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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1921
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- 1921-04-18
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- 18.04.1921
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Xe 89, 18. April I92l. Redaktioneller Teil. vvrsenbliM s. d. Dtschn. v^chdandel. Am Montag. dem 26. April, vormittags 11 Uhr soll die Hauptversamm lung fortgesetzt und dann speziell zu den Beschlüssen der Hauptversamm lung des Börsenoereins Stellung genommen werden. 25 Jahre Deutscher Schriftstcllerinncnbund. — Der Deutsche Schrift- pcllcrinnenbund beging am 10. April in Berlin das Fest seines 25jährigcn Bestehens unter regster Beteiligung seiner Mitglieder und Freunde. Nach einleitenden Worten der Vorsitzenden, Frau Margarete Pochhammer, gab Erika Kraft einen Überblick über die Geschichte und Tätigkeit des Bundes, die mit der Entwicklung des Fraucuschrifttums eng verbunden sind. Zwischen musikalischen Vorträgen trugen Klara Vicbig eine Skizze: »Tie Mutter«, und Frieda Schanz Gedichte vor, denen sich Schlußworte von Ilse Hamcl anglicdertcn. Ein ange regtes Zusammensein beendete die Vierteljahrhundertseier des Bun des, dem viele aufstrebende, inzwischen zu Wcltruhm gelangte Schrift stellerinnen Anregung und Förderung verdanken, abgesehen von der Untcrstützungstätigkeit, die er wirtschaftlich bedrängten Kolleginnen zu teil werden lieh. FachbücherauöstcUung in München im Juni 1921. — Wie aus einer Anzeige in Nr. 88 auf der zweiten Umschlagseitc des Börsenblattes her- vorgcht, ist für den Juni 1021 eine große A u s st c l l u u g fllrWas serstraßen und Energiewirtschaft, fiir Wärmewirtschast im Haushalte, Gewerbe und Industrie geplant, die nach den Vorbcrich- ten in der Tagesprcsse großartig zu werden verspricht. Für alle Ver leger dürfte es von großem Interesse sein, zu wissen, daß mit dieser hervorragenden Ausstellung auch eine umfassende L i t e r a t u r s ch a u von einschlägigen Fachbüchern und Zeitschriften verbunden sein wird, und alle Verleger technischer Literatur werden daher gut tun, sich aus der angeführten Anzeige darüber zu unterrichten, welche Fach gruppen hauptsächlich auf dieser Ausstellung vertreten sein werden. Es braucht in diesem Blatt ja nicht ausdrücklich darauf hingewiesen zu wer den. welche Vorteile für die Verleger bei richtiger Schaustellung ihrer Verlagswcrke auf solchen Ausstellungen erwachsen, und diese Mitteilung soll nur den Zweck haben, die Verleger daran zu erinnern, falls ihnen das große, im Aufträge der Ausstcllungsleitung erfolgte Inserat des Herrn Johannes Albert Mahr tn München entgangen sein sollte. »Kulturabgabe« auf Bücher. (Vergl. Bbl. Nr. 46, 67. 79 u. 70). — Not und Verzweiflung verleiten leicht zu gefahrvollen Schritten, die tn den meisten Fällen gerade das Entgegengesetzte von dem erreichen, was wirklich nottut. Beispiele dafür haben wir Deutschen in den kmtcn Jahren schon gerade genug erlebt, und man sollte annchmen dürfen, daß wir trotz aller verzweifelten Not Vorsichter geworden sttn müßten. Daran möchte man aber doch zweifeln, schreibt Stefan Wangart in der »Fraulfurter Zeitung« vom 20. März, wenn mau von der sogenannten »Kulturabgabe« auf Bücher liest. Mit ihr greift der Reichswirtschaftsrat aktiv ein in den Kampf zwischen Buchhandel und Schriftsteller und nimmt den schon lange in gewissen Kreisen propa gierten Gedanken auf, für die sogenannten »sreigewordenen« Blicker eine prozentuale Abgabe einzuführeu, die