Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210511
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192105119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210511
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-11
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 108, 11. Mai 1921. Bei der Abstimmung, bei der rund 10 000 Titel statistisch zu verarbeiten waren, haben folgende 20 Werke die meisten Stim men erhalten: t, Bölsche, Wilhelm: Abstammung der Menschen 288. 2. BrehINL Tiericbcu 248. 3. K osmos, Handweiser für Naturfreunde 182. 4. Bö Ische, Wilhelm: Liebesleben in der Natur 187. 5. HaeikeI, Ernst: Welträtsel 183. 8. France, N. H.: Das Leben Ser Pflanze 181. 7. Kahn, Or. Fr.: Die Zelle 168. 8. Dekker, Oe. H.: Vom sieghaften Zellenstaat 88. g. Meyer, Oe. Will).: Weltschöpfung M. 18. Kahn, I)r. F.: Die Milchstrasse 82. 11. Bölsche, Wilhelm: Im Steinkohlcnwald 80. 12. Bölsche, Wilhelm: Der Mensch der Vorzeit 77. >3. Meyer, Oe. Wilhelm: Weltuntergang 77. 14. Bölsche, Wilhelm: Vom Stammbaum der Tiere 78. 15. Krämer, Hans: Weltall und Menschheit 78. 18. Sch me i l, Otto: Botanik 88. 17. Lindemann, Oe. B.: Die Erde ' 87. 18. Bölsche, Wilhelm: Eiszeit und Klimawechsel 8S. IS. K a b r e, I. H.: Jnsektcnleben SS. 28. Francs, N. H.: Die Pflanze als Erfinderin 8S. Als der beliebteste naturwissenschaftliche Schriftsteller gilt also zurzeit W i l h e l m B ö l s ch «, denn nicht bloß steht er mit der »Abstammung des Menschen« an der Spitze, sondern er ist auch noch mit fünf anderen seiner Werke in der Liste vertreten. Daß Br «Hins Tierlebc» an zweiter Stelle steht, ist nicht zu verwundern, da dieses Werk sich seit Jahrzehnten eines wohl- befestigten Rufes erfreut. Merkwürdigerweise ist dies das einzige ältere Werk, das eine hohe Stimmenzahl erhalten hat, dagegen hat weder eins der berühmten Werke Darwins, noch eins der vor Jahrzehnten so viel gelesenen Werke von Büchner, die in den Listen vieler älterer Teilnehmer an der Spitze stehen, die nötige Stimmenzahl erhalten, ein Beweis, datz sie der heutigen Generation bei weitem nicht mehr das bedeuten, was sie vor einem Msnschenalter galten. Darwins Bedeutung wird dadurch keineswegs geschmälert, aber die Ergebnisse seiner Forschungen sind eben in Werken neuer Schriftsteller so ausgiebig verwertet, daß wenigstens die große Masse auf die ursprünglichen Quellen werke nicht mehr zurllckgreift. Das Gleiche mag von Humboldts Kosmos, Liebigs Chemischen Briefen u. a. Werken gelten, die in der Geschichte der Naturwissenschaften einen bleibenden Platz haben. An Stelle Büchners ist in neuerer Zeit Haeckel getreten, dessen wissenschaftliche Bedeutung ungleich größer ist, der aber als Verfasser volkstümlicher Werke noch viel mehr Leser ge funden hat, als seinerzeit Büchner, Dodel, Heribert Rau n. a. Daß der K o s m o s - H a n d w e i se r an die dritte Stelle kam, ist für ihn um so schmeichelhafter, als in dem Ausschreibcn nur von Büchern die Rede war und deshalb viele Teilnehmer glaubten, die Aufnahme von Zeitschriften sei ausgeschlossen. Ein Teilnehmer schreibt: »Ich habe die Auswahl nur aus Werken meiner eigenen über 1000 Bände umfassenden Bibliothek ge lrossen. Wollte ich mich fragen, woher mein« Wissensgrundlage kommt, so müßte ich den Kosmos von 1904 bis heute in seiner Gesamtheit nennen«. Auch aus anderen Zuschriften kann man ersehen, wie eine Zeitschrift das Interesse für die Naturwissen schaften zu Wecken vermag, die Fortbildung erweitert und einen reinen Genuß verschafft. Besonders charakteristisch ist es aber auch, daß dieses Interesse bei einzelnen so weit geht, daß sie, wie aus der angeführten Stelle ersichtlich, sich allmählich sogar eine Bibliothek von 1800 Bänden zulegen. Von den Kosmos-Bändchen sind nicht weniger als 11 in der Liste zu finden, ein Beweis, welch ungeheure Verbreitung diese Sammlung gefunden hat. Allerdings ist dabei in Betracht zu ziehen, daß die Kosmos-Abonnenten einen großen Teil der Teil nehmer an der Abstimmung gestellt haben. Dazu kommen noch von größeren Werken aus dem Kosmosverlag »Die Erde« von Or. Lindcmann und »Das Leben der Pflanze« von R. H. Franco und das »Jnsektenleben« von I. H. Fabre, übrigens das einzige Werk eines fremdsprachlichen Forschers, das aus der Abstimmung hervorgegangen ist. Das Sammelwerk von Hans Kraemer: »Weltall