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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1921
- Strukturtyp
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- 1921-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1921
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- Deutsch
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Erscheint werktäglich. Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag ln-ZZ «Umfang einer Seite 360 viergefpaltene -potitzeilen. Mit begriffen. weitere Stücke zum eigenen Gebrauch frei N gllederpreis: die Seile 75 Ps..'/, S.250 M..'/zS. 130M.. Geschäftsstelle oder Postüberweijung innerhalb Deutsch-'/.Seite 65 M. Nichtmitgliederprels: die Sette2.25M.. ^ lands 100 M. halbjährlich. Für Nichtmltglieder jedes N S. 750 M.. V, 6. 400 M.. 6. 205 M. Stellengesuche Stück 200 M. halbjährlich. Für Kreuzbandbezug sind die N 40 Pf. die Sette. Auf alle Preise werden 25A. Teuer.-Sujchl. Portoko^ten, Nichrmitglieder haben außerdem noch 7S0 M. »» erhoben Rabatt wird nicht gewährt. Beilagen werden Nr. 10 l 81». ^eivziq, Montag den 2. Mai i02t. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Börsenblatt-Bezug H. Halbjahr 1921. Rach Z 6 Absatz 1 und 5 der Bestimmungen über die Verwal tung des Börsenblattes versteht sich die Bezugszeit nur für die Dauer vom 1. Januar bis 30. Juni oder 1. Juli bis 31. De zember. Di« Lieferung erfolgt nur auf Verlangen und nur gegen bar. Im Interesse unserer Abonnenten werden wir dasselbe in der bisherigen Versendungsart weiter liefern, wenn eine Ab bestellung nicht erfolgt. Die Bezugspreise sind folgend«: Mitglieder: 1 Exemplar kostenlos, weitere zum Preise von 100.— Nichtmitglieder: Jedes Exemplar 200.— Ferner ist zu entrichten: Von Kreuzbandbeziehern eine Gebühr von 7.50 und die Portokosten, die sich auf etwa ^ 150.— für das Halbjahr belaufen. Da die Betrage meist nicht über Leipzig eingezogen werden sollen, bitten wir, dieselben auf unser Postscheck-Konto: Leipzig 13 4K3 oder (für Ausländer) durch Scheck im voraus zu über weisen. Alle bis 10. Juni d. I. nicht bezahlten Abonnements müssen als abbestcllt betrachtet werden. Leipzig, im Mai 1921. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Abt. Expedition. Der ungarische Buchhandel unter der Kommune. Von Maurus Johannes Rövah"). Zu meinem Entschlüsse, die Ergebnisse und Erfahrungen meiner vierzigjährigen Verlegertäiigkeit in einem Memoiren- > Werke niederzulegen, hat entscheidend die außerordentliche Lage beigetragen, in die das ungarische Verlagswesen durch die Er richtung des kommunistischen Staates geraten war. Es war eigentlich geradezu pervers, daß dieser kommunistische Staat sich einen Kultus der souveränen Kultur in bisher ungeahnten Dimensionen zum Hauptziel setzte und gleichzeitig als Haupt mittel erklärte, indem er die Kunst des Buchverlags sowie ihre Erfolge in nie erhoffter, erwarteter, geahnter und vielleicht auch in unverdienter Weise in den Himmel erhob, andererseits jedoch in seinen eigenen Publikationen, in der Begründung seiner or ganisatorischen Tätigkeit und in seinem Programm das Ver- legertum im kapitalistischen Staate als gänzlich untergeordnete, unlautere, selbstsüchtige, seelen- und systemlose Beschäftigung ohne Selbstbewusstsein hinstellte, deren Engherzigkeit, Unkulti viertheit, Gefühllosigkeit und Unwissenheit durchaus nicht die ch Übersetzung aus seinem Buche »Schriftsteller, BItcher, Verleger«. Da die Frage der Sozialisierung des Buchhandels