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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1921
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- 1921-07-07
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- 07.07.1921
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156. 7. Juli 1921. Redaktioneller Teil. Die neue Lohnsteuer. — Das Lohnsteuergesetz wurde im Steuer- ansschuß des Reichstages unter Zustimmung aller Parteien erledigt. Bei Einkommen bis 24 000 Mark wird bei Lohn- und Gehaltsempfän gern durch lOprozentigen Lohnabzug die Steuer getilgt. Den Lohn empfängern sind gleichgestellt Empfänger von Wartegeld. Ruhegehalt, Witwen- und Waisenpensionen, Bezüge ans der Angestellten-, Inva liden-, Unfall- und Hinterbliebenenversichernng. Der Veranlagung unterliegen in dieser Einkommensstufe also nur noch die selbständigen Gewerbetreibenden und die freien Berufe. Alle, die der Lohnsteuer unterliegen, können für sich und die Ehefrau 1200 Mark, für jedes Kind 1800 Mark und 1800 Mark als W e r b u n g s k o st c n abziehen. D i e n st a n f w a n d s e n t s ch ä d i g n n g e n werden in Zukunft besonders berechnet, sic unterliegen der Besteuerung nicht. Damit bildet sich das Arbeitseinkommen in Annäherung an das Ge halt der Beamten fort. Familienangehörige, die nicht Haushaltungs vorstand sind, können die vorher erwähnten Abzüge machen, wenn mit tellose Angehörige unterhalten werden müssen, besonders wenn nach dem Tode des Vaters Familienangehörige im Haushalt der Witwe ver bleiben und die Familie mit erhalten. Uber 1800 Mark hinaus können Wegekosten bis 2700 Mark ohne Veranlagung abgezogen werden, wenn der Rachweis dafür geführt ist. Darüber hinaus setzt die Veranlagung ein. Das Gesetz enthält ferner entgegenkommende Bestimmungen für die Erwerbslosen und für die Übergangszeit. Es ist anzunehmen, daß das Gesetz ohne Erörterung im Plenum verabschiedet werden wird. Es soll zum 1. Januar 1922 in Kraft treten. Rückzahlung zuviel entrichteter Steuern. Auf eine Anfrage im Reichstag hat der Neichsfinanzministcr erklärt: Nach 8 48 Absatz 2 des Einkommensteuergesetzes hat das Finanzamt in den Füllen, in denen ein Arbeitnehmer zuviel Steuermarken geklebt hat, den überschüssigen Betrag sofort nach der endgültigen Veranlagung znrückzucrstatten. Bei dringenden Fällen können die Finanzämter angewiesen werden, auf Antrag des Steuerpflichtigen dessen Veranlagung vorweg durchzu führen. Falsche Einkommcnstcucrmarken zu 20 Mark. — Vom Reichspost ministerium wird gemeldet, daß in letzter Zeit gefälschte Einkommen steuermarken zu 20 Mark in größeren Mengen in den Verkehr gebracht worden sind. Die Fälschungen sind nicht ans Wasserzeichenpapier her gestellt, aber im übrigen gut gelungen, sodaß sie als Falschstücke schwer zu erkennen sind. Auffällig ist bei den Falschstücken, daß an den Krcu- zungsstellcn der Pcrforierlinien fast stets mehrere Löcher unregelmäßig zusammcnlausen und dadurch an diesen Stellen im Papier vielfach grö ßere Löcher vorhanden sind als bei den echten Marken. Diese Merk male sind allerdings nur bei ganzen Bogen oder zusammenhängenden Stücken zu bemerken, dagegen nicht ohne weiteres bei den abgetrennten Einzclstücken. Koehler «L Volckmar A.-G., Leipzig. Bilanz per 31. Dezember 1920. Aktiva. Grundstücke und Grundstückseinrichtungen Warenbestand Kasse, Bankguthaben, Wechsel .... L, 4 445 640 9 131 455 38 IS 861 452 50 1 165 462 36 Passiva. 28 604 010 24 Aktienkapital . . Reservefonds . . Hypothekenschulden Verpflichtungen Reingewinn 2 000 000 200 000 4 000 000 3 183 000 18 882 6"7 338 342 - 28 604 010 Gewinn, und Verlustkonto per 31. Dezember 1920. Verlust. Geschäftsunkosten Abschreibungen 9 668 406 23 393 187 — 338 342V8 10 399 936>11 Vortrag aus 1919 Grundstücksgewinn Bruttogewinn . . 