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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940507
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189405072
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
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2790 Amtlicher Teil. ^ 103, 7. Mai 1894. möchte ich anheimgeben, daß in dem Bestellzettel wenigstens Notizen angebracht werden können, damit man, wenn das Börsenblatt nicht mehr gelesen wird, wenigstens da noch etwas hinein und zur Kenntnis bringen kann. Die »Nachrichten aus dem Buchhandel- begrüße ich mit großer Freude; nur möchte ich anheimgeben, das Blatt nicht täglich erscheinen zu lassen, denn das Publikum hat gar kein Interesse daran, täglich so ein Blakt zu bekommen. Wenn es halbwöchentlich erscheint, so ist das längst genug. Dasselbe gilt auch für die Bibliographie, da genügt cs auch, wenn sie zweimal^wöchentlich kommt; sie müßte dann nur nicht einfach nach Titeln geordnet sein, sondern in systematischer Weise, damit jedermann aus dem Publikum gleich ersehen kann, was für ihn von Interesse ist. Endlich möchte ich noch einen Wunsch aussprechen bezüglich des nur für die Buchhändler bestimmten Teils, in den ja auch künftig Artikel über öffentliche und private Angelegenheiten des Buchhandels ausgenommen werden sollen. Da möchte ich bitten, daß jetzt, wo doch dieser Teil des Börsenblatts jedenfalls in den Händen der Berufsgcnosscn bleibt, etwas weniger strenge Zensur geübt werde. Meine Herren! Wenn-man einen Mißstand zur Sprache bringen will, kann man seine Feder nicht in Honigseim tauchen, da muß man Tinte nehmen! (Bravo!) Und ich muß sagen: wennn mir in einem Artikel Worte gestrichen werden wie »unwahr« oder »illoyale Konkurrenz-, weil sich jemand in seiner Ehre gekränkt fühlen könnte, so ist das eine etwas zu weit gehende Zensur des Börsenblattes. (Einzelne Bravorufe.) Wenn auch künftig im Börsenblatt so engherzig zensiert werden soll, so hat man schließlich ein weitgehendes Interesse daran, andere Blätter, die entstanden sind oder im Entstehen begriffen sind, zu unterstützen, nur um einmal ein freies Wort reden zu können. (Bravo!) Etwas frei von der Leber weg muß man sprechen können; geschimpft braucht ja deshalb nicht zu werden Wer schimpft, auf den fällt das selber zurück; darum braucht das Börsenblatt für den Betreffenden gar nicht zu sorgen. Vorsitzender: Ich möchte den Herrn Nedner bitten, falls er Anträge einzureichen beabsichtigt, sie jetzt schriftlich einzureichen, weil sie sonst bei der Abstimmung nicht berücksichtigt werden können. Ich würde dann auch an die Versammlung die Frage zu richten haben, ob diese Anträge unterstützt werden. In Bezug auf das zuletzt Geäußerte habe ich indessen darauf hinzuweisen, daß ja gerade in den Vorschlägen des Ausschusses selbst gesagt ist, es sollen in einer der nächsten Hauptversammlungen, in zwei Jahren, die »Bestimmungen« noch einmal durchgegangen werden, also könnten ja dann Veränderungen in den »Bestimmungen- über die Aufnahme von Angriffen später getroffen werden. Herr Emil Strauß-Bonn: Meine Herren! Es kann nichts helfen, wir müssen uns mehr oder weniger wieder holen, wenn wir in dieser Frage hier sprechen. Die meisten von uns haben vor drei Jahren, wo dieselbe Fra^e auch schon auf der Tagesordnung stand, dasselbe gesagt. Ich selbst habe vor drei Jahren mich hier gegen die Jnseraiensreiheit ge äußert. Ueber die Resvrmvorschlüge, wie sie uns gedruckt vorliegen, will ich mich nicht weiter äußern: die meisten haben meinen Beifall; namentlich die Schaffung der beiden Organe, welche angefügt werden solle». Der einzige Punkt, der in unserem Kreise strittig ist, ist und bleibt die Jnseraiensreiheit. Für diese werden immer zwei Punkte geltend gemacht: erstens das finanzielle Bedürfnis des Börsenvereins, zweitens das Neklamcbedürfnis der Buchhändler. Meine Herren! Ich bin