der Förderung sozialer Hilfs- werke für die notleidenden lebenden Schriftsteller und verschiedenen kulturellen Unternehmungen dienen soll. So ideal die Motive, denen dieser Gedanke entsprungen ist, auch sein mögen, so bedeutet eine der artige Abgabe doch nichts anderes als eine Besteuerung des Buches, die dem Reich« recht willkommen sein könnte und schließlich auch zu gönnen wäre, wenn damit nicht gleichzeitig ein Stück kulturellen Ge meingutes, das wir zum Wiederaufbau ebenso notwendig brauchen wie Geld und Kohle, sckwer geschädigt würde. Die Verteuerung der Her stellungskosten für Blicker hat mit den billigen Klassikerausgaben be reits aufaeräumt. Wollen wir dieses Gemeingut des deutschen Volkes nun unnötigerweise noch mit einer überflüssigen Ctcuerabaabe be lasten? Das wäre tief bedauerlich, wenn gerade in dem Augenblick, in dem alle Kräfte daran arbeiten, der weiteren Teuerung am deutschen Büchermärkte Einhalt zu gebieten und die Preise lbzw. die Teuerungs- Zuschläge) abzubauen, von amtlicher Seite ein Eingriff erfolgte, der dem einen (nämlich dem notleidenden Geistesarbeiter) kaum viel nützen, der Allgemeinheit des deutschen Volkes aber unendlich schaden würde. Was wird die Folge sein? Das deutsche Buch wird nochmals teurer, und was am bedauerlichsten ist, unsere Klassiker werden der breiteren Maske des Volkes immer unzugänglicher. Die Teuerung wird den Ab satz stark verringern, und die Einnahmen werden kaum die Kosten zu decken vermögen für den Einzichungs- und Verwaltungsapparat. Statt Förderung der Kultur wird die Kulturabgabe eine Hemmung bilden! — Das -weite Ziel, das der Plan verfolgt, bezweckt eine bessere Ent lohnung des Schriftstellers. Unabhängig von den besonderen Verein barungen zwischen Autor und Buchhändler soll auch von den noch ge schützten Werken lebender und toter Verfasser eine zchnprozentige Ab gabe erhoben werden, die ungeteilt dem Autor (bzw. den Erben) zw gehen soll. Ganz abgesehen davon, daß diese Abgabe einen bisher nicht gekannten Eingriff in bestehende Verträge darstcllt, birgt auch sie große Gefahren für die fiele Entwicklung des kulturellen Lebens in Deutschlaue in sich und wild dem notleidenden Tchrlstheller nicht mehr cinbriugcn als bisher. Der Buchvcrlegcr wird gezwungen sei», ent weder die Abgabe bei Abschluß des Verlagsvcrtragcs zu berücksichtigen und die Houorarfrage entsprechend zu regeln, oder aber die Abgabe in die Preistaltnlation mit hincinzuzichcn, d. h. also aus das bücherkau fende Publikum abzuwälzcn. Im ersten Falle würde der Autor sehr wohl eiilsp.cchend geringeres vertragsmäßiges Honorar bekommen, und im zweiten Falle würde das Buch um zehn Prozent verteuert, was nicht nur die Verbreitung des Buches stark beeinträchtigen, sondern infolge des verringerten Absatzes auch den Anteil des Autors wesentlich schmä lern wird. Jedenfalls wird auch dieser zweite Plan kaum in der Lage sein, die verzweifelte Notlage der geistigen Arbeiter in Deutschland nur um ein Geringes zu bessern. Vielmehr wird auch er. ohne seinen eigentlichen Zweck je zu erreichen, zu einem gefährlichen Hemmschuh für die freie Entwicklung der deutschen Kultur werden, statt diese zu för dern, wie es Absicht ist. Das Buch verträgt kein« Sondersteucr. * Hierzu wird uns geschrieben: Die »Kulturabgabe« auf Bücher, die Herr St. Wangart als Con- dcrsteucr mit Recht ablchnt, ist um so ungerechtfertigter, als die Bücher- prcise entgegen andcreu Produkten noch verhältnismäßig billig sind und durchschnittlich höchstens das Sechsfache