Einerseits wurde behauptet, das Ganze wäre nur verkappte Propaganda seitens österreichischer Kunst- und Postkartenverleger, die sich den englischen Markt erobern wollten zum Schaden der schon sehr darniederliegenden heimischen Industrie und die Kunsterzeugnisse der Kinder als Deckmantel dazu benutzten. Die Komiteemitglieder be stritten diese Ansicht sehr energisch und behaupteten, mit den eigen artigen und neuen Richtlinien der österreichischen Kinderkunst dem Lande nur einen Dienst zu erweisen und eine ganz andere dekorative Richtung einzuführen, die den englischen Kindern als Vorlage dienen soll. An Postkartenvertrieb war nicht gedacht, wie es dem Komitee vor- gcworfen wurde. Schließlich wurde der Plan einer Ausstellung an genommen. 8. V. Tagores Dank an Deutschland. — Professor Eucken erhielt einen englisch geschriebenen Brief von Tagore, mit dem Wunsch, diesen Brief als allgemeine Antwort auf die vielen Fragen über sein Verhältnis zu Deutschland zu veröffentlichen. Der Brief lautet in deutscher Über setzung: »In unseren Schriften ist ausgesprochen, daß es drei Wege gibt, das Unendliche zu realisieren gemäß den individuellen Tempera menten. Nämlich durch Wissenschaft, durch Liebe, durch Handeln. Die Pfade dahin sind Philosophie, Religion, Wissenschaft. Aber hinge geben dem Wahnwitz selbstsüchtiger Leidenschaften und dem Mangel an Reinhaltung des Geistes haben die Menschen fast Überall ihr Gliick ver loren, und falsche Philosophie, falsche Religion, falsche Kunst haben über uns unermeßliches Unglück ergossen. Es war die Mission Euro pas, die Ara des Karma Hoga hcraufzuführen, die Vollendung der Seele durch die Tat. Aber es kam die Versuchung, durch Handeln die Vollendung des eigenen Selbst zu erstreben. Europa hat gelitten, und die Welt wartet gespannt darauf, zu sehen, ob es aus seinen Leiden lernt. Wenn es die Bestimmung Deutschlands ist, den Leidensweg bis zum Ende zu durchschreiten, um der modernen Zeit Sünde willen, und wenn es rein und stark daraus hervorgeht, wenn es das Feuer ent zündet hat, als ein Licht auf dem Pfade in eine große Zukunft, zum Aufschwünge der Seele, zu wahrer Freiheit, dann wird Deutschland in der Geschichte der Menschheit gesegnet. Ich trage mit mir die herzliche Gastfreundschaft Ihres Volkes und Ihres Landes, und ich htnterlasse Euch meiue Liebe und mein Mitgefühl. Nabindrauath Tagore.« Wer kauft heute Biicher? — Herr Verlagsbuchhändler vr. Os kar Siebeck in Tübingen macht in der »Frankfurter Zeitung« be merkenswerte Mitteilungen. In keiner anderen Fakultät sei die Bü chernot der Studierenden so empfindlich wie in der theo logischen. Von der danach ohne weiteres zu erwartenden Absatz stockung seien auch solche Bücher stark betroffen, die erwiesenermaßen früher mindestens ebensoviel von Pfarrern gekauft wurden, die sich weiterbilden wollen. Hingegen habe die n a t i o n a l ö k o n o- mische Literatur noch immer einen verhältnismäßig günstigen Absatz, da für eine Reihe der bekanntesten dieser Werke ganz neue Schichten als Käufer in Betracht kämen. Der Philippovichsche Grund riß sei z. B. im Besitz einer ganzen Anzahl von Setzern der Druckerei, in der er gedruckt wird. Angestelltcn-Versicherung. — DaS Direktorium der Reichsversiche rungsanstalt für Angestellte wird zur Überwachung der Beitragszah lung örtliche Revisionen in den Betrieben durch eigene Beamte nun mehr in verstärktem Maße vornehmen lassen, nachdem sich das Be- oürfnis hierfür als dringend heraüsgestcllt hat. Arbeitgebern und Versicherten war es durch die vielen im Laufe der Zeit ergangenen Verordnungen usw. nicht leicht gemacht, den gesamten Nechtsstoff zu überblicken und sich über ihre Rechte und Pflichten zu unterrichten. Er schwerend wirkte dabei, daß der Verkehr mit der Zentrale in Berlin bisher nur auf schriftlichem Wege möglich war. Die schon bestehende Einrichtung der Ortsausschüsse der Vertrauensmänner der Angestell- tenversicherung ist nur wenig bekannt geworden. Um die Beziehungen zwischen Ncichsversicherungsanstalt und den beteiligten Kreisen leben diger zu gestalten, haben beamtete Revisoren der Neichsversicherungd- anstatt