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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1878
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Um die Schleuderei gänzlich aufzuheben, ja sie für immer un möglich zu machen, müßte ein Verein gegründet werden, dessen Mit glied jeder Buchhändler werden muß, der sich der buchhändlerischen Verkehrsanstalten bedienen will und der Bücher zum Nettopreise be ziehen will; der Verein hätte bestimmte Gesetze, besonders gegen die Schleuderei aufzustellen, und Jeden, der nach Ermessen des Vor standes gegen dieselben frevelt, vom Verein auszuschließen, und dürfte an diese dann durchaus nichts geliefert werden, wenn nicht zum Ladenpreise; ebenso würde auch jeder Verleger auszuschließen sein, der an Sortimenter weiter liefert, die laut Liste zu den Schleuderfirmen gehören. Auf diese Weise dürfte die Schleuderei schnell und dauernd verschwinden, und der Sortimentsbuchhandel, und durch diesen der Gesammtbuchhandel, würden wieder solidere Basis erhalten. Hoffen wir, bald! Glossen zu dem Artikel „Phrasen" in Nr. 100 d. Bl. Dem Verfasser des genannten Artikels möchte ich folgende Fragen zur Beantwortung vorlegen: 1. Was ist wohl die Ursache, daß der Stand der Sortiments buchhändler so übermäßig reichlich besetzt ist? Sollte hieran nicht wesentlich der lange Credit schuld sein, der es ermöglicht, fast ohne Capital das Geschäft zu eröffnen? Bei der Entscheidung über einen Lebensberuf kommt in vielen Fällen eine solche Erleichterung sehr in Berücksichtigung und trägt zur Vermehrung der Concurrenz wesentlich bei. 2. Würde diesem Uebelstande nicht durch einen kürzeren Credit, ja am besten durch einen höchstens halbjährigen in erheblichem Maße gesteuert? Der Sortimenter würde genöthigt sein, sein Geschäft nur zu eröffnen, wenn er Capital genug hat, diesen halbjährigen finanziel len Anforderungen gerecht zu werden. Warum soll nur der Verleger die Opfer des langen Credits tragen? Wäre es nicht ebenso vor teilhaft, der Concurrenz im Sortiment entgegen zu arbeiten, so- daß Derjenige, welcher das nöthige Capital nicht hat, das Sorti mentern ganz sein lassen sollte? 3. Ist es nicht gerechtfertigt, gegen den Krebsschaden des langen Credits auch beim Publicum zu kämpfen? Oder soll man ein solches Uebel dulden, bloß weil es einmal da ist? Schlechte Ge schäfte sind schlimmer wie gar keine Geschäfte. Der lange Credit wirkt fäulnißartig auf die Gewohnheiten des Publicums und ist recht eigentlich die Quelle vieler finanzieller Verkommenheit. Schreiber dieser Zeilen hat die halbjährige Rechnung bei seiner Kundschaft eingeführt neben acht Sortimentshandlungen, die den alten Gebrauch von Jahresrechnungen beibehielten und dadurch reichliche Gelegenheit geben, Ueberläufer anzulocken. Die Jahres übersicht hat trotzdem keinerlei Ausfall gezeigt, der Uebergang zu der Halbjahresrechnung ist vielseitig sogar günstig ausgenommen worden. Ist dies nicht ein Beweis, daß wir das Publicum an Ord nung gewöhnen können? Und wird überdies die Kundschaft bei halbjährigem Credit nicht eine bessere sein, als bei ganzjährigem? Ist es nicht ein Gewinn, faule Kunden wie faule Aepfel abfallen zu sehen? 