Hr 177, 1. August 1918. Fertige Bücher. «u-nri-u k- d. Llfq». «Il4«and-!. 3917 Müller H Fröhlich, München ^ 0^> Verlagsbuchhandlung oO 8 r iS T 8 L Das T^osetienmotiv in der Kunst- und Kulturgeschichte s von E Georg Streng ^ «« Mit 33 Abbildungen *« ^ E 6 Bogen in Lexikon-Zormat , s Ladenpreis: Gebunden M. S.-, kartoniert M. 4.— ,1s Gebunden. Bedingt M. 3.50, bar M. 3.20 u. 43 42 ^ Kartoniert: Bedingt M. 2.80, bar M. 2.60 u. 43/42 s unseren Kunstgeschichten und ihren Quelle nwerken, den^ kunstgeschichtlichen Einzeldarstellungen und namentlich den^ Archäologien, ist sehr häufig von „Nosetten" und „Rosetten-^ motiv" die Rede. Bei näherem Zusehen bemerkt man jedoch, daß mit dem Wort „Nosette" ein sachlich-einheitlicher, in sich geschlossener Begriff durchaus nicht verbunden wird. Dem Durchschnittsqcbildeten dürfte der Ausdruck noch am ehesten eine bezeichnende Einzelheit bestimmter gotischer Kirchenfcnster oder des gotischen Fenstermaß- werkß über haupt insGe- fen. Will er sich aber über Ausdrucks u. die kultur geschichtliche so wird er selbst v. aus führlicheren Werken über fallend ent rauscht. Er trifft ster der zu Rate gezoge nen Darstel- Abb. II: (Emailliertes Gefäß. Stichwort „Rosette" überhaupt vorfindet. Was ihm dann freilich zumeist der Text selbst bietet, ist tatsächlich nichts anderes, als was das Wort, das jedermann mit .Rose" oder Röschen zu verdeutschen versteht, schon für sich allein besagt. Und falls nun auch im Text anstatt des Fremdwortes Rosette der deutsche Ausdruck Fensterrose gebraucht ist, so bleibt dem Leser trotzdem die Frage nach dem eigent lichen Woher, Weshalb und Wozu des damit Bezeichnet«» ungelöst. Wer sich mit eingehenderen kunstgeschichtlichen Studien beschäftigt, begegnet dem Ausdruck „Rosette" am häufigsten in den Arbeiten über früh- und vorgeschichtliche Kunst des Orient- und der Mittel meerländer. Und es läßt sich dabei schnell die Überzeugung gewinnen, daß in diesem Bereich die Rosette nicht nur eins der am meisten Doch auch innerhalb der kunstgeschichtlichen Archäologie fällt ein eigentümliches Schwanken in dem Gebrauch des Begriffes Rosette auf. Müller H Fröhlich, München OS Verlagsbuchhandlung Das Rosetienmotiv Der Ausdruck legt doch gewiß unmittelbar und schon seines sprachgeschichtlichcn Gehaltes wegen die Vorstellung eines von der Form der Rose abgeleiteten künstlerischen Motivs, also eines Blumen- motivd nahe. Aber man stößt auf eingehende Erörterungen da- daraufhin geneigt sein, die Gleichung Rosette — Stern gelten zu lassen, so fühlt man sich bald wieder durch die Beobachtung gestört, daß die Archäologen wiederum Ornamente als Rosetten bezeichnen, Erinnerung gerufen haben würde. Außerdem nennen dieselben Archäo logen auch noch solche Figuren Rosetten, für die als unzweifelhaftes natürliches Vorbild zwar eine allbekannte Blume, aber keinesfalls Abb. -18. Kopf einer Figur aus Ninive. (Aus Hammel, Geschichte Baby loniens ».Assyriens I86S, Historischer Verlag Baumgärtel, Berlins 57.) Bei dieser Sachlage erscheint eine nähere Untersuchung über das lung über »Goethe's Faust" die Faust-Literatur um eine Arbeit bereichert, von der die Kritik sagte, daß sie .zum Besten gehört, was über den Faust geschrieben worden ist". In seinem „Nosettenmotiv" hat er seine Sonde an ein Kapitel gelegt, das in der Kunstgeschichte noch völlig brach lag. Das Buch ist eine Neuschöpfung und wird als Quellenwerk Interesse und Aufsehen erregen. Wir bitten zu verlangen. Hochachtungsvoll München, w.J-li i»,8. Müller S Fröhlich 634