im vergangenen Jahre öfters tm Börsenblatt erörtert wurde, dttrftcn diese Erfahrun gen in Ungarn den deutschen Buchhandel besonders interessieren. großartigen Resultate zu erklären vermöchten, auf deren festen Grund die sozialistisch-kommunistische Gesellschaft sich gestellt Hube. Wenn ich noch Bedenken gehabt hatte, so wurden sie sämtlich durch diesen unlogischen Angriff, durch diese ungerechte Beschuldigung, diese böswillige Darstellung zerstreut, denn jetzt trat die Pflicht der Abwehr an mich heran, jetzt galt es alle anderen Erwägungen hintanzusetzen und die Arbeit zu verteidi gen, die so viele ihr ganzes Leben lang mit größter Gewissen haftigkeit, mit höchstem Idealismus, mit ehrlichstem Willen und in bester Absicht geleistet hatten. Es mutzte bewiesen werden, datz es weder zum Sozialismus noch zum Kommunismus, am allerwenigsten aber zur Kultur selber gehört, die Arbeit des Aufbauens damit zu beginnen, daß man diejenigen verdächtigt und in den Kot zieht, die bisher die Kultur betreut und sie auf das hohe Niveau gebracht hatten, das eine angeblich höhere Kultur sich zur Grundlage ausersehen will. Der Verleger ist Hüter, Verwalter und Mehrer der kost barsten, größten, ewigen Werte der Nation; die Gesamtheit der Verleger der gebildeten Welt bewahrt, bewacht und verbreitet diese wertvollsten Schätze auf dem ganzen Erdenrund. Diese Kulturträger zu verdächtigen, sie seien jedes idealen Schwunges, jeder selbstlosen Hingebung bar, ausschließlich niedrigen, ma teriellen Interessen ergeben, — heißt einer Klasse geistiger Ar- beiter direkt ins Gesicht schlagen, die auch nicht einen Augen blick imstande wäre, die ihr zugewiesenen Ausgaben zu erfüllen, wenn diese Beschuldigungen zuträfen. Wer so etwas behauptet, war nie Verleger, hat nie das Fieber und die Wärme des Schaf fens verspürt, die der richtige Verleger bei jedem Werke, in jeder Phase seiner Tätigkeit empfindet, er kann sich niemals von der Verlegerseele Rechenschaft geben, von der Seele, die in dem Buche vibriert, das er in die entlegensten Winkel der Welt sendet. Wer so etwas behauptet, glaubt nicht an diese Seele und ist deshalb auch nicht geeignet, die Funktionen zu versehen, die bisher die Verleger der Welt im System der Einzelarbeit und der Initiative vollbracht haben. Einer der schädlichsten Auswüchse des bisherigen Wirt- sHaftssystcms war es, daß in dem Kampfe um den Broterwerb, um Stellung und Geltung ungeciznete Menschen zu Positionen gelangten, in denen sie infolge ihrer Unwissenheit, ihrer Un erfahrenheit und ihres Mangels an Sachkenntnis nur Schaden und Unheil anrichten konnten. In diesem System konnte es geschehen, und es ist auch tatsächlich geschehen, daß Landwirten die Verwaltung anvertraut und administrativen Fachkräften die agrarischen Agenden übertragen wurden. Es konnte Vorkommen, daß Dilettanten das Thcatcrwesen und Schauspieler die Banken leiteten. Es war möglich, daß der Rcchtshürer den Kampf gegen die Reblaus zu führen und der Botaniker vom Fach die Kirchen verwaltung zu besorgen hatte. Es konnte sich ereignen, daß ausgezeichnete Strategen mit der Lebensmittelversorgung, Mathematiker mit der Leitung des Schulwesens, Strafrichter mit der Eisenbahnverwaltung betraut wurden. Doch dieses System hatte wenigstens sein Korrektiv: die freie Kritik, die bessere Einsicht, die Wahrheit, die sich Bahn brach, konnten die Ungeeigneten von den Stellen entfernen, für die sie nicht Paßten.
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