4. Wird dem Colportagehandel durch den langen Credit etwa der Lebensfaden abgeschnitten? Meiner Meinung nach hat derselbe, wie sehr ich Ihre Meinung über denselben anerkenne, mit der Frage gar nichts zu thun. 5. Werden Sie nach Beantwortung dieser Fragen noch von „Phrasen"reden können; oder müssen Sie nicht zugeben, daß etwas faul ist im Staate Dänemark? Ein seit 30 Jahren dem Buchhandel angehörender Sortimenter, der nebenbei auch Verlag betreibt. Misrellen. Zur Literarconvention mit den Niederlanden. — Den Mitunterzeichnern der Petition an den Deutschen Reichstag, betreffend den Abschluß eincrLiterarconvention mit den Niederlanden, mache ich hiermit im Aufträge des Bureaus des Reichstags die Mittheilung, daß während der laufenden Session das Plenum des Hauses in eine Erörterung der Petition nicht eingetreten ist, da nach der Erklärung des zu der Berathung der Petitions-Commission zu gezogenen Hrn. Regierungs-Commissarius „die Verhandlungen mitderniederländischenRegierungeinengünstigenFort- gang genommen haben, wenngleich dieselben zu einem Ab schluß noch nicht gelangt sind". Otto Mühlbrecht. Die Reichs-Commission für die Auswahl der zur Pariser Weltausstellung bestimmten Bildwerke deutscher Kunst hat 158 Gemälde und 24 Sculpturen nach Paris gesandt. Nachträglich hat die Commission noch den Beschluß gefaßt, auch eine Auswahl illustrirter Werke deutscher Verleger, welche die verviel fältigenden Künste repräsentiren sollen, soweit es der Raum gestattet, auszulegen, und es sind dazu folgende 22 Verleger mit den Speciali- täten ihres Verlages zugelassen: aus Berlin: A. Hofmann L Co., Alex. Duncker („Abseits vom Wege" und „Aus deutschen Landen"), G. Grote, Gebr. Paetel, Paul Bette, Wasmuth; aus Stuttgart: I. Engelhorn, I. G. Cotta, Gebr. Kröner, W. Spemann; aus München: Adolf Ackermann, Fr. Bruckmann, Theod. Stroeser, Braun L Schneider; aus Frankfurt a. M.: F. A. C. Prestel; aus Heidelberg: Bassermann; aus Dresden: I. H. Richter; aus Leipzig: A. Dürr (Illustrationen von Preller, Schwind und Pletsch), Edw. Schloemp („Gustav-Freytag-Gallerie"), E. A. See mann („Zeitschrift für bildende Kunst" und „Bilder-Album"), A. Titze („Bausteine"), Velhagen L Klasing (Jensen, „Aus dem 16. Jahrhundert"). Schiller-Goethe-Correspondenz. — Ueber die Origi nale der Schiller-Goethe'schen Correspondenz sind jüngst Zeitungs notizen in die Oeffentlichkeit gedrungen, welche vieles Irrige mit wenigem Richtigen so vermischen, daß man glauben könnte, sie stammten aus erster Quelle. Von betheiligter Seite hören wir jedoch, daß dies keineswegs der Fall sei. Der Sachverhalt ist der: daß aller dings jene Originale (doch schon vor mehreren Wochen) durch Karl Frhrn. v. Cotta, den Chef der I. G. Cotta'schen Buchhandlung, käuf lich erworben worden sind; dagegen ist es absolut falsch, daß Goethe's Enkel bereit gewesen wären, den Schatz einzeln zu verzetteln. Viel mehr hat die Nation Ursache es dankbar anzuerkennen, wenn die selben sich willfährig gezeigt haben, Reliquien in den Dienst der Wissenschaft zu stellen, welche dieser bisher unzugänglich waren; denn nur der Hinblick auf die gerechtfertigte Erwartung des Vater landes, die künftige Neuauflage des Briefwechsels in der „Deutschen Volksbibliothek" werde endlich eine tadellos correcte sein — nur der patriotische Hinblick auf diese Erwartung hat die bisherigen Eigenthümer jener Urkunden bewogen, sich von denselben zu trennen, deren Unzertrennlichkeit selbst ihnen Gewissenssache war. (Allg.Ztg.) Immer vorwärts! — In der Bonner Zeitung vom 7. v.M. findet sich eine Anzeige von derMarc u s'schen Buchh. (Emil Strauß), womit sich dieselbe zu Confirmations-Geschenken empfiehlt und bei Baarzahlung durchweg 10—20 Proc. Rabattabzug zusagt; und unmittelbar darunter folgt eine ähnliche Recommandation von Habich t's Buchh. (Emil Tschiersky), die aber noch liberaleren Sinnes den Zusatz hat, daß der von andern Handlungen offerirte Rabatt den verehrten Kunden auch in Jahresrechnung gewährt werde!
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