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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1921
- Strukturtyp
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- 1921-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1921
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- Deutsch
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>6 65, 18. März 1921. Reiiaktioneller Teil. finden. Über Einzelheiten, meine Herren Kollegen, werden Nur zu sprechen hoben; Uber Zwirnsfäden soll keiner von uns stol- pern. Aber eins möchten wir von Ihnen erbitten: sagen Sie uns kein vorgefaßtes Sprüchlein auf, daß ein« Sache für Sie unannehmbar ist; sagen Sie uns nichts her, was Sie in irgend einer Vorstands» oder Beiralssitzung oder sonstwie beschlossen haben; stellen Sie sich auf den Boden praktischer Tatsachen. Treten wir in die Verhandlungen zusammen ein, und ich bin der festen Überzeugung, daß wir zufrieden und geeinigt wieder aus einandergehen können. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Herr vr. Bielefeld (Freiburg i. B.): Meine Herren I Ich bedaure sehr, daß die Herren vom Vorstande des Verlegerver eins nicht rechtzeitig kommen konnten, sodaß ich genötigt bin, selbst Ihnen eine Erklärung namens des Vcrlegervereins abzu geben, und ich bedaure auch, daß ich den Wunsch des Herrn Nitschmann nicht erfüllen kann, sondern eine vorgefaßte Er klärung des Vorstandes und des Beirats zur Kenntnis geben mutz. Wir haben uns dabei allerdings nicht anders benommen als die Herren von der Gilde auch, die ja heute morgen eben falls in der Frage der Abmachungen zwischen wissenschaftlichem Sortiment und Verlag «ine feste Erklärung gefaßt haben. (Sehr gut!) Diese Erklärung, die ich Ihnen abzugeben Hab«, geht dahin: Der Vorstand und der Beirat des Verlegervereins erklären unter Zustimmung der heute hier anwesenden ordentlichen Mit glieder des Verlegervereins, daß die Anträge der Herren Nitschmann und Genossen zu Punkt 1 der morgigen Tages ordnung unannehmbar sind und den Satzungen widersprechen. (Lebhafte Rufe: Nein! — Herr Nitschmann: Was?!) Meine Herren, gestatten Sie mir, eine persönliche Bemerkung anzuschließen, die also nicht namens des Vorstandes ausge sprochen wird. Ich möchte Herrn Nitschmann für die Art und Weise seines Vortrags danken. (Bravo!) Ich möchte auch aussprechen, daß in den Kreisen des Verlags genau dieselbe Nei gung und derselbe Wunsch besteht, mit dem Sortiment zusammen zu geregelten Verhältnissen zu kommen und den deutschen Buch handel aus dieser schwierigen Lage herauszuführen. Es mag dahingestellt sein, ob die Wiederherstellung des festen Laden preises, den wir, wie so viele ander« Güter, durch diesen Krieg verloren haben, sofort gelingt. Aber eins ist sicher: alle die Ab machungen, die wir treffen, alle die Anordnungen, die von un seren Organisationen von oben herunter kommen, bleiben auf dem Papier stehen, wenn sie nicht durch eine kraftvoll« Organi sation durchgesetzt werden können. In diesem Sinne begegnet sich meine Auffassung mit der des Herrn Nitschmann, daß der richtige Weg für solche Vereinbarungen die Ordnung des Bör senvereins ist. Aber, meine Herren — in dieser Beziehung möchte ich Herrn Nitschmann berichtigen —, wir sind in Weimar keineswegs von dem Gedanken ausgegangen, nun Freiheit zu haben und individuell Vorgehen zu können ohne Rücksicht auf die Interessen der andern, sondern umgekehrt: Weimar sollte die Vorbereitung für diese bessere und stärkere Organisation des Börsenvereins bilden, deren wir bedürfen; und wenn Sie die Entwicklung beobachtet haben, so müssen Sie doch gesehen haben, daß die Ordnungen des Börsenvereins deswegen nicht zum Leben gelangen können, weil in einem Falle das Sortiment und im nächsten Falle der Verlag den Gehorsam verweigerten. Und warum geschah das? Weil in beiden Fällen gewissermaßen eine Majorisierung der andern Grupp« durch die eine, beziehungs weise unter dem Einfluß der einen durch den Vorstand erfolgte. Und das zeigt uns doch, daß dieses System der Majoritätsab stimmung, der Majorisierung einer Gruppe durch die andere, nicht möglich ist. Wir werden also zu einer Vereinbarung zwischen Sorti ment und Verlag in geregelten Formen kommen müssen, und diese Vereinbarung muß durch eine Ordnung des Börsenver- eins sanktioniert werden. Der Weg hierzu ist die Börsenvereins- reform, wie sie in Weimar eingeleitet wurde, dis deswegen mög lichst rasch durchgeführt werden muß. Daß das