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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1921
- Strukturtyp
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- 1921-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel- Redaktioneller Teil. ,X° 116, 21. Mai 1921. wird. Nach diesem Plan soll dem deutschen Voile sür jedes gelauste Buch, jedes Rotcnhest, jedes Bild, sttr jede Aufsithrung eines Theater- odcr Tonstllckes eine neue Steuer in Höhe von 10°/, auserlegt werden, die sich durch die dem Buch-, Kuust- und Musikalienhandcl zugcdachtc Arbeit der Einziehung und Verrechnung noch weiter erhöhen mühte. Soweit diese Steuer aus urheberrechtlich geschützte Werke erhoben wird, soll der Ertrag sür jedes Werk an den Urheber aus- gczahit werden; der Ertrag aus der Besteuerung g c m e i » s r e i e r Werke soll hauptsächlich zugunsten einer llntcrstützungskasse für Schriftsteller und Künstler verwendet werden. Die Hauptversammlung lehnt diesen Plan ab und hebt aus den vielerlei Gegengründen nur folgende hervor: Das in den gemeinfreicn Werken angcfammelte Gciftesgut wird infolge des scharfen Wettbewerbs unter den Verlegern jetzt dem deutschen Volke so gut und so wohlfeil angeboten wie nur möglich. Durch jeden staatlichen Eingriff in Form einer verkappten Steuer ist eine Verteuerung unausbleiblich. Ferner wäre es geradezu unsozial und kulturschädlich, den Auto ren neuerer, noch geschützter Werke, seien diese gut oder schlecht oder als Modcwerke schon ohnedies hoch entlohnt, unterschieds los noch eine weitere Einnahme zu verschaffen, während ernste, inner lich wertvolle Gcistcscrzcugnissc durch die verteuernde Zwangsabgabc noch mehr, als schon jetzt der Fall, zurückgedrängt oder unmöglich ge macht würden. Sodann würde die Verwaltung der aus dieser -Kultur abgabe« fliehenden Mittel durch den geplanten Ausschutz der Schrift steller und Künstler in der Hand weniger, schwer kontrollierbarer Männer eine Geldmacht vereinigen, die, wenn auch unbewußt, zu schlimmen Schädigungen echter Wissenschaft und Kunst führen kann. Die gegen den Sortimentsbuchhandel als den Bücher und Noten verteuernden Zwischenhandel gerichteten Angriffe werden gemacht ohne genügende Kenntnis der auch im Buch- und Musikalien handcl bestehenden Not und der Schwierigkeit der auch von ihm ge wünschten Reformen. Die Hauptversammlung beauftragt den Vorstand, alle geeigneten Schritte zu tun, um das ganze deutsche Volk, besonders die Behörden, die gesetzgebende» Körperschaften und die Presse über die sich hinter jenem Plan bergenden Gefahren aufzuklären und seiner Wetterbetrei bung jeden möglichen Widerstand zu leisten. Zugleich aber erklärt die Hauptversammlung einmütig, bah der deutsche Buch-, Kunst- und Musikalienhandel die Pflicht sllhlt, an der Erhaltung arbeitssreudiger, geistig schöpferischer Kräste und an jeg licher Förderung deutschen Geisteslebens in vorderster Linie mitzu wirken. Die Hauptversammlung ermächtigt daher den Vorstand, mit dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Verbindung zu treten, um einem besonderen Ausschuß die Aufgabe zuzuwetsen, in vertrauensvollem Zusammenwirken mit Vertretern der geistigen Ar beit andere Wege zur Bannung unverkennbar drohender Gefahren zu suchen. Herr vr. Tischer entgegnet, er stehe dem Plan einer Kultur abgabe sympathisch gegenüber und befürworte ihn in der jetzigen Form. In Erwiderung betont Herr vr. Bock, daß sich die vor liegende Resolution nicht gegen die Kulturabgabe selbst richtet, sondern gegen die jetzt von der betr. Kommission geplante Art der Ausführung. Die Resolution wird darauf gegen die Stimme des Herrn vr. Tischer angenommen. Im Anschluß daran erörtert der Vorsteher mit warm emp fehlenden Worten die Ziele des im vorigen Jahre gegründeten -Hilfsbundes sür deutsche Musikpflege«. Der Geschäftsbericht wird hierauf einstimmig genehmigt und dem Vorstand allseitig Entlastung erteilt. Nunmehr erteilt der Vorsteher zum 2. Punkt der Ta gesordnung, Rechnungsabschluß, dem Schatzmeister Herrn R. Leede das Wort, der an der Hand des gedruckt vorliegen den Abschlusses über die einzelnen Posten verschiedene Erläute rungen gibt. Auf Antrag des Herrn Schäffer wird der Rech nungsabschluß einstimmig genehmigt und dem Vorstand Ent lastung erteilt. 