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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1921
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- 1921-04-16
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- 16.04.1921
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>6 68, 16. April 1921. Redaktioneller Teil. Wunderlich, Rainer, Leipzig. Sort. Windmiihlenstr. 49. t-r- jetzt: 16 133. Der Mitinh. Adolf Schmidt-Volker ist ausge- fchicden. Die Vcrlagsabtlg. wurde abgezweigt u. firmiert Rainer Wunderlich Verlag. Inh. ist Adolf Schmidt-Volker. sH. 1./IV. 1921.1 underltch, Rainer, Verlag, Leipzi g-Marienhöhe, Nann- hoferstr. 32. 5388. — G Commerz- u. Privat-Bank, Iil. Leip zig. - ^ 66509.) Inh.: Adolf Schmidt-Volker. sH. 1./IV. 1921.) Kleine Mitleüunlien^ Beitritt der Tschecho-Slowakei zur Revidierten Berner Überein kunft. Die tschecho-slowakische Gesandtschaft in Bern hat im Auf träge ihrer Regierung dem schweizerischen Bundesrat den Beitritt der Tschecho-Slowakei zur Revidierten Berner Übereinkunft zum Schutze der Werke der Literatur und Kunst vom 13. November 1908, sowie zu dem Zusatzprotokoll zu dieser Übereinkunft vom 20. März 1914 bekannt gegeben. Dieser Beitritt, der im Ministerrat der tschecho-slowakischen Republik vom 1. Februar 1921 beschlossen wur-de, tritt mit Wirkung vom 22. Februar 1921 ab in Kraft, von welchem Tage die obenerwähnte Erklärung datiert. Hinsichtlich ihres Beitrags zu den Kosten des Inter nationalen Amtes für geistiges Eigentum wünscht die tscheche-slowa kische Republik in die vierte Klasse cingereiht zu werden. Der schwei zerische Bundesrat hat diesen Beitritt durch ein Rundschreiben vom 7. März 1921 zur Kenntnis der Länder gebracht, die Mitglieder der Berner Liter-arunion sind. Im Deutschen N e i ch s a n z e i g e r ist dies in Nr. 81 vom 8. April vom Neichsminister des Auswärtigen unter dem Datum des 29. März bekanntgemacht worden. Jubiläum. — Am 16. März 1921 feierte die Verlagsbuchhandlung B o n n e ß L Hachfeld in Potsdam, die auf die am 1. April 1848 gegründete I. Nentels Buchhandlung in Potsdam zurllckgcht, ihr 25jähriges Firma-Jubiläum. Die Gründer August Bonnctz und Ro bert Hachseld, die leider diesen Ehrentag nicht mehr erleben konnten, da beide schon in den letzten Jahren mit dem Tode „bgegangen sind, hatten ihr Hauptaugenmerk auf die Herausgabe von Werken für den Selbstunterricht gerichtet, es sei nur an die technischen Selbstunterrichtsbriese System Karnack- Hachseld und die Methode Nustin erinnert. Die Feier wurde durch die Enthüllung einer Gedenktafel für die im Weltkrieg gefallenen Ange hörigen des Hauses eingeleitet, der ein gemeinsames Frühstück sämt licher Teilnehmer folgte. Das Personal erfreute die jetzigen Chefs, die Herren August Bonneß jun. und Or. Richard Hachseld, durch cm künstlerisch ausgeführtes Diplom, während die Firmeninhaber ihren Angestellten namhafte Geldspenden zusließen liehen. Am 23. März wurde die Feier mit einem Festessen im Kreise der Autoren und von Vertretern des Buchhandels im Zivilkasino zu Potsdam beschlossen; auch diese Feier verlief in würdiger Weise. Erholungsheim für Deutsche Buchhändler E. B. Der Vorstand erließ eine Einladung zur Hauptversam m lung am 2. Mai 1921, ibends 7 Uhr, im »Wilhelmshof« in Berlin, Anhaltstraße. Von den Punkten der Tagesordnung seien hervorgehoben: Betrieb des Heims in Ahlbeck und Aufnahmebedingungen für den Sommer 1921 und Wahl eines Werbeausschusses, sowie Gründung von Ortsgruppen. Wer kauft noch Bücher- — Buchhändler Hugo Heller in Wien veröffentlichte kürzlich im »Neuen Wiener Tagblatt« seine An schauung über diese gewiß jeden Buchhändler lebhaft interessierende Frage in folgender Weise: »Es werden jetzt wirklich wiederum Bücher gekauft, und ein neues Publikum für Bücher ist entstanden. Das alte Publikum freilich ist unwiederbringlich dahin. Aber ein Novcllenbnch, wie der ,Wendekreis' von Jakob Wassermann, ein Roman, wie ,Das Heim und die Welt' von Nabindranath Tagore, sind seit Dezember in Auflagen von vielen Tausenden von Exemplaren trotz eines Preises von mehreren hundert Kronen abgesetzt worden. Ein Buch schweren Kalibers in jedem Sinne, wie das ,Reisetagebuch eines Philosophen' des Grafen Keyserling, hat in einem Jahre, wie die Auflagezahl beweist, nahezu 10 000 Käufer gesunden, bei einem Preise von etwa 300 Reichs mark oder 3000 Kronen. Und die deutschen Verleger, die vor einigen Wochen in Leipzig versammelt waren, um über die Möglichkeit eines Abbaues der Preise zu beraten, stellten übereinstimmend fest, daß Wien und Deutschösterreich noch immer ein starkes und wichtiges Ab satzgebiet für sie bilden, obwohl das in Deutschland verlegte Buch in folge des Markknrses in Österreich nicht um das Sieben- und Acht fache nur wie in Deutschland, sondern um das Siebzig- und Achtzigfache teurer geworden ist als im Frieden. Schon die oben genannten Titel zeigen, daß diese neuen Käufer keineswegs geistig minderwertige Men schen sein können, daß sie vom Baume der Erkenntnis genossen haben und unterscheiden können zwischen gut nnd böse. Woher aber kommen diese neuen Bücherliebhaber und Bücherleser? Da ist der frühere Handlungsgehilfe, der frühere Bank- und Jndnstriebcamte. der frühere kleine llnternchmcr, der damals schon von Zeit zn Zeit den Bnch- händlerladcn betrat, sowie die vielen Tausende seiner bildnngsbeslis- sencn Berufskollegen, um ein neneS Neclam-Bändchen für 24 H., einen Band aus der hübschen und billigen Insel-Bücherei für 60 H., einen Band aus der Sammlung Göscken für 96 H. zu erwerben. Ihm ,ist es geglückt', die Welle hat ihn hinaufgetragen, und er kann sich jetzt nicht nur den Roman uni 7 Kr. 20 H. kaufen, den er sich damals als zn teuer versagen mußte, sondern er und seine Frau können den Roman jetzt mit 200 K. und 300 K. bezahlen. Freilich, die vielen Tausende nnd Hnnderttausende, denen es nicht geglückt ist, können heute nicht mehr das Neclam-Büchlein kaufen, denn es kostet 20 K., nicht mehr die Insel-Bücherei, denn der Band kostet 50 K., nicht mehr die Sammlung Göschen, die jetzt 57 K. kostet. Sie sind buchstäblich ausgc- spcrrt vom Buchladen, denn sogar das Antiquariat — und dieses erst recht - mußte mit der Zeit gehen nnd seine Preise vervielfachen, weil das Publikum, das die Bücher im Antiquariat verkauft, immer höhere Preise verlangt. Und was der Buchhändler vor allem mit Betrübnis fcststellt, ist die Tatsache, daß die jungen Menschen den Bücher laden kaum mehr betreten. Die Gymnasiasten, die jungen Studenten, die jungen Mädchen, die früher ans ihrem Taschengelde di.'sen nnd jenen schönen Gedichtband erwerben konnten, sie, zu denen vor allem der Lyriker spricht, sie, die mkt schwärmerischer Andacht in ein Ge dichtbuch von Rilke sich versenken konnten, das sie im Laden für 3 K. erstanden hatten, die einander mit der schönen Ausgabe von Hofmanns thals ,Tor und der Tod' beschenkten, die der Insel-Verlag damals für 1 K. 80 H. herausgebracht hatte — woher sollen sie jetzt 70. 