in einer Anzahl größerer Städte ihren ständigen Wohnsitz ge nommen. Die Aufgabe dieser Revisoren ist es nicht nur, die Beitrags entrichtung nachzuprüfen, sie erteilen auch jede gewünschte Auskunft über Fragen der Angestelltenversicherung und halten zu diesem Zwecke besondere Sprechstunden ab. Für Leipzig und dessen weitere Umge bung ist der Revisor Peters tätig. Sprechstunden: Montags und Sonnabends von 10 bis 12 Uhr im Städtischen Versicherungsamt, Otto-Schill-Straße 4, II. An der Art der Beitragszahlung wird hierdurch für die Arbeit geber und freiwillig Versicherten nichts geändert. Die Sächsische Lanbcsbibliothck in Dresden ist mit zwei wichtigen Schenkungen bedacht worden. Die eine kommt aus Holland und wird die schwere Sorge, die zurzeit jede deutsche Bibliothek mit der Auslandliteratur hat, wenigstens für die niederländische Literatur, er leichtern. Ein Unterdirektor der bedeutendsten holländischen Verlags firma M a r t i n u s N i j h o f f im Haagbot im Namen seines Chefs alle Erzeugnisse des Nijhoffschen Verlages, die für die Landesbibliothck erwünscht sein könnten, zum Geschenk an. Dasselbe Anerbieten ist der Staatsbibliothek in Berlin und der Universitäts bibliothek in Leipzig gemacht worden. Es wurde dabei zum Ausdruck gebracht, daß Herr Nijhoff den Wunsch habe, die niederlän dische wissenschaftliche Literatur in Deutschland wieder in reicherem Maße vertreten zu sehen, und da dieser Wunsch einem dringenden Be dürfnis der deutschen Wissenschaft entgegenkommt, so wird das reiche Geschenk mit großem Danke angenommen werden. — Die zweite Schenkung soll alte Schätze der Landesbibliothck sichern helfen. Die Landesbibliothek besitzt bekanntlich einen Bestand von Pracht einbänden des berühmten Kunstbuchbinders der deutschen Renaissance Jakob Krause. Mit der Fülle und dem Reichtum dieser Bestände kann sich naturgemäß keine Bibliothek auch nur annähernd messen, weil Jakob Krause der Hofbuchbinder dcS Kurfürsten August war, dessen Bücherei den Grundstock der Landes bibliothek bildet. Diese Prachteinbänöe, von denen kürzlich noch meh rere Hundert aufgefunden wurden, standen bisher zum größten Teil unter den übrigen Büchern in den Magazinen der Bibliothek. Sie herauszuziehen und eigens für sich mit besonderer Vorsicht zu ver wahren, war nicht möglich gewesen, weil es an den erforderlichen Mit teln fehlte. Jetzt hatdieWilhelmundBerthavonNaeusch- Stiftung 20000 Mark zur Verfügung gestellt, sodaß es nunmehr möglich sein wird, alle Krausebände zu einer besonderen Abteilung zu vereinen und in Schränken unterzubringen, die eine Betrachtung durch die Liebhaber und Kenner schöner alter Ein bände möglich machen. Die hochherzige Spende wird also dazu dienen, kostbares Kulturgut Sachsens zu sichern und ihm eine Wirkungsmög lichkeit zu schaffen. SvreWal. 'Ohne Verantwortung -er Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen Bestimmungen über di? Verwaltung des Börsenblatts.» Zweierlei Preise. Die Firma Energetos-Ritte-Verlag und Versand in Berlin lieferte entgelten ihrer Ankündigung im Bibliographischen Teil des Börsenblattes und entgegen dem Aufdruck aus ihren Prospek ten an einen Berliner Sortimenter das Werk: Nathan. ABC des Lebens, in Halblcdcr statt z» 75 ,/l zu 85 .<7 Ladenpreis. Trotz wieder holter Vorstellungen des Sortimenters und der Geschäftsstelle des Bör senvereins hat der Energetos-Ritte-Verlag die Angelegenheit nicht aufgeklärt, sodaß es sich vermutlich nicht um ein Versehen, sondern um eine willkürliche Erhöhung des Ladenpreises handelt. Wir sehen uns daher gezwungen, unsere Mitglieder ans dieses Geschäftsgebaren des Energetos-Rittc-Verlages aufmerksam zu machen, da durch derartige Vorkommnisse das Sortiment geschäftlich und moralisch schwer ge schädigt wirb. Geschäftsstelle des Börsenvcretns. Verantwort!. Redakteur: R» « « rd > l» « r - Berta«: D - r B « r I - u v - r - , n der Deuüchen »kchdäudter ,u ^t«Na. DeuttcheS Bu«tiäadler»an». Druck: Ramm k Seemann. Sämtlich tu Letmia — Adrette der Redaltton lind EW-ditton: «ctn,ta. GertchtSwea 2« lBnchwndterdauSt. <»SN
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