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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1921
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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93, 22, April 1921, Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 427ö I» !!» » . L. H. W. Dich Aacbf., G.m.b.H, Derlogsbuchhandtung in Stuttgart. Soeben ist in zweiter Auslage erschienen: Oer Briefwechsel zwischen Friedrich Engels und KarlMarx 4844 bis 4883. G Herausgegeben von A. Bebel und Ed. Bernstein Vier Bände Großoktov Preis deö kempl-tien W«rk«s geb» nden in starkem Pnppband M. 100- Partie 11/10. Dl. S50.—. In HalbUmenband Dl. 125.—, dar M 85.— bar M- 66.50. 4. Band. Erster Abschnitt (1844 bis 1849): D e eisten Jechres des Bundes — breiter A> schnitt (>850 b ö >855): Das Londoner Eni bis zur Auflösung 2. Band. Dritter A schnitt (>854 bis 1860): Krm- kr eg. — G'schättkkrise von 1857. — New Volk Tribüne. — Jtai en,scher Kr eg. 3. Band. Vierter Abschnitt (1861 bis 1867): Der Von den Besprechungen der ersten Auflage brücken den „Dreustlschen I.chrdürve'n* ab: Auf den iy4z Seiten wird uns zum erstenmal ein ebenso intimer als unverfälschter Einblick in das Wesen des groß-n sozialistischen Freunoesoaares, tn ihre Bezieh ingen unter, einander und zur deutschen Sozialdemokrane. in ihr tägliches polnisches und sozial,s Urteil über die Zeitereignisse, über das Entsteuen beS ersten Banoes des „Kapnals" gewährt, daß man das Derlrauen der Herausgeber auf den Erfolg nur bewand.'rn kann. Freilich, sehr v ei Schönes, G oßes zieht bei der Lektüre an unserer Se.le vorbei, zumal für Engels, der den Dr efwechsel besaß und die Herausgabe anordnete. Aber auch für Marx. Wir sehen zwei selten begabte Männer, m t einer Arbeitskraft und Lernfäoigkeil ohnegleichen. Engels sitzt von morgens bis abends in seinem Kontor in Manchester, lang in verantwort, licher Stellung, uns arbeitet dann jeden Abend von 7 bis 2 Uhr nachts, lernt immer wieder in ein paar Wochen eine neue Sorache, schreibt für sich und Marx Zeitungsartikel, verfolgt neben d.r volitischen und sozialen die militärische und militär- technische Bewegung, schreibt Broschüren (zum Beispiel Po und Rhein 185g), ote in gan, Curooa für das Werk eines ein, gewe hten und begabten Generals gehalten weroen. Und dabei ist er ein lebensvoller Rheinländer, der Wein, Weib und Gesang liebte, möglich l viele Frchsjagden micritt. um sich frisch zu erhalten, auf sei'en Reuen lebensvolle Schilderungen von Land und Leuten entwarf, bis in sein Alrer sich gern der Tage er innerte. da ec tn Berlin als Cinj ihriger der G irdeartillerie bas preußische Heer hochschätzen gelernt halte. Aber ast noch mehr müssen wir über Mrrx' Fleiß und gelehrte Wissenschaft, liche Aufnahmefähigkeit staunen, ob er gesund oder krank ist. Er sitzt durch Wochen täglich stundenlang tm Britischen Museum, „mit der Leidenschaft einer unersättlichen Schlange die Bücher verschlingend Wie jubelt er. als er Maurers sämtliche Bände über deutsches Agrarwesen gefunden und dnrchqele>'en ha . oder wenn er ihm bisher unbekannte englische soziale Eng le'enbände für ein paar Pfennige beim Antiqua- erwirbt. Das Interesse beider freunde umfaßt ganz Carooa und die Kolonien; sie verfolgen atemlos die Tagespolitik in wirtschaftlicher, sozialer und politischer Beziehung, auf neue Krisen, auf die heißerseh >te Nevolutioa wartend, die ihren Überzeugungen den endlichen omer konische Bürgrrkneg. — Die liberale Ä^a.— Scdlekwizi-HolÜ'M. — Preußisch-Österreichischer Kri-g — Lassulleon'sche Bewegung. — Nord deutscher ReichS'ag. — Das Kap tol. 4. Band. Fünttcr Alsschnnt (>8d8dis >885): DiePortei- cmw ckl"ng in Deutschland. — Dudrna. — Der Deutsch-Franzos. Kr'ea. — Engels U^erstedtl -ng nach London 1870.—Marx'Krankheit u Tob. — Register. wir nachstehend die von Professor Gustav Echmoller in S eg bringen soll, und teilen sich gegenseitig alles Wichtige mit. Marx maß dies schon tun. da ec ganz überwiegend von der Tä igkeil a>s Zeitungskocrespondeat lebt, wobei Engels stets stiller Mitarbeiter ist. Das Leben von Karl Mark von 1850 bis r88z in London war selbst eine herzzerreißende Tragödie, wie wir hier zum erstenmal e-fahren. Marx hatte den Rest seines kleinen Ver, mögens hingegeben, nm die Schulden der ..Rheinischen Zeitung* zu zahlen. Ju London unterstützte er vielfach deutsche Flücht, linge, solanae er selbst noch einen Penny hatte. Seine Korre, soondententätigkeit gab ihm fast nie so viel, daß er auch nur zur -)älfie davon leben kann e. Er und seine Fam lie hungerten Jahrzehnte für seine Ueb rzeugung; sein Söhnchen starb infolge der Not, die Frau verkümmerte; er selbst wurde krank und kränker. Ec litt an schwerem Leberleisen und periodischer Wiederkehr von monatelaniem Karbunkeln, die den Körper bedeckten, bis wochenlanges Arseniknehmen endlich wieder Linderung schnf. Emen erheblichen Teil ''einer Zeit war er arbeitsunfähig; jahrelang war ein großer Teil der Kleider nnd Haushalkungsgegenstände im Pfandhaus, bis auf die der Dienst boten herab. Fünfzigjährig schrieb er an seinem Geburtslage: Ein halbes Iahrbundert ans dem Rücken und immer noch Panper! Ec wäre an all dem schon in den fünfziger Jahren zugrunde gegangen, wenn sein Freund Engels ihm n chl das nötige Geld immer wieder geschickt. t'M zuletzt von i86y an eine feste Jahresrente von etwa 7000 Mark gezahlt hätte. So kann man von Marx sagen: ln torm^nt-i^ -erip-iL. Cr blieb dabei der aufrechte Mann. AlS ihn Bismarck 1867 für sich gewinnen wollte, wies ec eS stolz ab. Aber natur, gemäß sind seine Werke vo i seinem Schicksal beeinflußt. Cr sah im Arbeiterelend zugleich das eigene, in beiden das Unrecht der heutigen Gesellschaft, die er nun mit steigendem Haß dar, stellte, die ec vernichten wrllte, an deren Stelle er bessere Jnstltutionen setzen zu können meinte. Das schöne uneigennützige Verhältnis der beiden Männer zueinander aber ist ein Denkmal seltenster Freundschaft, die auf einem großen Hintergründe, dem beiderseitigen Bewußtsein einer weltgeschichtlichen Mission, ruhte. Es dürfte jeder größeren Sortimentsbuchhandlung ein leichtes sein, eine Partie abzusetzen. — Verlangzettel anbei. Hoä-achtungsooll Stuttgart, >s. AM ,-ri L. H. W. Dich Aachs., G. m. b. H. «4
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