und Menschheit« hat trotz seines großen Umfangs Eingang in viele 874 Häuser gefunden, und so erscheint es nicht verwunderlich, daß es noch die nötige Stimmenzahl erhielt. Im übrigen befinden sich auch mehrere teure Werke darunter, namentlich das bereits erwähnte Tierleben von Brehm und das große Pflanzenwerk von France, sodatz also das Bedenken, das einzelne Teil nehmer im voraus geäußert hatten, indem sie glaubten, daß wert volle teure Werke nicht genügend berücksichtigt würden, sich als hinfällig erwiesen hat. Zahlreiche Teilnehmer, namentlich Lehrer und Lehrerinnen, haben in ihren Listen einzelne Lehrbücher angegeben, die sie seinerzeit zum eigentlichen Studium benutzt haben, und so hat von den häufiger angegebenen Lehrbüchern von Schmeil, »Bo tanik» und »Zoologie«, wenigstens erste« noch die nötige Stim menzahl erhalten. Aus Jules Verne, Kurd Laßwitz und ähnliche Schriftsteller sind nur einzelne Stimmen gefallen, schon mehr da gegen auf Ewald, Thompson-Seton, Sonnleitner, von denen so gar mehrere sagen, daß sie ihnen viel Genuß und viel Belehrung verdanken, so wie z. B. auch ein anderer sagt, Sternentau von Kurd Laßwitz habe ihm naturwissenschaftlich sehr viel gegeben. Aber offenbar waren viele im Zweifel, ob naturwissenschaftliche Werke aus der schönen Literatur zulässig seien. Im übrigen kam natürlich sehr oft die Richtung des ein zelnen zur Geltung. »Ich bin Botanikerin und Pilzfreundin-, schreibt eine Dame, die nur acht botanische Werke verzeichnet. Ein anderer befaßt sich speziell mit Astronomie und gibt dann naturgemäß in erster Linie Werke feiner Wissenschaft und ver wandter Gebiete an, ebenso der Zoologe, und so erklärt es sich, datz die Stimmen sehr zersplittert waren und eine sehr große Zahl von Werken nur einige Stimmen erhielten. Übrigens seien der Vollständigkeit halber hier noch diejenigen Werke verzeichnet, die noch eine größere Anzahl Stimmen, und zwar 64 bis 30, erhallen haben: Schmeil, Zoologie — Meyer, Das Weltgebäude — Bölsche, Mensch der Zukunft — Bölsche, Festländer und Meere — Darwin, Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl — Fabre, Sternhimmel — Henseling, Slernbüchlein — Darwin, Entstehung der Arten — Bölsche, Tierwanderungen in der Vorzeit — Haeckel, Natürliche Schöpfungsgeschichte — Bölsche, Sieg des Lebens — Francs, Liebesleben der Pflanzen — Meyer, Welt der Planeten — France, Sinnesleben der Pflanzen — Kerner-Marilaun, Pflanzenleben — Bürgel, Aus fernen Welten — Lämmel, Wege zur Relativität — Meher. Sonne und Sterne — Rank«, Der Mensch — Gibson, Was ist Elektrizität? — Bölsche, Von Sonnen und Sonnenstäubchen — Meher, Der Mond — Dannemann, Wie unser Weltbild entstand — Zart, Bausteine des Weltalls — Hesse-Doflein, Tierbau und Tierleben — Bölsche, Mensch der Pfahlbauzeit — Francs, Streif züge im Wassertropfen — Meyer, Kometen und Meteore — Lipschütz, Warum wir sterben? — Bölsche, Entwicklungsgeschichte der Natur — Dekker, Naturgeschichte des Kindes — Zell, Ist das Tier unvernünftig? — Bölsche, Stammbaum der Insekten — Meerwarlh-Soffel, Lebensbilder aus der Tierwelt — Bölsche, Mensch der Tertiärzeit — Dekker, Vorposten — Diesterweg, Po puläre Himmelskunde — Floericke, Vögel des deutschen Waldes — Francs, Welt der Pflanze — Haeckel, Kunstformen in der Natur. Männer und Frauen aller Stände und aller Bildungsgrade, vom Professor bis zum einfachen Arbeiter, haben sich an dem Ausschreiben beteiligt. Aus den Begleitschreiben könnte man eine Menge interessanter Einzelheiten hervorheben, aber der Kürze halber sei nur ein Brief von einem Bergmann aus Reck linghausen erwähnt, der nur sieben Jahre eine dürftige Dorf schule im Frankcnwald besucht hat, aber so eifrig auf seine Fort bildung bedacht war, daß er, wie er schreibt, heute in der Lage ist, sich mit gebildeten Menschen über die Einstcinsche Relativitäts theorie zu unterhalten. Diese Kenntnis hat er sich aus Büchern und Vorträgen, besonders aus den Volkshochschulkursen ange eignet. Das ist sicher ein Streben nach aufwärts, das aller Ach tung wert ist. Bezeichnend ist, datz gerade volkstümliche Bücher manche zum Studium der Natur veranlaßt haben. So schreibt z. B. ein Student der Naturwissenschaften, daß Hermann Wagners Ent deckungsreisen in Haus und Hof usw. ihn auf die Naturwissen«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder