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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1921
- Strukturtyp
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- 1921-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1921
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- Deutsch
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ldk 89, 18. April 1921. Redaktioneller Teil. gen des Börsenvereins durch Übereinkommen von Firma zu Firma außer Kraft gesetzt werden können, das bezieht sich auch aus die Meldepflicht und die Rabaitdestimmungen, die sich aus der Valutaordnung ergeben. Solange dlese Verordnung be steht, mutz sie von beiden Seiten eingehallen werden; fällt die Valutaordnung, dann sind auch Übereinkommen von Firma zu Firma über Auslandpreise und Meldepflichten hinfällig. Im letzten Jahresbericht konnte ich von der Gründung der Genossenschaft Hamburger Buchhändler berichten. Der von dieser ausgenommene Zeitschriften-Vertrieb hat leider durch das Versagen unseres ersten Geschäftsführers und durch die schwierigen Zeitverhältnisse die Erwartungen nicht erfüllt, die wir an ihn geknüpft haben. Erschwerend kommen hinzu die hohen Unkosten, mit denen der Zeitschriflenvertrieb im letzten Jahre hat rechnen müssen und auch weiter belastet bleiben wird. Trotz dem erwarten wir, datz die neue Organisation dieses Vertriebs, an der sich verschiedene unserer Mitglieder, besonders aber Herr Walther Barth, beteiligt haben, den Zeilschriftenvertrieb zu einem Geschäftsunternehmen ausbaut, das sich selbst trägt und einen bescheidenen Verdienst abwirft. Wir appellieren an alle Mitglieder des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins, sich an der Genossenschaft zu beteiligen. Leider haben wir infolge dieses Versagens die übrigen für die Genossenschaft vorgesehenen Ar beiten noch nicht in Angriff nehmen können. Die Fachschule für Buchhändlerlehrlinge wird von der Staatlichen Kaufmannsschule unter der weiteren Mitarbeit des Schulausschusses fortgesetzt. Der Schulausschuß mutz bei dieser Gelegenheit den Buchhändlern dringend ans Herz legen, nur solche Lehrlinge dem Buchhandel zuzuführen, die auch wirklich geeignet sind, in diesem schwierigen Berufe etwas zu leisten. Es sind uns vom Schulausschutz Mitteilungen über Lehrlinge zugegangen, die diese Mahnung als unbedingt nötig erscheinen lassen. Der Andrang zum Buchhandel hat nach unserer Ausfassung noch nicht nachgelassen, sodatz der Buchhandel Ge legenheit hat, sich aus den sich meldenden Kreisen die geeignetsten Leute herauszusuchen. Junge Leute beiderlei Geschlechts mit ungenügender Schulbildung möge man an die Zentrale für Be rufsberatung zwecks Erlangung einer Lehrstelle in einem anderen Berufe verweisen. Es ist damit den jungen Leuten und dem Buchhandel besser gedient, als wenn Kräfte in den Buchhandel eingefuhrt werden, die in diesem keine Aussicht haben, wirklich voranzukommen. Mit unfern Angc st eilten haben wir auf Grund unseres Tarifvertrags im Mai letzten Jahres schriftliche Ver handlungen über eine Teuerungszulage gepflogen. Die beider seitigen Wünsche waren so weit auseinanderliegend, daß die Ar beitgeber eine Möglichkeit der Einigung nicht sahen. Diese Einigung wurde auch nicht erzielt, als infolge Anrufung des Schlichtungsausschusses seitens der Gehilfenschaft vor diesem Verhandlungen statlfanden. Nachdem der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses sowohl vom Demobilmachungskommissar wie vom Wirtschastsministerium nicht für verbindlich erklärt worden war, setzten im November neue Verhandlungen ein, die am 6. Dezember zu einer Einigung führten. Die Belastung der Buchhandlungen durch die neuen Tarifsätze ist recht beträchtlich. Es wird Aufgabe der Angestelltenschaft sein, gemeinsam mit den Prinzipalen dafür zu sorgen, daß die Rentabilität der Buchhand lungen derart ist, datz die Bezahlung dieser Gehaltssätze auch wirklich möglich ist. Wir setzen das Vertrauen in die Angestellten organisationen, daß sie ihren Mitgliedern immer wieder vor Augen führen, datz der Handel nur dann auskömmliche Gehälter bezahlen kann, wenn jeder an seinem Platze zum Blühen und Gedeihen des Geschäfts beiträgt. Im Dezember war an sechs Wochentagen vor Weihnachten «in Verkauf bis 9 Uhr abends zugelassen. Wir freuen uns, datz in diesen Stunden der Verkauf wenn auch kein außergewöhn licher, so doch ein recht lebhafter gewesen ist, sodatz wir eine Be schränkung, wie sie von einigen Seiten gewünscht wird, in keinem Falle unterstützen könnten. Die