25 910 37 35 >09 81 10 338 915 93 10 399 936 11 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 160 vom 30. Jl^yi 1921.) Wiener Buchhändler unter Anklage des Wuchers. — Aus Wien meldet ein Berichterstatter der Vossischen Zeitung: Das Kriegswucher amt hat gegen verschiedene Wiener Großbuchhandlungen Klage erhoben wegen nichtberechtigten Teuerungszuschlags, zurzeit 25 v. H. des Vcr- legerladcnpreises. Die Buchhändler stehen auf dem Standpunkt, daß sie gezwungen seien, die Preisbildung gemäß den Satzungen des Buch- händlcrbörsenvereins vorzunehmen. Tie erste Verhandlung findet gegen den Buchhändler Hugo Heller am 17. Juli statt. Er ist insbe sondere deshalb angcklagt, weil er das Einstein-Buch von Moszkowski nicht zum Verlegerladenpreis, sondern mit dem Teuerungszuschlag ver kauft habe. Darauf folgen Prozesse gegen die Firmen Gerold, Frick, Seidel, Braumüller, Lechner, Mauz usw. — Wir geben diese Meldung unter Vorbehalt wieder. Sie scheint in einigen Punkten von irrigen Voraussetzungen auszugehen. Japanische Arzte für die deutsche medizinische Wissenschaft. Der japanische Arzt Jrisawa hat dem deutschen Botschafter in Tokio mit geteilt, daß 500 japanische Arzte, die in Deutschland studiert haben, für die medizinische Fakultäten der deutschen Universitäten 490 000 ./i ge stiftet haben. Die neuen Preise für Zeitungsdruckpapicr. — Nach Verhandlungen mit den Druckpapierfabrikanten ist von diesen der Druckpapierpreis für die Zeit vom 1. Juli b i s 3 0. S e p t e m b e r 1921 um 10 .// pro 100 Kilogramm gesenkt worden, sodaß sich die Preise für diesen Zeitraum auf ^ 309.50 pro 100 Kilogramm für Nollenpapier und 317.50 pro 100 Kilogramm für Formatpapier über den Friedenspreis hinaus stellen werden. Außerdem werden die Bemühungen des Vereins Deutscher Zeitnngsverleger fortgesetzt, um eine weitere Senkung des Druckpapierpreises u. a. durch Herabsetzung der Frachttarifsätze für das Druckpapier, welche eine Ermäßigung von 10 fiir das Kilo bewirken würde, sowie durch sonstige Maßnahmen herbeizuftthren. (Zeitungsverlag.) Schenkung schwedischer Literatur. — Dem tatkräftigen Eingreifen des schwedischen Neichsbibliothekars vr. Collijn verdankt die Notge meinschaft der deutschen Wissenschaft eine großartige Sendung schwedi scher wissenschaftlicher Literatur. Auf seine Veranlassung hat eine grö ßere Anzahl schwedischer Verleger ihre wissenschaftlichen Veröffent lichungen der letzten Jahre, vielfach in mehreren Exemplaren, über wiesen. Weitere Sendungen werden folgen. Auch sind die Vervoll ständigung und Ergänzung der vor dein Valutasturz in Deutschland ge haltenen Zeitschriften und Fortsetzungswerke in bestimmte Aussicht ge stellt worden. Schriftsteller und Gewerbesteuer. Der Landesverband der sächsischen Presse hat an den sächsischen Landtag eine Ein gabe gerichtet, die sich gegen die von der Negierung vorgeschlagenc Ein beziehung der freien Berufe, besonders der freien Schriftsteller in die Gewerbesteuer wendet. Bei der Aussprache über die Gewerbesteuer- Vorlage im Landtag haben sich sämtliche Parteien mit Ausnahme der Kommunisten gegen die Ausdehnung der Gewerbesteuer auf die freien Berufe ausgesprochen. Aufhebung einer Beschlagnahme. — Wie uns Kurt Ehrlich, Verlag inBerlin, mitteilt, hat die IV. Strafkammer des Land gerichts Essen in einer Sitzung vom 25. Juni d. I., Aktenzeichen 20 I. 1021. 20, gegen Götz und Genossen die Beschlagnahme des Romans -Sylvias Lieb es! eben* von Edmund Edel aufgehoben, da das Buch nicht unzüchtig sei. Das Gericht stützte sich auf Sachverstän digengutachten und auf die Ausführungen über die Entstehung des Ro mans auf dem Berliner Nevolutionsboden und die Vorstudien, die der Verfasser zur Bearbeitung des Buches unternommen hatte. Personiilnaihrichten. Der Begründer der Kristallphysik f. — Hofrat Or. Victor v. Lang, der frühere Präsident der Wiener Akademie der Wissen schaften und Ordinarius der Physik an der Wiener Universität, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Lang hat sich als Forscher, Lehrer und wissenschaftlicher Organisator gleich bedeutende Verdienste erwor ben. Ganz besonders verdankt man ihm die Begründung und den Ausbau der modernen Kristallphysik. Sein »Lehrbuch der Kristallo graphie« (1876), das Ergebnis jahrelanger, mühevoller Forschungen, hat auf diesem Gebiete bahnbrechend gewirkt. Später wandte er sich auch anderen Gebieten der Physik zu, namentlich der Optik, der Me chanik, der kinetischen Gastheorie, der Wärme- und Elektrizitätslehre. Alle diese Gebiete hat er durch gründliche Untersuchungen und zahl reiche Abhandlungen in Fachzeitschriften gefördert: daneben veröffent lichte er eine geschätzte »Einleitung in die theoretische Physik« und be sorgte eine Neuausgabe von Beers »Einleitung in die höhere Optik«. 975
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