80, 100, 200 K. nehmen, um ein solches neues Versbuch zu kaufen? Und auch das Lesen will gelernt sein, und auch daß Bücher kaufen und Bücher lieb haben. Die Wurzeln des Buchhandels werden zum Verdorren gebracht dadurch, daß die Jugend aus den Buchläden ausgesperrt ist! < Widmuugsschristen im Bibliothekwesen. — Adolf von Har ri ack, der am 1. April ebenso wie der erste Direktor Geheimrat Paul Schwenke aus der Verwaltung der Berliner Staatsbibliothek aus- geschieden ist, wurde zum Mitglied des Beirats für Bibliothekswesen ernannt. Eine ihm unb Schwenke von den Bibliothekaren dargebrachte Schrift bringt außer wissenschaftlichen Beiträgen über Neuerwerbun gen, die die Bibliothek während seiner Amtszeit als Generaldirektor machen konnte, lehrreiche Ausstellungen über das Wachstum dieser größten deutschen Bücherei. Auch dem Nachfolger Harnacks, Gehcim- rat F r i tz Milkau, der die Generaldirektion mit dem 1. April über nahm, widmen seine Freunde und Fachgenossen setzt eine inhaltrciche Festschrift, die in 29 Studien und Aufsätzen das ganze Gebiet des Bibliothekwescns und der Wissenschaftsgeschichte einschließt. (Tägl. Rundschau.) 6?reil>saat Ohne Verantwortung der Redaktion, ledoch unterliegen alle Einsendungen >e» Bestimmungen über die Verwaltung des »»örsenülatts.s Verteilung des Valutagcwinns zwischen Sortiment und Verlag. Seitdem vom 1. Januar 1921 ab von der Außenhandelsnebenstelle zur Unterbindung der bis dahin erfahrungsgemäß häufigen Umgehung der Verkaufsordnung für Auslandlieserungen den Verlegern die für die Erzeugnisse ihres Verlages genehmigte Ausfuhr wöchentlich gemel det wird, erscheint es uns, daß seitens einiger Sortimentsfirmen nun mehr versucht wird, sich der anteiligen Valntaabgabe an den Verleger zu entziehen, indem die ins Ausland verkauften Werke mit »1^« ver sehen und so als valutafrcien Lagerbcständen entnommen bezeichnet werden. Nur in seltenen Fällen wird es möglich sein, nachzumeisen, daß die ins Ausland verkauften Werke sich nicht schon 6 Monate auf dem Lager des betreffenden Sortimenters befanden. Uns liegt aber folgender Fall vor: Die Außenhandclsnebenstclle meldete, daß die Firma Walter Bangert in Hamburg am 26. Januar 1921 eines unserer Verlags werke sJnlandordinärpreis 12.50) mit 28.75 nach Brasilien ver kauft habe. Das Exemplar ist als valntafreien Lagerbeständcn ent nommen und daher als nicht abgabepflichtig bezeichnet worden. Wir teilten der Firma Bangert mit, daß es sich um ein solches Exemplar nicht handeln könne, da vor 6 Monaten das 401.—440. Tausend aus gegeben wurde, dessen Ladenpreis ein wesentlich niedrigerer war, der vorliegenden Berechnung aber der Ladenpreis der gegenwärtigen Aus gabe, die im Dezember v. I. erschien, zugrunde gelegt sei; überdies habe sie bereits von dieser neuen Ausgabe m e h r e r e P a r t i e n im Dezember bezogen.
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