3. Erhöhung des Mitgliederbeitrags für 19-21 auf 6 0.—. Herr Teich stellt den Gegenantrag, einen Mitgliedsbeitrag von oL 190.— zu erheben, den Beitrag für Firmen mit geringem Umsatz aber nur auf 30.— fcstzusetzen. An der sich anschließenden Aussprache beteiligen sich die Herren Keßler, vr. Bock, Müller-Karlsruhe, Kreißler, Oelsner, Tanger. Der Antrag des Vorstandes wird daraufhin gegen 6 Stimmen angenommen; eine Abstimmung über den Antrag des Herrn Teich erübrigt sich. 710 4. Die nachträgliche Genehmigung der Um lage v o n 5.— wird einstimmig genehmigt, desgleichen der Haushaltplan sür das Jahr 1921 (5. Punkt der Ta- gesordnung). 6. Wahlen. Die Wahlvorschläge sind in der Vereins zeitschrift Nr. 29 abgedruckt. Es werden gewählt in den Vorstand; Herr Erlist Vissinger, München; Herr Aug. Zimmcrmann, Leipzig. Als Vorsteher-Stellvertreter; Herr P. I. Tanger, Köln. In den Vereinsausschutz: Herr Alfred Grensser, Hannover; Herr Earl W. Günther, Leipzig; Herr Carl Hehler, Weimar. In den Ausschuß für Urheberrecht: Herr Carl Reinecke, Leipzig; Herr Otto Teich, Leipzig; Herr vr. L. E. Strecker, Mainz. In den Presseausschutz: Herr Paul Zschocher, Leipzig. In den Wahlausschuß : Herr Albert Stahl, Berlin; Herr Heinz Mueller, Stuttgart; Herr Carl Linnemann, Leipzig. In den Rechnungsausschutz; Herr Alfred Hoffmann, Leipzig. 8. AlsWahlmann fürdieWahlenindenVer- einsausschutzdesBörsenvereins Herr P. I. Tanger in Köln. In Zukunft sollen die Wahlen durch gedruckte Stimmzettel vorgenommen werden. 9. Verlegung der nach st en Hauptversamm lung aus den Sonnabend in der Frühjahrs- Bugra-Metzwoche 1922. Herr Dietrich empfiehlt, die Hauptversammlung nicht auf den Sonnabend, sondern auf Mitt woch oder Donnerstag der Meßwoche zu verlegen. Diesem Vor schläge widersprechen die Herren Linnemann und Tanger, und es wird der Antrag des Vorstands einstimmig angenommen. 10. Lehrbuch des Musikalienhandels von W. Mensing. Herr Kreisler legt im Auftrag des Hamburger Ver eins Protest gegen die Herausgabe derartiger Bücher seitens des Vereins ein. Ihm entgegnen die Herren Lienau, Bloch, Hof rat R. Linnemann, Mueller-Stuttgart und Müller-Karlsruhe, der im Gegenteil dem Vorstand seinen besondern Dank unter dem lebhaften Beifall der Versammlung ausspricht. Der Vorstand stellt infolge des Einspruchs nunmehr den Antrag, daß der Verein als solcher das Lehrbuch in Verlag nimmt. Der Antrag wird gegen 3 Stimmen angenommen. 11. Verkaufsbestimmungen (Ausnahmen) werden wie folgt angenommen: Als größere Partien sind anzusehen: u) bei Chorwerken die gleichzeitige Lieferung von Chorstimmen eines Werkes, wenn die Summe des Ladenpreises (ordinär oder netto) wenigstens 100.— beträgt; l>) bei Orchesterwerken, wenn die Summe der gleichzeitigen Lieferung wenigstens 600.— bei Ordinär artikeln, oder 400.— bei Nettoartikeln beträgt. Über den Antrag des Kreisvereins der Niederrheinischen Musikalienhändler erhebt sich eine lebhafte Aussprache, an der sich Frau Stadtrat Harpf und die Herren Mueller-Stuttgart, vr. Tischer, Oelsner, Bratfisch, Hofrat R. Linnemann, Gg. Merse burger, Pörschcl, Krische, vr. Strecker, Mensing und Pretzfclder beteiligen. Der Vorstand stellt nunmehr den Antrag: Bei direkter Lieferung seitens des Verlegers muß der von diesem gewährte Ausnahmerabatt bei Ordinürartikeln wenigstens 20"/°, bei Netto- artikcln wenigstens l0"/° geringer sein als der auf gleichartige Bestellungen dem Sortimenter gewährte Händlerrabatt. Diesen Antrag unterstützt Herr Carl Linnemann persönlich. Ferner stellt Herr Bratfisch den weiteren Antrag: Der Verein der Deutschen Musikalienhändler möge beschlichen: Bei direkter Lieferung seitens des Verlegers muß der von diesem gewährte Ausnohmerabatt wenigstens 20"/> geringer sein als der aus gleichartige Bestellungen dem Sortiment gewährte Händlerrabatt, er darf jedoch
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