der Meinung, diesem Reklamebedürfnis dürfen wir nicht allzusehr nachgeben. Meinem Gefühl nach ist es viel wichtiger, unserem Börsenblatt den schlichten Charakter als eines ernsten Organes für unsere Geschäftstätigkeit zu erhalten. Wo das Bedürfnis nach Reklame in unseren Kreisen besteht, da ist unendlich viel Gelegenheit gegeben, dem zu entsprechen, und die großen Zirkulare, die uns jetzt in unseren täglichen Paketen erfreuen, werden nach wie vor erscheinen. Ein weiteres Moment ist das: wenn einmal mit der Spaltenfreiheit angefangen wird, dann ist mehr oder weniger jeder Verleger, der irgend etwas anzuzeigen hat, genötigt, womöglich eine ganze Seite zu verwenden; denn die kleinen Inserate werden nachher übersehen. Heute ist es so, daß man auch bei kleinen Inseraten darauf rechnen kann, daß sie gelesen und nicht von den anderen überstrahlt und zugedeckt werden. Diese vorgeschlagene Aenderung macht uns, die wir nicht dieses große Neklamebedürfnis haben, ganz überflüssige Unkosten, und die möchte ich vermieden sehen. Was nun die finanzielle Seite der Sache betrifft, so ist mir immer Eines ausgefallen, und ich habe mich gewundert, daß die Herren, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben, darauf nicht gekommen sind. Wie die Sache jetzt liegt, so kostet jedes Exemplar des Börsenblattes, wenn es ausgegeben wird, dem Börsenverein mebr, als er aus dem Abonnement herauszieht. Wenn nun jetzt die Inserate sich vermehren sollten, was ja übrigens noch gar nicht feststeht, so muß den Abonnenten mehr Material geliefert werden. Das kostet Geld. Der Herr Schatzmeister fragte Herrn Theodor Ackermann, was er thun würde, wenn er Eigentümer des Blattes wäre. Da möchte ich darauf antworten: ich würde den Preis der Inserate erhöhen. Das ist das einfachste Mittel. Durch Vermehrung der Inserate, wenn die Inserate nicht genug Geld tragen, um das Börsenblatt rentabel zu machen, machen Sie die Sache nicht besser. Das Geschäft können Sie nur dann besser machen, wenn Sie die Inseratenpreise erhöhen, und das muß geschehen, wenn die Herstellung des Blattes, um das es sich handelt, eben sehr viel kostspieliger ist, als der Abonnemenlspreis beträgt. Und ich meine, wenn das Bedürfnis nach einer erhöhten Einnahme aus dem Börsenblatte zugegeben ist, so wird jeder Einzelne damit einverstanden sein, zwei oder drei Pfennige mehr für sein Inserat auszugebe»; das wird niemand ruinieren. Ich möchte Sie bitten, dem Antrag der Kommission auf Reform des Börsenblattes nur insofern Ihre Zustimmung zu geben, als die Jnseratenfreiheit von derselben ausgenommen wird. (Vielfache Bravorufe.) Vorsitzender des Börsenblatt-Ausschusses, Herr Robert Voigtländer-Leipzig: Meine Herren! Gestatten Sie mir, daß ich noch mit wenigen Worten auf die Sache eingehe. Es war vorauszusehen, daß sich die ganze Frage auf den Wider spruch gegen die Jnseratenfreiheit — das Wort trifft ja die Sache nicht, aber ich will es gebrauchen — zuspitzen würde. Es wird Ihnen bekannt sein, daß ich schon vor mehreren Jahren dieselbe Sache befürwortet habe. Sie wurde abgelehnt, und wie jetzt wieder an uns die Notwendigkeit herantrat, die vorliegenden Vorschläge zu machen, habe ich mir gesagt: ein großer Genuß ist es ganz bestimmt nicht, abermals die Jnseratenfreiheit zu befürworten; es geht vielleicht auch so, du wirst sie nicht wieder anregen. Sie finden deshalb auch in der Denkschrift, die wir vor einem Jahre vorgelegt haben, ausdrücklich gesagt, daß der Ausschuß die Frage der Jnseratenfreiheit nicht wieder habe anregen wollen. In den Verhandlungen des außerordentlichen Ausschusses kam selbstverständlich die Sache von neuem zur Sprache, und nicht ich, sondern die hinzugewählten Herren sind es gewesen, die ganz entschieden und mit wachsender Bestimmtheit gesagt haben: ohne Jnseratenfreiheit wird es nicht gehen. Die
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