Monate er fordert, darf uns natürlich nicht hindern, diesen Weg zu be schreiten und die Sache möglichst zu beschleunigen. Auf der andern Seite können wir aber auch wese Reform nicht abwartcn; wir können nicht abwarten, bis sie formalgesetztich durchgeführt ist. Wir müssen sehen, daß wir mögüchst noch heute und morgen zu einer Einigung kommen, und die Vorschläge, die der Ver- legerveretn Ihnen morgen bringen wird, dürsten eine Grund lage hierfür vielen. Aber, mein« Herren — und damit möchte-ich schließen —, übersehen Sie diese Dinge nicht, sondern bedenken Sie, daß durch Majoritätsbeschluß ürese Ordnung nicht hergestellt werden kann, sondern nur durch ein Kompromiß gleich starker Organisationen: des Verlags und des Sortiments. (Bravo!> Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a. S.): Meine Herren! Ich bitte, sich weiterhin zum Worte zu melden, möchte aber ersuchen, zunächst nur ganz allgemein über die Anträge Nitschmann zu sprechen und nicht auf den materiel len Inhalt der in diesen Anträgen enthaltenen Notstandsord nung einzugehen; denn wir müssen uns zunächst natürlich über die grundsätzlichen Fragen, die dem Anträge zugrunde liegen, zu einigen versuchen, — Ich frage also, wer nunmehr das Wort zu haben wünscht. Herr Kurt Schroeder (Bonn): Meine Herren! Nachdem in einer gestrigen Vorbesprechung des wissenschaftlichen Sorti- ments auf ein Referat des Herrn vr. Siedeck hin ein endgül tiger Beschluß nicht gefaßt worden ist und verschiedene Mei nungen hervorgetreten sind, wundert es mich, aus dem Munde des Herrn Nitschmann zu hören, daß bei der heutigen Vormit tagsversammlung der Buchhändtergilde von 130 anwesenden wissenschaftlichen Sortimentern 120 eine Erklärung unterzeich net haben, die sie für weiterhin sehr ernsthaft bindet. Ich bin nicht in der Versammlung der Gilde gewesen, sondern habe an der Sitzung des Verlegervereins teilgenommen (Aha!); ich möchte aber bemerken, daß ich unter keinen Umständen diese Er klärung unterzeichnet haben würde, und wie ich soeben von Her ren, die in meiner Umgebung sitzen und dem wissenschaftlichen Sortiment angehören, erfahre, sind auch st« nicht da gewesen und hätten sonst in dieser Versammlung das Wort ergriffen. Ich möchte Sie infolgedessen bitten, diese Erklärung nicht als den Ausdruck des gesamten wissenschaftlichen Sortiments zu nehmen. (Oho! Hört I hört I und Heiterkeit.) — Meine Herren, ich hoffe, daß Sie mit mir übereinstimmen . . . (Lebhafte Rufs: Nein! Unruhe und Zurufe: Schluß! — Glocke des Vorsitzenden.) Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a. S.): Meine Her ren, ich muß doch sehr bitten, den Herrn Redner aussprechen zu lassen. Herr Kurt Schroeder (Bonn) (fortfahrend): Meine Herren, ich hoffe, Sie stimmen mit mir in der Ansicht überein, daß wir alle zu demselben Ziele wollen. Es gibt aber Gründe, die in mir einigermaßen Bedenken aufkommen lassen, ob den Vorschlä gen des Gildevorstandes ohne weiteres die Genehmigung der Hauptversammlung morgen zuteil werden wird, und der Grund, weswegen ich Sie bitte, mir nur einen kurzen Augenblick zuzu hören, ist der, daß ich annehme, der Vorschlag des Gildevor standes wird nicht angenommen werden, oder falls er ange nommen werden sollte, so glaub« ich, daß wir zu denselben Zu ständen der Anarchie kommen, in denen wir das ganze ver gangene Jahr gelebt haben. (Sehr richtig!) Meine Herren, die Lage ist folgende: Es hat eine Ordnung des Börsenvereins gegeben, die Notstandsordnung, die den Zu schlag auf 20"/» erhöhte, und wir sind von wetten Teilen des wissenschaftlichen Verlages unterboten worden. Meine Herren, es hat eine weitere Verfügung gegeben, die auf Grund der Siegismundschen Vorschläge eingeführt worden ist. Diese Ver fügung scheint mir in der Entwicklung, das Bestehen des festen Ladenpreises zu gefährden, den Schlußstein zu legen; denn durch die Einführung der Besorgungsgebühren, zu denen einzelne Kreisvcrcine verpflichtet sind, haben sich Zwiespälte und zwei- fache Preise ergeben, die nahezu einen Umfang angenommen haben, daß sie das Bestehen des wissenschaftlichen Sortiments bedrohen müssen. Ich habe schon in der gestrigen Besprechung angeführt, daß es in Bonn so weit gekommen ist, daß wir durch die Jnstitutsdiener aus dem Sattel gehoben werden. Ich kann weiter fcststellcn. daß ein Teil der Seminare der Universität be reits direkt vom Verleger bezieht, und zwar die Novitäten und 3Z7
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