Detaillistenkammer wird sich nach wie vor gewiß unsern Wünschen um Beibehaltung dieser Ausnahme anschließen, da auch in andern Zweigen des Einzel handels diese Tage unbedingt gebraucht werden. Der Hamburger Buchhandel gehört jetzt in allen seinen Zweigen zur D e t a i l l iste n k a m m e r, nachdem das neue Kammergesctz, in welchem der Verlagsbuchhandel als zu ihren Gebieten gehörig besonders ausgenommen worden ist, von der Bürgerschaft zum Gesetz erhoben worden ist. Datz derExport - buchhandel in der Form, in der er hier in Hamburg ge tätigt wird, unbedingt als Einzelhandel anzusehen ist, unterliegt Wohl keinem Zweifel. Auch Ihr Vorsitzender hat in einem Gut achten dies auseinandergesetzt. Ist doch die Bezeichnung Export buchhandel eigentlich mit dem Begriff, der in Hamburg mit dem Export verbunden ist, falsch umschrieben. Der Exporibuch- handcl ist ein Versand von Büchern ins Ausland an einzelne Käufer; nur in den seltensten Fällen verschickt der Exportbuch- händler große Mengen zum Wiederverkauf ins Ausland. Ter Hamburger Exporteur tätigt aber in der Hauptsache sein Geschäft durch den Verkauf großer Warenmengen an Händler im Ausland, zum Weiterverkauf. Es ist also verständlich, wenn die Handels kammer glaubte, den Exportbuchhandel als zu sich gehörig ari schen zu dürfen, irregesührt durch die falsche Namengebung. Statt Exportbuchhandel sollte es heißen Versandbuchhandel in das Ausland. Unsere Zusammenarbeit mit der Detaillistenkammer war auch in dem verflossenen Jahre eine äußerst lebhafte. In diesem Jahre werden auf Grund des neuen Kammergesetzes neue Wahlen stattfinden, sodaß wir alles daransetzen müssen, datz in der Fach gruppe Buch-, Kunst« und Musikalienhandel der Buchhandel als der zahlreichere von ihnen wiederum durch seinen Vertreter in die neue Kammer einzieh!. Bei dem demnächst zur Veröffent lichung kommenden Wahlaufsatz werden Sie neben dem Buch händler auch einen Kunsthändler und einen Musikalienhändler finden. Auch in diesem Jahre haben Verkaufsausstellungen guter Jugendschriften und Bilderbücher im Ein vernehmen und unter Mitwirkung des Jugendschriftenausschusses stattgefunden. Die Erfolge auf den einzelnen Ausstellungen sind sehr verschieden gewesen. Seitens der Lehrerschaft wird das Un ternehmen jede Unterstützung finden; denn die Schundliteratur hat in erschreckendem Matze im letzten Jahre zugenommen. Be sonders die Herstellung direkt unsittlicher Bücher ist unter den verschiedensten Deckadressen gefördert worden. Ist doch in Ham burg unter dem Verlagsnamen »Drei Schwäne Verlag« ein Machwerk erschienen, vor dessen Verbreitung Ihr Vorsitzender in einer Sitzung des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins hat warnen müssen. Möchte sich doch endlich die Überzeugung B-Hn brechen, daß selbst solche kulturgeschichtlichen Werke, die der Welt literatur angehören, zu unsittlicher LUsralur werden können, wenn sie in einer Form erscheinen, die sie allen VolkskreUen durch ihre Aufmachung und durch ihren Preis zugänglich machen. So ist eine Ausgabe des Casanova, die nur eine Auswahl seiner Erzählungen enthält und zu verhältnismäßig billigem Preise in den Verkauf kommt, ebensogut dem Verkaussverbo! zu unter werfen wie etwa eine Auswahl der erotischen Erzählungen aus >-Tausend und einer Nacht«. Wenn die politischen Kämpfe sich etwas gelegt haben, erwarten wir, datz die Besireoungen zur Be kämpfung von Schund und Schmutz wieder in der Vordergrund gedrängt werden, und dann wird der Buchhandel mit Freude die Gelegenheit wahrnehmen, an diesen Arbeiten mitzuwi-ken. Im Anfang dieses Geschäftsjahres wurde uns die Aus- landverkaussordnung beschert. Daß der Hamvurger Exportbuchhandel nicht in gebührendem Matze zu den Vorarbei ten herangezogen worden ist, habe ich in meinem letzten Jahres bericht ausgeführt. Die Nachteile, die sich hieraus ergeben ha ben, haben wir im adgelaufenen Vereinsjahr genugsam gespürt. Die Aufschläge wurden zuerst so hoch gesetzt, datz beim Bekannt werden derselben die Aufträge aus dem Auslande vollständig apssetzten. Am schlimmsten war, datz auch die deutschen Schul bücher mit Valutaaufschlag geliefert werden sollten. Ge--de dieses letztere hatte einen Sturm der Entrüstung in allen deutsch sprechenden Ländern hervorgcrufen. Tie Lieferung an eine deutsche Schule in Chile zu diesen enorm erhöhten Preisen hat noch Ende des letzten Jahres einen der schärfsten Angriffe gegen ! die Valutaordnung in deutschen Tageszeitungen veranlaßt. Glück- »47
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