des Friedenspreises kosten. Sie würden aber sofort mindestens auf das Acht- bis Zehnfache steigen, wenn neue Abgaben kommen, was namentlich bei unseren Schul büchern, und besonders den Universitätsbücheru, schwer ins Gewicht fallen würde. Im übrigen sehe ich nicht ein, nmrum mau gerade ans Bücher eine derartige Abgabe erhebt. Eine Erfindung (Patent) er fordert ebenfalls eine große geistig« Arbeit und ein Architekt und Konstrukteur wird seine Werke ebenfalls nicht nied riger einschätzcn als mancher modern« Dichter. Es müßt« also, wenn man auf Ficsco von Schiller eine Abgabe von 10 Prozent erhebt, auch eine Abgabe von der Zuckcrindustrie für die Erfindung des Rübenzuckers erhoben werden, oder cs müßte jede Glühbirne, jede mit moderner Maschine hergestellte Nadel mit einer lOprozcntigen Ersinder- stcuer zuguusteu armer Erfinder belegt werden, und von dem von Wallot erbauten Neichstagsgebäude käme eine jährliche Abgabe für die bedürf tigen Architekten in Betracht. Auch die Künstler würden dann nicht leer ausgehen, denn ebensogut wie jeder Leser von Wilhelm Meister in Zukunft 10<X, Kulturabgabe bezahlen muß, so müßte der Beschauer von Dürers Holzschuher einen entsprechenden Betrag entrichten, bis zuletzt vor lauter Kulturabgabe eine Kultur und ein großer Teil unserer Zivi lisation, die auf geistiger Arbeit beruht, unmöglich geworden ist. Ncichskunstwart nnd Reklame. — vr. Edwin Redslob. der Ncichs- kunstwart, spricht am 21. d. M. auf Einladung des »Werberat, Ver einigung für Werbelchre und Wcibcpraxis« im Hörsaal des staat lichen Kunstgewerbemuseums in Berlin SW., Prinz-Albrechlstraße 7 u, über »Kunst, Reklame und Wirtschaftsleben«. Ein Darwinjubiläum. — Fünfzig Jahre sind jetzt verflossen, seit Darwin das Werk »Die Abstammung des Menschen und die Zucktwahl in geschlechtlicher Beziehung« veröffentlicht hat. Wenn auch andere Forscher schon vorher die letzten Folgerungen aus der Abstammungs lehre gezogen und den Menschen unbedingt in die natürliche Schöpfung mit eiugereiht hatten, so verursachte jenes Werk doch eine ungeheure Z^ewegung, die sich keineswegs bloß auf die Kreise der Biologicforscher beschränkte. Seither haben die Forschungen eines halben Jahrhunderts nichts Wesentliches an der Darwinschen Lehre geändert, vielmehr konnten alle Fortschritte auf anatomischem, paläontologischem, embryo- logischem, physiologischem, ja auch psychologischem Gebiete die einmal gewonnene Grundlage nur noch mehr befestigen. kog. Schweden und die Berner Literarunion. — Folgende Königliche Verordnung (vom 4. Juni 1020) bctr. eine Änderung des Artikels 2 der die Beitrittserklärung Schwedens zur Revidierten Berner Über einkunft betreffenden Verordnung vom 30. Mai 1010 wird jetzt im -Droit ck ^utour« veröffentlicht: »Nachdem die englische Negierung einer Mitteilung des Präsidenten der schweizerischen Eidgenossenschaft Zufolge erklärt hat, daß der südafrikanische Ctaatenbund, der vorher Anhänger der Berner Übereinkunft vom 0. September 1886 zum ! Schutze der Werke der Literatur und Kunst, sowie der Pariser Zuiatz- akte vom 4. Mai 1806 war, vom 1. Mai 1020 ab der Revidierten Ber ner Übereinkunft vom 13. November 1008 beigetretcn ist, haben wir für gut befunden, anzuordnen, daß Artikel 2 der Verordnung vom 30. Mai 1010, der den Beitritt Schwedens zur letztgenannten Überein kunft betrifft, folgendermaßen verändert wird: Artikel 2. Das durch ! Artikel 3 des Eksctzes über daß Urheberrecht au Werken der Literatur 551
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